Finanzdienstleister

17.4.2003: Entwicklungsbank des Europarats: Nachhaltige Schulden für arme Regionen

Von René Nicolodi und Sabine Döbeli. Die Entwicklungsbank des Europarates (EBE) wurde 1956 vom Europarat als rechtlich autonome Institution gegründet. Die Bank zählt mittlerweile 35 Mitgliedstaaten aus dem europäischen Raum, die jeweils am Kapital beteiligt sind und ein Mitglied im Verwaltungsrat stellen. Die Geschäftstätigkeit soll den sozialen Zusammenhalt in weniger begünstigte Regionen Europas fördern.

Nachhaltigkeit in Strategie & Management

Der zentrale Geschäftszweck der EBE besteht in der finanziellen Unterstützung europäischer Länder, die mit den sozialen Auswirkungen von Flüchtlings- oder Migrationbewegungen konfrontiert sind. Mittlerweile hat die EBE ihr Tätigkeitsfeld erweitert und definiert generell die Verbesserung der Lebensverhältnisse in Europa als übergeordneten Geschäftszweck. Der Gedanke der finanziellen Solidarität unter den Mitgliedern steht dabei im Zentrum, wobei dies verstärkt Ländern aus Zentral- und Osteuropa zugute kommen soll. Außerdem erweitert und verbessert die Kooperation mit internationalen Finanzierungsinstitutionen, wie z.B. der Weltbank oder der Europäischen Investitionsbank, das Dienstleistungsangebot der EBE. Die Bank verfügt zwar nicht über Corporate-Governance- Richtlinien, besitzt aber fortschrittliche Massnahmen zur Kontrolle der Geschäftstätigkeit.

Nachhaltigkeit von Produkten und Betrieb

Die EBE verfügt über einen strukturierten Darlehensprozess. Der Antragsteller muss zunächst über die nationalen Behörden ein Projekt an die EBE einreichen, das einem sozialen Zweck dient, der die notwendigen Anforderungen für ein Darlehen erfüllt. Wird das Projekt akzeptiert, werden die Darlehenskonditionen direkt zwischen der EBE und dem Antragsteller (staatliche oder private Institution) ausgehandelt, wobei die Bank nie mehr als 50 Prozent der Gesamtinvestitionen übernimmt. Zur Finanzierung der Darlehen emittiert die CEB Anleihen auf den globalen Finanzmärkten.
Diese Darlehen betrafen 2001 mehrheitlich Hilfestellungen im Zusammenhang mit Umweltkatastrophen (26 Prozent), sozialen Wohnbauprojekten (24 Prozent) und Bildungsprojekten (16 Prozent). Von Darlehenszahlungen profitierten hauptsächlich Spanien (14,8 Prozent), Italien (14,5 Prozent) und Deutschland (11.6 %).

Highlights

- Zentral- und osteuropäische Länder haben Zugang zu günstigen Mitteln für sozial-/umweltverträgliche Projekte.
- Die Bank bietet den Mitgliedern eine rasche finanzielle Unterstützung bei Umweltkatastrophen.
- Die EBE genießt eine erstklassige Kreditwürdigkeit.

Nachhaltigkeit in Strategie und Management
- Umwelt- und/oder Sozialleitbild
- Umfassende Umwelt- oder Sozialberichterstattung
- Engagement/Spenden im Umwelt-/Sozialbereich

Nachhaltigkeit der Produkte und des Betriebs
- Umweltförderprodukte
- Sozial förderliche Produkte
- Umweltrisikoprüfung für Produkte

Schuldnerportrait

Entwicklungsbank des Europarats
Branche: Banken
Land: 35 Mitglieder
Mitarbeiter: 122
Bilanzsumme: 13,9 Milliarden Euro
Bonität*: AAA
Schuldnerkategorie: Supranationale
Finanzierungsorganisation
Stand: März 2003
* S&P-Rating

Wir publizieren dieses Rating mit freundlicher Genehmigung
der Zürcher Kantonalbank (ZKB)
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