Fonds / ETF

19.10.2005: Ein wichtiger Hinweis für die Nachhaltigkeit von Staatsanleihen - Korruptionsindex ver?ffentlicht

Staatsanleihen sind für Nachhaltigkeitsfonds, die auch in Festverzinsliche investieren (also reine Bondfonds oder ausgewogene Fonds), eine wichtige Anlageklasse. Vor diesem Hintergrund kommt dem aktuellen Korruptionsindex 2005 der Nicht-Regierungsorganisation Transparency International eine wichtige Bedeutung zu. Den wie gro? die Korruption in einem Staat ist, sagt auch etwas ?ber die Nachhaltigkeit seiner Anleihen aus. "Korruption ist ein wesentlicher Grund für die Armut in vielen Entwicklungsl?ndern", stellt etwa Peter Eigen fest, der Vorsitzende von Transparency International. Die Organisation definiert sie als "Missbrauch von ?ffentlicher macht zu pers?nlichem Nutzen". Sie hat mehr als 150 L?nder untersucht und jetzt die Ergebnisse entlang einer Zehn-Punkte-Skala vorgestellt. Nach ihren Angaben kommt etwa die H?lfte nicht einmal auf drei Punkte, was bei ihnen auf ein gro?es Korruptionsproblem hinweise.

Am Ende des von der Organisation installierten Corruption Perceptions Index (CPI) 2005 liegen Tschad (Schlusslicht mit 1,7 Punkten auf Rang 158), Bangladesh, Turmenistan, Myanmar, Haiti und Nigeria. An der Spitze liegen Island (Platz 1 mit 9,7 Punkten), Finnland und Neuseeland (je 9,6 Punkte), vor D?nemark, Singapur und Schweden. Deutschland rangiert mit 8,2 Punkten direkt vor den USA (7,6 Punkte) auf Platz 16. In Europa schneiden die L?nder im und um den Balkan am schlechtesten in dem Ranking ab: Albanien mit 2,4 Punkten auf Rang 126, Serbien/Montenegro mit 2,8 Punkten auf Rang 97, Bosnien-Hertegowina mit 2,9 Punkten auf Rang 88, Rum?nien mit 3,0 Punkten auf Rang 85, Kroatien mit 3,4 Punkten auf Rang 70.

Einen R?ckgang der Korruption verzeichnet Transparency International in Staaten wie Estland, Frankreich, T?rkei, Japan, Hongkong, Jordanien und Kasachstan. Dagegen habe sie von 2004 bis 2005 zugenommen in Costa Rita, Gabun, Nepal, Russland, Trinidad&Tobago, Sri Lanka, Surinam, Papua-Neuguinea und Uruguay.

Zur Bek?mpfung der Korruption vor allem in Schwellen- und Entwicklungsl?ndern fordert Transparency International In einer im Juli ver?ffentlichten Studie unter anderem, dass Firmen aus reicheren L?ndern sich dort nicht in korrupte Praktiken verwickeln. Zur Nachhaltigkeit von Staatsanleihen aus Schwellenl?ndern hat die Bank Sarasin & Cie AG aus Basel im Juli eine Studie untersucht. Darin stellte sie fest, dass nur Anleihen von Staaten, deren Wirtschaft ?kologische und soziale Kriterien ber?cksichtigt, langfristig zu empfehlen sind. Brasilien etwa stufte die Bank als wenig nachhaltig ein, dort w?rden der unterdurchschnittlichen Umweltbelastung starke soziale Gegens?tze in der Bev?lkerung und eine geringe Sozialeffizienz gegen?berstehen, hie? es. Auch am Beispiel Paraguay werde klar, dass allein durch eine starke ?kologische Positionierung gro?e soziale M?ngel nicht kompensiert werden k?nnten. Ferner nannten die Schweizer Banker in diesem Zusammenhang Mexiko, Russland, China, S?dafrika, Rum?nien und die T?rkei als Beispiele für die eher unzureichende Erf?llung von Nachhaltigkeitsstandards.

Bildhinweis: Nicht nur für die Entwicklung in Afrika ist Korruption ein Hindernis: Markt in Kinshasa / Quelle: ProCredit Holding AG
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x