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1.9.2003: Wochenrückblick: Windenergie in der Krise: REpower und Umweltkontor korrigieren Prognosen - UmweltBank wächst kräftig - Wieder gefragt: Tomra
Die Woche bescherte den Aktienindizes an den Weltbörsen leicht steigende Kurse. Mit Ausnahme des DAX - dieser verlor zwei Prozent. Der TecDAX legte zwei Prozent zu; in den USA kletterte der Dow Jones Industrial Average Index um ein und der Nasdaq Combined Composite Index um drei Prozent. An der japanischen Börse stieg der Nikkei-225 um ein Prozent.
Analysten der Bank UBS Warburg warnten in einer Studie vor den Risiken in der US-amerikanischen Ökonomie. Der erwartete Aufschwung werde zum überwiegenden Teil durch die Inlandsnachfrage getragen, hieß es, der Privatsektor sei aber bereits mit 180 Prozent des Bruttoinlandsproduktes verschuldet. In Folge dieser Ungleichgewichte könnten sich sowohl die Staatsverschuldung als auch das Handelsbilanzdefizit der USA noch stärker ausweiten. Ein über neue Schuldenaufnahme finanziertes Wachstum sei in dieser Situation ein hohes Risiko, stellten Analysten fest.
Der Windturbinenhersteller REpower Systems AG legte die Ergebnisse des Halbjahrs vor. Den Angaben zufolge ist die Gesamtleistung um 4,1 Prozent auf 78,4 Millionen Euro gestiegen, die Umsatzerlöse nahmen um 6,2 Prozent auf 77,8 Millionen zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat sich auf minus 2,8 Millionen Euro ausgeweitet, im Vorjahreszeitraum lag dieser Wert bei minus 0,6 Millionen. Die Zahlen liegen unter den Planungen des Hamburger Unternehmens. REpower führt dies auf Verzögerungen bei einigen Windparkprojekten zurück. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden gesenkt. Bei der Erläuterung der Geschäftszahlen nannte Fritz Vahrenholt, Vorstand der REpower AG, Einzelheiten des Geschäftsverlaufs: Per 21. August seien 55 Windturbinen verkauft worden, für 126 Turbinen liege die Baugenehmigung vor oder sei "sehr wahrscheinlich". Die in der Summe rund 180 Anlagen entsprächen einem Umsatzvolumen von 290 Millionen Euro. Für weitere 34 Windkraftanlagen sei die Auftragserteilung "wahrscheinlich"; da man aber aufgrund der beobachteten Verzögerungen in den vergangenen Monaten vorsichtiger kalkulieren wolle, senke man die erwartete Gesamtleistung auf 290 Millionen Euro. Die früher angekündigten 330 Millionen würden allerdings noch im Bereich des Möglichen liegen, wenn alles nach Plan laufe, sagte Vahrenholt. Die EBIT-Prognose laute nun auf 25 Millionen Euro, was laut Vahrenholt eine kontinuierliche Dividendenzahlung ermögliche. Die REpower-Aktie gab um ein Prozent auf 18,90 Euro nach.
REpower Systems zitierte aus einer Marktuntersuchung des Bundesverbands Windenergie (BWE). Der Studie zufolge lag der Marktanteil des Hamburger Maschinenbauunternehmens in Deutschland per Juli 2003 bei 7,3 Prozent, man sei damit zum viertgrößten Hersteller von Windenergieanlagen in Deutschland aufgestiegen. Bekannte Firmen wie Enercon, GE Wind, Nordex, AN Windenergie und NEG Micon hätten zum Teil deutlich Anteile verloren. Außer REpower habe nur Vestas Wind Systems aus Dänemark hinzugewinnen können.
Die Nordex AG, Windturbinenbauer mit Sitz in Norderstedt bei Hamburg, hat die für den vergangenen Donnerstag angekündigte Bekanntgabe der Quartalszahlen auf den 5. September verschoben. Am Freitag gab das Unternehmen zudem den sofortigen Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden bekannt. Der Hamburger Maschinenbauer prüfe derzeit eine "weitgehende strategische Neuausrichtung, die mittelfristig greifen soll", hieß es weiter. Nordex verloren an der Börse weitere drei Cent auf zum Schluss 0,93 Euro.
Nach Angaben des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ist die gesamte Maschinenbau-Branche derzeit in Schwierigkeiten. Im ersten Halbjahr sei die Produktion um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen, sagte Verbandspräsident Diether Klingelnberg. Laut VDMA zeigten sich die Banken bei der Kreditvergabe "sehr restriktiv", was besonders den kleineren Firmen Probleme bereite.
Das Halbjahresergebnis des Windparkprojektierers Energiekontor AG weist Umsatzerlöse in Höhe von 24,7 Millionen Euro aus, nach 29,4 Millionen im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das EBIT hat sich auf 0,4 Millionen mehr als halbiert. Es seien zwei Windparks mit einer Gesamtleistung von 12 Megawatt errichtet worden, hieß es, ein weiterer Park sei im Bau. Der Kurs des Unternehmens mit Sitz in Bremen kletterte um drei Prozent auf 2,11 Euro.
Der Technologiekonzern Umweltkontor Renewable Energie AG, Erkelenz, meldete für die ersten sechs Monate Umsätze von 84 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es 20,1 Millionen gewesen. Das EBIT sei auf minus 2,0 Millionen von minus 6,4 Millionen Euro verbessert worden. Die Sparten Wind und Wasser hätten positive Ergebnisse erreicht, während die Geschäftseinheiten Sonne und Bioenergie weiterhin rote Zahlen schrieben. Im Bereich Sonne - im Konzern vertreten durch die Erfurter ErSol Solar Energy AG - sei der Gewinn durch den Konkurrenzdruck asiatischer Anbieter geschmälert worden, hieß es. Zudem habe man bei laufendem Betrieb die Produktionsprozesse erweitert und auf großformatige Solarzellen umgestellt. Die Geschäftseinheit Bioenenergie meldete fortgesetzte Pannen beim Hochfahren der Biodiesel-Raffinerie in Schwarzheide und des Holzheizkraftwerks Mansfelder Land. Immerhin zeichne sich jetzt der Abschluss langfristiger Brennstoff-Lieferverträge für dieses Kraftwerk ab, so der Umweltkontor-Halbjahresbericht. Im Bereich Wind hat das Unternehmen den Angaben zufolge Projekte in das kommende Jahr verschoben. Aus Erkelenz hieß es dazu, der Schritt sei vor dem Hintergrund der zum Teil "unsachlich" geführten Diskussion um die Novellierung des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) zu sehen. Wegen der zurückhaltenden Finanzierungspolitik der Banken habe man gute Geschäftschancen nicht wahrnehmen können. Die für 2003 angestrebten Ziele bei Umsatz und Ergebnis könnten deshalb erst im kommenden Jahr erreicht werden. Der Preis für die Aktie zeigte kaum Veränderung, er notierte mit 1,38 Euro einen Cent höher als am Ende der Vorwoche. Analysten von Independent Research kommentierten, die Gründe für die Gewinnwarnung Umweltkontors seien nicht nur außerhalb des Unternehmens zu suchen. Es könne über das Jahr 2004 hinaus zu weiteren Verschiebungen kommen, Anleger sollten die Aktien verkaufen.
Der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) gab die Belastung, die sich aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für die Stromkunden ergebe, mit 1,56 Milliarden Euro im vergangenen Jahr an. Für das laufende Jahr prognostizierte der VDEW ein Ansteigen der "Kostenlast" auf 1,94 Milliarden. Nach Berechnungen des Paderborner Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) belastet allerdings die Nutzung der fossilen Energieträger den Staatshaushalt mit jährlich mindestens 35 Milliarden Euro. Diese Kosten würden bei den erneuerbaren Energien nicht anfallen, sagte Verbandspräsident Johannes Lackmann. Auf 46.000 Arbeitsplätze in der Windbranche verwies der Bundesverband WindEnergie (BWE), Osnabrück. Deutschland sei in dieser Technologie weltweit führend. Diese Position dürfe nicht verspielt werden, warnte Dr. Peter Ahmels, Präsident des BWE. Branchenverbände der Solarindustrie befürchten einen Marktstillstand, wenn sich die Verabschiedung des neugefassten EEG infolge der aktuellen Diskussionen verzögere. Deutschland sei neben Japan technologisch führend; bereits ein Stillstand von einem halben Jahr würde das Aus für viele Solarfabriken bedeuten. Hier gehe es um rund 10.000 Arbeitsplätze, hieß es.
Die Nürnberger UmweltBank AG legte erstmals einen Halbjahresbericht vor. Die Bilanzsumme sei um 24,5 Prozent auf 449,2 Millionen Euro gesteigert worden, hieß es. Das EBIT habe 1,45 Millionen Euro erreicht und liege damit bereits über dem EBIT des gesamten Vorjahres. Dazu hätten realisierte Kursgewinne sowie das Unternehmenswachstum beigetragen. Die Spezialbank betreute laut der Meldung zur Jahresmitte 34.000 Kunden, 4.700 mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahlen bescherten der Aktie ein Plus von sechs Prozent auf 6,35 Euro.
Der Halbjahresumsatz der Creaton AG stieg laut Unternehmensangaben um 22 Prozent auf 57,5 Millionen Euro. Gegen den Branchentrend habe man das Inlandsgeschäft um 19 Prozent auf 44,3 Millionen Euro ausweiten können, teilte der Hersteller von Tondachziegeln mit. Der Auslandsumsatz sei noch stärker gewachsen und erreiche nun 22,9 Prozent des Gesamtumsatzes. Die Creaton AG will im kommenden Jahr in Ungarn ihr erstes Auslandswerk errichten. Das EBIT des Unternehmens aus Wertingen ging von 2,6 Millionen Euro auf 1,5 Millionen zurück. Hierfür seien der hohe Preisdruck, Anlaufkosten für neue Werke und gestiegene Frachtkosten verantwortlich, hieß es. Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand ein Umsatzplus "im oberen einstelligen Prozentbereich" und ein stabiles operatives Ergebnis. Die Creaton-Aktie wurde unverändert mit 12,50 Euro notiert.
Die Centrotec Hochleistungskunststoffe AG gab die Übernahme der Möller Feinmechanik GmbH & Co. KG, Fulda, bekannt. Es werde ein positiver Beitrag zum Gewinn pro Aktie erwartet, insbesondere ab 2004. Die Unternehmensplanung für das laufende Jahr ändere sich nicht. Centrotec erzielt nach eigenen Angaben 80 Prozent seiner Umsätze mit Energiespartechnik. Mit Möller will das Unternehmen laut der Meldung sein Engagement im Bereich der Medizintechnik verstärken. Der Kurs der Centrotec-Aktie gab leicht auf 7,85 Euro nach.
Zwei Nachrichten der norwegischen Tomra Systems ASA ließen den Kurs kräftig steigen. Nach Angaben des Herstellers von Rücknahmeautomaten habe die dänische Lebensmittelkette Netto eine Rahmenvereinbarung über die Lieferung von Tomra-Automaten für die Netto-Filialen in Deutschland, Schweden und Dänemark getroffen. Die Vereinbarung habe ein Volumen von 75 Millionen Norwegischen Kronen. Eine erste Order aus Deutschland in Verbindung mit der Einführung des Pflichtpfands auf Einweg-Getränkeverpackungen sei bereits fest erteilt, diese habe einen Umfang von 12 Millionen Kronen. Anfang Juli hatte der deutsche Umweltminister Jürgen Trittin vor der Presse einen Rücknahmeautomaten in Betrieb genommen. Der in der Berliner Netto-Verkaufstelle aufgestellte Automat stammte allerdings aus der Produktion der Firma Prokent, Thüringen.
Des weiteren meldete Tomra eine Vereinbarung mit einem neuen US-amerikanischen Kunden. Die Supermarktkette Shaw"s Markets werde rund 500 Maschinen leasen, was für Tomra einen Umsatz von etwa 85 Millionen Kronen im Lauf der nächsten fünf Jahre bedeute. Tomra verteuerten sich im Vergleich zur Vorwoche um 13 Prozent auf 43,80 Kronen (5,31 Euro).
Die Halbjahreszahlen des Schweizer Sulzer-Konzerns zeigen rückläufige Tendenz. Der Umsatz sank verglichen mit der Vorjahresperiode um acht Prozent auf 866 Millionen Schweizer Franken, das EBIT ging von 66 auf 36 Millionen Franken zurück. Bereinigt um Sondereffekte wie Akquisitions- und Währungseinflüsse ergibt sich jedoch ein organisches Umsatzwachstum von einem Prozent. Die Rentabilität der Kernbereiche habe sich leicht verbessert. Für die nicht zu den Kernbereichen gehörende, aus ökologischer Sicht aber interessante Brennstoffzellen-Sparte hieß es in der Mitteilung, es seien 100 Vorseriengeräte "HXS 1000 Premiere" von Sulzer Hexis ausgeliefert worden. Bis zur Lancierung der nächsten Systemgeneration in den Jahren 2004/2005 sei hier nur noch mit unbedeutendem Bestellungseingang zu rechnen. Sulzer rechnet aufgrund der technischen Verbesserungen mit einem Marktdurchbruch der neuen Produktgeneration. Der Kurs des Unternehmens aus Winterthur war in der letzten Woche schon stark gestiegen; in der vergangenen Woche kletterte er noch einmal um elf Prozent auf 289 Franken.
Um acht Prozent auf 6,94 Kanadische Dollar verteuerte sich die Aktie der Hydrogenics Corp. Das Unternehmen aus Mississauga hat auf der Kanadischen Nationalausstellung sein Brennstoffzellengerät HySTAT(TM) vorgeführt.
Die US-amerikanische Active Power Inc. berichtete über eine Vertriebsvereinbarung mit dem japanischen Unternehmen Fuji Electric of Japan. Fuji wird der Mitteilung zufolge die Unterbrechungsfreien Stromversorgungsgeräte (USVs) von Active Power in Japan vermarkten. Diese Geräte speichern die elektrische Energie in Schwungmassesystemen, die laut Unternehmensangaben ohne giftige Stoffe auskommen und zuverlässiger seien als konventionelle Blei-Akkumulatoren. Active Power stiegen an der Nasdaq um neun Prozent auf 2,23 Dollar.
Der Kurs des Hamburger Windpark-Projektierers P&T Technology AG legte nach der Hauptversammlung um 16 Cents auf 0,49 Euro zu. Bei dem niedrigen Kursniveau entspricht dies einem Anstieg um 48 Prozent. Kräftige Zuwächse verzeichneten auch der Kondomhersteller condomi AG (plus zwölf Prozent auf 4,00 Euro) und der Wassertechnik-Spezialist Wedeco AG (plus acht Prozent auf 13,60 Euro). In den USA legte der Hersteller von Gasturbinen Capstone Turbine Corp. 35 Prozent auf 2,24 Dollar zu.
Active Power Inc. (ISIN US00504W1009 / WKN 502716)
Capstone Turbine Corp. (ISIN US14067D1028 / WKN 615344)
Centrotec Hochleistungskunststoffe AG (ISIN DE0005407506 / WKN 540750)
condomi AG (ISIN DE0005444905 / WKN 544490)
Creaton AG (ISIN DE0005483036 / WKN 548303)
Energiekontor AG (ISIN DE0005313506 / WKN 531350)
Hydrogenics Corp. (ISIN CA4488821006 / WKN 588386)
NEG Micon A.S. (ISIN DK0010253681 / WKN 897922)
Nordex AG (ISIN DE0005873574 / WKN 587357)
P&T Technology AG (ISIN DE0006852809 / WKN 685280)
REpower Systems AG (ISIN DE0006177033 / WKN 617703)
Sulzer AG (ISIN CH0002376454 / WKN 854367)
Tomra Systems ASA (ISIN NO0005668905 / WKN 872535)
UmweltBank AG (ISIN DE0007233025 / WKN 723302)
Umweltkontor Renewable Energy AG (ISIN DE0007608101 / WKN 760810)
Vestas Wind Systems A.S. (ISIN DK0010268606 / WKN 913769)
Wedeco AG (ISIN DE0005141808 / WKN 514180)
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.
Analysten der Bank UBS Warburg warnten in einer Studie vor den Risiken in der US-amerikanischen Ökonomie. Der erwartete Aufschwung werde zum überwiegenden Teil durch die Inlandsnachfrage getragen, hieß es, der Privatsektor sei aber bereits mit 180 Prozent des Bruttoinlandsproduktes verschuldet. In Folge dieser Ungleichgewichte könnten sich sowohl die Staatsverschuldung als auch das Handelsbilanzdefizit der USA noch stärker ausweiten. Ein über neue Schuldenaufnahme finanziertes Wachstum sei in dieser Situation ein hohes Risiko, stellten Analysten fest.
Der Windturbinenhersteller REpower Systems AG legte die Ergebnisse des Halbjahrs vor. Den Angaben zufolge ist die Gesamtleistung um 4,1 Prozent auf 78,4 Millionen Euro gestiegen, die Umsatzerlöse nahmen um 6,2 Prozent auf 77,8 Millionen zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat sich auf minus 2,8 Millionen Euro ausgeweitet, im Vorjahreszeitraum lag dieser Wert bei minus 0,6 Millionen. Die Zahlen liegen unter den Planungen des Hamburger Unternehmens. REpower führt dies auf Verzögerungen bei einigen Windparkprojekten zurück. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden gesenkt. Bei der Erläuterung der Geschäftszahlen nannte Fritz Vahrenholt, Vorstand der REpower AG, Einzelheiten des Geschäftsverlaufs: Per 21. August seien 55 Windturbinen verkauft worden, für 126 Turbinen liege die Baugenehmigung vor oder sei "sehr wahrscheinlich". Die in der Summe rund 180 Anlagen entsprächen einem Umsatzvolumen von 290 Millionen Euro. Für weitere 34 Windkraftanlagen sei die Auftragserteilung "wahrscheinlich"; da man aber aufgrund der beobachteten Verzögerungen in den vergangenen Monaten vorsichtiger kalkulieren wolle, senke man die erwartete Gesamtleistung auf 290 Millionen Euro. Die früher angekündigten 330 Millionen würden allerdings noch im Bereich des Möglichen liegen, wenn alles nach Plan laufe, sagte Vahrenholt. Die EBIT-Prognose laute nun auf 25 Millionen Euro, was laut Vahrenholt eine kontinuierliche Dividendenzahlung ermögliche. Die REpower-Aktie gab um ein Prozent auf 18,90 Euro nach.
REpower Systems zitierte aus einer Marktuntersuchung des Bundesverbands Windenergie (BWE). Der Studie zufolge lag der Marktanteil des Hamburger Maschinenbauunternehmens in Deutschland per Juli 2003 bei 7,3 Prozent, man sei damit zum viertgrößten Hersteller von Windenergieanlagen in Deutschland aufgestiegen. Bekannte Firmen wie Enercon, GE Wind, Nordex, AN Windenergie und NEG Micon hätten zum Teil deutlich Anteile verloren. Außer REpower habe nur Vestas Wind Systems aus Dänemark hinzugewinnen können.
Die Nordex AG, Windturbinenbauer mit Sitz in Norderstedt bei Hamburg, hat die für den vergangenen Donnerstag angekündigte Bekanntgabe der Quartalszahlen auf den 5. September verschoben. Am Freitag gab das Unternehmen zudem den sofortigen Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden bekannt. Der Hamburger Maschinenbauer prüfe derzeit eine "weitgehende strategische Neuausrichtung, die mittelfristig greifen soll", hieß es weiter. Nordex verloren an der Börse weitere drei Cent auf zum Schluss 0,93 Euro.
Nach Angaben des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ist die gesamte Maschinenbau-Branche derzeit in Schwierigkeiten. Im ersten Halbjahr sei die Produktion um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen, sagte Verbandspräsident Diether Klingelnberg. Laut VDMA zeigten sich die Banken bei der Kreditvergabe "sehr restriktiv", was besonders den kleineren Firmen Probleme bereite.
Das Halbjahresergebnis des Windparkprojektierers Energiekontor AG weist Umsatzerlöse in Höhe von 24,7 Millionen Euro aus, nach 29,4 Millionen im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das EBIT hat sich auf 0,4 Millionen mehr als halbiert. Es seien zwei Windparks mit einer Gesamtleistung von 12 Megawatt errichtet worden, hieß es, ein weiterer Park sei im Bau. Der Kurs des Unternehmens mit Sitz in Bremen kletterte um drei Prozent auf 2,11 Euro.
Der Technologiekonzern Umweltkontor Renewable Energie AG, Erkelenz, meldete für die ersten sechs Monate Umsätze von 84 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es 20,1 Millionen gewesen. Das EBIT sei auf minus 2,0 Millionen von minus 6,4 Millionen Euro verbessert worden. Die Sparten Wind und Wasser hätten positive Ergebnisse erreicht, während die Geschäftseinheiten Sonne und Bioenergie weiterhin rote Zahlen schrieben. Im Bereich Sonne - im Konzern vertreten durch die Erfurter ErSol Solar Energy AG - sei der Gewinn durch den Konkurrenzdruck asiatischer Anbieter geschmälert worden, hieß es. Zudem habe man bei laufendem Betrieb die Produktionsprozesse erweitert und auf großformatige Solarzellen umgestellt. Die Geschäftseinheit Bioenenergie meldete fortgesetzte Pannen beim Hochfahren der Biodiesel-Raffinerie in Schwarzheide und des Holzheizkraftwerks Mansfelder Land. Immerhin zeichne sich jetzt der Abschluss langfristiger Brennstoff-Lieferverträge für dieses Kraftwerk ab, so der Umweltkontor-Halbjahresbericht. Im Bereich Wind hat das Unternehmen den Angaben zufolge Projekte in das kommende Jahr verschoben. Aus Erkelenz hieß es dazu, der Schritt sei vor dem Hintergrund der zum Teil "unsachlich" geführten Diskussion um die Novellierung des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) zu sehen. Wegen der zurückhaltenden Finanzierungspolitik der Banken habe man gute Geschäftschancen nicht wahrnehmen können. Die für 2003 angestrebten Ziele bei Umsatz und Ergebnis könnten deshalb erst im kommenden Jahr erreicht werden. Der Preis für die Aktie zeigte kaum Veränderung, er notierte mit 1,38 Euro einen Cent höher als am Ende der Vorwoche. Analysten von Independent Research kommentierten, die Gründe für die Gewinnwarnung Umweltkontors seien nicht nur außerhalb des Unternehmens zu suchen. Es könne über das Jahr 2004 hinaus zu weiteren Verschiebungen kommen, Anleger sollten die Aktien verkaufen.
Der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) gab die Belastung, die sich aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für die Stromkunden ergebe, mit 1,56 Milliarden Euro im vergangenen Jahr an. Für das laufende Jahr prognostizierte der VDEW ein Ansteigen der "Kostenlast" auf 1,94 Milliarden. Nach Berechnungen des Paderborner Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) belastet allerdings die Nutzung der fossilen Energieträger den Staatshaushalt mit jährlich mindestens 35 Milliarden Euro. Diese Kosten würden bei den erneuerbaren Energien nicht anfallen, sagte Verbandspräsident Johannes Lackmann. Auf 46.000 Arbeitsplätze in der Windbranche verwies der Bundesverband WindEnergie (BWE), Osnabrück. Deutschland sei in dieser Technologie weltweit führend. Diese Position dürfe nicht verspielt werden, warnte Dr. Peter Ahmels, Präsident des BWE. Branchenverbände der Solarindustrie befürchten einen Marktstillstand, wenn sich die Verabschiedung des neugefassten EEG infolge der aktuellen Diskussionen verzögere. Deutschland sei neben Japan technologisch führend; bereits ein Stillstand von einem halben Jahr würde das Aus für viele Solarfabriken bedeuten. Hier gehe es um rund 10.000 Arbeitsplätze, hieß es.
Die Nürnberger UmweltBank AG legte erstmals einen Halbjahresbericht vor. Die Bilanzsumme sei um 24,5 Prozent auf 449,2 Millionen Euro gesteigert worden, hieß es. Das EBIT habe 1,45 Millionen Euro erreicht und liege damit bereits über dem EBIT des gesamten Vorjahres. Dazu hätten realisierte Kursgewinne sowie das Unternehmenswachstum beigetragen. Die Spezialbank betreute laut der Meldung zur Jahresmitte 34.000 Kunden, 4.700 mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahlen bescherten der Aktie ein Plus von sechs Prozent auf 6,35 Euro.
Der Halbjahresumsatz der Creaton AG stieg laut Unternehmensangaben um 22 Prozent auf 57,5 Millionen Euro. Gegen den Branchentrend habe man das Inlandsgeschäft um 19 Prozent auf 44,3 Millionen Euro ausweiten können, teilte der Hersteller von Tondachziegeln mit. Der Auslandsumsatz sei noch stärker gewachsen und erreiche nun 22,9 Prozent des Gesamtumsatzes. Die Creaton AG will im kommenden Jahr in Ungarn ihr erstes Auslandswerk errichten. Das EBIT des Unternehmens aus Wertingen ging von 2,6 Millionen Euro auf 1,5 Millionen zurück. Hierfür seien der hohe Preisdruck, Anlaufkosten für neue Werke und gestiegene Frachtkosten verantwortlich, hieß es. Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand ein Umsatzplus "im oberen einstelligen Prozentbereich" und ein stabiles operatives Ergebnis. Die Creaton-Aktie wurde unverändert mit 12,50 Euro notiert.
Die Centrotec Hochleistungskunststoffe AG gab die Übernahme der Möller Feinmechanik GmbH & Co. KG, Fulda, bekannt. Es werde ein positiver Beitrag zum Gewinn pro Aktie erwartet, insbesondere ab 2004. Die Unternehmensplanung für das laufende Jahr ändere sich nicht. Centrotec erzielt nach eigenen Angaben 80 Prozent seiner Umsätze mit Energiespartechnik. Mit Möller will das Unternehmen laut der Meldung sein Engagement im Bereich der Medizintechnik verstärken. Der Kurs der Centrotec-Aktie gab leicht auf 7,85 Euro nach.
Zwei Nachrichten der norwegischen Tomra Systems ASA ließen den Kurs kräftig steigen. Nach Angaben des Herstellers von Rücknahmeautomaten habe die dänische Lebensmittelkette Netto eine Rahmenvereinbarung über die Lieferung von Tomra-Automaten für die Netto-Filialen in Deutschland, Schweden und Dänemark getroffen. Die Vereinbarung habe ein Volumen von 75 Millionen Norwegischen Kronen. Eine erste Order aus Deutschland in Verbindung mit der Einführung des Pflichtpfands auf Einweg-Getränkeverpackungen sei bereits fest erteilt, diese habe einen Umfang von 12 Millionen Kronen. Anfang Juli hatte der deutsche Umweltminister Jürgen Trittin vor der Presse einen Rücknahmeautomaten in Betrieb genommen. Der in der Berliner Netto-Verkaufstelle aufgestellte Automat stammte allerdings aus der Produktion der Firma Prokent, Thüringen.
Des weiteren meldete Tomra eine Vereinbarung mit einem neuen US-amerikanischen Kunden. Die Supermarktkette Shaw"s Markets werde rund 500 Maschinen leasen, was für Tomra einen Umsatz von etwa 85 Millionen Kronen im Lauf der nächsten fünf Jahre bedeute. Tomra verteuerten sich im Vergleich zur Vorwoche um 13 Prozent auf 43,80 Kronen (5,31 Euro).
Die Halbjahreszahlen des Schweizer Sulzer-Konzerns zeigen rückläufige Tendenz. Der Umsatz sank verglichen mit der Vorjahresperiode um acht Prozent auf 866 Millionen Schweizer Franken, das EBIT ging von 66 auf 36 Millionen Franken zurück. Bereinigt um Sondereffekte wie Akquisitions- und Währungseinflüsse ergibt sich jedoch ein organisches Umsatzwachstum von einem Prozent. Die Rentabilität der Kernbereiche habe sich leicht verbessert. Für die nicht zu den Kernbereichen gehörende, aus ökologischer Sicht aber interessante Brennstoffzellen-Sparte hieß es in der Mitteilung, es seien 100 Vorseriengeräte "HXS 1000 Premiere" von Sulzer Hexis ausgeliefert worden. Bis zur Lancierung der nächsten Systemgeneration in den Jahren 2004/2005 sei hier nur noch mit unbedeutendem Bestellungseingang zu rechnen. Sulzer rechnet aufgrund der technischen Verbesserungen mit einem Marktdurchbruch der neuen Produktgeneration. Der Kurs des Unternehmens aus Winterthur war in der letzten Woche schon stark gestiegen; in der vergangenen Woche kletterte er noch einmal um elf Prozent auf 289 Franken.
Um acht Prozent auf 6,94 Kanadische Dollar verteuerte sich die Aktie der Hydrogenics Corp. Das Unternehmen aus Mississauga hat auf der Kanadischen Nationalausstellung sein Brennstoffzellengerät HySTAT(TM) vorgeführt.
Die US-amerikanische Active Power Inc. berichtete über eine Vertriebsvereinbarung mit dem japanischen Unternehmen Fuji Electric of Japan. Fuji wird der Mitteilung zufolge die Unterbrechungsfreien Stromversorgungsgeräte (USVs) von Active Power in Japan vermarkten. Diese Geräte speichern die elektrische Energie in Schwungmassesystemen, die laut Unternehmensangaben ohne giftige Stoffe auskommen und zuverlässiger seien als konventionelle Blei-Akkumulatoren. Active Power stiegen an der Nasdaq um neun Prozent auf 2,23 Dollar.
Der Kurs des Hamburger Windpark-Projektierers P&T Technology AG legte nach der Hauptversammlung um 16 Cents auf 0,49 Euro zu. Bei dem niedrigen Kursniveau entspricht dies einem Anstieg um 48 Prozent. Kräftige Zuwächse verzeichneten auch der Kondomhersteller condomi AG (plus zwölf Prozent auf 4,00 Euro) und der Wassertechnik-Spezialist Wedeco AG (plus acht Prozent auf 13,60 Euro). In den USA legte der Hersteller von Gasturbinen Capstone Turbine Corp. 35 Prozent auf 2,24 Dollar zu.
Active Power Inc. (ISIN US00504W1009 / WKN 502716)
Capstone Turbine Corp. (ISIN US14067D1028 / WKN 615344)
Centrotec Hochleistungskunststoffe AG (ISIN DE0005407506 / WKN 540750)
condomi AG (ISIN DE0005444905 / WKN 544490)
Creaton AG (ISIN DE0005483036 / WKN 548303)
Energiekontor AG (ISIN DE0005313506 / WKN 531350)
Hydrogenics Corp. (ISIN CA4488821006 / WKN 588386)
NEG Micon A.S. (ISIN DK0010253681 / WKN 897922)
Nordex AG (ISIN DE0005873574 / WKN 587357)
P&T Technology AG (ISIN DE0006852809 / WKN 685280)
REpower Systems AG (ISIN DE0006177033 / WKN 617703)
Sulzer AG (ISIN CH0002376454 / WKN 854367)
Tomra Systems ASA (ISIN NO0005668905 / WKN 872535)
UmweltBank AG (ISIN DE0007233025 / WKN 723302)
Umweltkontor Renewable Energy AG (ISIN DE0007608101 / WKN 760810)
Vestas Wind Systems A.S. (ISIN DK0010268606 / WKN 913769)
Wedeco AG (ISIN DE0005141808 / WKN 514180)
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.