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2.11.2004: Wochenrückblick: Geberit, Interseroh und Vossloh melden gute Zahlen - Großauftrag für Vestas aus Sardinien - Dräger Medical mit Gewinnwarnung - Letzte Hoffnung: Umweltkontor setzt auf ErSol
Ölhändler rechnen Agenturmeldungen zufolge mit sinkenden Ölpreisen für den Fall eines Siegs von John Kerry bei der amerikanischen Präsidentschaftswahl. Der demokratische Politiker sei eher dazu bereit, die strategischen Ölreserven des Landes zu nutzen, um das Preisniveau des Rohstoffs zu senken, so die Vermutung der Marktteilnehmer. Unterdessen ist der Ölpreis im asiatischen Handel unter die Marke von 50 Dollar je Barrel (159 Liter) gefallen. Die Aktienindices konnten im Wochenverlauf teilweise deutlich zulegen: Der DAX schloss mit einem deutlichen Plus bei 3960 Punkten, der TecDAX stieg leicht auf 496 Punkte. Kräftig zugelegt hat der US-amerikanische Leitindex Dow Jones Industrial Average Index, der auf 10.027 Punkt kletterte. Der Nasdaq Combined Composite beendete die Woche beim Stand von 1486 Punkten, ein Plus von gut drei Prozent.
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat den Aufbau eines nachhaltigen globalen Energiesystems gefordert. Bei einem prognostiziertem Weltwirtschaftswachstum von 3,2 Prozent und einer Bevölkerungszunahme von einem Prozent werde der weltweite Energiebedarf bis 2030 um 60 Prozent steigen, berichtete die IEA in ihrem in London präsentierten " World Energy Outlook 2004". Vor allem der Energiebedarf so genannter Schwellenländer werde drastisch steigen und voraussichtlich in 20 Jahren den der OECD-Staaten übertreffen, hieß es.
IEA-Chef Claude Mandil stellte in London ein alternatives Szenario der Agentur vor: Der Anstieg des Energieverbrauchs könne bei geeigneten Maßnahmen um 10 Prozent niedriger ausfallen, so die IEA, der Anstieg der CO2-Emissionen um 16 Prozent niedriger. Nötig dazu sei der forcierte Einsatz energiesparender und energieeffizienterer Technologien bei Fahrzeugen, Industrieanlagen und in den Haushalten. Ferner müssten die Staaten ihren Energiemix stärker auf Atomkraft und regenerative Energien ausrichten. Der IEA-Bericht rechnet für die Erneuerbaren bislang nur mit einem Nachfrageanstieg um 5,7 Prozent bis 2030. Ihr Anteil an der weltweiten Energieversorgung bliebe damit unter zwei Prozent.
In Deutschland wird 2004 voraussichtlich erstmals mehr Energie aus Windkraft erzeugt als aus Wasserkraft. Das meldete der Infodienst "Strom-Kaufen.de" unter Berufung auf die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW. Die Stromproduktion durch Windkraftanlagen lasse ein Rekordniveau von mehr als 20 Milliarden Kilowattstunden erwarten, hieß es weiter. Deutschland sei mit rund 16.000 Windkraftanlagen und einer Leistung von über 15.000 Megawatt weltweit führend.
Nach Überzeugung der Schweizer Bank Sarasin werden Erneuerbare Energien zunehmend konkurrenzfähig. Der Gaspreis werde dem Ölpreis folgen, hieß es, Strom werde sich verteuern. "Das beschränkte Angebot bei steigender Nachfrage wird in den kommenden Jahren zu weiter steigenden Rohstoffpreisen führen. Das erhöht die Chancen und Konkurrenzfähigkeit für erneuerbare Energien", erklärte Andreas Knörzer, Leiter Sustainable Investment bei der Bank Sarasin.
Für den Photovoltaikmarkt prognostizierte das Schweizer Bankhaus ein gutes Wachstum. In den vergangenen fünf Jahren sei mehr als eine Milliarde Euro in den Aufbau von neuen Zell- und Modulproduktionskapazitäten für die Photovoltaik investiert worden, hieß es. Ende 2005 sei mit einem zusätzlichen Kapazitätsausbau zu rechnen. Im laufenden Jahr erwartet Sarasin den Angaben zufolge ein weltweites Wachstum des Photovoltaikmarktes in der Größenordnung von 33 Prozent. Für den November hat die Bank die Neuauflage einer Studie zum Photovoltaikmarkt angekündigt.
Der Berliner Hersteller von Solarmodulen, Solon AG, notiert ab dem 10. November im Geregelten Markt. Wie das Unternehmen mitteilte, haben die Börsen Frankfurt und BerlinBremen den Unternehmensbericht der Gesellschaft zur Aufnahme der Papiere in den Geregelten Markt gebilligt. Die Papiere werden durch den Wechsel vor allem auch für institutionelle Anleger wie Investmentfonds attraktiver.
Dräger Medical, größtes Tochterunternehmen des Lübecker Medizintechnikkonzerns Drägerwerk AG, hat eine Gewinnwarnung herausgegeben. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) in 2004 werde nicht wie bisher erwartet bei 122 Millionen Euro liegen, hieß es, sondern "auf die Größenordnung von rund 100 Millionen Euro zurückgehen". Auch die Umsatzprognose wurde gesenkt: Statt ursprünglich 1,09 Milliarden Euro will Dräger Medical nun noch 1,0 bis 1,05 Milliarden Euro erlösen.
Für den Konzern schränkte Dräger die bisherigen Prognosen nur leicht ein: Der Konzernumsatz werde voraussichtlich bei 1,5 bis 1,55 Milliarden Euro liegen - geplant waren den Angaben zufolge 1,567 Milliarden. Beim EBIT rechnet man damit, die avisierten 124 Millionen Euro zu erreichen, auch den geplanten Jahresüberschuss vor Anteilen Dritter in Höhe von 46 Millionen Euro will Drägerwerk weiterhin erwirtschaften.
Der "Grüne Punkt" geht möglicherweise an die Börse. Die Duales System Deutschland AG (DSD) verhandelt laut einer Unternehmensmeldung mit einem Finanzinvestor über eine neue Gesellschafterstruktur. Langfristiges Ziel sei der Börsengang oder eine vergleichbare Platzierung der DSD AG am Kapitalmarkt. Bei einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen werde ein Übernahmeangebot an die Aktionäre der DSD AG folgen. Damit rechne man für Mitte November 2004.
REpower Systems AG, Windanlagenbauer mit Sitz in Hamburg, hat einen Auftrag aus Großbritannien erhalten. Wie das im Prime Standard der Deutschen Börse gelistete Unternehmen meldet, wird REpower UK Ltd., ein Gemeinschaftsunternehmen von REpower mit dem britischen Maschinenbauer Peter Brotherhood Ltd., acht 2-Megawatt-Anlagen des Typs MM70 für das Repowering-Projekt "Caton Moor" im Nordwesten Englands liefern. Zum finanziellen Volumen des Auftrags machte REpower keine Angaben.
In China werden künftig Windturbinen vom Typ REpower MD70 und MD77 gebaut, berichtete das Unternehmen zum Wochenbeginn. Die chinesische Dongfang Steam Turbine Works (DFSTW) werde die 1,5-Megawatt Anlagen produzieren und in China vertreiben. Ein entsprechender Vertrag sei auf der World Windenergy Conference in Peking unterzeichnet worden.
Auf der italienischen Insel Sardinien soll die dänische Vestas A/S eigenen Angaben zufolge 36 Anlagen des Typs V80 errichten. Der Auftrag habe einen Wert von 76 Millionen Euro, so Vestas. Auftaggeber sei die Gesellschaft Sardeolica Srl aus Cagliari. Der dänische Windturbinenbauer soll den Windpark laut der Meldung in 2005 schlüsselfertig liefern und auch die weitere Pflege und Instandhaltung übernehmen.
Spätestens zum 1. Juni kommenden Jahres will Vestas-Chef Svend Sigaard, sein Amt niederlegen. Laut einer Unternehmensmeldung ist ein Rücktritt schon nach der Hauptversammlung am 25. April 2005 möglich. Nachfolger soll der 40jährige Ditlev Engel werden, seit über vier Jahren Geschäftsführer von Hempel A/S .
Die Wiesbadener ABO Wind AG will bis Ende 2004 einen Vorsteuergewinn von einer Million Euro erwirtschaften. Wir der Projektierer von Windparks im In- und Ausland mitteilte, beläuft sich das Vorsteuerergebnis in den ersten drei Monaten 2004 auf 450.000 Euro. Damit habe ABO Wind die Schwächephase der Branche gut überwunden. Bis Ende 2004 will die ABO Wind AG laut der Meldung vier deutsche Windparks und das erste französische Projekt mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 35 Millionen Euro ans Netz bringen. Aktien der außerbörslich notierten ABO Wind AG werden durch das Wertpapierhandelshaus Valora AG und die DepotVG gehandelt.
Die Umweltkontor Renewable Energy AG aus Erkelenz kämpft weiter gegen die Insolvenz. Entscheidend sei zum Einen, wie viel Geld der Verkauf der Tochter ErSol einbringe, erklärte Andreas Köster, Pressesprecher des Unternehmens, gegenüber ECOreporter.de. Auf der anderen Seite hänge viel von den Verhandlungen mit den beiden Banken ab, die Umweltkontor ihre Kredite gekündigt haben. Die Ansprüche der Geldinstitute beliefen sich auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag, so Köster. Er erwarte deshalb eine Abfindung im einstelligen Bereich.
Positiv wirke sich die gute Stimmung auf dem Photovoltaikmarkt aus, sagte der Sprecher. Außerdem stehe die ErSol gut da: Sie schreibe schwarze Zahlen und habe die jährliche Produktionsleistung auf 25 Megawatt gesteigert.
Der Schweizer Sanitärausrüster Geberit AG hat Umsatz und Gewinn in den ersten neun Monaten 2004 kräftig gesteigert. Wie das Unternehmen mit Sitz in Jona meldete, wuchsen die Erlöse um gut 37 Prozent auf 1,48 Milliarden Schweizer Franken (CHF). Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) erhöhte sich um 44 Prozent auf 271 Millionen CHF. Das Nettoergebnis stieg um 43 Prozent auf 178,8 Millionen CHF. Die Ergebnismargen hätten sich weiter verbessert, berichtete Geberit. Der operative Cashflow (EBITDA) sei um 40 Prozent auf 379,4 Millionen CHF gestiegen. Damit liege die EBITDA-Marge bei gut 25 Prozent. Der Gewinn je Aktie kletterte um 41,5 Prozent auf 43,70 CHF. Für das Gesamtjahr erwartet Geberit dem Bericht zufolge einen deutlichen Anstieg von Umsatz und Ergebnissen.
Die Kölner Interseroh AG hat in den ersten drei Quartalen 2004 den Umsatz um knapp 35 Prozent gesteigert. Eigenen Angaben zufolge kletterten die Erlöse des Entsorgungs- und Recycling-Dienstleisters auf 743,6 Millionen Euro nach 552,1 Millionen im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Grundlage des Wachstums seien die deutlich gestiegenen Sekundärrohstoffpreise, so Interseroh. Das konsolidierte Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um knapp 27 Prozent auf 23,2 Millionen Euro (Vorjahreswert: 17 Millionen Euro). Der Umsatz im dritten Quartal belief sich auf 264,1 Millionen Euro nach 170,1 Millionen Euro in 2003. Das Ergebnis betrug 11,7 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem gegenüber 2003 deutlich verbesserten Jahresergebnis.
Der im MDax notierte Hersteller von Bahntechnik, Vossloh AG hat im laufenden Geschäftsjahr 2004 mehr verdient als im Vorjahr. Wie das Unternehmen mit Sitz in Werdohl miteile, stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten leicht auf 642,7 Millionen Euro. Diesen Zuwachs habe man trotz des anhaltend rückläufigen Investitionsverhaltens einiger für die Bahnindustrie wesentlicher staatlicher und kommunaler Auftraggeber erzielt. Im Vorjahr hatte Vossloh Erlöse im Volumen von 634,5 Millionen Euro verbucht.
Der Gewinn vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) sank auf 67,5 Millionen Euro nach 72,1 Millionen in den ersten drei Quartalen 2003. In den Vorjahreszahlen seien allerdings steuerfrei realisierte Erträge aus dem Verkauf der österreichischen VAE-Gruppe und Vorsorgepositionen von netto 14,5 Millionen Euro enthalten gewesen, hieß es. Wenn man dies berücksichtige, errechne sich im laufenden Jahr eine Steigerung des EBIT um 9,9 Millionen Euro bzw. 17,2 Prozent. Die um Sondererträge bereinigte EBIT-Marge sei von 9,1 Prozent im Vorjahr auf 10,5 Prozent gestiegen, heißt es weiter. Auch der Rückgang des Konzernüberschusses von 43,3 Millionen Euro auf 37,5 Euro sei ausschließlich auf die Sondererträge des Vorjahres zurückzuführen.
Für das Gesamtjahr prognostizierte Burkhard Schuchmann, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG, einen Umsatz in Höhe von 920 Millionen Euro. Das erwartete EBIT liege unverändert bei 106 Millionen Euro. Der Konzernüberschuss soll in 2004 56,9 Millionen Euro erreichen.
Die Eschborner Techem AG hat laut einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) die selbstgesetzten Ziele für das Geschäftjahr 2003/04 erreicht. Zum Stichtag 30. September rechnet der Energiedienstleister demnach mit einem Umsatz von voraussichtlich 430 bis 432 Millionen Euro und einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 74 bis 77 Millionen Euro. Im angelaufenen Geschäftsjahr 2005/05 will das Unternehmen sechs bis sieben Prozent Wachstum schaffen.
Einen deutlichen Zuwachs bei Umsatz und Ertrag in 2004 verzeichnet der US-amerikanische Entsorgungsspezialist Stericycle. Wie der Spezialist für die Behandlung von medizinischen Abfällen berichtet, wuchsen die Umsatzerlöse im dritten Quartal um stattliche 20 Prozent auf 136 Millionen Euro nach 113 Millionen im Vorjahreszeitraum. Akquisitionen hätten dazu gut 17 Millionen Dollar beigetragen, heißt es. Der Bruttogewinn stieg laut der Meldung um 19,5 Prozent auf 59,2 Millionen Dollar. Der Nettogewinn kletterte um 23 Prozent auf 21 Millionen Dollar.
Auch für die ersten neun Monate des Jahres 2004 präsentierte Stericycle gute Zahlen: Der Umsatz wuchs zum 30. September um rund 11 Prozent auf 377 Millionen Dollar nach 339 Millionen im Vorjahr. Der Bruttogewinn legte um cirka 15 Prozent auf 168 Millionen Dollar zu.
Gaiam Inc., US-amerikanischer Vertreiber von Umwelt- und Gesundheitsprodukten, hat auch im dritten Quartal 2004 einen Verlust erwirtschaftet. Wie Gaiam mitteilte, gingen die Erlöse auf 21 Millionen Dollar zurück, nach 23,5 Millionen im Vorjahreszeitraum. Infolge der geringeren Umsätze und der gleichzeitig schwächeren Bruttomarge verbuchte das Handelsunternehmen den Angaben zufolge einen Verlust von 1,5 Millionen Dollar oder 0,09 Dollar je Aktie. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag der Verlust bei lediglich 201.000 Dollar bzw. 0,01 Dollar je Aktie.
Auch in den ersten neun Monaten hat das seit 2001 im Natur-Aktien.Index (NAI) vertretene Unternehmen einen Fehlbetrag erwirtschaftet: Dieser stieg auf 4,1 Millionen Dollar nach 1,3 Millionen zum 30. September 2003. Den Umsatz in den ersten drei Quartalen gibt Gaiam mit 61,8 Millionen Dollar an (Vorjahr: 66,9 Millionen).
Im Sinkflug liegt nach erneut enttäuschende Quartalsergebnisse der Aktienkurs der Wild Oats Inc.. Im 2. Quartal hatte der US-amerikanische Bio-Lebensmittelhändler Wild Oats Market Inc. einen Gewinneinbruch erlitten. Im 3. Quartal ist nach nun vorgelegten vorläufigen Zahlen der Bruttogewinn abermals geschrumpft. Er sank um weitere 1,6 Prozent auf 27,5 Prozent. Insgesamt kündigte Wild Oats für das abgelaufene Quartal einen Verlust von 20 bis 22 Cent je Aktie an.
Für das Geschäftsjahr 2004 prognostiziert der Konzern mit Sitz in Boulder, Colorado, einen Nettoverlust zwischen 13 und 17 Cent je Aktie. Wie nach der Bekanntgabe der Zahlen für das 2. Quartal stürzte an der Frankfurter Börse der Aktienkurs von Wild Oats ab.
Wild Oats erklärt den Negativtrend unter anderem mit unerwartet hohen Kosten für neu eröffnete Filialen und für Werbung in Regionen mit hohem Wettbewerbsdruck wie Texas und Kalifornien. Zudem habe man im Vorjahr in Kalifornien vom dortigen Streik bei den konventionellen Lebensmittelhändlern profitiert.
Drägerwerk AG: ISIN DE0005550636 / WKN 555063
Gaiam Inc.: ISIN US36268Q1031 / WKN 929048
Geberit AG: ISIN CH0008038223 / WKN 922734
Interseroh: ISIN: DE 0006209901 / WKN: 620 990
REpower Systems AG: ISIN DE0006177033 / WKN 617703
Solon AG: ISIN DE0007246308 / WKN 747119
Stericycle Inc.: ISIN US8589121081 / WKN 902518
Techem AG : ISIN DE0005471601 / WKN 547160
Umweltkontor Renewable Energy AG: ISIN DE0007608101 / WKN 760810
Vestas Wind Systems A.S.: ISIN DK0010268606 / WKN 913769
Vossloh AG: ISIN DE0007667107 / WKN 766710
Wild Oats Markets Inc.: ISIN US96808B1070 / WKN 903461
Bildnachweise: Teil des Szenarios der IEA: Windkraftanlagen; Bürgerdach-Solaranlage der Solarcomplex GmbH; Windpark der Vestas A/S in Kanada; Metallrecycling bei der Interseroh AG; Vossloh-Lokomotive BR2070
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat den Aufbau eines nachhaltigen globalen Energiesystems gefordert. Bei einem prognostiziertem Weltwirtschaftswachstum von 3,2 Prozent und einer Bevölkerungszunahme von einem Prozent werde der weltweite Energiebedarf bis 2030 um 60 Prozent steigen, berichtete die IEA in ihrem in London präsentierten " World Energy Outlook 2004". Vor allem der Energiebedarf so genannter Schwellenländer werde drastisch steigen und voraussichtlich in 20 Jahren den der OECD-Staaten übertreffen, hieß es.
IEA-Chef Claude Mandil stellte in London ein alternatives Szenario der Agentur vor: Der Anstieg des Energieverbrauchs könne bei geeigneten Maßnahmen um 10 Prozent niedriger ausfallen, so die IEA, der Anstieg der CO2-Emissionen um 16 Prozent niedriger. Nötig dazu sei der forcierte Einsatz energiesparender und energieeffizienterer Technologien bei Fahrzeugen, Industrieanlagen und in den Haushalten. Ferner müssten die Staaten ihren Energiemix stärker auf Atomkraft und regenerative Energien ausrichten. Der IEA-Bericht rechnet für die Erneuerbaren bislang nur mit einem Nachfrageanstieg um 5,7 Prozent bis 2030. Ihr Anteil an der weltweiten Energieversorgung bliebe damit unter zwei Prozent.
In Deutschland wird 2004 voraussichtlich erstmals mehr Energie aus Windkraft erzeugt als aus Wasserkraft. Das meldete der Infodienst "Strom-Kaufen.de" unter Berufung auf die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW. Die Stromproduktion durch Windkraftanlagen lasse ein Rekordniveau von mehr als 20 Milliarden Kilowattstunden erwarten, hieß es weiter. Deutschland sei mit rund 16.000 Windkraftanlagen und einer Leistung von über 15.000 Megawatt weltweit führend.
Nach Überzeugung der Schweizer Bank Sarasin werden Erneuerbare Energien zunehmend konkurrenzfähig. Der Gaspreis werde dem Ölpreis folgen, hieß es, Strom werde sich verteuern. "Das beschränkte Angebot bei steigender Nachfrage wird in den kommenden Jahren zu weiter steigenden Rohstoffpreisen führen. Das erhöht die Chancen und Konkurrenzfähigkeit für erneuerbare Energien", erklärte Andreas Knörzer, Leiter Sustainable Investment bei der Bank Sarasin.
Für den Photovoltaikmarkt prognostizierte das Schweizer Bankhaus ein gutes Wachstum. In den vergangenen fünf Jahren sei mehr als eine Milliarde Euro in den Aufbau von neuen Zell- und Modulproduktionskapazitäten für die Photovoltaik investiert worden, hieß es. Ende 2005 sei mit einem zusätzlichen Kapazitätsausbau zu rechnen. Im laufenden Jahr erwartet Sarasin den Angaben zufolge ein weltweites Wachstum des Photovoltaikmarktes in der Größenordnung von 33 Prozent. Für den November hat die Bank die Neuauflage einer Studie zum Photovoltaikmarkt angekündigt.
Der Berliner Hersteller von Solarmodulen, Solon AG, notiert ab dem 10. November im Geregelten Markt. Wie das Unternehmen mitteilte, haben die Börsen Frankfurt und BerlinBremen den Unternehmensbericht der Gesellschaft zur Aufnahme der Papiere in den Geregelten Markt gebilligt. Die Papiere werden durch den Wechsel vor allem auch für institutionelle Anleger wie Investmentfonds attraktiver.
Dräger Medical, größtes Tochterunternehmen des Lübecker Medizintechnikkonzerns Drägerwerk AG, hat eine Gewinnwarnung herausgegeben. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) in 2004 werde nicht wie bisher erwartet bei 122 Millionen Euro liegen, hieß es, sondern "auf die Größenordnung von rund 100 Millionen Euro zurückgehen". Auch die Umsatzprognose wurde gesenkt: Statt ursprünglich 1,09 Milliarden Euro will Dräger Medical nun noch 1,0 bis 1,05 Milliarden Euro erlösen.
Für den Konzern schränkte Dräger die bisherigen Prognosen nur leicht ein: Der Konzernumsatz werde voraussichtlich bei 1,5 bis 1,55 Milliarden Euro liegen - geplant waren den Angaben zufolge 1,567 Milliarden. Beim EBIT rechnet man damit, die avisierten 124 Millionen Euro zu erreichen, auch den geplanten Jahresüberschuss vor Anteilen Dritter in Höhe von 46 Millionen Euro will Drägerwerk weiterhin erwirtschaften.
Der "Grüne Punkt" geht möglicherweise an die Börse. Die Duales System Deutschland AG (DSD) verhandelt laut einer Unternehmensmeldung mit einem Finanzinvestor über eine neue Gesellschafterstruktur. Langfristiges Ziel sei der Börsengang oder eine vergleichbare Platzierung der DSD AG am Kapitalmarkt. Bei einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen werde ein Übernahmeangebot an die Aktionäre der DSD AG folgen. Damit rechne man für Mitte November 2004.
REpower Systems AG, Windanlagenbauer mit Sitz in Hamburg, hat einen Auftrag aus Großbritannien erhalten. Wie das im Prime Standard der Deutschen Börse gelistete Unternehmen meldet, wird REpower UK Ltd., ein Gemeinschaftsunternehmen von REpower mit dem britischen Maschinenbauer Peter Brotherhood Ltd., acht 2-Megawatt-Anlagen des Typs MM70 für das Repowering-Projekt "Caton Moor" im Nordwesten Englands liefern. Zum finanziellen Volumen des Auftrags machte REpower keine Angaben.
In China werden künftig Windturbinen vom Typ REpower MD70 und MD77 gebaut, berichtete das Unternehmen zum Wochenbeginn. Die chinesische Dongfang Steam Turbine Works (DFSTW) werde die 1,5-Megawatt Anlagen produzieren und in China vertreiben. Ein entsprechender Vertrag sei auf der World Windenergy Conference in Peking unterzeichnet worden.
Auf der italienischen Insel Sardinien soll die dänische Vestas A/S eigenen Angaben zufolge 36 Anlagen des Typs V80 errichten. Der Auftrag habe einen Wert von 76 Millionen Euro, so Vestas. Auftaggeber sei die Gesellschaft Sardeolica Srl aus Cagliari. Der dänische Windturbinenbauer soll den Windpark laut der Meldung in 2005 schlüsselfertig liefern und auch die weitere Pflege und Instandhaltung übernehmen.
Spätestens zum 1. Juni kommenden Jahres will Vestas-Chef Svend Sigaard, sein Amt niederlegen. Laut einer Unternehmensmeldung ist ein Rücktritt schon nach der Hauptversammlung am 25. April 2005 möglich. Nachfolger soll der 40jährige Ditlev Engel werden, seit über vier Jahren Geschäftsführer von Hempel A/S .
Die Wiesbadener ABO Wind AG will bis Ende 2004 einen Vorsteuergewinn von einer Million Euro erwirtschaften. Wir der Projektierer von Windparks im In- und Ausland mitteilte, beläuft sich das Vorsteuerergebnis in den ersten drei Monaten 2004 auf 450.000 Euro. Damit habe ABO Wind die Schwächephase der Branche gut überwunden. Bis Ende 2004 will die ABO Wind AG laut der Meldung vier deutsche Windparks und das erste französische Projekt mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 35 Millionen Euro ans Netz bringen. Aktien der außerbörslich notierten ABO Wind AG werden durch das Wertpapierhandelshaus Valora AG und die DepotVG gehandelt.
Die Umweltkontor Renewable Energy AG aus Erkelenz kämpft weiter gegen die Insolvenz. Entscheidend sei zum Einen, wie viel Geld der Verkauf der Tochter ErSol einbringe, erklärte Andreas Köster, Pressesprecher des Unternehmens, gegenüber ECOreporter.de. Auf der anderen Seite hänge viel von den Verhandlungen mit den beiden Banken ab, die Umweltkontor ihre Kredite gekündigt haben. Die Ansprüche der Geldinstitute beliefen sich auf einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag, so Köster. Er erwarte deshalb eine Abfindung im einstelligen Bereich.
Positiv wirke sich die gute Stimmung auf dem Photovoltaikmarkt aus, sagte der Sprecher. Außerdem stehe die ErSol gut da: Sie schreibe schwarze Zahlen und habe die jährliche Produktionsleistung auf 25 Megawatt gesteigert.
Der Schweizer Sanitärausrüster Geberit AG hat Umsatz und Gewinn in den ersten neun Monaten 2004 kräftig gesteigert. Wie das Unternehmen mit Sitz in Jona meldete, wuchsen die Erlöse um gut 37 Prozent auf 1,48 Milliarden Schweizer Franken (CHF). Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) erhöhte sich um 44 Prozent auf 271 Millionen CHF. Das Nettoergebnis stieg um 43 Prozent auf 178,8 Millionen CHF. Die Ergebnismargen hätten sich weiter verbessert, berichtete Geberit. Der operative Cashflow (EBITDA) sei um 40 Prozent auf 379,4 Millionen CHF gestiegen. Damit liege die EBITDA-Marge bei gut 25 Prozent. Der Gewinn je Aktie kletterte um 41,5 Prozent auf 43,70 CHF. Für das Gesamtjahr erwartet Geberit dem Bericht zufolge einen deutlichen Anstieg von Umsatz und Ergebnissen.
Die Kölner Interseroh AG hat in den ersten drei Quartalen 2004 den Umsatz um knapp 35 Prozent gesteigert. Eigenen Angaben zufolge kletterten die Erlöse des Entsorgungs- und Recycling-Dienstleisters auf 743,6 Millionen Euro nach 552,1 Millionen im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Grundlage des Wachstums seien die deutlich gestiegenen Sekundärrohstoffpreise, so Interseroh. Das konsolidierte Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um knapp 27 Prozent auf 23,2 Millionen Euro (Vorjahreswert: 17 Millionen Euro). Der Umsatz im dritten Quartal belief sich auf 264,1 Millionen Euro nach 170,1 Millionen Euro in 2003. Das Ergebnis betrug 11,7 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem gegenüber 2003 deutlich verbesserten Jahresergebnis.
Der im MDax notierte Hersteller von Bahntechnik, Vossloh AG hat im laufenden Geschäftsjahr 2004 mehr verdient als im Vorjahr. Wie das Unternehmen mit Sitz in Werdohl miteile, stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten leicht auf 642,7 Millionen Euro. Diesen Zuwachs habe man trotz des anhaltend rückläufigen Investitionsverhaltens einiger für die Bahnindustrie wesentlicher staatlicher und kommunaler Auftraggeber erzielt. Im Vorjahr hatte Vossloh Erlöse im Volumen von 634,5 Millionen Euro verbucht.
Der Gewinn vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) sank auf 67,5 Millionen Euro nach 72,1 Millionen in den ersten drei Quartalen 2003. In den Vorjahreszahlen seien allerdings steuerfrei realisierte Erträge aus dem Verkauf der österreichischen VAE-Gruppe und Vorsorgepositionen von netto 14,5 Millionen Euro enthalten gewesen, hieß es. Wenn man dies berücksichtige, errechne sich im laufenden Jahr eine Steigerung des EBIT um 9,9 Millionen Euro bzw. 17,2 Prozent. Die um Sondererträge bereinigte EBIT-Marge sei von 9,1 Prozent im Vorjahr auf 10,5 Prozent gestiegen, heißt es weiter. Auch der Rückgang des Konzernüberschusses von 43,3 Millionen Euro auf 37,5 Euro sei ausschließlich auf die Sondererträge des Vorjahres zurückzuführen.
Für das Gesamtjahr prognostizierte Burkhard Schuchmann, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG, einen Umsatz in Höhe von 920 Millionen Euro. Das erwartete EBIT liege unverändert bei 106 Millionen Euro. Der Konzernüberschuss soll in 2004 56,9 Millionen Euro erreichen.
Die Eschborner Techem AG hat laut einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) die selbstgesetzten Ziele für das Geschäftjahr 2003/04 erreicht. Zum Stichtag 30. September rechnet der Energiedienstleister demnach mit einem Umsatz von voraussichtlich 430 bis 432 Millionen Euro und einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 74 bis 77 Millionen Euro. Im angelaufenen Geschäftsjahr 2005/05 will das Unternehmen sechs bis sieben Prozent Wachstum schaffen.
Einen deutlichen Zuwachs bei Umsatz und Ertrag in 2004 verzeichnet der US-amerikanische Entsorgungsspezialist Stericycle. Wie der Spezialist für die Behandlung von medizinischen Abfällen berichtet, wuchsen die Umsatzerlöse im dritten Quartal um stattliche 20 Prozent auf 136 Millionen Euro nach 113 Millionen im Vorjahreszeitraum. Akquisitionen hätten dazu gut 17 Millionen Dollar beigetragen, heißt es. Der Bruttogewinn stieg laut der Meldung um 19,5 Prozent auf 59,2 Millionen Dollar. Der Nettogewinn kletterte um 23 Prozent auf 21 Millionen Dollar.
Auch für die ersten neun Monate des Jahres 2004 präsentierte Stericycle gute Zahlen: Der Umsatz wuchs zum 30. September um rund 11 Prozent auf 377 Millionen Dollar nach 339 Millionen im Vorjahr. Der Bruttogewinn legte um cirka 15 Prozent auf 168 Millionen Dollar zu.
Gaiam Inc., US-amerikanischer Vertreiber von Umwelt- und Gesundheitsprodukten, hat auch im dritten Quartal 2004 einen Verlust erwirtschaftet. Wie Gaiam mitteilte, gingen die Erlöse auf 21 Millionen Dollar zurück, nach 23,5 Millionen im Vorjahreszeitraum. Infolge der geringeren Umsätze und der gleichzeitig schwächeren Bruttomarge verbuchte das Handelsunternehmen den Angaben zufolge einen Verlust von 1,5 Millionen Dollar oder 0,09 Dollar je Aktie. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag der Verlust bei lediglich 201.000 Dollar bzw. 0,01 Dollar je Aktie.
Auch in den ersten neun Monaten hat das seit 2001 im Natur-Aktien.Index (NAI) vertretene Unternehmen einen Fehlbetrag erwirtschaftet: Dieser stieg auf 4,1 Millionen Dollar nach 1,3 Millionen zum 30. September 2003. Den Umsatz in den ersten drei Quartalen gibt Gaiam mit 61,8 Millionen Dollar an (Vorjahr: 66,9 Millionen).
Im Sinkflug liegt nach erneut enttäuschende Quartalsergebnisse der Aktienkurs der Wild Oats Inc.. Im 2. Quartal hatte der US-amerikanische Bio-Lebensmittelhändler Wild Oats Market Inc. einen Gewinneinbruch erlitten. Im 3. Quartal ist nach nun vorgelegten vorläufigen Zahlen der Bruttogewinn abermals geschrumpft. Er sank um weitere 1,6 Prozent auf 27,5 Prozent. Insgesamt kündigte Wild Oats für das abgelaufene Quartal einen Verlust von 20 bis 22 Cent je Aktie an.
Für das Geschäftsjahr 2004 prognostiziert der Konzern mit Sitz in Boulder, Colorado, einen Nettoverlust zwischen 13 und 17 Cent je Aktie. Wie nach der Bekanntgabe der Zahlen für das 2. Quartal stürzte an der Frankfurter Börse der Aktienkurs von Wild Oats ab.
Wild Oats erklärt den Negativtrend unter anderem mit unerwartet hohen Kosten für neu eröffnete Filialen und für Werbung in Regionen mit hohem Wettbewerbsdruck wie Texas und Kalifornien. Zudem habe man im Vorjahr in Kalifornien vom dortigen Streik bei den konventionellen Lebensmittelhändlern profitiert.
Drägerwerk AG: ISIN DE0005550636 / WKN 555063
Gaiam Inc.: ISIN US36268Q1031 / WKN 929048
Geberit AG: ISIN CH0008038223 / WKN 922734
Interseroh: ISIN: DE 0006209901 / WKN: 620 990
REpower Systems AG: ISIN DE0006177033 / WKN 617703
Solon AG: ISIN DE0007246308 / WKN 747119
Stericycle Inc.: ISIN US8589121081 / WKN 902518
Techem AG : ISIN DE0005471601 / WKN 547160
Umweltkontor Renewable Energy AG: ISIN DE0007608101 / WKN 760810
Vestas Wind Systems A.S.: ISIN DK0010268606 / WKN 913769
Vossloh AG: ISIN DE0007667107 / WKN 766710
Wild Oats Markets Inc.: ISIN US96808B1070 / WKN 903461
Bildnachweise: Teil des Szenarios der IEA: Windkraftanlagen; Bürgerdach-Solaranlage der Solarcomplex GmbH; Windpark der Vestas A/S in Kanada; Metallrecycling bei der Interseroh AG; Vossloh-Lokomotive BR2070
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.