21.3.2003: Gegenmittel - Nachhaltigkeit dient der Verringerung von Risiken

Unternehmen sollten ihre Strategie verstärkt auf nachhaltiges Wirtschaften ausrichten. Dies empfahl Alois Flatz, Mitglied der Geschäfts- führung der Züricher SAM Sustainability Group, als Gast- referent auf der Nachhaltigkeits- pressekonferenz der Henkel KGAA in Düsseldorf. Wer ökonomische, ökologische und soziale Kriterien in Strategie und Management integriere, könne nicht nur die sich daraus ergebenden Chancen nutzen. Damit ließen sich auch Risiken minimieren und ein langfristiger Shareholder Value (Anstieg des Aktienwertes) erzielen.

"Eine Reihe von Faktoren sprechen für eine stärkere Nachfrage nach Nachhaltigkeits-Investments", erläuterte Flatz. Er verwies auf den dramatischen Vertrauensverlust seitens der Investoren infolge der Skandale wie etwa bei Enron. Diese Skandale hätten Verluste in Höhe von 33 Milliarden Euro verursacht. Zudem führten soziale Spannungen zu exponentiell wachsenden Unternehmenskosten. So hätten sich die Versicherungskosten der Verluste vom 11. September 2001 auf rund 38 Milliarden Euro summiert. Die globalen Transportkosten seien aufgrund erhöhter Sicherheitsvorkehrungen um 71 Milliarden Dollar pro Jahr gestiegen. Darüber hinaus verdoppelten sich in jedem Jahrzehnt die Schäden für Umweltkatastrophen. Allein die Schäden der letztjährigen Flutkatastrophe in Deutschland beliefen sich auf 25 bis 30 Milliarden Euro.

Diesen Herausforderungen sei durch verstärktes nachhaltiges Wirtschaften zu begegnen. Unter anderem weil der Nachweis von Transparenz und Verantwortlichkeit die Reputation einer Firma stärke, sie an Vertrauen gewinnen ließe. Außerdem führten Umweltmanagement und Ökoeffizienz zu mehr betrieblicher Effizienz. Dies belege auch ein Blick auf den Dow Jones Sustainability Index. Dort hätten die in Sachen Nachhaltigkeit führenden Unternehmen seit sieben Jahren stets die Benchmark MSCI (Morgan Stanley Capital International Indizes) übertroffen.

Bild: Alois Flatz, SAM Sustainability Group
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