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21.7.2005: "Ein Regierungswechsel hier hat keine Auswirkungen auf das Wachstum von nachhaltigen Kapitalanlagen"- ECOreporter.de-Interview mit Andreas Kn?rzer, Bank Sarasin
Wie wird sich in Deutschland der Markt für Nachhaltiges Investment weiter entwickeln? In welchen Bereichen gibt es besonders viel Potential? Diese und andere Fragen beantwortet Andreas Kn?rzer, Leiter Sustainable Investment bei der Privatbank Sarasin & Cie AG, im aktuellen ECOreporter.de-Interview. Mit der Gr?ndung der einhundertprozentigen Tochter Sarasin Wertpapierhandelsbank AG mit Sitz in M?nchen hat sich die Schweizer Bank in Deutschland neu aufgestellt (wir berichteten: ECOreporter.de-Beitrag vom 11. Juli). Die Tochter wurde aus einer Umfirmierung der Fondsvertriebsgesellschaft Sarasin Deutschland GmbH gebildet. Sie soll in den n?chsten f?nf Jahren das von Sarasin in Deutschland verwaltete Anlagevolumen verdoppeln.
ECOreporter.de: Herr Kn?rzer, die Bank Sarasin zeigt mit der Gr?ndung der Sarasin Wertpapierhandelsbank AG, noch deutlicher als bisher schon "Flagge" in Deutschland. Wie wird sich nach Ihrer Einsch?tzung der deutsche Markt für nachhaltige Geldanlagen in den n?chsten f?nf Jahren entwickeln?
Andreas Kn?rzer: Aus unserer Sicht wird der Markt für nachhaltige Geldanlagen weiter wesentlich st?rker wachsen als derjenige konventioneller Investments. Wir gehen für die n?chsten f?nf Jahre von einem durchschnittlichen Wachstum von mindestens 20% pro Jahr aus.
ECOreporter.de: In welchen Bereichen sehen Sie besonders viel Potential?
Andreas Kn?rzer: Im Augenblick hat es den Anschein, dass z. B. das Thema erneuerbare Energie aufgrund des rasant steigenden ?lpreises ?berdurchschnittlich attraktiv ist. Langfristig ist dies sicher der Fall, jedoch k?nnen kurzfristige Korrekturen - wie beim ?lpreis - nicht ausgeschlossen werden. Daher gibt es unseres Erachtens keine speziellen Produkte, die ein ?berdurchschnittliches Potential aufweisen.
ECOreporter.de: Welche Faktoren k?nnten die weitere Entwicklung behindern? Wird sich ein m?glicher Regierungswechsel in Berlin negativ auf das Wachstum nachhaltiger Geldanlagen hierzulande auswirken?
Andreas Kn?rzer: Wir sehen keine enge Abh?ngigkeit zwischen dem Wachstum nachhaltiger Kapitalanlagen und dem politischen Rahmen. Das k?nnen Sie anhand der Entwicklung im europ?ischen Ausland auch klar erkennen. So hat sich z. B. in Italien zwischen 2003 und 2004 unter einer konservativen Regierung das Volumen in nachhaltigen Fonds auf EUR 2,2 Mrd. fast verdoppelt. Daher gehen wir davon aus, dass ein Regierungswechsel hier keine Auswirkungen auf das Wachstum von nachhaltigen Kapitalanlagen hat.
ECOreporter.de: Ihr Bankhaus ist als Fondsmanager für andere Gesellschaften und mit eigenen Fondsprodukten am deutschen Markt vertreten. Werden Sie in Zukunft weitere eigene Nachhaltigkeitsfonds auflegen?
Andreas Kn?rzer: Selbstverst?ndlich werden wir mit Blick auf die Bed?rfnisse unserer Kunden und die aktuellen Marktentwicklungen auch weiterhin unsere Produktpalette entsprechend erweitern und optimieren.
ECOreporter.de: Bei welchen Fonds verzeichnen Sie derzeit die gr??ten Mittelzufl?sse, bei Aktien-, Renten- oder Mischfonds?
Andreas Kn?rzer: Unter den Fonds für institutionelle Anleger verzeichnet derzeit unser Mischfonds FairInvest die gr??ten Zuw?chse. Im Privatkundengesch?ft findet besonders unser Rentenfonds Sarasin Sustainable Bond Euro vermehrten Zuwachs sowie unser Themenfonds New Energy Fund.
ECOreporter.de: Die Bank Sarasin z?hlt unbestritten zu den Pionieren des Nachhaltigen Investierens; Ihr Mischfonds "Sarasin OekoSar Portfolio" wurde vor elf Jahren initiiert. Wo sehen Sie die wichtigsten Ver?nderungen, die der Markt in den letzten zehn Jahren durchlaufen hat?
Andreas Kn?rzer: In diesem Zeitraum hat sich Markt für nachhaltige Kapitalanlagen im deutschsprachigen Raum fast verf?nfzigfacht. Es gibt mittlerweile zirka 50 Anbieter, die Nachhaltigkeitsfonds anbieten. Durch die Vielfalt der angebotenen Fonds hat der Anleger gr??ere Chancen, denjenigen Fonds zu finden, der seinen Wertvorstellungen und Anlagebed?rfnissen am besten entspricht. Dabei sollte er aber stets darauf achten, welche Qualit?t die Nachhaltigkeitsanalyse hat bzw. welche Erfahrung der Anbieter mit dieser Form der Kapitalanlage hat. Die wichtigste Entwicklung der letzten 10 Jahre war sicherlich die Entwicklung vom reinen ?ko-Effizienz-Fonds hin zum Nachhaltigkeitsfonds, in dem nicht nur die ?ko-Effizienz gepr?ft wird, sondern zus?tzlich auch noch soziale Kriterien in die Analyse miteinbezogen werden.
ECOreporter.de: Mit Ihren nachhaltigen Investmentprodukten sind Sie in zahlreichen L?ndern vertreten. Gibt es gro?e Unterschiede im Verst?ndnis des Themas zwischen den verschiedenen L?ndern? Wo liegen nationale Besonderheiten etwa von Deutschland, der Schweiz und ?sterreich oder Frankreich und Italien?
Andreas Kn?rzer: Im deutschsprachigen Raum sowie in Nordeuropa ist das Verst?ndnis des Themas Nachhaltigkeit recht homogen, wobei klar die Umweltaspekte st?rker im Fokus stehen. In Frankreich und Italien hingegen stehen eher soziale Aspekte im Vordergrund. Allerdings ist in den letzten Monaten aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten hier in Deutschland ein stark zunehmendes Ma? an Sensibilit?t für soziale Aspekte festzustellen.
ECOreporter.de: Herr Kn?rzer, wir danken Ihnen für das Gespr?ch.
Bild: Andreas Kn?rzer, Leiter Sustainable Investment der Sarasin & Cie AG, Sitz der Bank Sarasin in Basel / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Herr Kn?rzer, die Bank Sarasin zeigt mit der Gr?ndung der Sarasin Wertpapierhandelsbank AG, noch deutlicher als bisher schon "Flagge" in Deutschland. Wie wird sich nach Ihrer Einsch?tzung der deutsche Markt für nachhaltige Geldanlagen in den n?chsten f?nf Jahren entwickeln?
Andreas Kn?rzer: Aus unserer Sicht wird der Markt für nachhaltige Geldanlagen weiter wesentlich st?rker wachsen als derjenige konventioneller Investments. Wir gehen für die n?chsten f?nf Jahre von einem durchschnittlichen Wachstum von mindestens 20% pro Jahr aus.
ECOreporter.de: In welchen Bereichen sehen Sie besonders viel Potential?
Andreas Kn?rzer: Im Augenblick hat es den Anschein, dass z. B. das Thema erneuerbare Energie aufgrund des rasant steigenden ?lpreises ?berdurchschnittlich attraktiv ist. Langfristig ist dies sicher der Fall, jedoch k?nnen kurzfristige Korrekturen - wie beim ?lpreis - nicht ausgeschlossen werden. Daher gibt es unseres Erachtens keine speziellen Produkte, die ein ?berdurchschnittliches Potential aufweisen.
ECOreporter.de: Welche Faktoren k?nnten die weitere Entwicklung behindern? Wird sich ein m?glicher Regierungswechsel in Berlin negativ auf das Wachstum nachhaltiger Geldanlagen hierzulande auswirken?
Andreas Kn?rzer: Wir sehen keine enge Abh?ngigkeit zwischen dem Wachstum nachhaltiger Kapitalanlagen und dem politischen Rahmen. Das k?nnen Sie anhand der Entwicklung im europ?ischen Ausland auch klar erkennen. So hat sich z. B. in Italien zwischen 2003 und 2004 unter einer konservativen Regierung das Volumen in nachhaltigen Fonds auf EUR 2,2 Mrd. fast verdoppelt. Daher gehen wir davon aus, dass ein Regierungswechsel hier keine Auswirkungen auf das Wachstum von nachhaltigen Kapitalanlagen hat.
ECOreporter.de: Ihr Bankhaus ist als Fondsmanager für andere Gesellschaften und mit eigenen Fondsprodukten am deutschen Markt vertreten. Werden Sie in Zukunft weitere eigene Nachhaltigkeitsfonds auflegen?
Andreas Kn?rzer: Selbstverst?ndlich werden wir mit Blick auf die Bed?rfnisse unserer Kunden und die aktuellen Marktentwicklungen auch weiterhin unsere Produktpalette entsprechend erweitern und optimieren.
ECOreporter.de: Bei welchen Fonds verzeichnen Sie derzeit die gr??ten Mittelzufl?sse, bei Aktien-, Renten- oder Mischfonds?
Andreas Kn?rzer: Unter den Fonds für institutionelle Anleger verzeichnet derzeit unser Mischfonds FairInvest die gr??ten Zuw?chse. Im Privatkundengesch?ft findet besonders unser Rentenfonds Sarasin Sustainable Bond Euro vermehrten Zuwachs sowie unser Themenfonds New Energy Fund.
ECOreporter.de: Die Bank Sarasin z?hlt unbestritten zu den Pionieren des Nachhaltigen Investierens; Ihr Mischfonds "Sarasin OekoSar Portfolio" wurde vor elf Jahren initiiert. Wo sehen Sie die wichtigsten Ver?nderungen, die der Markt in den letzten zehn Jahren durchlaufen hat?
Andreas Kn?rzer: In diesem Zeitraum hat sich Markt für nachhaltige Kapitalanlagen im deutschsprachigen Raum fast verf?nfzigfacht. Es gibt mittlerweile zirka 50 Anbieter, die Nachhaltigkeitsfonds anbieten. Durch die Vielfalt der angebotenen Fonds hat der Anleger gr??ere Chancen, denjenigen Fonds zu finden, der seinen Wertvorstellungen und Anlagebed?rfnissen am besten entspricht. Dabei sollte er aber stets darauf achten, welche Qualit?t die Nachhaltigkeitsanalyse hat bzw. welche Erfahrung der Anbieter mit dieser Form der Kapitalanlage hat. Die wichtigste Entwicklung der letzten 10 Jahre war sicherlich die Entwicklung vom reinen ?ko-Effizienz-Fonds hin zum Nachhaltigkeitsfonds, in dem nicht nur die ?ko-Effizienz gepr?ft wird, sondern zus?tzlich auch noch soziale Kriterien in die Analyse miteinbezogen werden.
ECOreporter.de: Mit Ihren nachhaltigen Investmentprodukten sind Sie in zahlreichen L?ndern vertreten. Gibt es gro?e Unterschiede im Verst?ndnis des Themas zwischen den verschiedenen L?ndern? Wo liegen nationale Besonderheiten etwa von Deutschland, der Schweiz und ?sterreich oder Frankreich und Italien?
Andreas Kn?rzer: Im deutschsprachigen Raum sowie in Nordeuropa ist das Verst?ndnis des Themas Nachhaltigkeit recht homogen, wobei klar die Umweltaspekte st?rker im Fokus stehen. In Frankreich und Italien hingegen stehen eher soziale Aspekte im Vordergrund. Allerdings ist in den letzten Monaten aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten hier in Deutschland ein stark zunehmendes Ma? an Sensibilit?t für soziale Aspekte festzustellen.
ECOreporter.de: Herr Kn?rzer, wir danken Ihnen für das Gespr?ch.
Bild: Andreas Kn?rzer, Leiter Sustainable Investment der Sarasin & Cie AG, Sitz der Bank Sarasin in Basel / Quelle: Unternehmen