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22.8.2005: Frei lesbar: Nachgefragt - Der erste deutsche Geothermie-Fonds in der Detailpr?fung
Der Green Energy Geotherm Power Fonds ist der erste Geothermie-Fonds in Deutschland. Er verspricht eine interessante Rendite mit erneuerbarer Energie aus den Tiefen der Erde. Vor zwei Wochen hat ECOreporter.de das Projekt vorgestellt. Heute lesen Sie, welche Fragen die Redaktion zum Prospekt und zum Projekt an den Anbieter stellt. G?nter Bathe (45), Vertriebsleiter der Green Energy Emissionshaus GmbH, antwortet.
ECOreporter.de: Liest man Ihren Prospekt, dr?ngt sich der Eindruck auf, als seien im oberen Rheingraben im Moment einige Geothermie-Kraftwerks-Planungen im Gange. Ehrlich gesagt: Wir haben kein Kraftwerk gefunden, das im Bau ist. Haben wir schlecht gesucht?
Bathe, Green Energy: Nein und ja. In der Tat sind im oberen Rheingraben im Moment keine Kraftwerke im Bau. Es gibt aber nachpr?fbar Projekte, die im Gang sind. Das zeigt, wie interessant dieses Gebiet für geothermische Kraftwerke ist.
ECOreporter.de: Dennoch: Geothermie ist in Deutschland ein weitgehend unbekanntes Gebiet der Energieerzeugung. Wenn man auch eingestehen muss, dass es gerade in den letzten Monaten interessante Neuerungen gegeben hat, etwa das Geothermie-Projekt in Unterhaching bei M?nchen, an dem sogar ein Weltkonzern wie die M?nchener R?ckversicherung auf Versicherungsseite beteiligt war.
Bathe: Vor allem muss man darauf verweisen, dass weltweit bereits ?ber 2.500 Kraftwerke dieser Art in Betrieb sind und teilweise seit Jahrzehnten Strom produzieren! In 2004 waren es ?ber 8.800 Megawatt installierte elektrische Leistung - da muss man also von einer erprobten und ausgereiften Technologie sprechen.
ECOreporter.de: Bei der Lekt?re Ihres Prospekts haben wir uns gefragt, warum man Kommanditanteile einer "Green Energy Geotherm Power Fonds GmbH & Co. KG" zeichnet, dann aber im folgenden viel erf?hrt von einer "Green Energy KG"?
Bathe: "Green Energy Geotherm Power Fonds GmbH & Co. KG" ist ein korrekter, allerdings zugegebenerweise etwas sperriger Name. Das deutsche Recht will es aber so. Damit man im gesamten Prospekt nicht dauernd ?ber den kompletten Begriff stolpert, haben wir gleich am Anfang des Prospektes darauf hingewiesen, dass wir als Kurzform im folgenden von der Green Energy KG schreiben.
ECOreporter.de: Kommen wir zu Ihren Projektpartnern und anderen Punkten im Prospekt. Wir wundern uns, dass die Gr?ndungsgesellschafterin Altafide GmbH ihr Gr?ndungskapital von 100.000 Euro noch nicht eingelegt hat.
Bathe: Doch, hat sie, und zwar in Form einer Sacheinlage, n?mlich der Aufsuchungserlaubnis. Diese haben wir mit 100.000 Euro bewertet. Das ist die Grundlage, um das Projekt durchzuf?hren.
ECOreporter.de: Laut Prospekt sollte die Altafide GmbH eine bergrechtliche Erlaubnis einbringen, die im Januar 2005 erteilt wurde. Warum ist das noch nicht geschehen?
Bathe: Die Erlaubnis ist eingelegt......
ECOreporter.de: ...im Prospekt steht: Wird eingelegt werden.
Bathe: Genau. Als der Prospekt gedruckt wurde, war die Erlaubnis noch nicht eingelegt. Jetzt ist sie eingelegt. Was ja eigentlich nur zeigt, dass wir das, was wir im Prospekt versprechen, auch halten. Man muss einfach sehen: Das Projekt schreitet voran. Und deshalb kann es schon wenige Wochen nach dem Druck des Prospektes so weit sein, dass wir etwas verwirklich haben, was wir im Prospekt noch in der Zukunftsform beschreiben.
ECOreporter.de: Noch einmal zur Klarstellung: Also liegt die bergrechtliche Bewilligung vor?
Bathe: Die "Aufsuchungserlaubnis" liegt vor. Sobald Bodensch?tze, also hier: hei?es Wasser, gefunden wurden, wird automatisch die bergrechtliche Bewilligung zur F?rderung erteilt. So sieht es das deutsche Recht vor. Das k?nnen Sie mit der Fahrpr?fung vergleichen: Wenn man die besteht, hat man damit das Recht auf einen F?hrerschein.
ECOreporter.de: Zur Altafide GmbH: Die soll für die Seismik 1,4 Millionen Euro bekommen; an einer Stelle im Prospekt werden die Kosten für die Seismik aber nur mit 620.000 Euro beziffert. Wie erkl?ren Sie das?
Bathe: Die Summe von 1,4 Millionen Euro enth?lt neben der Seismik, das ist eine Methode zur Untersuchung der Erdstrukutur mittels Druckwellen, auch die Planung z.B. die Auswahl des Standortes, Verhandlungen mit Kommune und Eigent?mer, geologiesche und rechtliche Gutachten usw..
ECOreporter.de: Was gibt Ihnen Anlass zu der Annahme, in der Tiefe auf Wasser mit einer Temperatur von 150 Grad zu sto?en?
Bathe: Wir erwarten 140 bis 180 Grad. Sie finden in der Grafik die Bohrungen, die im Oberrheingraben für Erd?lexploration durchgef?hrt wurden. Die Daten liegen uns vor. Das Gebiet ist in dieser Hinsicht mehr als erkundet. Der Temperaturgradient betr?gt hier 4,68?K pro 100 Meter. Die Zahl gibt die Anzahl der durchgef?hrten Probebohrungen im Quadranten an. Dass wir ausreichend Wasser f?rdern k?nnen, um ein Kraftwerk mit 6 Megawatt zu betreiben, belegen Gutachten.
ECOreporter.de: Warum ist Ihre eigene Treuhandgesellschaft Gesellschafterin der Betriebsgesellschaft?
Bathe: Das ist der in der Branche ?bliche und anerkannte Weg. Er nutzt die Rationalisierungspotenziale einer Treuhandverwaltung. Au?erdem verschlankt das die Struktur, da anderenfalls ein weiterer Gr?ndungskommanditist gefunden werden m?sste.
ECOreporter.de: Die rechtliche Konstruktion erscheint uns wenig einsichtig: Warum gibt es für das geothermische Kraftwerke eine Servicegesellschaft, warum also zwei Gesellschaften für ein Projekt?
Bathe: So entkoppeln wir das operative Gesch?ft vom Fonds. Damit sch?tzen wir die Investoren vor unn?tigen Risiken aus operativen Aktivit?ten. Der Fonds - und nur an ihm beteiligen sich ja die Anleger - hat einzig und allein die Aufgabe, für die Investoren das Kraftwerk zu beschaffen und dann betreiben zu lassen.
ECOreporter.de: Wir haben im Prospekt gelesen, dass Sie das Grundst?ck noch nicht gekauft haben. Der Prospekt weist auch darauf hin. Nur: Warum haben Sie noch nicht gekauft?
Bathe: Der Fonds soll ja einmal Eigent?mer des Grundst?cks werden. Wenn das Grundst?ck bereits gekauft worden w?re, h?tte der Initiator es erwerben und dann an den Fonds verkaufen m?ssen. Da freut sich nur der Staat ?ber eine zweimalige Zahlung der Grunderwerbssteuer in k?rzester Zeit. Also wird der Fonds im Herbst direkt das Grundst?ck kaufen.
ECOreporter.de: In Deutschland sind für alles und jedes Genehmigungen erforderlich. Unsch?n, aber Tatsache. Sie gehen aber davon aus, dass keine wasserrechtliche Genehmigung n?tig sein wird für Ihr Projekt. Wie realistisch ist das?
Bathe: Das deutsche Recht ist in diesem Punkt so: Diese Genehmigung brauchen wir nicht. Nat?rlich haben wir das von Experten untersuchen lassen, wir haben ein umfangreiches Gutachten in Auftrag gegeben. Trotzdem weisen wir im Prospekt in diesem Punkt auf ein Restrisiko hin.
ECOreporter.de: Das Kraftwerk soll 32 Millionen Euro kosten. Das erscheint uns recht hoch, es sei denn, die recht teure Kalina-Technik kommt zum Einsatz.
Bathe: Hier sind wir noch in der Diskussion mit mehreren Anbietern. Die Kalina-Technik kommt in Frage, die so genannte ORC-Technik auch. Wenn das Kraftwerk billiger wird als der Prospekt angibt, ist das nat?rlich gut für den Investor.
ECOreporter.de: Sie haben ja die Vertr?ge ?ber das Kraftwerk noch nicht geschlossen. Worauf beruhen Ihre Preisangaben?
Bathe: Auf unseren Ausschreibungen bzw. den entsprechenden Angeboten hierzu.
ECOreporter.de: Sie veranschlagen immerhin 850.000 Euro für externe Berater.
Bathe: Darin enthalten sind Beratung und Unterst?tzung beim Kraftwerksbau sowie Projektmanagement, Planung, Controlling, Bauherrenvertretung und vieles mehr. Projekte gelingen nur bei professionellem Management und sorgf?ltiger Planung. Und professionelle Leistungen von Fachleuten sollte man nicht versuchen, im Sonderangebot zu bekommen. Wir halten unsere Angaben für realistisch.
ECOreporter.de Eines der gr??ten Risiken für den Anleger ist das Risiko, dass Sie bei der Bohrung kein hei?es Wasser finden. Insofern ist es nat?rlich sinnvoll, dass Sie eine F?ndigkeitsversicherung abschlie?en wollen. Aber 1,5 Millionen Euro daf?r einzukalkulieren- ist das marktgerecht?
Bathe: Wenn es billiger wird, hat wiederum der Anleger etwas davon. Nur: Wir verhandeln hier noch. Es w?re ein Fehler, eine optisch "billige" Versicherung abzuschlie?en, die aber nicht die Risiken abdeckt. Dieses Risiko wollen wir den Anlegern nicht aufb?rden. F?r Hinweise zu einer g?nstigeren, aber gleich leistungsf?higen Versicherung ?ber das F?ndigkeitsrisiko sind wir dankbar.....
ECOreporter.de: Bei anderen Erneuerbare-Energie-Projekten sind Betriebsunterbrechungsversicherungen und weitere Versicherungen ?blich. Wie steht es damit bei dem geplanten Geothermiekraftwerk?
Bathe: Wir werden umfassenden Versicherungsschutz einkaufen. Entweder von den Anbietern der F?ndigkeitsversicherung, also im Paket, oder einzeln - je nachdem, was sinnvoller, sicherer und g?nstiger ist.
ECOreporter.de: Umgekehrt erscheint uns wiederum Ihre Vorstellung, für 200.000 Euro ein Kraftwerksgeb?ude zu bekommen, recht optimistisch niedrig.
Bathe: Das relativiert sich, wenn man bedenkt, dass die teuren Bauma?nahmen wie eine Bodenwanne und weiteres in die Kosten für das schl?sselfertige Kraftwerk eingerechnet sind. Die 200.000 Euro gelten also nur für die Positionen, die nicht im Schl?sselfertigbau enthalten sind. Hinzu kommen, wie auch im Prospekt beschrieben, 150.000 Euro für Umz?unung, Wege, Infrastruktur und weiteres. Und nicht zuletzt, um das hier auch kurz zu erw?hnen, 100.000 Euro für das Grundst?ck. ?brigens eine Summe, die nicht auf einer Sch?tzung beruht, sondern auf den bisherigen Verhandlungen mit dem Grundst?ckseigent?mer.
ECOreporter.de Wer wird sicherstellen, dass Sie das Projekt im angegebenen Zeitraum verwirklichen k?nnen?
Bathe: Das internationale Team von Green Energy und zwei - und zwar unabh?ngige! - Projekt-Controlling-B?ros, die wir beauftragen werden. Schlie?lich haben Vertr?ge ?ber den Bau von schl?sselfertigen technischen Anlagen einige spezifische Charakteristika. Wir m?ssen sicherstellen, dass Zeitplan und Budget eingehalten werden - in erster Linie im Interesse der Anleger.
ECOreporter.de: Warum werden die Kommanditisten nicht selbst und direkt eingetragen?
Bathe: Dann m?sste jeder zum Notar gehen, das sehen wir als b?rokratischen Formalismus an. Der Fonds mit Treuhandverwaltung ist in der Branche ?blich sowie steuerlich anerkannt. Das vereinfacht die Verwaltung, ohne die Rechte der Anleger zu beschneiden. Im ?brigen ist die sp?tere Umwandlung in ein Direktkommanditistenverh?ltnis m?glich.
ECOreporter.de: Sie sprechen davon, zus?tzliche Einnahmen erzielen zu k?nnen, indem Sie CO2-Zertifikate verkaufen. Andererseits wollen Sie Einspeiseverg?tungen nach dem EEG erzielen. Das eine schlie?t jedoch das andere aus.
Bathe: Juristen sagen dazu: "Grunds?tzlich richtig". Aber grunds?tzlich hei?t in solchen F?llen immer, dass es auch Ausnahmen gibt. In diesem Fall mit einem rechtlichen Konstrukt, das noch auszuarbeiten ist. Der Weg lohnt sich, da er zus?tzliche Eink?nfte erm?glichen wird. Die sind in der bisherigen Kalkulation nicht eingerechnet, deshalb sprechen wir von einer M?glichkeit.
ECOreporter.de: Herr Bathe, wir danken für das Gespr?ch!
Bild: Erd?l- und -gasbohrungen in Deutschland / Quelle: Green Energy Emissionshaus GmbH
ECOreporter.de: Liest man Ihren Prospekt, dr?ngt sich der Eindruck auf, als seien im oberen Rheingraben im Moment einige Geothermie-Kraftwerks-Planungen im Gange. Ehrlich gesagt: Wir haben kein Kraftwerk gefunden, das im Bau ist. Haben wir schlecht gesucht?
Bathe, Green Energy: Nein und ja. In der Tat sind im oberen Rheingraben im Moment keine Kraftwerke im Bau. Es gibt aber nachpr?fbar Projekte, die im Gang sind. Das zeigt, wie interessant dieses Gebiet für geothermische Kraftwerke ist.
ECOreporter.de: Dennoch: Geothermie ist in Deutschland ein weitgehend unbekanntes Gebiet der Energieerzeugung. Wenn man auch eingestehen muss, dass es gerade in den letzten Monaten interessante Neuerungen gegeben hat, etwa das Geothermie-Projekt in Unterhaching bei M?nchen, an dem sogar ein Weltkonzern wie die M?nchener R?ckversicherung auf Versicherungsseite beteiligt war.
Bathe: Vor allem muss man darauf verweisen, dass weltweit bereits ?ber 2.500 Kraftwerke dieser Art in Betrieb sind und teilweise seit Jahrzehnten Strom produzieren! In 2004 waren es ?ber 8.800 Megawatt installierte elektrische Leistung - da muss man also von einer erprobten und ausgereiften Technologie sprechen.
ECOreporter.de: Bei der Lekt?re Ihres Prospekts haben wir uns gefragt, warum man Kommanditanteile einer "Green Energy Geotherm Power Fonds GmbH & Co. KG" zeichnet, dann aber im folgenden viel erf?hrt von einer "Green Energy KG"?
Bathe: "Green Energy Geotherm Power Fonds GmbH & Co. KG" ist ein korrekter, allerdings zugegebenerweise etwas sperriger Name. Das deutsche Recht will es aber so. Damit man im gesamten Prospekt nicht dauernd ?ber den kompletten Begriff stolpert, haben wir gleich am Anfang des Prospektes darauf hingewiesen, dass wir als Kurzform im folgenden von der Green Energy KG schreiben.
ECOreporter.de: Kommen wir zu Ihren Projektpartnern und anderen Punkten im Prospekt. Wir wundern uns, dass die Gr?ndungsgesellschafterin Altafide GmbH ihr Gr?ndungskapital von 100.000 Euro noch nicht eingelegt hat.
Bathe: Doch, hat sie, und zwar in Form einer Sacheinlage, n?mlich der Aufsuchungserlaubnis. Diese haben wir mit 100.000 Euro bewertet. Das ist die Grundlage, um das Projekt durchzuf?hren.
ECOreporter.de: Laut Prospekt sollte die Altafide GmbH eine bergrechtliche Erlaubnis einbringen, die im Januar 2005 erteilt wurde. Warum ist das noch nicht geschehen?
Bathe: Die Erlaubnis ist eingelegt......
ECOreporter.de: ...im Prospekt steht: Wird eingelegt werden.
Bathe: Genau. Als der Prospekt gedruckt wurde, war die Erlaubnis noch nicht eingelegt. Jetzt ist sie eingelegt. Was ja eigentlich nur zeigt, dass wir das, was wir im Prospekt versprechen, auch halten. Man muss einfach sehen: Das Projekt schreitet voran. Und deshalb kann es schon wenige Wochen nach dem Druck des Prospektes so weit sein, dass wir etwas verwirklich haben, was wir im Prospekt noch in der Zukunftsform beschreiben.
ECOreporter.de: Noch einmal zur Klarstellung: Also liegt die bergrechtliche Bewilligung vor?
Bathe: Die "Aufsuchungserlaubnis" liegt vor. Sobald Bodensch?tze, also hier: hei?es Wasser, gefunden wurden, wird automatisch die bergrechtliche Bewilligung zur F?rderung erteilt. So sieht es das deutsche Recht vor. Das k?nnen Sie mit der Fahrpr?fung vergleichen: Wenn man die besteht, hat man damit das Recht auf einen F?hrerschein.
ECOreporter.de: Zur Altafide GmbH: Die soll für die Seismik 1,4 Millionen Euro bekommen; an einer Stelle im Prospekt werden die Kosten für die Seismik aber nur mit 620.000 Euro beziffert. Wie erkl?ren Sie das?
Bathe: Die Summe von 1,4 Millionen Euro enth?lt neben der Seismik, das ist eine Methode zur Untersuchung der Erdstrukutur mittels Druckwellen, auch die Planung z.B. die Auswahl des Standortes, Verhandlungen mit Kommune und Eigent?mer, geologiesche und rechtliche Gutachten usw..
ECOreporter.de: Was gibt Ihnen Anlass zu der Annahme, in der Tiefe auf Wasser mit einer Temperatur von 150 Grad zu sto?en?
Bathe: Wir erwarten 140 bis 180 Grad. Sie finden in der Grafik die Bohrungen, die im Oberrheingraben für Erd?lexploration durchgef?hrt wurden. Die Daten liegen uns vor. Das Gebiet ist in dieser Hinsicht mehr als erkundet. Der Temperaturgradient betr?gt hier 4,68?K pro 100 Meter. Die Zahl gibt die Anzahl der durchgef?hrten Probebohrungen im Quadranten an. Dass wir ausreichend Wasser f?rdern k?nnen, um ein Kraftwerk mit 6 Megawatt zu betreiben, belegen Gutachten.
ECOreporter.de: Warum ist Ihre eigene Treuhandgesellschaft Gesellschafterin der Betriebsgesellschaft?
Bathe: Das ist der in der Branche ?bliche und anerkannte Weg. Er nutzt die Rationalisierungspotenziale einer Treuhandverwaltung. Au?erdem verschlankt das die Struktur, da anderenfalls ein weiterer Gr?ndungskommanditist gefunden werden m?sste.
ECOreporter.de: Die rechtliche Konstruktion erscheint uns wenig einsichtig: Warum gibt es für das geothermische Kraftwerke eine Servicegesellschaft, warum also zwei Gesellschaften für ein Projekt?
Bathe: So entkoppeln wir das operative Gesch?ft vom Fonds. Damit sch?tzen wir die Investoren vor unn?tigen Risiken aus operativen Aktivit?ten. Der Fonds - und nur an ihm beteiligen sich ja die Anleger - hat einzig und allein die Aufgabe, für die Investoren das Kraftwerk zu beschaffen und dann betreiben zu lassen.
ECOreporter.de: Wir haben im Prospekt gelesen, dass Sie das Grundst?ck noch nicht gekauft haben. Der Prospekt weist auch darauf hin. Nur: Warum haben Sie noch nicht gekauft?
Bathe: Der Fonds soll ja einmal Eigent?mer des Grundst?cks werden. Wenn das Grundst?ck bereits gekauft worden w?re, h?tte der Initiator es erwerben und dann an den Fonds verkaufen m?ssen. Da freut sich nur der Staat ?ber eine zweimalige Zahlung der Grunderwerbssteuer in k?rzester Zeit. Also wird der Fonds im Herbst direkt das Grundst?ck kaufen.
ECOreporter.de: In Deutschland sind für alles und jedes Genehmigungen erforderlich. Unsch?n, aber Tatsache. Sie gehen aber davon aus, dass keine wasserrechtliche Genehmigung n?tig sein wird für Ihr Projekt. Wie realistisch ist das?
Bathe: Das deutsche Recht ist in diesem Punkt so: Diese Genehmigung brauchen wir nicht. Nat?rlich haben wir das von Experten untersuchen lassen, wir haben ein umfangreiches Gutachten in Auftrag gegeben. Trotzdem weisen wir im Prospekt in diesem Punkt auf ein Restrisiko hin.
ECOreporter.de: Das Kraftwerk soll 32 Millionen Euro kosten. Das erscheint uns recht hoch, es sei denn, die recht teure Kalina-Technik kommt zum Einsatz.
Bathe: Hier sind wir noch in der Diskussion mit mehreren Anbietern. Die Kalina-Technik kommt in Frage, die so genannte ORC-Technik auch. Wenn das Kraftwerk billiger wird als der Prospekt angibt, ist das nat?rlich gut für den Investor.
ECOreporter.de: Sie haben ja die Vertr?ge ?ber das Kraftwerk noch nicht geschlossen. Worauf beruhen Ihre Preisangaben?
Bathe: Auf unseren Ausschreibungen bzw. den entsprechenden Angeboten hierzu.
ECOreporter.de: Sie veranschlagen immerhin 850.000 Euro für externe Berater.
Bathe: Darin enthalten sind Beratung und Unterst?tzung beim Kraftwerksbau sowie Projektmanagement, Planung, Controlling, Bauherrenvertretung und vieles mehr. Projekte gelingen nur bei professionellem Management und sorgf?ltiger Planung. Und professionelle Leistungen von Fachleuten sollte man nicht versuchen, im Sonderangebot zu bekommen. Wir halten unsere Angaben für realistisch.
ECOreporter.de Eines der gr??ten Risiken für den Anleger ist das Risiko, dass Sie bei der Bohrung kein hei?es Wasser finden. Insofern ist es nat?rlich sinnvoll, dass Sie eine F?ndigkeitsversicherung abschlie?en wollen. Aber 1,5 Millionen Euro daf?r einzukalkulieren- ist das marktgerecht?
Bathe: Wenn es billiger wird, hat wiederum der Anleger etwas davon. Nur: Wir verhandeln hier noch. Es w?re ein Fehler, eine optisch "billige" Versicherung abzuschlie?en, die aber nicht die Risiken abdeckt. Dieses Risiko wollen wir den Anlegern nicht aufb?rden. F?r Hinweise zu einer g?nstigeren, aber gleich leistungsf?higen Versicherung ?ber das F?ndigkeitsrisiko sind wir dankbar.....
ECOreporter.de: Bei anderen Erneuerbare-Energie-Projekten sind Betriebsunterbrechungsversicherungen und weitere Versicherungen ?blich. Wie steht es damit bei dem geplanten Geothermiekraftwerk?
Bathe: Wir werden umfassenden Versicherungsschutz einkaufen. Entweder von den Anbietern der F?ndigkeitsversicherung, also im Paket, oder einzeln - je nachdem, was sinnvoller, sicherer und g?nstiger ist.
ECOreporter.de: Umgekehrt erscheint uns wiederum Ihre Vorstellung, für 200.000 Euro ein Kraftwerksgeb?ude zu bekommen, recht optimistisch niedrig.
Bathe: Das relativiert sich, wenn man bedenkt, dass die teuren Bauma?nahmen wie eine Bodenwanne und weiteres in die Kosten für das schl?sselfertige Kraftwerk eingerechnet sind. Die 200.000 Euro gelten also nur für die Positionen, die nicht im Schl?sselfertigbau enthalten sind. Hinzu kommen, wie auch im Prospekt beschrieben, 150.000 Euro für Umz?unung, Wege, Infrastruktur und weiteres. Und nicht zuletzt, um das hier auch kurz zu erw?hnen, 100.000 Euro für das Grundst?ck. ?brigens eine Summe, die nicht auf einer Sch?tzung beruht, sondern auf den bisherigen Verhandlungen mit dem Grundst?ckseigent?mer.
ECOreporter.de Wer wird sicherstellen, dass Sie das Projekt im angegebenen Zeitraum verwirklichen k?nnen?
Bathe: Das internationale Team von Green Energy und zwei - und zwar unabh?ngige! - Projekt-Controlling-B?ros, die wir beauftragen werden. Schlie?lich haben Vertr?ge ?ber den Bau von schl?sselfertigen technischen Anlagen einige spezifische Charakteristika. Wir m?ssen sicherstellen, dass Zeitplan und Budget eingehalten werden - in erster Linie im Interesse der Anleger.
ECOreporter.de: Warum werden die Kommanditisten nicht selbst und direkt eingetragen?
Bathe: Dann m?sste jeder zum Notar gehen, das sehen wir als b?rokratischen Formalismus an. Der Fonds mit Treuhandverwaltung ist in der Branche ?blich sowie steuerlich anerkannt. Das vereinfacht die Verwaltung, ohne die Rechte der Anleger zu beschneiden. Im ?brigen ist die sp?tere Umwandlung in ein Direktkommanditistenverh?ltnis m?glich.
ECOreporter.de: Sie sprechen davon, zus?tzliche Einnahmen erzielen zu k?nnen, indem Sie CO2-Zertifikate verkaufen. Andererseits wollen Sie Einspeiseverg?tungen nach dem EEG erzielen. Das eine schlie?t jedoch das andere aus.
Bathe: Juristen sagen dazu: "Grunds?tzlich richtig". Aber grunds?tzlich hei?t in solchen F?llen immer, dass es auch Ausnahmen gibt. In diesem Fall mit einem rechtlichen Konstrukt, das noch auszuarbeiten ist. Der Weg lohnt sich, da er zus?tzliche Eink?nfte erm?glichen wird. Die sind in der bisherigen Kalkulation nicht eingerechnet, deshalb sprechen wir von einer M?glichkeit.
ECOreporter.de: Herr Bathe, wir danken für das Gespr?ch!
Bild: Erd?l- und -gasbohrungen in Deutschland / Quelle: Green Energy Emissionshaus GmbH