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23.1.2008: Ein Hedgefonds setzt auf Wasserwerte – Fondsmanagement nennt aussichtsreiche Aktien
Anleger mit Interesse an der Geldanlage in Wasser können auf eine wachsende Vielfalt von Investmentangeboten zugreifen. Einzigartig ist darunter ein Produkt, das die Schweizer Signina Capital AG im November 2006 auf den Markt gebracht hat. Ihr "Signina Water Portfolio" ist ein Fonds, der weltweit auf Wasseraktien setzt. Die Emittentin mit Sitz in Basel hat jetzt für das Jahr 2007 eine positive Bilanz gezogen. Demnach erzielte der Fonds im letzten Jahr einen Wertzuwachs von knapp 15 Prozent. Bei dem Produkt handelt es sich um einen Hedgefonds, er investiert also nicht nur in Aktien, sondern kann auf vielfältige Anlageformen setzen. Fondsmanager Martin Klöck verweist darauf, dass er im Laufe des vergangenen Jahres die Aktienquote im Portfolio deutlich herunter geschraubt hat, von 70 Prozent im Januar auf unter 50 Prozent. „Hintergrund sind sowohl die steigenden Unsicherheiten an den Aktienmärkten als auch die bei einigen Wassertiteln sehr ambitionierten Bewertungen“, so Klöck. Der Cash-Anteil des Portfolios beläuft sich aktuell auf 19 Prozent.
Für den Fonds kommen laut Signina ausschließlich Aktiengesellschaften in Frage, deren Wasser-Erträge mindestens 60 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen. Daher sei die Gewichtung von kleinen und mittleren Unternehmen im Vergleich zu anderen Wasserfonds besonders groß. Investments in Industriekonglomerate wie Nestle oder Siemens, deren Umsatz im Wassersektor zwar absolut hoch, gemessen am Gesamtumsatz der Konzerne aber „verschwindend gering“ ausfalle, seien damit ausgeschlossen. Gleiches gelte für Versorger mit großer Marktkapitalisierung wie Suez oder Veolia, die von vielen anderen Wasserfonds bevorzugt werden. Kleinere Akteure wie Flowserve oder Lindsay Manufacturing wiesen im Vergleich zu den Konzernen ein überdurchschnittliches Kurspotential auf, begründen die Schweizer ihren Fokus auf diese schwankungsanfälligeren Papiere.
Ein weiteres Risiko des Fonds stellt die starke Ausrichtung auf Unternehmen aus Schwellenländern dar. Signina verweist darauf, dass der Investitionsbedarf im asiatischen Wassersektor besonders groß sei. Vor allem Herstellern von Wasseraufbereitungstechnologien, Infrastrukturunternehmen und Versorgern aus dieser Region eröffneten sich daher gute Perspektiven, meint Fondsmanager Martin Kloeck. Das gelte etwa für China. Dort hat das einzigartige wirtschaftliche Wachstum zu enormen ökologischen Problemen geführt. Einer Studie der Weltbank zufolge sterben in den Land jährlich rund 750.000 Menschen an den Folgen von Umweltverschmutzung. Die Regierung in Peking will unter anderem mit einem riesigen Investitionsprogramm gegensteuern. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Maßnahmen zur verbesserten Wasserver- und -entsorgung. Gegenwärtig werden lediglich 25 Prozent der chinesischen Abwässer geklärt. Mit verschmutztem oder nicht ausreichendem Wasser müssen sich derzeit 300 Millionen Chinesen abfinden. Durch die zunehmende Industrialisierung verschärft sich die Situation für das Milliardenvolk noch, denn die überall aus dem Boden schießenden Fabriken verbrauchen Milliarden Tonnen von Wasser.
Der Signina Water Portfolio setzt gegenwärtig zu 42 Prozent auf die Region Asien. 37 Prozent entfallen auf Europa. Dort nimmt die Zahl der Einwohner zwar ab, deren Wasserbedarf steigt aber dennoch, insbesondere aufgrund steigender Hygienebedürfnisse. Hinzu kommt die Notwendigkeit, die viele Jahrzehnte alten Versorgungsnetze zu modernisieren. Allein für die Erneuerung der bestehenden Wasserinfrastruktur in Europa und Nordamerika gibt es laut der Weltbank bis 2015 einen Investitionsbedarf von 600 Milliarden Euro. Finanzanalysten und Investoren rechnen mit einem beständig zweistelligen Umsatzwachstum pro Jahr für Unternehmen, die dort in der Wertschöpfungskette Versorgung, Abwasserbehandlung, Reinigung und Qualitätsmessung tätig sind. Signina nennt die US-amerikanische Itron als ein besonders aussichtsreiches Unternehmen aus diesem Bereich. Doch auch weltweit nimmt der Wasserbedarf zu, zum Beispiel für die Produktion von Nahrungsmitteln, insbesondere durch verbrauchsintensive Technologien zur Bewässerung. Hier entsteht ein immer größer werdender Markt für Anbieter von Technologien, die Wasser einsparen oder aufbereiten helfen. Die Schweizer verweisen als Beispiele auf Jain Irrigation aus Indien und Xingjiang Tyjanye Water aus Hong Kong.
Laut dem Fondsmanagement kann ein Hedgefonds wie der Signina Water Portfolio die Renditechancen des Wassersektors besonders gut nutzen, da er kaum Einschränkungen bei der Anlagestrategie beachten muss. Ihm stünden vielfältige Instrumente zur Verfügung, um Gewinnchancen in dem stark fragmentierten Markt zu nutzen: von gelisteten Aktien über Private Equity bis hin zu Termingeschäften. Ferner setze er sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse. „Wir können sowohl Long- als auch Short-Positionen eingehen und so die Vorteile aus traditionellem und alternativem Asset Management kombinieren“, erklärt Fondsmanager Martin Klöck. Die höheren Risiken, die der Fonds mit seiner Strategie eingeht, kontrolliere man unter anderem durch ein gezieltes Steuern der Aktienquote, was sich besonders in turbulenten Börsenphasen bezahlt mache. Allerdings bleibt für den Anleger immer noch das Währungsrisiko, denn der Signina Water Portfolio setzt zu 84 Prozent auf in Dollar notierte Positionen.
Die Beteiligung an Hedgefonds ist in Deutschland erst seit 2004 und das auch nur sehr eingeschränkt möglich. Diese spekulativen und daher recht riskanten Anlageprodukte dürfen nicht öffentlich vertrieben werden, sondern nur über Private Placements an besonders finanzstarke Investoren. Damit scheidet ein direktes Investment in den Signina Water Portfolio für Privatanleger aus. Allerdings hat die britische Barclays Bank das Signina-Water-Portfolio-Zertifikat (WKN BC0BQA / ISIN: GB00B1FYZQ43) aufgelegt. Man kann dieses Wertpapier zwar nicht über Börsen erwerben, wohl aber über Banken und Sparkassen. Die Mindestbeteilung liegt mit 50.000 Euro jedoch sehr hoch. Auch kann das Papier nur einmal im Monat gekauft und nur alle drei Monate verkauft werden. Dafür macht die Zertifikatekonstruktion das Investment in den Hedgefonds für deutsche Anleger nach Ablauf der Spekulationsfrist steuerfrei.
Bildhinweis:
Wasser ist ein kostbares Nass. / Quelle: Raiffeisen Centrobank;
Wasseraufbereitungssystem von Trojan. / Quelle: Unternehmen
Für den Fonds kommen laut Signina ausschließlich Aktiengesellschaften in Frage, deren Wasser-Erträge mindestens 60 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen. Daher sei die Gewichtung von kleinen und mittleren Unternehmen im Vergleich zu anderen Wasserfonds besonders groß. Investments in Industriekonglomerate wie Nestle oder Siemens, deren Umsatz im Wassersektor zwar absolut hoch, gemessen am Gesamtumsatz der Konzerne aber „verschwindend gering“ ausfalle, seien damit ausgeschlossen. Gleiches gelte für Versorger mit großer Marktkapitalisierung wie Suez oder Veolia, die von vielen anderen Wasserfonds bevorzugt werden. Kleinere Akteure wie Flowserve oder Lindsay Manufacturing wiesen im Vergleich zu den Konzernen ein überdurchschnittliches Kurspotential auf, begründen die Schweizer ihren Fokus auf diese schwankungsanfälligeren Papiere.
Ein weiteres Risiko des Fonds stellt die starke Ausrichtung auf Unternehmen aus Schwellenländern dar. Signina verweist darauf, dass der Investitionsbedarf im asiatischen Wassersektor besonders groß sei. Vor allem Herstellern von Wasseraufbereitungstechnologien, Infrastrukturunternehmen und Versorgern aus dieser Region eröffneten sich daher gute Perspektiven, meint Fondsmanager Martin Kloeck. Das gelte etwa für China. Dort hat das einzigartige wirtschaftliche Wachstum zu enormen ökologischen Problemen geführt. Einer Studie der Weltbank zufolge sterben in den Land jährlich rund 750.000 Menschen an den Folgen von Umweltverschmutzung. Die Regierung in Peking will unter anderem mit einem riesigen Investitionsprogramm gegensteuern. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Maßnahmen zur verbesserten Wasserver- und -entsorgung. Gegenwärtig werden lediglich 25 Prozent der chinesischen Abwässer geklärt. Mit verschmutztem oder nicht ausreichendem Wasser müssen sich derzeit 300 Millionen Chinesen abfinden. Durch die zunehmende Industrialisierung verschärft sich die Situation für das Milliardenvolk noch, denn die überall aus dem Boden schießenden Fabriken verbrauchen Milliarden Tonnen von Wasser.
Der Signina Water Portfolio setzt gegenwärtig zu 42 Prozent auf die Region Asien. 37 Prozent entfallen auf Europa. Dort nimmt die Zahl der Einwohner zwar ab, deren Wasserbedarf steigt aber dennoch, insbesondere aufgrund steigender Hygienebedürfnisse. Hinzu kommt die Notwendigkeit, die viele Jahrzehnte alten Versorgungsnetze zu modernisieren. Allein für die Erneuerung der bestehenden Wasserinfrastruktur in Europa und Nordamerika gibt es laut der Weltbank bis 2015 einen Investitionsbedarf von 600 Milliarden Euro. Finanzanalysten und Investoren rechnen mit einem beständig zweistelligen Umsatzwachstum pro Jahr für Unternehmen, die dort in der Wertschöpfungskette Versorgung, Abwasserbehandlung, Reinigung und Qualitätsmessung tätig sind. Signina nennt die US-amerikanische Itron als ein besonders aussichtsreiches Unternehmen aus diesem Bereich. Doch auch weltweit nimmt der Wasserbedarf zu, zum Beispiel für die Produktion von Nahrungsmitteln, insbesondere durch verbrauchsintensive Technologien zur Bewässerung. Hier entsteht ein immer größer werdender Markt für Anbieter von Technologien, die Wasser einsparen oder aufbereiten helfen. Die Schweizer verweisen als Beispiele auf Jain Irrigation aus Indien und Xingjiang Tyjanye Water aus Hong Kong.
Laut dem Fondsmanagement kann ein Hedgefonds wie der Signina Water Portfolio die Renditechancen des Wassersektors besonders gut nutzen, da er kaum Einschränkungen bei der Anlagestrategie beachten muss. Ihm stünden vielfältige Instrumente zur Verfügung, um Gewinnchancen in dem stark fragmentierten Markt zu nutzen: von gelisteten Aktien über Private Equity bis hin zu Termingeschäften. Ferner setze er sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse. „Wir können sowohl Long- als auch Short-Positionen eingehen und so die Vorteile aus traditionellem und alternativem Asset Management kombinieren“, erklärt Fondsmanager Martin Klöck. Die höheren Risiken, die der Fonds mit seiner Strategie eingeht, kontrolliere man unter anderem durch ein gezieltes Steuern der Aktienquote, was sich besonders in turbulenten Börsenphasen bezahlt mache. Allerdings bleibt für den Anleger immer noch das Währungsrisiko, denn der Signina Water Portfolio setzt zu 84 Prozent auf in Dollar notierte Positionen.
Die Beteiligung an Hedgefonds ist in Deutschland erst seit 2004 und das auch nur sehr eingeschränkt möglich. Diese spekulativen und daher recht riskanten Anlageprodukte dürfen nicht öffentlich vertrieben werden, sondern nur über Private Placements an besonders finanzstarke Investoren. Damit scheidet ein direktes Investment in den Signina Water Portfolio für Privatanleger aus. Allerdings hat die britische Barclays Bank das Signina-Water-Portfolio-Zertifikat (WKN BC0BQA / ISIN: GB00B1FYZQ43) aufgelegt. Man kann dieses Wertpapier zwar nicht über Börsen erwerben, wohl aber über Banken und Sparkassen. Die Mindestbeteilung liegt mit 50.000 Euro jedoch sehr hoch. Auch kann das Papier nur einmal im Monat gekauft und nur alle drei Monate verkauft werden. Dafür macht die Zertifikatekonstruktion das Investment in den Hedgefonds für deutsche Anleger nach Ablauf der Spekulationsfrist steuerfrei.
Bildhinweis:
Wasser ist ein kostbares Nass. / Quelle: Raiffeisen Centrobank;
Wasseraufbereitungssystem von Trojan. / Quelle: Unternehmen