23.4.2003: Der Basar ist eröffnet - Wer erhält die Milliarden-Beteiligungen von E.on?

Bis Ende Juli muss sich die E.on AG (WKN 761440) von Beteiligungen im Wert von rund vier Milliarden Euro trennen. Das schreiben die Auflagen der Ministererlaubnis für die Übernahme der Ruhrgas vor. Wie aus einem Bericht von vwd hervorgeht, wird seit über einem Monat über den Verkauf von fünf Versorgern verhandelt.

Demnach haben sich um die frei werdenden 42,1 Prozent an der Leipziger Verbundnetz Gas AG neben RWE und Vattenfall Europe beworben. Als weitere Konkurrenten werden die französische Gaz de France sowie die BASF-Tochter Wintershall genannt. Letztere wolle zusammen mit der russischen Gazprom ihren bisherigen Anteil aufstocken. Der Verkauf soll E.on etwa 500.000 Euro einbringen können.

Laut der Ministererlaubnis muss E.ON sich zudem von den 80,5 Prozent der Aktien am börsennotierten Versorger Gelsenwasser AG trennen. Auch hier zählt dem Bericht zufolge RWE zu den Interessenten. Außerdem bemühten sich die Hamburger Wasserwerke HWW sowie die beiden französischen Weltmarktführer im Wassergeschäft, Suez und Vivendi Environnement, um die Anteile an Deutschlands größtem privaten Wasserunternehmen. Diese seien nach aktuellem Kurs etwa 1,3 Milliarden Euro wert.

Des Weiteren muss E.on die Beteiligungen an der Oldenburger EWE, an swb und an Bayerngas abstoßen. An EWE hält der Konzern nach Angaben von vwd etwa 27 Prozent der Anteile. Diese seien aber mit rund 1,5 Milliarden Euro die wertvollste der abzugebenden Beteiligungen von E.ON und Ruhrgas. Ein Käufer der Bremer swb AG würde zugleich Eigentümer der Stadtwerke Bielefeld und wichtiger Anteilseigner der Stadtwerke Gütersloh.
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