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24.2.2003: Wochenrückblick: Kartellamt setzt Netzbetreiber unter Druck - Rote Zahlen: Nordex und Solon schreiben Verlust
(H.K.) Die Prognosen für das Wirtschaftswachstum der Eurozone wurden erneut gesenkt. Volkswirte des Bankhauses Lehman Brothers sagten nach der Analyse der Investitionstätigkeit in den europäischen Volkswirtschaften, dass die bisherigen Voraussagen nicht mehr zu halten seien. Zum gleichen Schluss kamen die Finanzminister der Eurozone. Die europäische Industrieproduktion hat sich unterdessen weiter abgeschwächt, und auch die Statistiken der USA und Japans zeigen sinkende Wirtschaftsaktivität. In den USA, der größten Volkswirtschaft der Welt, steigen die Defizite sowohl des Bundeshaushalts und der Handelsbilanz dramatisch. Das werde sich auf die Wechselkurse der Währungen auswirken, hieß es. Experten von Quadriga Asset Management erwarten einen Anstieg des Eurokurses bis auf 1,40 Dollar. Das Investmenthaus managt unter anderem sogenannte Hedge-Fonds, die Gewinne aus Währungsspekulationen ziehen. Zur Zeit werden ungefähr 1,07 Dollar für einen Euro bezahlt.
Die deutschen Aktienindizes DAX, MDAX und Nemax-50 gaben in der vergangenen Woche jeweils ein Prozent ab. In den USA stieg der Dow Jones Industral Average Index um ein Prozent, der Nasdaq Combined Composite Index legte drei Prozent zu. Der japanische Nikkei-225 verlor zwei Prozent. Rohöl verteuerte sich um weitere zwei Prozent. Die Förderung von Öl und Gas in der Nordsee wird unrentabler. Darauf lassen jüngste Veröffentlichungen zweier norwegischer Förderunternehmen, Norsk Hydro ASA und Statoil ASA, schließen. Sollte sich diese Tendenz bestätigen, würden die europäischen Volkswirtschaften noch stärker von Ölimporten abhängen. Spekulationen könnten den Ölpreis dann auf neue Höhen treiben.
Das Bundeskartellamt will den Stromnetzbetreiber Thüringer Energie AG (TEAG) dazu zwingen, die Netznutzungsentgelte deutlich zu senken. Nach Angaben der Kartellwächter konnte der TEAG nachgewiesen werden, dass die überhöhten Entgelte zur Quersubventionierung anderer Sparten missbraucht wurden. Die Netznutzer, das sind Kleinerzeuger, Stromhändler und Verbraucher, würden damit beispielsweise die Werbung für Produkte der E.on-Tochter TEAG mitfinanzieren, hieß es. Gegen die Netztochter der RWE AG geht das Kartellamt zur Zeit ebenfalls vor. Weitere Missbrauchsverfahren gegen Netzbetreiber sind bei dem Amt anhängig. Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. sprach von "massivem Missbrauch" der Gesetze durch die deutsche Verbundwirtschaft, der Ausbau der erneuerbaren Energien werde dadurch erheblich behindert. Der Verband fordert ein massiveres Vorgehen des Gesetzgebers gegen den Missbrauch.
Auf die Unternehmen der deutschen Windenergiebranche sind die Börsenteilnehmer derzeit nicht gut zu sprechen. Nach der Vorlage enttäuschender Quartalsahlen hagelte es Verkaufsempfehlungen für die Aktie der Nordex AG (WKN 587357). Viele Analysten senkten die Gewinnschätzungen für den Rostocker Turbinenbauer. Der Nordex-Aufsichtsrat hat unterdessen den Vorstandsvorsitzenden "bis auf weiteres" beurlaubt. Die Aktie ist zum Pennystock geworden, sie wurde am Freitag abend mit 0,99 Euro notiert. Der Kurs des Hamburger Wettbewerbers REpower Systems AG (WKN 617703) fiel ebenfalls, er sank um fünf Prozent auf 23 Euro. In Dänemark konnten dagegen NEG Micon A.S. (WKN 897922) ihre Vorwochenverluste ausgleichen, sie stiegen um zwölf Prozent auf 72,50 dänische Kronen (9,75 Euro). NEG Micon hatte eine größere Kauforder aus Spanien für ihre Windturbinen melden können. Vestas Wind Systems A.S. (WKN 913769) legten ein Prozent zu, auch die Papiere der spanischen Gamesa (WKN 589858) kletterten um sieben Prozent.
An den Börsen machten Gerüchte die Runde, dass die schlechte Geschäftsentwicklung bei Nordex auf Schwierigkeiten der deutschen Windparkentwickler hinweisen könnte. So sanken auch hier die Kurse: P&T Technology AG (WKN 685280, Hamburg) minus 20 Prozent, Plambeck Neue Energien AG (WKN 691032, Cuxhaven) minus acht und Umweltkontor Renewable Energy AG (WKN 760810, Erkelenz) minus sechs Prozent. Gegen den Trend verbesserte sich der Kurs der Bremer Energiekontor AG (WKN 531350) im Wochenvergleich um zehn Prozent. Die Aktie war zeitweilig unter 1,40 Euro gefallen; am Freitagabend wurde sie mit 1,75 Euro notiert, bei allerdings vergleichsweise geringen Umsätzen. Erste vorläufige Ergebnisse meldete die nicht börsennotierte ABO Wind AG. Der Windparkentwickler habe im vergangenen Jahr seinen Jahresüberschuss verdoppeln können und wolle eine erhöhte Dividende auszahlen, hieß es.
Der Berliner Solarmodulhersteller Solon AG (WKN 747119) hat nach vorläufigen Angaben im Geschäftsjahr 2002 den Umsatz um 40 Prozent auf 16 Millionen Euro steigern können. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) ist mit minus einer Million noch immer deutlich negativ. Ursprünglich war ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis angekündigt worden. Der Vorstand begründet den schwache Ertrag unter anderem mit dem erstarkten Eurokurs, der es japanischen Herstellern ermögliche, ihre Produkte um 20 Prozent billiger anzubieten. Eine Prognose für die Geschäftsentwicklung wollte das Berliner Unternehmen nicht geben. Die Solon-Aktie wurde zum Schluss unter geringen Umsätzen für 0,95 Euro gehandelt.
Seit drei Wochen steigt der Kurs der Nürnberger UmweltBank AG (WKN 557080). In der vergangenen Woche verteuerte sich die Aktie um weitere sieben Prozent auf nun 6,95 Euro.
Der Münchener Entsorgungsdienstleister CCR Logistics Systems AG (WKN 762720) legte den Jahresabschluss vor. Gegenüber dem Vorjahr wurde der Umsatz um zwölf Prozent auf 23,7 Millionen Euro gesteigert, der EBIT-Verlust ist mit 0,9 Millionen nur noch halb so hoch wie im Jahr 2001. Für das laufende Jahr erwartet der Vorstand ein positives Ergebnis. Die Aktie notiert derzeit bei einem Euro.
Gegen die Empfehlung von Handel und Getränkeindustrie für das Clearing beim sogenannten Dosenpfand hat das Bundeskartellamt wie erwartet Einspruch angekündigt. Die vorgeschlagene Regelung begünstige das Duale System Deutschland, welches ohnehin schon eine Monopolstellung innehabe, hieß es. Der Ausschuss der Industrie fordert nun von der Politik die Veränderung der Gesetze zu seinen Gunsten, da angeblich sonst das von der Bundesregierung geforderte einheitliche Rücknahmesystem nicht termingerecht eingeführt werden könne. Marktbeobachter vermuten eine Verzögerungstaktik, weil Handel, Dosenhersteller und Abfüller nicht an einer schnellen Einführung der geordneten Rückgabe interessiert seien. Bund und Länder haben sich unterdessen auf die Ausweitung der Pfandpflicht geeinigt. Unternehmen, die von den Veränderungen betroffen sein könnten, sind die CCR Logistics Systems AG, der Kölner Entsorgungs- und Rohstoffkonzern Interseroh AG (WKN 620990) und der norwegische Automatenhersteller Tomra Systems ASA (WKN 872535).
Der Baukonzern Bilfinger Berger AG (WKN 590900) ist nicht unbedingt ein Umweltwert. Die Analyse der vorläufigen Konzernzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr zeigt jedoch interessante Ergebnisse. In den beiden umsatzstärksten Sparten Bauen Inland und Bauen Ausland sind Konzernleistung und Auftragseingang zurückgegangen. Hier wirkt sich die schlechte Konjunkturlage im deutschen Baugewerbe auf die Konzernzahlen aus. Im relativ kleinen Umwelttechnik-Bereich konnte hingegen ein deutliches Anziehen der Auftragseingänge von 174 auf 229 Millionen Euro gemeldet werden. Das Geschäftsfeld Umwelttechnik befasst sich mit Engineering, dem Bau und Betrieb von Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung und Abwasserreinigung sowie der Sanierung von Böden und Gewässern. Ein ähnliches Geschäft betreibt die österreichische SW Umwelttechnik AG (WKN 910497). Dieses Unternehmen hat sich aus dem deutschen Markt weitgehend zurückgezogen und will nun in osteuropäischen Ländern expandieren. SW Umwelttechnik AG werden in Wien zu Kursen um 18 Euro gehandelt.
Einen Kurssprung um 26 Prozent auf 4,95 kanadische Dollar (3,05 Euro) verzeichneten Stuart Energy Systems Corp. (WKN 579775). Die Kanadier konnten ihren Quartalsumsatz auf 2,6 Millionen Dollar verdreifachen, der Verlust wurde auf 0,35 Dollar pro Aktie gesenkt. Stuart bietet integrierte, Wasserstoff basierende Produkte für Stromversorgung, Transport und Industrie an.
Ebenfalls fast verdreifachte Umsätze meldete Ballard Power Systems Inc. (WKN 890704). Der Verlust pro Aktie ist allerdings auf 1,40 Dollar angestiegen. Der kanadische Brennstoffzellen-Hersteller will unter dem neuen CEO Dennis Campbell nun die Kosten senken. Analysten der ING BHF- Bank äußerten die Befürchtung, dass das Unternehmen in Finanzierungsschwierigkeiten kommen könnte, sie stuften die Aktie mit "Underperform" ein. Ballard stiegen an der Nasdaq um drei Prozent auf 10,48 Dollar.
Interface Inc. (WKN 868656), US-amerikanischer Hersteller von Bodenbelägen, verzeichnet sinkende Umsätze und einen deutlich schwächeren Betriebsgewinn. Das Ergebnis sei stark durch Einmaleffekte beeinflusst. Insgesamt entstand ein Jahresverlust von 1,75 Dollar pro Aktie, was laut CEO Daniel T. Hendrix im Rahmen der Erwartungen liegt. Interface legten in New York elf Prozent auf 2,95 Dollar zu.
Horizon Organic Holding Corp. (WKN 915302), Biomilch-Produzent aus den USA, ruft Kunden und Investoren zu einer eMail-Aktion gegen die Aufweichung der amerikanischen Gesetze auf. Nach Angaben des Unternehmens werde es künftig konventionellen Herstellern ermöglicht, ihre Produkte als "organic" zu kennzeichnen, auch wenn ihre Tiere nicht-organisch gefüttert würden. "Organic" lässt sich am ehesten mit "aus biologischem Anbau" oder "natürlich" übersetzen.
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.
Die deutschen Aktienindizes DAX, MDAX und Nemax-50 gaben in der vergangenen Woche jeweils ein Prozent ab. In den USA stieg der Dow Jones Industral Average Index um ein Prozent, der Nasdaq Combined Composite Index legte drei Prozent zu. Der japanische Nikkei-225 verlor zwei Prozent. Rohöl verteuerte sich um weitere zwei Prozent. Die Förderung von Öl und Gas in der Nordsee wird unrentabler. Darauf lassen jüngste Veröffentlichungen zweier norwegischer Förderunternehmen, Norsk Hydro ASA und Statoil ASA, schließen. Sollte sich diese Tendenz bestätigen, würden die europäischen Volkswirtschaften noch stärker von Ölimporten abhängen. Spekulationen könnten den Ölpreis dann auf neue Höhen treiben.
Das Bundeskartellamt will den Stromnetzbetreiber Thüringer Energie AG (TEAG) dazu zwingen, die Netznutzungsentgelte deutlich zu senken. Nach Angaben der Kartellwächter konnte der TEAG nachgewiesen werden, dass die überhöhten Entgelte zur Quersubventionierung anderer Sparten missbraucht wurden. Die Netznutzer, das sind Kleinerzeuger, Stromhändler und Verbraucher, würden damit beispielsweise die Werbung für Produkte der E.on-Tochter TEAG mitfinanzieren, hieß es. Gegen die Netztochter der RWE AG geht das Kartellamt zur Zeit ebenfalls vor. Weitere Missbrauchsverfahren gegen Netzbetreiber sind bei dem Amt anhängig. Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. sprach von "massivem Missbrauch" der Gesetze durch die deutsche Verbundwirtschaft, der Ausbau der erneuerbaren Energien werde dadurch erheblich behindert. Der Verband fordert ein massiveres Vorgehen des Gesetzgebers gegen den Missbrauch.
Auf die Unternehmen der deutschen Windenergiebranche sind die Börsenteilnehmer derzeit nicht gut zu sprechen. Nach der Vorlage enttäuschender Quartalsahlen hagelte es Verkaufsempfehlungen für die Aktie der Nordex AG (WKN 587357). Viele Analysten senkten die Gewinnschätzungen für den Rostocker Turbinenbauer. Der Nordex-Aufsichtsrat hat unterdessen den Vorstandsvorsitzenden "bis auf weiteres" beurlaubt. Die Aktie ist zum Pennystock geworden, sie wurde am Freitag abend mit 0,99 Euro notiert. Der Kurs des Hamburger Wettbewerbers REpower Systems AG (WKN 617703) fiel ebenfalls, er sank um fünf Prozent auf 23 Euro. In Dänemark konnten dagegen NEG Micon A.S. (WKN 897922) ihre Vorwochenverluste ausgleichen, sie stiegen um zwölf Prozent auf 72,50 dänische Kronen (9,75 Euro). NEG Micon hatte eine größere Kauforder aus Spanien für ihre Windturbinen melden können. Vestas Wind Systems A.S. (WKN 913769) legten ein Prozent zu, auch die Papiere der spanischen Gamesa (WKN 589858) kletterten um sieben Prozent.
An den Börsen machten Gerüchte die Runde, dass die schlechte Geschäftsentwicklung bei Nordex auf Schwierigkeiten der deutschen Windparkentwickler hinweisen könnte. So sanken auch hier die Kurse: P&T Technology AG (WKN 685280, Hamburg) minus 20 Prozent, Plambeck Neue Energien AG (WKN 691032, Cuxhaven) minus acht und Umweltkontor Renewable Energy AG (WKN 760810, Erkelenz) minus sechs Prozent. Gegen den Trend verbesserte sich der Kurs der Bremer Energiekontor AG (WKN 531350) im Wochenvergleich um zehn Prozent. Die Aktie war zeitweilig unter 1,40 Euro gefallen; am Freitagabend wurde sie mit 1,75 Euro notiert, bei allerdings vergleichsweise geringen Umsätzen. Erste vorläufige Ergebnisse meldete die nicht börsennotierte ABO Wind AG. Der Windparkentwickler habe im vergangenen Jahr seinen Jahresüberschuss verdoppeln können und wolle eine erhöhte Dividende auszahlen, hieß es.
Der Berliner Solarmodulhersteller Solon AG (WKN 747119) hat nach vorläufigen Angaben im Geschäftsjahr 2002 den Umsatz um 40 Prozent auf 16 Millionen Euro steigern können. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) ist mit minus einer Million noch immer deutlich negativ. Ursprünglich war ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis angekündigt worden. Der Vorstand begründet den schwache Ertrag unter anderem mit dem erstarkten Eurokurs, der es japanischen Herstellern ermögliche, ihre Produkte um 20 Prozent billiger anzubieten. Eine Prognose für die Geschäftsentwicklung wollte das Berliner Unternehmen nicht geben. Die Solon-Aktie wurde zum Schluss unter geringen Umsätzen für 0,95 Euro gehandelt.
Seit drei Wochen steigt der Kurs der Nürnberger UmweltBank AG (WKN 557080). In der vergangenen Woche verteuerte sich die Aktie um weitere sieben Prozent auf nun 6,95 Euro.
Der Münchener Entsorgungsdienstleister CCR Logistics Systems AG (WKN 762720) legte den Jahresabschluss vor. Gegenüber dem Vorjahr wurde der Umsatz um zwölf Prozent auf 23,7 Millionen Euro gesteigert, der EBIT-Verlust ist mit 0,9 Millionen nur noch halb so hoch wie im Jahr 2001. Für das laufende Jahr erwartet der Vorstand ein positives Ergebnis. Die Aktie notiert derzeit bei einem Euro.
Gegen die Empfehlung von Handel und Getränkeindustrie für das Clearing beim sogenannten Dosenpfand hat das Bundeskartellamt wie erwartet Einspruch angekündigt. Die vorgeschlagene Regelung begünstige das Duale System Deutschland, welches ohnehin schon eine Monopolstellung innehabe, hieß es. Der Ausschuss der Industrie fordert nun von der Politik die Veränderung der Gesetze zu seinen Gunsten, da angeblich sonst das von der Bundesregierung geforderte einheitliche Rücknahmesystem nicht termingerecht eingeführt werden könne. Marktbeobachter vermuten eine Verzögerungstaktik, weil Handel, Dosenhersteller und Abfüller nicht an einer schnellen Einführung der geordneten Rückgabe interessiert seien. Bund und Länder haben sich unterdessen auf die Ausweitung der Pfandpflicht geeinigt. Unternehmen, die von den Veränderungen betroffen sein könnten, sind die CCR Logistics Systems AG, der Kölner Entsorgungs- und Rohstoffkonzern Interseroh AG (WKN 620990) und der norwegische Automatenhersteller Tomra Systems ASA (WKN 872535).
Der Baukonzern Bilfinger Berger AG (WKN 590900) ist nicht unbedingt ein Umweltwert. Die Analyse der vorläufigen Konzernzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr zeigt jedoch interessante Ergebnisse. In den beiden umsatzstärksten Sparten Bauen Inland und Bauen Ausland sind Konzernleistung und Auftragseingang zurückgegangen. Hier wirkt sich die schlechte Konjunkturlage im deutschen Baugewerbe auf die Konzernzahlen aus. Im relativ kleinen Umwelttechnik-Bereich konnte hingegen ein deutliches Anziehen der Auftragseingänge von 174 auf 229 Millionen Euro gemeldet werden. Das Geschäftsfeld Umwelttechnik befasst sich mit Engineering, dem Bau und Betrieb von Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung und Abwasserreinigung sowie der Sanierung von Böden und Gewässern. Ein ähnliches Geschäft betreibt die österreichische SW Umwelttechnik AG (WKN 910497). Dieses Unternehmen hat sich aus dem deutschen Markt weitgehend zurückgezogen und will nun in osteuropäischen Ländern expandieren. SW Umwelttechnik AG werden in Wien zu Kursen um 18 Euro gehandelt.
Einen Kurssprung um 26 Prozent auf 4,95 kanadische Dollar (3,05 Euro) verzeichneten Stuart Energy Systems Corp. (WKN 579775). Die Kanadier konnten ihren Quartalsumsatz auf 2,6 Millionen Dollar verdreifachen, der Verlust wurde auf 0,35 Dollar pro Aktie gesenkt. Stuart bietet integrierte, Wasserstoff basierende Produkte für Stromversorgung, Transport und Industrie an.
Ebenfalls fast verdreifachte Umsätze meldete Ballard Power Systems Inc. (WKN 890704). Der Verlust pro Aktie ist allerdings auf 1,40 Dollar angestiegen. Der kanadische Brennstoffzellen-Hersteller will unter dem neuen CEO Dennis Campbell nun die Kosten senken. Analysten der ING BHF- Bank äußerten die Befürchtung, dass das Unternehmen in Finanzierungsschwierigkeiten kommen könnte, sie stuften die Aktie mit "Underperform" ein. Ballard stiegen an der Nasdaq um drei Prozent auf 10,48 Dollar.
Interface Inc. (WKN 868656), US-amerikanischer Hersteller von Bodenbelägen, verzeichnet sinkende Umsätze und einen deutlich schwächeren Betriebsgewinn. Das Ergebnis sei stark durch Einmaleffekte beeinflusst. Insgesamt entstand ein Jahresverlust von 1,75 Dollar pro Aktie, was laut CEO Daniel T. Hendrix im Rahmen der Erwartungen liegt. Interface legten in New York elf Prozent auf 2,95 Dollar zu.
Horizon Organic Holding Corp. (WKN 915302), Biomilch-Produzent aus den USA, ruft Kunden und Investoren zu einer eMail-Aktion gegen die Aufweichung der amerikanischen Gesetze auf. Nach Angaben des Unternehmens werde es künftig konventionellen Herstellern ermöglicht, ihre Produkte als "organic" zu kennzeichnen, auch wenn ihre Tiere nicht-organisch gefüttert würden. "Organic" lässt sich am ehesten mit "aus biologischem Anbau" oder "natürlich" übersetzen.
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.