24.3.2003: Vorsteuerverlust von 30 Millionen Euro bei farmatic - Projekte zu teuer

Die farmatic biotech energy ag (WKN 605192) muss für das Geschäftsjahr 2002 einen Verlust vor Steuern und Zinsen (EBIT) von cirka 30 Mio. Euro ausweisen (2001: +1,8 Mio.). Hauptursache des negativen Ergebnisses seien Belastungen aus bereits abgeschlossenen Projekten, erklärte das Nortorfer Unternehmen am Freitag. Außerdem habe man erstmals zukünftige Verluste und Risiken aus laufenden Projekten, die bis Mitte des letzten Jahres initiiert wurden, im notwendigen Maße berücksichtigt. Der Konzernumsatz 2002 beläuft sich nach vorläufigen Berechnungen auf 38 Mio. Euro (2001: 35,1 Mio.).

Das neue Management unter dem Vorstandsvorsitzenden Hubert Loick habe eine umfassende Restrukturierung eingeleitet, hieß es. Kernpunkte des Programms sind: Die Einstellung unattraktiver Projekte, der Personalabbau von ca. 180 Mitarbeitern zum Jahresende 2002 auf aktuell knapp 110, die Schließung und Zusammenlegung von Standorten und verstärkte Kostenkontrolle. Das Unternehmen will sich außerdem wieder stärker auf sein Kernprodukt Biogastechnologie konzentrieren.

Im Projektgeschäft haben sich die Norddeutschen die Finger verbrannt. In Zukunft steht deshalb Vorsicht an erster Stelle. Man wolle sich "nur noch an solchen Projekten als Mitgesellschafter beteiligt, bei denen ein verbindliches Betreiberkonzept die Profitabilität gewährleistet und ein erhöhtes Risiko im Bau und im Betrieb der Anlagen ausgeschlossen werden kann", so farmatic.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Biogasspezialist laut Finanzvorstand Ulrich Wogart mit einem EBIT von -3,5 Mio. Euro. Allerdings hofft Wogart darauf, dass mit der Restrukturierung die entscheidenden Schritte für den Turnaround im laufenden Jahr eingeleitet wurden. Im Geschäftsjahr 2004 hofft farmatic dann in die Gewinnzone zurückzukehren.
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