Nachhaltige Aktien, Meldungen

24.3.2008: Wochenrückblick: Giftmüllskandal in der chinesischen Solarbranche – Vorstandsvorsitzender der Masterflex AG steigt aus – American Superconductor Corporation profitiert vom Einstieg in der Windenergie – Asian Bamboo AG verli

Die Verunsicherung an den Börsen hält an. Der deutsche Leitindex DAX verlor in der letzten Woche 2,78 Prozent und stand zum Wochenschluss bei 6361,22 Punkten. Damit notiert das Kursbarometer 5,68 Prozent tiefer als vor einem Jahr. Nur leicht verloren hat der US-amerikanische Dow-Jones, er sank um 0,09 Prozent auf 12.099,66 Punkte, 1,03 Prozent unter Vorjahresniveau. Beim japanischen Nikkei ging es nochmals steil nach unten: Nach minus 5,10 Prozent vor 3 Wochen und minus 5,92 Prozent vor 2 Wochen verlor er nun 4,60 Prozent auf 12.260,44 Punkte. Innerhalb eines Jahres hat der Nikkei damit 27,92 Prozent an Wert eingebüßt. Der Ölpreis hat sich mit 100,74 Dollar je Barrel um 6,82 Prozent gegenüber der Vorwoche ermäßigt (Sorte "Brent Crude Oil"; Vorwoche: 108,13 Dollar). Auch Kupfer ist deutlich billiger geworden: Copper Grade A kostete je Tonne 7.788,50 Dollar nach 8.610,50 Dollar in der Vorwoche (minus 9,55 Prozent). Der Höhenflug des Euro hält an, allerdings hat sich seinen Wert gegenüber dem Dollar leicht ermäßigt. Zuletzt wurde ein Preis von 1,545 Dollar je Euro notiert, das sind 1,90 Cent weniger als in der Vorwoche.

Ein Giftmüllskandal hat Schatten über die chinesische Solarbranche geworfen. US-Medienberichten zufolge hat die Siliziumproduzentin Luoyang Zhonggui High-Technology Co. über Monate giftige Chemikalien, die als Restmüll bei der Herstellung von Silizium anfallen, in die Landschaft gekippt und die betroffenen Landstriche unbewohnbar gemacht. Die Behörden würden darüber hinwegsehen, da die chinesischen Hersteller von Solarprodukten stark unter dem weltweiten Engpass beim Silizium litten, dem wichtigsten Rohstoff der Branche. Die chinesischen Siliziumproduzenten produzieren bislang erst kleine Mengen. Sie streben jedoch eine Gesamtproduktion an, die über der heutigen Siliziumproduktion weltweit liegen würde. Kunden von Luoyang Zhonggui sind laut den Berichten unter anderem die Solarzellenhersteller Suntech Power und China Sunergy sowie die Waferproduzentin LDK Solar.

Wie die Hamburger Conergy AG meldete hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft das Vorstandsmitglied Pepyn R. Dinandt mit sofortiger Wirkung freigestellt. Dinandt hatte erst Mitte November 2007 die Aufgabe des Chief Operating Officers bei Conergy übernommen. Dinandts Funktionen im Vorstand wird den Angaben zufolge Vorstandsvorsitzender Dieter Ammer übernehmen.
Wie Conergy-Sprecher Alexander Leinhos gegenüber der Zeitung Hamburger Abendblatt erklärte, verschiebt das Unternehmen zudem seine ursprünglich für Ende März geplante Bilanzpressekonferenz auf den April. Der Geschäftsbericht sei nicht rechtzeitig fertigstellt worden.

Der Schweizer Technologiekonzern OC Oerlikon Corporation AG hat Medienberichte dementiert, er plane den Kauf der Stuttgarter M+W Zander. Man prüfe aber das Kooperationspotenzial auf Projektbasis, so Oerlikon. Als Beispiel wurde auf die projektbezogene Zusammenarbeit zwischen Oerlikon Solar und dem Geschäftsbereich Facility Engineering von M+W Zander verwiesen.

An einen nicht genannten Auftraggeber wird der börsennotierte Ausrüster für die Solarbranche Roth & Rau AG vier Produktionsanlagen für die Herstellung von Dünnschichtsolarzellen liefern. Das Unternehmen mit Sitz in Hohenstein-Ernstthal machte keine Angaben zum finanziellen Volumen des Geschäfts. Wie es weiter hieß, sollen die Aktivitäten im Geschäftsfeld Dünnschicht in der im Februar 2008 neu gegründeten Tochtergesellschaft Roth & Rau Dünnschicht Solar GmbH gebündelt werden.

Zwei Solarkraftwerke mit einer Nennleistung von rund 4,7 Megawatt (MW) wird die Sulzemooser Phoenix Solar AG für einen US-amerikanischen Investor in Spanien bauen. Das Unternehmen übernimmt den Auftrag im Volumen von rund 21 Millionen Euro demnach als Generalunternehmer.

Wasserdampf aus Parabolrinnen-Kraftwerken könnte künftig die Förderung von Erdöl optimieren. Laut einer Meldung der börsennotierten Erlanger Solar Millennium AG hat das Kölner Tochterunternehmen Flagsol GmbH den Auftrag zu einer Machbarkeitsstudie für eine entsprechende Parabolrinnen-Anlage im Sultanat Oman erhalten.

Quentin T. Kelly, Gründer und langjährige Chef des US-amerikanischen Solarunternehmens WorldWater & Solar Technologies, hat seinen Rücktritt erklärt. Zum Hintergrund hieß es lediglich, der Schritt sei das Ergebnis von Gesprächen mit den Großaktionären Emcore und Quercus Trust.

Die Münchener Centrosolar Group AG hat die ehrgeizigen Wachstumspläne für 2008 bekräftigt. Das Solarunternehmen will demnach die Ergebniswerte überproportional zum Umsatz steigern. Aufgrund sinkender Abschreibungen werde der Zuwachs beim Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) sowie dem Gewinn je Aktie (EPS) künftig besser sichtbar, hieß es. Für 2007 gab Centrosolar ein EBIT von 4,8 Millionen Euro bekannt (Vorjahr 2,1 Millionen Euro).

Mit einer nicht öffentlichen Kapitalerhöhung um bis zu 150.000 Aktien will die börsennotierte Payom Solar AG ihr weiteres Wachstum finanzieren. Die Bezugsfrist für die Aktionäre läuft demnach vom 20. März bis 3. April 2008. Der Bezugspreis betrage 9,40 Euro je Aktie. Nicht von Aktionären bezogenen Aktien sollen bei ausgewählten institutionellen Investoren platziert werden. Ein Investor garantiere die vollständige Zeichnung zum Bezugspreis, so Payom. Der Bruttoemissionserlös wird demnach 1,41 Millionen Euro betragen.

Die chinesische ReneSola Ltd. hat den Umsatz in 2007 um fast 200 Prozent auf 249 Millionen Dollar gesteigert. Wie die Solarwaferproduzentin mitteilte, verbesserte sich der Nettogewinn um knapp 70 Prozent auf 42,9 Millionen Dollar. Der Kurs der Aktie des Unternehmens stand unter Druck. Ursache dafür könnten Zweifel an der Siliziumversorgung der ReneSola sein.

Die US-amerikanische American Superconductor Corporation (AMSC) hat aus Kanada und China Aufträge für elektrische Systeme für Windturbinen erhalten. Die Kunden setzen demnach auf die Technologie des österreichischen Windturbinenbauers Windtec, den AMSC in 2007 übernommen hatte. Zum Finanzvolumen der Aufträge machte AMSC keine Angaben. Laut Greg Yurek, Gründer und CEO des US-Unternehmens, erwirtschaftet es mittlerweile zwei Drittel seines Umsatzes im internationalen Windkraftgeschäft.

Die ehemaligen Geschäftspartner Archea Biogas N.V. und MTV Capital Invest AG haben ihre Zusammenarbeit beendet. Archea Biogas aus Eindhoven hatte den Angaben zufolge zuletzt den Service für die Bioenergie-Fonds MTV III und MTV IV geleistet. Für das Geschäftsjahr 2007 falle eine einmalige Abschreibung in Höhe von bis zu 0,7 Millionen Euro an, so Archea Biogas. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2008 mit einem Umsatz von 10 Millionen Euro und einem positiven EBIT wurde bestätigt.

Dr. Karl Reinhard Kolmsee, erst seit 1. Juli 2007 Vertriebsvorstands der Schmack Biogas AG, hat das Unternehmen „wegen grundsätzlicher Auffassungsunterschiede über die zukünftige strategische Ausrichtung der Gesellschaft“ verlassen. Das geht aus einer Meldung des Schwandorfer Biogasanlagenherstellers hervor. Näheres dazu erläuterte er nicht.

Nach 20 Jahren an der Spitze des Unternehmens will sich Detlef Herzog, Vorstandsvorsitzender der Gelsenkirchener Masterflex AG, „neuen Herausforderungen stellen“. Wie die börsennotierte Spezialistin für Spezialkunststoffe und Brennstoffzellenantriebe meldete, scheidet Herzog Ende März 2008 aus dem Unternehmen aus. Mit Wirkung zum 1. April 2008 habe der Masterflex-Aufsichtsrat Dr. Andreas Bastin zum neuen Vorstandsvorsitzenden bestellt. Gleichzeitig mit dem Führungswechsel gab Masterflex die Zahlen zum Geschäftsjahr 2007 bekannt. Der Konzernumsatz stieg demnach um 19,8 Prozent auf fast 139 Millionen Euro. Das EBIT verbesserte sich um 51,6 Prozent auf 15,4 Millionen Euro.

Den Rücktritt ihres Finanzvorstands Chan Wai Leung hat die Asian Bamboo AG, Hamburg, bekannt gegeben. Wie das Unternehmen mitteilte, hat Wai Leung sein Amt mit sofortiger Wirkung aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Es sei vorgesehen, dass Chief Marketing Officer (CMO) Jiang Haiyan, die Aufgaben als Finanzvorstand kommissarisch übernehme, bis ein geeigneter Nachfolger gefunden sei.

Der Anbieter kleiner und mittelgroßer Müllverbrennungsanlagen in China, ZhongDe Waste Technology AG, steigerte den Nettogewinn 2007 auf 19,1 Millionen Euro (Vorjahr: 8,0 Millionen). Die Umsatzerlöse wuchsen demnach auf 31,1 Millionen Euro (plus 64 Prozent). Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 57 Prozent auf 18,7 Millionen Euro (2006: 11,9 Millionen). Das Ergebnis pro Aktie: verbesserte sich auf 1,47 Euro gegenüber 0,62 Euro in 2006. In 2008 erwartet ZhongDe über 50 Millionen Euro Umsatz bei einer Nettoergebnis-Marge von mindestens 45 Prozent.

Für einen nicht genannten Kaufpreis hat der börsennotierte Dämmstoffhersteller Steico AG den französischen Hersteller von Holzfaser-Dämmstoffen Isoroy Casteljaloux SAS übernommen. Das Unternehmen habe 2007 einen Umsatz von 15,3 Millionen Euro erwirtschaftet, das EBIT lag demnach bei 0,9 Millionen Euro. Die Produktionsstätte der Isoroy sei in der Lage ein umfangreiches Sortiment von „Holzfaser- Dämmstoffen im Nassverfahren“ herzustellen

Das nachhaltige Schweizer Forstunternehmen Precious Woods Holding AG hat die Beteilung TGI Gabon vollständig übernommen. Wie Precious Woods mitteilte, hat die Tochter Precious Woods Ltd von der in Holland ansässigen Firma Van Hout Beheer den verbleibenden Minderheitsanteil an TGI gekauft. Gleichzeitig habe Precious Woods das TGI - Marketing und den Verkauf von Van Hout übernommen.

Das US-amerikanische Wellenkraftunternehmen Ocean Power Technologies (OPT) aus Pennington im Bundesstaat New Jersey hat den Umsatz in den ersten neun Monaten um 142 Prozent auf 3,7 Millionen Dollar gesteigert (Vorjahreszeitraum: 1,5 Millionen Dollar). Das Ergebnis hat sich von minus 5,5 Millionen Dollar auf minus 8,3 Millionen Dollar verschlechtert.

Die Berliner Spezialistin für Verkehrs- und Logistikprozesse, IVU Traffic Technologies AG, hat 2007 einen Konzernjahresüberschuss von 1,9 Millionen Euro erzielt, 31 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz betrug demnach 31,4 Millionen Euro (Vorjahr: 30,1 Millionen Euro, plus 4,5 Prozent), das Rohergebnis 24,8 Millionen Euro (plus 0,5 Prozent), das EBIT 2,3 Millionen Euro (plus 9 Prozent). Im laufenden Geschäftsjahr sei die Auftragslage so gut, dass bereits im März der für 2008 geplante Umsatz zu einem erheblichen Teil gesichert sei, so IVU weiter. Die Berliner wollen in 2008 über 30 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie auf unserer Informationsseite Kurse.

Bilder: Sitz der Conergy AG in Hamburg; automatische Produktion von Solarmodulen bei Centrosolar; Fahrrad mit Brennstoffzellenantrieb der Masterflex AG / Quelle jeweils: Unternehmen

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.
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