24.4.2003: Meldung: Nordex baut ersten Windpark Kolumbiens

Nordex baut ersten Windpark Kolumbiens
Auftragsvolumen 17 Mio. Euro / 15 Nordex N60 Turbinen gehen im Dezember an der Karibikküste ans
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Hamburg, 24. April 2003. Der kolumbianische Energieversorger Empresas Publicas de Medellín (EPM) hat 15 Turbinen des Typs N60/1.300 kW bei der Nordex AG bestellt. Das Auftragsvolumen beträgt rund 17 Mio. Euro. Im Lieferumfang ist die Errichtung der Anlagen sowie die Wartung und die technische Betriebsführung für ein Jahr enthalten. Während dieser Zeit schult Nordex die Techniker von EPM, die diese Aufgaben anschließend übernehmen.

Schon im Mai 2003 sollen die Arbeiten auf der nord-östlich gelegenen Halbinsel Guajira starten und im Oktober wird Nordex die Anlagen vor Ort errichten. Das Projekt "Jepirachi" wird dann der erste netzgebundene Windpark des Landes sein. Der Name des Windparks "Jepirachi" stammt aus der Sprache der hier lebenden Wayuu Indianer und bedeutet "Nordostwind".

Der Standort ist klimatisch ideal gelegen. In 50 Metern Höhe beträgt die durchschnittliche Windgeschwindigkeit etwa 10 m/s. Zudem ist die Windverteilung konstant gut und stellt damit einen hohen Jahresertrag sicher. Das haben Messungen ergeben, die EPM seit 1998 gemeinsam mit der GTZ (Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) im Rahmen des TERNA-Windenergieprogramms durchgeführt hat.

Der seit 1995 liberalisierte Strommarkt in Kolumbien zeichnet sich durch ein niedriges Preisniveau aus. Denn alle Kraftwerke mit einer Kapazität über 20 Megawatt, die in das nationale Netz einspeisen, müssen ihre Energie über die Strombörse absetzen. Deshalb war die staatliche Anerkennung des Windparks als "technisches Innovationsprojekt" entscheidend. So ist es für EPM möglich, die Investitionskosten auf den Vorsteuergewinn anzurechnen. Außerdem verhandelt EPM derzeit mit dem Prototype Carbon Fund der Weltbank über einen Zertifikatshandel für die CO2-Einsparung. Die Vergütung von 800.000 Tonnen vermiedener CO2-Emissionen liegt bei rund 3,2 Mio. US-Dollar.

Rückenwind verspricht die Zusammensetzung des bestehenden Kraftwerkparks. Derzeit kommen in Kolumbien rund zwei Drittel der nationalen Energieleistung aus Wasserkraftwerken. Doch aufgrund längerer Trockenperioden ist es wiederholt zu Versorgungsengpässen gekommen. Deshalb setzt die Politik verstärkt auf einen breiteren Strommix im Netz. Bislang waren das vor allem fossile Energieträger, wie Steinkohle, Öl und zunehmend Erdgas. "Vor diesem Hintergrund erwarten wir auch ein gutes Folgegeschäft für Windparks in Kolumbien", so Nordex-Vertriebsvorstand Carsten Pedersen. Mit EPM dürfte Nordex dabei einen guten Geschäftspartner gefunden haben. Rund 16 Prozent der nationalen Stromkapazität stammen von EPM.
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