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25.6.2004: Wal-Mart: Frauen bleiben unten, immer!

Einem Bericht der Berliner Tageszeitung taz zufolge werden Frauen bei der internationalen Billig-Supermarktkette Wal-Mart systematisch benachteiligt. Der Bericht bezieht sich auf eine Klage der ehemaligen Mitarbeiterin Betty Dukes, die dem Konzern vorwirft, Frauen insgesamt schlechter zu stellen als Männer. Ein Bezirksgericht in Nordkalifornien hat am Dienstag entschieden, dass eine Sammelklage zulässig ist. Bis zu 1,6 Millionen ehemalige und derzeitige weibliche Angestellte könnten sich nun Dukes Klage anschließen und von Wal-Mart Ausgleichszahlungen verlangen, berichtet die taz. Es wäre das größte Verfahren wegen sexueller Diskriminierung am Arbeitsplatz in der Geschichte der USA. Der Handelskonzern habe Berufung angekündigt, so das Blatt.

Dukes fing bei Wal-Mart als Teilzeitkassiererin an und wollte aufsteigen. Sie bewarb sich um Weiterbildung und Karriereplanung - erfolglos. Frei werdende Stellen seien nicht ausgeschrieben, sondern unter Männern vergeben worden, berichtete sie der New York Times. Die Klägerinnen hätten mit Statistiken glaubhaft machen können, dass Frauen in Wal-Mart-Läden in jeder Region schlechter bezahlt würden als Männer, hieß es in der Begründung für die Zulässigkeit der Sammelklage. Auch gebe es keinen Zweifel daran, dass Frauen in dem Konzern länger brauchten als Männer, um in Managementpositionen zu gelangen.

Frauen verdienen laut Gutachten der Anklage bei Wal Mart bei gleicher Arbeitszeit durchschnittlich 6,2 Prozent weniger im Jahr als Männer in vergleichbaren Positionen. Mit längerer Unternehmenszugehörigkeit und höherer Hierarchieebene vergrößere sich der Unterschied noch, so die taz.

Bild: Wal-Mart-Kampagne "Singleshopping" / Quelle: Unternehmen
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