02.06.03 Nachhaltige Aktien , Meldungen
2.6.2003: Zerstört das Dow Jones Sustainability Index-Unternehmen Alcoa ein isländisches Naturparadies?
Laut urgewald ist das Kárahnjúkar Projekt das erste einer Serie von Staudammprojekten für neue Aluminiumschmelzwerke, die Island zum größten Produzenten von Aluminium in Westeuropa machen soll. Für den weltgrößten Aluminiumhersteller Alcoa sei der Standort Island nicht nur deswegen attraktiv, weil er durch hohe Subventionen Strom zu einem Spottpreis beziehen könne. Alcoa profitierte auch von Islands Ausnahmestatus im Kyoto-Protokoll, das dem Inselstaat erlaube, seine Treibhausgasemissionen zunächst noch zu erhöhen. Als Industriezweig mit hohen Schwefeldioxidemissionen könne sich die Aluminiumindustrie durch diese Ausnahmeregelung erhebliche Kosten für Umweltschutzmassnahmen einsparen. So schließe Alcoa einige seiner Werke in den USA, während auf Island ein neues entsteht, das internationale Emissionsstandards missachte. Die Schwefeldioxid- Emissionen des neuen Werks lägen 12mal höher als Richtwert der Weltbank für moderne Aluminiumschmelzwerke.
Maren Jung von urgewald fordert die Commerzbank auf, aus dem Kárahnjúkar Hydropower Project auszusteigen: "Ein Projekt, dessen Wirtschaftlichkeit stark angezweifelt werden muss und das eines der letzten Fleckchen unberührter Natur in Westeuropa zerstört, schadet nicht nur dem grünen Image Islands, sondern auch dem Ruf der Commerzbank," so Jung. Alcoa ist laut der Homepage der für ihn verantwortlichen SAM Indexes GmbH im Dow Jones Sustainability-Index (DJSI) gelistet.
Alcoa Inc.: ISIN US0138171014 / WKN 850206