Erneuerbare Energie

2.6.2004: Deutscher Naturschutzring für Ausbau der Windenergie

Der Deutsche Naturschutzring (DNR) will sich für den verstärkten Ausbau der Windenergie stark machen. Für den weiteren natur- und sozialverträglichen Ausbau der Windenergie in Deutschland sei die Akzeptanz durch die Bevölkerung eine wichtige Voraussetzung, betonte der Präsident des DNR Hubert Weinzierl bei einer Pressekonferenz auf der Internationalen Konferenz für erneuerbare Energien in Bonn. Es gelte, das bisherige hohe Maß an Zustimmung noch weiter auszubauen. Mit Hilfe einer breit angelegten Öffentlichkeitskampagne will der DNR mit Unterstützung des Bundesverbands Windenergie (BWE) die Kreis- und Ortsverbände seiner Mitgliedsverbände und andere gesellschaftliche Gruppen vor allem in den windträchtigen Gebieten (Mittelgebirge und an der Küste) durch Schulungen und zahlreiche Aufklärungsveranstaltungen und den Einsatz moderner Medien für die Windenergie gewinnen. Ursache von verbreiteten Ängste in der Bevölkerung sind laut dem DNR häufig falsche, einseitige oder fehlende Kenntnisse über die Windenergie. Informationen seien entweder nicht geschlossen verfügbar oder nicht auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten.

Im Gegensatz zur Nutzung der Atomkraft und konventioneller Kraftwerke berge die Nutzung der Windenergie keine elementaren Gefahren für den Menschen und die Umwelt. Sie verursache keine Gesundheitsgefährdungen oder eine Beeinträchtigung des Wohlbefindens durch den Ausstoß von Stäuben und Gasen. Eine schädliche Veränderung der Erd-Atmosphäre finde durch die Windenergie nicht statt. Die Windenergie sei auch unschädlich für Natur und Landschaft, wenn die wertvollen und schutzwürdigen Landschaftsbereiche wie historische Kulturlandschaften oder Vogelschutzgebiete bei der Standortwahl geschont würden. "Wir warten jetzt auf die Zustimmung des Bundesrats am 16. Juni zu den vorliegenden Ergebnissen des Vermittlungsausschusses beim Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG)", sagte der Präsident des BWE Peter Ahmels.

Angesichts des großen Energiebedarfs in den Schwellenländern wie China und Indien müsse die Windkraft bei der Entwicklungszusammenarbeit zukünftig eine größere Rolle spielen, so der DNR weiter. Sie eigne sich vor allem für die Substituierung von Dieselaggregaten für soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser, das dezentrale Kleinnetz im dörflichen oder kleinstädtischen Bereich und die Trinkwassergewinnung durch Meerwasserentsalzung.

Um das frühzeitige Erkennen der Konfliktpotentiale und die Prüfung weniger konfliktträchtiger Standorte zu ermöglichen, haben DNR und BWE den Angaben zufolge Mindeststandards für die Planung und Errichtung von Windenergieanlagen auf der Basis geltender Umweltvorschriften der EU, der Konvention über den Schutz der biologischen Vielfalt und der Welterbekonvention entwickelt.

Bildnachweis: Ziehen an einem Strang: Peter Ahmels (links), Helmut Röscheisen (rechts, Generalsekretär des DNR) und Bundesumweltminister Jürgen Trittin auf der Konferenz "renewables2004" in Bonn / Quelle: ECOreporter.de
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