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26.2.2003: Meldung: MVV Energie: Mehr Umsatz und Gewinn
Umsatz des Mannheimer Energieunternehmens stieg im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2002/03 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf 483 Millionen Euro, das EBIT bereinigt um 64 Prozent auf 46 Millionen Euro
Das europaweit tätige Energieverteilungs- und Dienstleistungsunternehmen MVV Energie AG, Mannheim, hat auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2002/03 seinen Wachstumskurs unvermindert fortgesetzt. Bei der Vorlage der Quartalszahlen (1.10. - 31.12.2002) betonte der Sprecher des Vorstands der MVV Energie AG, Roland Hartung, am Mittwoch in Mannheim, dass das Unternehmen in den ersten drei Monaten "trotz eines zunehmenden Wettbewerbs auf dem liberalisierten Stromund Gasmarkt nicht nur ein beeindruckendes Absatz- und Umsatzwachstum, sondern auch eine deutliche Ergebnissteigerung erzielt" habe. Roland Hartung: "Der wirtschaftliche Erfolg spricht für unsere Wachstumsstrategie. Die MVV Energie AG hat sich als unabhängiges Energieverteilungs- und Dienstleistungsunternehmen erfolgreich im Markt positioniert."
So stieg der Umsatz von Oktober bis Dezember 2002 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf 483 Millionen Euro. Roland Hartung führte dieses Umsatzwachstum in allen Geschäftssegmenten neben dem heimischen Markt auch auf die neuen nationalen und internationalen Beteiligungsgesellschaften sowie auf Akquisitionserfolge zurück, die die MVV Energie AG im überregionalen Stromgeschäft mit Industrie- und Gewerbekunden erreichen konnte.
Verkauf der Anteile an der Gasversorgung Süddeutschland
Am 17. Dezember 2002 hat die EU-Kommission dem Verkauf der Anteile (26,25 Prozent) an der Gasversorgung Süddeutschland GmbH (GVS) an ein Konsortium aus EnBW und ENI zugestimmt. Mit der Veräußerung der Anteile an dem Regionalversorger fokussiert sich die MVV Energie AG noch stärker auf das Endkundengeschäft. Für die Anteile an der GVS erzielte die MVV Energie AG einen Kaufpreis in Höhe von 189 Millionen Euro. Nach Abzug des Beteiligungsbuchwerts und der Transaktionskosten erzielte das Mannheimer Energieunternehmen einen Einmalertrag von knapp 140 Millionen Euro. Der Mittelzufluss soll insbesondere zur Finanzierung weiterer Beteiligungen an Stadtwerken und Dienstleistungsunternehmen, für den Ausbau erneuerbarer Energien, für Multi-Utility-Projekte im In- und Ausland und für wettbewerbsstärkende Maßnahmen in der Unternehmensgruppe verwendet werden.
Prognose bekräftigt
Gleichzeitig hat das Unternehmen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2002/03 mit einem Umsatzwachstum auf mindestens 2 Milliarden Euro bekräftigt. Bei der EBIT-Erwartung setzt die MVV Energie AG auf dem um die GVS-Erträge bereinigten operativen Ergebnis (EBIT) des Vorjahres von 114 Millionen Euro auf und will dieses - ohne den Ertrag aus dem GVS-Verkauf - um mindestens 5 Prozent steigern.
Sämtliche Ergebniskennzahlen deutlich gesteigert
Auch nach Bereinigung um alle GVS-Erträge in diesem und im Vorjahresquartal weisen sämtliche Ergebnisgrößen starke Zunahmen auf. So stieg das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gegenüber dem bereinigten EBITDA des Vorjahres von 50 Millionen Euro um 54 Prozent auf 77 Millionen Euro. Einschließlich der Sondereffekte wurde im 1. Quartal 2002/03 ein EBITDA von 219 Millionen Euro erreicht.
Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich im 1. Quartal 2002/03 im Vergleich zum bereinigten EBIT des Vorjahres von 28 Millionen Euro um 64 Prozent auf 46 Millionen Euro. Zusätzlich bereinigt um den Erstkonsolidierungseffekt durch neue Beteiligungen verbesserte sich das EBIT im Vergleich zum Vorjahr noch um 27 Prozent auf 36 Millionen Euro. Einschließlich GVS-Erträge wurde im 1. Quartal 2002/03 ein EBIT von 188 Millionen Euro erreicht.
Das bereinigte Periodenergebnis (nach Fremdanteilen) verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr von 10 Millionen Euro um 50 Prozent auf 15 Millionen Euro. Einschließlich der GVS-Erträge beläuft sich das Periodenergebnis im ersten Quartal auf 157 Millionen Euro.
Das bereinigte Ergebnis je Aktie nach IAS stieg gegenüber dem bereinigten Vorjahresergebnis von 0,20 Euro um 50 Prozent auf 0,30 Euro. Einschließlich GVS-Erträge wurde im Berichtsquartal ein Ergebnis je Aktie von 3,09 Euro erreicht. Die Mitarbeiterzahl der MVV Energie AG im In- und Ausland stieg im gleichen Zeitraum um 62 Prozent von 3.536 auf 5.729.
Beteiligungen tragen zum Wachstum bei
Zu den im Verlauf des vorangegangenen Geschäftsjahres 2001/02 erstmals konsolidierten Gesellschaften, die im ersten Quartal des Vorjahres noch nicht konsolidiert und damit nicht umsatz- und ergebniswirksam waren, gehören insbesondere das ab 1. Dezember 2001 voll konsolidierte Fernwärmeunternehmen der tschechischen Stadt Brno (Brünn), das ab 1. Januar 2002 voll konsolidierte Fernwärmeunternehmen der polnischen Stadt Bydgoszcz (Bromberg) sowie die ebenfalls ab 1. Januar 2002 quotal konsolidierten Beteiligungen in Solingen und Ingolstadt. Ab Beginn des Geschäftsjahres 2002/03 wurde die Ende August 2002 zusammen mit der Ruhrgas Energie Beteiligungs-AG übernommene Beteiligung am polnischen Fernwärmeversorger Szczecinska Energetyka Cieplna der Stadt Szczecin (Stettin) erstmals quotal konsolidiert, an der die MVV Energie AG mit 26 Prozent beteiligt ist. Diese Beteiligungen haben insgesamt mit einem Umsatz von 72 Millionen Euro zum Quartalsumsatz beigetragen.
Vom gesamten Umsatz entfallen rund 350 Millionen Euro (72 Prozent) auf die MVV Energie AG (einschließlich des konzernweiten Energiehandels) und 133 Millionen Euro (28 Prozent) auf neue und bisherige Beteiligungsgesellschaften. Rund die Hälfte des Quartalsumsatzes unserer Beteiligungsgesellschaften (66 Millionen Euro) stammt von der Energieversorgung Offenbach AG (EVO). Der Auslandsumsatz der MVV Energie AG hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht und macht inzwischen mit 48 Millionen Euro rund 10 Prozent des gesamten Quartalsumsatzes aus. Die größten Teile entfallen dabei auf die tschechische Unternehmensgruppe MVV Energie CZ (33 Millionen Euro) und die polnische Unternehmensgruppe MVV Polska Sp.z o.o (14 Millionen Euro).
Wachstum in allen Geschäftsbereichen
Im wettbewerbsintensiven Stromgeschäft konnte das Mannheimer Energieunternehmen seinen Umsatz im ersten Quartal um 5 Prozent auf 264 Millionen Euro trotz verringerter Umsätze im Stromgroßhandel steigern. Der Mengenrückgang im Stromhandel resultiert aus der Konsolidierung des Großhandelsmarktes und dem Marktaustritt einiger internationaler Handelspartner. Die Verkäufe im Rahmen des Stromgroßhandels liegen in den drei Monaten mit 5,5 Milliarden kWh dennoch weiter auf hohem Niveau. Ohne Stromsteuer, Stromhandelsmengen und ohne Berücksichtigung der erstmals einbezogenen Umsätze der Stadtwerke Solingen und Ingolstadt hat die MVV Energie AG ihren Stromumsatz um 21 Prozent gesteigert. Diese kräftige Umsatzverbesserung stammt vor allem aus dem überregionalen Stromgeschäft. Der Stromabsatz im Einzelhandel mit Geschäftskunden außerhalb des traditionellen Versorgungsgebietes stieg von 215 Millionen kWh auf 720 Millionen kWh. Diese positive Entwicklung ist das Ergebnis deutlich verstärkter Vertriebsaktivitäten zur Neugewinnung von Kunden und zur Kundenbindung sowie optimierter Beschaffungsmöglichkeiten auf
den Großhandelsmärkten.
Das operative Stromergebnis (EBIT) hat sich gegenüber dem Vorjahresergebnis um 8 Millionen Euro verbessert. Dieser Zuwachs ist im Wesentlichen auf die erstmalige Einbeziehung der Stadtwerke Solingen und Ingolstadt sowie auf einen höheren EBIT-Beitrag von der Energieversorgung Offenbach AG zurückzuführen. Im Wärmesegment wurde die Umsatz- und Absatzentwicklung wesentlich von den neuen polnischen und tschechischen Beteiligungen geprägt. Das hohe Umsatzwachstum von 65 Prozent spiegelt dabei die internationale Akquisitionstätigkeit wider. Vom gesamten Wärmeumsatz entfielen im ersten Quartal 46 Millionen Euro (59 Prozent) auf die MVV-Unternehmensgruppen in Tschechien und Polen. Auf dem nationalen Wärmemarkt hat sich dagegen der Umsatz vor allem als Folge einer witterungsbedingt niedrigeren Absatzmenge um 3 Prozent verringert. Das operative Wärmeergebnis stieg im Quartalsvergleich um 5 Millionen Euro.
Im Gasgeschäft hat der Wettbewerb an Intensität zugenommen. Dennoch konnte die MVV Energie AG ihren Umsatz um 14 Prozent steigern. Der Gasabsatz stieg um 17 Prozent. Die aus dem Mengenwachstum resultierenden Umsatzsteigerungen haben damit die preisbedingten Einbußen ausgeglichen. Der hohe Mengenzuwachs ist in erster Linie auf die erstmals quotal einbezogenen Absatzmengen der Stadtwerke Solingen und Ingolstadt (rund 600 Millionen kWh) zurückzuführen. Darüber hinaus ist es gelungen, einen im Vorjahr im Wettbewerb verlorenen großen Industriekunden wieder zurück zu gewinnen. Das hohe operative Gasergebnis resultiert in erster Linie aus dem GVS-Anteilsverkauf. Ohne Berücksichtigung der GVS-Erträge im Berichtsjahr und im Vorjahr hat sich das operative Gasergebnis im Vergleich zum Vorjahr von 6 Millionen Euro auf 13 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Zusätzlich bereinigt um die erstmalige Einbeziehung der Stadtwerke Solingen und Ingolstadt wäre das operative Gasergebnis im Quartalsvergleich um rund 3 Millionen
Euro gestiegen.
Im Wassersegment stieg der Umsatz mengen- und preisbedingt um 21 Prozent. Das Wachstum ist hauptsächlich auf die erstmalige Konsolidierung der Stadtwerke Solingen zurückzuführen. Vom Wasserumsatz entfallen 56 Prozent auf die MVV Energie AG, 27 Prozent auf die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) und 17 Prozent auf die Stadtwerke Solingen GmbH. Die Umsatzentwicklung in den Segmenten Müllheizkraftwerke und Dienstleistungen ist wesentlich geprägt durch den Verkauf der im Bau befindlichen Biomasse-Kraftwerke in Mannheim (4 Millionen Euro) und Königs Wusterhausen (26 Millionen Euro) an die jeweiligen Projektgesellschaften. Ohne Berücksichtigung dieser Verkaufserlöse erhöhten sich die Umsätze im Segment Müllheizkraftwerke im Quartalsvergleich um 7 Prozent und im Segment Dienstleistungen um 24 Prozent. Den höheren Umsätzen im Segment Müllheizkraftwerke (MHKW) steht eine gleich hohe Zunahme bei den Aufwendungen, insbesondere für Einsatzstoffe, gegenüber, so dass das operative MHKW-Ergebnis auf Vorjahresniveau liegt.
Im Segment Dienstleistungen ist die Aufbauphase noch nicht abgeschlossen. Bei der EBIT-Entwicklung spiegeln sich insbesondere die Investitionen in das Glasfasernetz in Mannheim zum Ausbau der Powerline-Technolgie und die investitionsbedingten, planmäßigen Anlaufverluste für neue Contractingprojekte wider. Das Ergebnis des neuen Segments Erneuerbare Energien ist von den Investitionen in die im Bau befindlichen Biomassekraftwerke geprägt.
Ausblick auf die künftige Unternehmenssituation
Die MVV Energie AG will gemäß ihrer Strategie auch im laufenden Geschäftsjahr vor allem durch weitere Beteiligungen an nationalen und internationalen Verteiler- und Dienstleistungsunternehmen wachsen. Die dafür notwendigen Finanzmittel sind dem Mannheimer Energieunternehmen durch den Verkauf der Anteile an der GVS bereits zugeflossen. Das Unternehmen sieht jedoch keinen Akquisitionsdruck, vielmehr soll der Markt weiter sorgfältig beobachtet und die Konsolidierung der vorhandenen Beteiligung
konsequent fortgeführt werden.
Daneben will die MVV Energie AG im Kalenderjahr 2003 die drei im Bau befindlichen Biomassekraftwerke ans Netz bringen. Nach dem derzeitigem Stand werde dies das Unternehmen zum deutschlandweiten Marktführer auf diesem Gebiet machen und auf dem Erneuerbare Energien Gesetz aufbauend langfristig positive Ergebnisbeiträge liefern. Darüber hinaus will die MVV Energie AG im Bereich der Windparkentwicklung und eventuell dem Windparkbetrieb - vor allem im europäischen Ausland - wachsen.
Bei Powerline, dem Internetzugang aus der Steckdose, hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr mehr als der Hälfte aller Haushalte Mannheims den Zugang zu ermöglichen. Bis Ende September will die MVV Energie AG in Mannheim die Zahl von 5.000 Powerline-Kunden erreichen. Darüber hinaus vertreibt die Tochter PPC die verwendete Technologie an andere kommunale Versorgungsunternehmen, die damit ihren Kunden über das bestehende Stromnetz einen Zusatznutzen anbieten können. Mit einigen Stadtwerken sind auch bereits weitere Verträge geschlossen. Aufgrund der in Deutschland einzigartigen Technologie ist die MVV Energie AG diesbezüglich mittlerweile der
einzige Powerline-Anbieter.
Ein besonderes Augenmerk im laufenden Geschäftsjahr gilt darüber hinaus der Realisierung von Synergien in der stark gewachsenen Unternehmensgruppe. Einsparpotenziale ergeben sich etwa bei der IT, im Bereich der Technik, im Beschaffungsbereich oder durch den konzernweiten Stromgroßhandel. Daneben will das Unternehmen aus den Stadtwerke-Beteiligungen heraus verstärkt Energiedienstleistungen, etwa Contractinglösungen für Industrie- und Gewerbekunden anbieten. Die MVV Energie AG hält an ihrer Absicht fest, dem Unternehmen bei einer günstigen Gelegenheit neues Eigenkapital für weitere Beteiligungen an Stadtwerken und Dienstleistungsunternehmen oder Investitionen im Bereich Erneuerbare Energien zuzuführen und den Free Float der Aktie mittelfristig auf mindestens 25 Prozent zu erhöhen. Vorstandssprecher Roland Hartung: " Da die Gesellschaft derzeit jedoch nicht dringend auf weiteres Eigenkapital angewiesen ist, können und werden wir mit der Umsetzung der durch die letzte Hauptversammlung bereits genehmigten Kapitalmarktmaßnahme warten, bis sich die Situation an der Börse deutlich stabilisiert hat."
Das Unternehmen geht davon aus, dass der Kurs auch aufgrund der hohen Dividendenrendite weiterhin eine attraktive Anlagemöglichkeit für Langfristanleger darstellen wird - zumal die Aktie zum 1. Januar 2003 aufgrund der Erfüllung der Transparenzrichtlinien in das Premiumsegment Prime Standard der Deutschen Börse aufgenommen wurde. Inzwischen steht auch fest, dass die MVV Energie Aktie nach der am 24. März wirksam werdenden Neuordnung der Indizes weiterhin im SDAX vertreten sein und damit zu den 130 wichtigsten Werten des klassischen Segments gehören wird.
Mannheim, 26. Februar 2003
MVV Energie AG
Investor Relations
Luisenring 49
68159 Mannheim
Tel: +49 621 / 290-37 08
Fax: +49 621 / 290-30 75
E-Mail: [email protected]
Internet: www.mvv-investor.de
Das europaweit tätige Energieverteilungs- und Dienstleistungsunternehmen MVV Energie AG, Mannheim, hat auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2002/03 seinen Wachstumskurs unvermindert fortgesetzt. Bei der Vorlage der Quartalszahlen (1.10. - 31.12.2002) betonte der Sprecher des Vorstands der MVV Energie AG, Roland Hartung, am Mittwoch in Mannheim, dass das Unternehmen in den ersten drei Monaten "trotz eines zunehmenden Wettbewerbs auf dem liberalisierten Stromund Gasmarkt nicht nur ein beeindruckendes Absatz- und Umsatzwachstum, sondern auch eine deutliche Ergebnissteigerung erzielt" habe. Roland Hartung: "Der wirtschaftliche Erfolg spricht für unsere Wachstumsstrategie. Die MVV Energie AG hat sich als unabhängiges Energieverteilungs- und Dienstleistungsunternehmen erfolgreich im Markt positioniert."
So stieg der Umsatz von Oktober bis Dezember 2002 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf 483 Millionen Euro. Roland Hartung führte dieses Umsatzwachstum in allen Geschäftssegmenten neben dem heimischen Markt auch auf die neuen nationalen und internationalen Beteiligungsgesellschaften sowie auf Akquisitionserfolge zurück, die die MVV Energie AG im überregionalen Stromgeschäft mit Industrie- und Gewerbekunden erreichen konnte.
Verkauf der Anteile an der Gasversorgung Süddeutschland
Am 17. Dezember 2002 hat die EU-Kommission dem Verkauf der Anteile (26,25 Prozent) an der Gasversorgung Süddeutschland GmbH (GVS) an ein Konsortium aus EnBW und ENI zugestimmt. Mit der Veräußerung der Anteile an dem Regionalversorger fokussiert sich die MVV Energie AG noch stärker auf das Endkundengeschäft. Für die Anteile an der GVS erzielte die MVV Energie AG einen Kaufpreis in Höhe von 189 Millionen Euro. Nach Abzug des Beteiligungsbuchwerts und der Transaktionskosten erzielte das Mannheimer Energieunternehmen einen Einmalertrag von knapp 140 Millionen Euro. Der Mittelzufluss soll insbesondere zur Finanzierung weiterer Beteiligungen an Stadtwerken und Dienstleistungsunternehmen, für den Ausbau erneuerbarer Energien, für Multi-Utility-Projekte im In- und Ausland und für wettbewerbsstärkende Maßnahmen in der Unternehmensgruppe verwendet werden.
Prognose bekräftigt
Gleichzeitig hat das Unternehmen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2002/03 mit einem Umsatzwachstum auf mindestens 2 Milliarden Euro bekräftigt. Bei der EBIT-Erwartung setzt die MVV Energie AG auf dem um die GVS-Erträge bereinigten operativen Ergebnis (EBIT) des Vorjahres von 114 Millionen Euro auf und will dieses - ohne den Ertrag aus dem GVS-Verkauf - um mindestens 5 Prozent steigern.
Sämtliche Ergebniskennzahlen deutlich gesteigert
Auch nach Bereinigung um alle GVS-Erträge in diesem und im Vorjahresquartal weisen sämtliche Ergebnisgrößen starke Zunahmen auf. So stieg das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gegenüber dem bereinigten EBITDA des Vorjahres von 50 Millionen Euro um 54 Prozent auf 77 Millionen Euro. Einschließlich der Sondereffekte wurde im 1. Quartal 2002/03 ein EBITDA von 219 Millionen Euro erreicht.
Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich im 1. Quartal 2002/03 im Vergleich zum bereinigten EBIT des Vorjahres von 28 Millionen Euro um 64 Prozent auf 46 Millionen Euro. Zusätzlich bereinigt um den Erstkonsolidierungseffekt durch neue Beteiligungen verbesserte sich das EBIT im Vergleich zum Vorjahr noch um 27 Prozent auf 36 Millionen Euro. Einschließlich GVS-Erträge wurde im 1. Quartal 2002/03 ein EBIT von 188 Millionen Euro erreicht.
Das bereinigte Periodenergebnis (nach Fremdanteilen) verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr von 10 Millionen Euro um 50 Prozent auf 15 Millionen Euro. Einschließlich der GVS-Erträge beläuft sich das Periodenergebnis im ersten Quartal auf 157 Millionen Euro.
Das bereinigte Ergebnis je Aktie nach IAS stieg gegenüber dem bereinigten Vorjahresergebnis von 0,20 Euro um 50 Prozent auf 0,30 Euro. Einschließlich GVS-Erträge wurde im Berichtsquartal ein Ergebnis je Aktie von 3,09 Euro erreicht. Die Mitarbeiterzahl der MVV Energie AG im In- und Ausland stieg im gleichen Zeitraum um 62 Prozent von 3.536 auf 5.729.
Beteiligungen tragen zum Wachstum bei
Zu den im Verlauf des vorangegangenen Geschäftsjahres 2001/02 erstmals konsolidierten Gesellschaften, die im ersten Quartal des Vorjahres noch nicht konsolidiert und damit nicht umsatz- und ergebniswirksam waren, gehören insbesondere das ab 1. Dezember 2001 voll konsolidierte Fernwärmeunternehmen der tschechischen Stadt Brno (Brünn), das ab 1. Januar 2002 voll konsolidierte Fernwärmeunternehmen der polnischen Stadt Bydgoszcz (Bromberg) sowie die ebenfalls ab 1. Januar 2002 quotal konsolidierten Beteiligungen in Solingen und Ingolstadt. Ab Beginn des Geschäftsjahres 2002/03 wurde die Ende August 2002 zusammen mit der Ruhrgas Energie Beteiligungs-AG übernommene Beteiligung am polnischen Fernwärmeversorger Szczecinska Energetyka Cieplna der Stadt Szczecin (Stettin) erstmals quotal konsolidiert, an der die MVV Energie AG mit 26 Prozent beteiligt ist. Diese Beteiligungen haben insgesamt mit einem Umsatz von 72 Millionen Euro zum Quartalsumsatz beigetragen.
Vom gesamten Umsatz entfallen rund 350 Millionen Euro (72 Prozent) auf die MVV Energie AG (einschließlich des konzernweiten Energiehandels) und 133 Millionen Euro (28 Prozent) auf neue und bisherige Beteiligungsgesellschaften. Rund die Hälfte des Quartalsumsatzes unserer Beteiligungsgesellschaften (66 Millionen Euro) stammt von der Energieversorgung Offenbach AG (EVO). Der Auslandsumsatz der MVV Energie AG hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht und macht inzwischen mit 48 Millionen Euro rund 10 Prozent des gesamten Quartalsumsatzes aus. Die größten Teile entfallen dabei auf die tschechische Unternehmensgruppe MVV Energie CZ (33 Millionen Euro) und die polnische Unternehmensgruppe MVV Polska Sp.z o.o (14 Millionen Euro).
Wachstum in allen Geschäftsbereichen
Im wettbewerbsintensiven Stromgeschäft konnte das Mannheimer Energieunternehmen seinen Umsatz im ersten Quartal um 5 Prozent auf 264 Millionen Euro trotz verringerter Umsätze im Stromgroßhandel steigern. Der Mengenrückgang im Stromhandel resultiert aus der Konsolidierung des Großhandelsmarktes und dem Marktaustritt einiger internationaler Handelspartner. Die Verkäufe im Rahmen des Stromgroßhandels liegen in den drei Monaten mit 5,5 Milliarden kWh dennoch weiter auf hohem Niveau. Ohne Stromsteuer, Stromhandelsmengen und ohne Berücksichtigung der erstmals einbezogenen Umsätze der Stadtwerke Solingen und Ingolstadt hat die MVV Energie AG ihren Stromumsatz um 21 Prozent gesteigert. Diese kräftige Umsatzverbesserung stammt vor allem aus dem überregionalen Stromgeschäft. Der Stromabsatz im Einzelhandel mit Geschäftskunden außerhalb des traditionellen Versorgungsgebietes stieg von 215 Millionen kWh auf 720 Millionen kWh. Diese positive Entwicklung ist das Ergebnis deutlich verstärkter Vertriebsaktivitäten zur Neugewinnung von Kunden und zur Kundenbindung sowie optimierter Beschaffungsmöglichkeiten auf
den Großhandelsmärkten.
Das operative Stromergebnis (EBIT) hat sich gegenüber dem Vorjahresergebnis um 8 Millionen Euro verbessert. Dieser Zuwachs ist im Wesentlichen auf die erstmalige Einbeziehung der Stadtwerke Solingen und Ingolstadt sowie auf einen höheren EBIT-Beitrag von der Energieversorgung Offenbach AG zurückzuführen. Im Wärmesegment wurde die Umsatz- und Absatzentwicklung wesentlich von den neuen polnischen und tschechischen Beteiligungen geprägt. Das hohe Umsatzwachstum von 65 Prozent spiegelt dabei die internationale Akquisitionstätigkeit wider. Vom gesamten Wärmeumsatz entfielen im ersten Quartal 46 Millionen Euro (59 Prozent) auf die MVV-Unternehmensgruppen in Tschechien und Polen. Auf dem nationalen Wärmemarkt hat sich dagegen der Umsatz vor allem als Folge einer witterungsbedingt niedrigeren Absatzmenge um 3 Prozent verringert. Das operative Wärmeergebnis stieg im Quartalsvergleich um 5 Millionen Euro.
Im Gasgeschäft hat der Wettbewerb an Intensität zugenommen. Dennoch konnte die MVV Energie AG ihren Umsatz um 14 Prozent steigern. Der Gasabsatz stieg um 17 Prozent. Die aus dem Mengenwachstum resultierenden Umsatzsteigerungen haben damit die preisbedingten Einbußen ausgeglichen. Der hohe Mengenzuwachs ist in erster Linie auf die erstmals quotal einbezogenen Absatzmengen der Stadtwerke Solingen und Ingolstadt (rund 600 Millionen kWh) zurückzuführen. Darüber hinaus ist es gelungen, einen im Vorjahr im Wettbewerb verlorenen großen Industriekunden wieder zurück zu gewinnen. Das hohe operative Gasergebnis resultiert in erster Linie aus dem GVS-Anteilsverkauf. Ohne Berücksichtigung der GVS-Erträge im Berichtsjahr und im Vorjahr hat sich das operative Gasergebnis im Vergleich zum Vorjahr von 6 Millionen Euro auf 13 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Zusätzlich bereinigt um die erstmalige Einbeziehung der Stadtwerke Solingen und Ingolstadt wäre das operative Gasergebnis im Quartalsvergleich um rund 3 Millionen
Euro gestiegen.
Im Wassersegment stieg der Umsatz mengen- und preisbedingt um 21 Prozent. Das Wachstum ist hauptsächlich auf die erstmalige Konsolidierung der Stadtwerke Solingen zurückzuführen. Vom Wasserumsatz entfallen 56 Prozent auf die MVV Energie AG, 27 Prozent auf die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) und 17 Prozent auf die Stadtwerke Solingen GmbH. Die Umsatzentwicklung in den Segmenten Müllheizkraftwerke und Dienstleistungen ist wesentlich geprägt durch den Verkauf der im Bau befindlichen Biomasse-Kraftwerke in Mannheim (4 Millionen Euro) und Königs Wusterhausen (26 Millionen Euro) an die jeweiligen Projektgesellschaften. Ohne Berücksichtigung dieser Verkaufserlöse erhöhten sich die Umsätze im Segment Müllheizkraftwerke im Quartalsvergleich um 7 Prozent und im Segment Dienstleistungen um 24 Prozent. Den höheren Umsätzen im Segment Müllheizkraftwerke (MHKW) steht eine gleich hohe Zunahme bei den Aufwendungen, insbesondere für Einsatzstoffe, gegenüber, so dass das operative MHKW-Ergebnis auf Vorjahresniveau liegt.
Im Segment Dienstleistungen ist die Aufbauphase noch nicht abgeschlossen. Bei der EBIT-Entwicklung spiegeln sich insbesondere die Investitionen in das Glasfasernetz in Mannheim zum Ausbau der Powerline-Technolgie und die investitionsbedingten, planmäßigen Anlaufverluste für neue Contractingprojekte wider. Das Ergebnis des neuen Segments Erneuerbare Energien ist von den Investitionen in die im Bau befindlichen Biomassekraftwerke geprägt.
Ausblick auf die künftige Unternehmenssituation
Die MVV Energie AG will gemäß ihrer Strategie auch im laufenden Geschäftsjahr vor allem durch weitere Beteiligungen an nationalen und internationalen Verteiler- und Dienstleistungsunternehmen wachsen. Die dafür notwendigen Finanzmittel sind dem Mannheimer Energieunternehmen durch den Verkauf der Anteile an der GVS bereits zugeflossen. Das Unternehmen sieht jedoch keinen Akquisitionsdruck, vielmehr soll der Markt weiter sorgfältig beobachtet und die Konsolidierung der vorhandenen Beteiligung
konsequent fortgeführt werden.
Daneben will die MVV Energie AG im Kalenderjahr 2003 die drei im Bau befindlichen Biomassekraftwerke ans Netz bringen. Nach dem derzeitigem Stand werde dies das Unternehmen zum deutschlandweiten Marktführer auf diesem Gebiet machen und auf dem Erneuerbare Energien Gesetz aufbauend langfristig positive Ergebnisbeiträge liefern. Darüber hinaus will die MVV Energie AG im Bereich der Windparkentwicklung und eventuell dem Windparkbetrieb - vor allem im europäischen Ausland - wachsen.
Bei Powerline, dem Internetzugang aus der Steckdose, hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr mehr als der Hälfte aller Haushalte Mannheims den Zugang zu ermöglichen. Bis Ende September will die MVV Energie AG in Mannheim die Zahl von 5.000 Powerline-Kunden erreichen. Darüber hinaus vertreibt die Tochter PPC die verwendete Technologie an andere kommunale Versorgungsunternehmen, die damit ihren Kunden über das bestehende Stromnetz einen Zusatznutzen anbieten können. Mit einigen Stadtwerken sind auch bereits weitere Verträge geschlossen. Aufgrund der in Deutschland einzigartigen Technologie ist die MVV Energie AG diesbezüglich mittlerweile der
einzige Powerline-Anbieter.
Ein besonderes Augenmerk im laufenden Geschäftsjahr gilt darüber hinaus der Realisierung von Synergien in der stark gewachsenen Unternehmensgruppe. Einsparpotenziale ergeben sich etwa bei der IT, im Bereich der Technik, im Beschaffungsbereich oder durch den konzernweiten Stromgroßhandel. Daneben will das Unternehmen aus den Stadtwerke-Beteiligungen heraus verstärkt Energiedienstleistungen, etwa Contractinglösungen für Industrie- und Gewerbekunden anbieten. Die MVV Energie AG hält an ihrer Absicht fest, dem Unternehmen bei einer günstigen Gelegenheit neues Eigenkapital für weitere Beteiligungen an Stadtwerken und Dienstleistungsunternehmen oder Investitionen im Bereich Erneuerbare Energien zuzuführen und den Free Float der Aktie mittelfristig auf mindestens 25 Prozent zu erhöhen. Vorstandssprecher Roland Hartung: " Da die Gesellschaft derzeit jedoch nicht dringend auf weiteres Eigenkapital angewiesen ist, können und werden wir mit der Umsetzung der durch die letzte Hauptversammlung bereits genehmigten Kapitalmarktmaßnahme warten, bis sich die Situation an der Börse deutlich stabilisiert hat."
Das Unternehmen geht davon aus, dass der Kurs auch aufgrund der hohen Dividendenrendite weiterhin eine attraktive Anlagemöglichkeit für Langfristanleger darstellen wird - zumal die Aktie zum 1. Januar 2003 aufgrund der Erfüllung der Transparenzrichtlinien in das Premiumsegment Prime Standard der Deutschen Börse aufgenommen wurde. Inzwischen steht auch fest, dass die MVV Energie Aktie nach der am 24. März wirksam werdenden Neuordnung der Indizes weiterhin im SDAX vertreten sein und damit zu den 130 wichtigsten Werten des klassischen Segments gehören wird.
Mannheim, 26. Februar 2003
MVV Energie AG
Investor Relations
Luisenring 49
68159 Mannheim
Tel: +49 621 / 290-37 08
Fax: +49 621 / 290-30 75
E-Mail: [email protected]
Internet: www.mvv-investor.de