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26.2.2006: Globales Nachhaltigkeits-Rating der Finanzdienstleister: schlechte Noten für US-Großbanken - bestes deutsches Unternehmen auf Rang vier
Die australische Bank Westpac Banking Corporation hat den ersten Rang im aktuellen Nachhaltigkeitsranking der Münchner Ratingagentur oekom research erreicht. Das Unternehmen belohne seine Shareholder nicht nur durch eine langfristig positive Entwicklung ihrer Aktien, sondern überzeuge auch durch eine Unternehmensführung, die den Grundsatz der Nachhaltigkeit nicht nur als Etikett verwende, sondern bereits in vielen Bereichen integriert habe, so oekom. In der Studie bewerteten die Analysten die soziale und ökologische Performance von 77 Banken und Finanzdienstleistern aus 18 Ländern und benoteten deren Leistungen auf einer Skala von A+ bis D-. Hinter Westpac mit der Endnote B positionierten sich die britische Northern Rock und die Schweizer Bank UBS sowie als bestes deutsches Unternehmen auf Rang vier die HVB Group (alle B-). Die großen US-amerikanischen Investmentbanken wie Merrill Lynch, JP Morgan Chase oder Lehmann Brothers belegen wie beim letzten Rating auch diesmal wieder die hinteren Ränge.
"Banken haben die Macht, wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Prozesse in starkem Maße zu beeinflussen, weil sie eine entscheidende Rolle bei der globalen Verteilung und Verwendung von Kapital spielen", erläutert Dietrich Wild, Analyst bei oekom research und Autor der Studie. Im Rating werden die Unternehmen unter anderem danach bewertet, inwieweit sie Akzente in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung setzen: Unterstützen sie Mikrokreditprogramme in Entwicklungsländern? Existieren ökologische und soziale Mindeststandards im Asset Management und im Kreditgeschäft?
Ergebnis: Der Finanzmarkt stellt sich zunehmend seiner Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt. "Die kritische Öffentlichkeit hat mittlerweile für mehr Sensibilität bei den Banken gesorgt" so Wild und erklärt: "Vor allem wegen des hohen Reputationsrisikos werden vermehrt ökologische und soziale Mindeststandards, beispielsweise die Equator Principles, beachtet." Die Untersuchung legt jedoch offen, dass einige Großbanken trotz dieser weltweit anerkannten Selbstverpflichtung weiterhin wenig Bedenken zeigen, kontroverse Projekte zu finanzieren. Ein aktuelles Beispiel ist die Kreditvergabe zur Realisierung des Nam Theun II Staudamm in Laos, bei dem unter anderem die Societé Générale, ING und Standard Chartered für den entsprechenden Kapitalfluss sorgen. Das Projekt war bereits in der Konzeptionsphase wegen der Umsiedelungspläne und der weitreichenden ökologischen Folgen in die Kritik geraten.
Eine positive Entwicklung sehen die Analysten im mittlerweile reichhaltigen Angebot an nachhaltigen Investment-Produkten: Mittlerweile bieten über die Hälfte der untersuchten Unternehmen ihren Kunden Fonds oder andere Anlagemöglichkeiten an, die ökologische und soziale Kriterien bei der Auswahl der Wertpapiere einbeziehen.
Bei der Analyse der sozialen Standards der Banken bewerteten die Analysten von oekom research die Bemühungen positiv, den massiven Stellenabbau der letzten Jahre als Folge der zunehmenden Automatisierung und des weltweiten Outsourcings, weitgehend sozialverträglich zu gestalten. Grundsätzlich bietet der Finanzsektor jedoch beste Arbeitsbedingungen: Überdurchschnittliche Entlohnung, geregelte Arbeitszeiten sowie flexible Arbeitszeitmodelle zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Branche engagiert sich nachweislich, die Chancengleichheit von Männern und Frauen zu verbessern. Beispielhaft sind Projekte der australischen Westpac und der britischen Lloyds TSB Group. Geförderte Mentoringprogramme und Frauennetzwerke sollen den Aufstieg von Mitarbeiterinnen in Führungspositionen erleichtern. Das Engagement zeigt Wirkung: Der Vorreiter Westpac hat in den vergangenen zehn Jahren den Anteil von Frauen im Management von 14 auf 42 Prozent erhöht. Branchenweit bleiben die Vorstandsetagen allerdings noch deutlich männerdominiert.
Auch das Bewusstsein der Manager gegenüber internen Umweltaktivitäten ist in den verhangenen Jahren deutlich gestiegen. Zahlreiche Unternehmen verfügen über Umweltmanagementsysteme und Maßnahmen, die Ressourcenverbräuche systematisch erfassen und reduzieren. Dennoch versteht sich ein Teil der Unternehmen noch immer als ökologisch nahezu unbedenklich und verzichtet auf größere Anstrengungen, Umweltaspekte in die internen Prozesse oder die Produktentwicklung zu integrieren.
"Banken haben die Macht, wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Prozesse in starkem Maße zu beeinflussen, weil sie eine entscheidende Rolle bei der globalen Verteilung und Verwendung von Kapital spielen", erläutert Dietrich Wild, Analyst bei oekom research und Autor der Studie. Im Rating werden die Unternehmen unter anderem danach bewertet, inwieweit sie Akzente in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung setzen: Unterstützen sie Mikrokreditprogramme in Entwicklungsländern? Existieren ökologische und soziale Mindeststandards im Asset Management und im Kreditgeschäft?
Ergebnis: Der Finanzmarkt stellt sich zunehmend seiner Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt. "Die kritische Öffentlichkeit hat mittlerweile für mehr Sensibilität bei den Banken gesorgt" so Wild und erklärt: "Vor allem wegen des hohen Reputationsrisikos werden vermehrt ökologische und soziale Mindeststandards, beispielsweise die Equator Principles, beachtet." Die Untersuchung legt jedoch offen, dass einige Großbanken trotz dieser weltweit anerkannten Selbstverpflichtung weiterhin wenig Bedenken zeigen, kontroverse Projekte zu finanzieren. Ein aktuelles Beispiel ist die Kreditvergabe zur Realisierung des Nam Theun II Staudamm in Laos, bei dem unter anderem die Societé Générale, ING und Standard Chartered für den entsprechenden Kapitalfluss sorgen. Das Projekt war bereits in der Konzeptionsphase wegen der Umsiedelungspläne und der weitreichenden ökologischen Folgen in die Kritik geraten.
Eine positive Entwicklung sehen die Analysten im mittlerweile reichhaltigen Angebot an nachhaltigen Investment-Produkten: Mittlerweile bieten über die Hälfte der untersuchten Unternehmen ihren Kunden Fonds oder andere Anlagemöglichkeiten an, die ökologische und soziale Kriterien bei der Auswahl der Wertpapiere einbeziehen.
Bei der Analyse der sozialen Standards der Banken bewerteten die Analysten von oekom research die Bemühungen positiv, den massiven Stellenabbau der letzten Jahre als Folge der zunehmenden Automatisierung und des weltweiten Outsourcings, weitgehend sozialverträglich zu gestalten. Grundsätzlich bietet der Finanzsektor jedoch beste Arbeitsbedingungen: Überdurchschnittliche Entlohnung, geregelte Arbeitszeiten sowie flexible Arbeitszeitmodelle zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Branche engagiert sich nachweislich, die Chancengleichheit von Männern und Frauen zu verbessern. Beispielhaft sind Projekte der australischen Westpac und der britischen Lloyds TSB Group. Geförderte Mentoringprogramme und Frauennetzwerke sollen den Aufstieg von Mitarbeiterinnen in Führungspositionen erleichtern. Das Engagement zeigt Wirkung: Der Vorreiter Westpac hat in den vergangenen zehn Jahren den Anteil von Frauen im Management von 14 auf 42 Prozent erhöht. Branchenweit bleiben die Vorstandsetagen allerdings noch deutlich männerdominiert.
Auch das Bewusstsein der Manager gegenüber internen Umweltaktivitäten ist in den verhangenen Jahren deutlich gestiegen. Zahlreiche Unternehmen verfügen über Umweltmanagementsysteme und Maßnahmen, die Ressourcenverbräuche systematisch erfassen und reduzieren. Dennoch versteht sich ein Teil der Unternehmen noch immer als ökologisch nahezu unbedenklich und verzichtet auf größere Anstrengungen, Umweltaspekte in die internen Prozesse oder die Produktentwicklung zu integrieren.