Erneuerbare Energie

27.10.2003: Die deutsche Windkraftbranche schrumpft - ein Viertel weniger Neuaufstellungen 2003

In diesem Jahr wird rund ein Viertel weniger Windkraftanlagen in Deutschland errichtet als im vergangenen Jahr. Das berichtet der Bundesverband Windenergie (BWE). Die neu installierte Leistung wird dem Verband zufolge Ende des Jahres bei knapp 2500 Megawatt liegen, im Vorjahr waren es rund 3250 MW. Peter Ahmels, Vorsitzender des Bundesverbandes, glaubt, dass sich dieser Trend auch in den kommenden Jahren fortsetzen werde. "Weder bei Offshore noch beim Repowering mit größeren Aufstellungszahlen zu rechnen."

Als Gründe nennt der BWE an erster Stelle die aktuelle energiepolitische Diskussion. Sie gefährde die weltweite technologische Spitzenstellung der Deutschen Erneuerbaren-Energien-Industrie, so der Verband. Besonders die Vorschläge, mit denen jetzt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beschnitten werden solle, bedrohten eine positive Entwicklung. Mit der Neuregelung soll beispielsweise die Förderung für windschwache Standorte zusammengestrichen werden.

Die in Berlin erscheinende "Tageszeitung" (taz) weist auf das geschwundene Interesse der Privatanleger an Investitionen in die Windkraft hin. Die Banken seien außerdem zurückhaltender bei der Vergabe von Krediten geworden. Das werde sich nicht bessern, meint die taz. Zwar verbessere die Neufassung des EEG die Chancen für Windfarmen auf hoher See. Doch das notwendige Kapital werde kaum von den Banken oder über die Börse kommen. Weil Staatsbürgschaften bei Bund und Ländern auf wenig Gegenliebe stießen, rechneten nicht näher genannte Experten damit, dass nur finanzkräftige Konzerne wie E.ON oder General Electrics die Hochseeprojekte umsetzen könnten, so das Blatt.
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