Erneuerbare Energie

28.12.2007: Erneuerbare Energien: Bundesumweltministerium fördert Biogasprojekt

Für den Bau einer neuartigen Biogasanlage in Köthen (Sachsen-Anhalt) stellt das Bundesumweltministerium (BMU) rund 930.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm zur Verfügung. Wie das BMU meldet, sollen dort in einer Anlage der Gut Mennewitz GmbH zur Biogasherstellung erstmals 70 Prozent des Einsatzstoffes aus Hühnerkot bestehen. Darüber hinaus wird das Prozesswasser aufbereitet und im Kreislauf geführt.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel erklärte dazu: "Von diesem Projekt profitiert der Umweltschutz gleich mehrfach. So wird ein problematischer Abfallstoff aus der Tierproduktion erstmals großtechnisch energetisch verwertet und ein hochwertiges Düngemittel für die Landwirtschaft produziert. Der notwendige Wasserverbrauch wird deutlich reduziert und vor allem wird klimaneutrales Biogas produziert." Das Vorhaben sei damit gerade für Regionen interessant, in denen die Tierproduktion eine große Bedeutung hat. "Damit wird ein weiterer Schritt zum Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland getan", so Gabriel.

Die Gut Mennewitz GmbH plant den Angaben zufolge eine Biogasanlage mit einer Leistung von 2.148 Kilowatt Strom und 2,23 Megawatt Wärme pro Jahr. Jährlich sollen rund 25.000 Tonnen Geflügelkot zusammen mit Mais- und Gras-Silage umgesetzt werden. Damit kann der Strombedarf von rund 4.600 Haushalten gedeckt und rund 1,8 Millionen Liter Heizöl eingespart werden.

Bisher wurde in Biogasanlagen ein maximaler Anteil von 30 Prozent Geflügelkot eingesetzt, da aufgrund des hohen Stickstoffanteils erhebliche Wasserbelastungen verbunden sind und außerdem der Gärprozess stark gehemmt wird, was die Ausbeute mindert. Das Projekt habe Modellcharakter für die gesamte Branche der Eier- und Geflügelproduktion.
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