28.4.2003: Alles wird gut - Scheidender EnBW-Chef setzt zur Hauptversammlung rosarote Brille auf

Weiteres Wachstum ist für die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW, ISIN DE0005220008, WKN 522000) nur dann möglich, wenn der Konzern zuvor den Gang an die Börse wagt. Dies erklärte ihr scheidender Vorstandschef Gerhard Goll auf der Aktionärs -Hauptversammlung am Freitag. Sein Nachfolger Utz Claassen werde den Börsengang und die damit verbundene Kapitalerhöhung "zum frühestmöglichen Zeitpunkt" nachholen. Die EnBW hat diesen Schritt mehrfach verschoben und zuletzt auf "frühestens 2004" datiert (wir berichteten).

Die von Kleinaktionäre monierten Verluste in Millionenhöhe für den Kölner Billigstromanbieters Yello-Strom bezeichnete Goll als Vorleistungen, die ein Konzern bei jeder Neuentwicklung zu leisten habe. Er verwies auf die geplante Einrichtung einer Regulierungsbehörde für Strom und Gas zum 1. Juli 2004. Sie werde für echten Wettbewerb sorgen und mit Yello sei EnBW dafür "hervorragend aufgestellt." Nach der Übernahme der Neckarwerke Stuttgart (NWS) und dem Einstig bei der Gasversorgung Süddeutschland (GVS) könne die EnBW künftig zudem eine "wesentliche Rolle" auf dem Gas-Markt spielen, so Goll.

Nach eigenen Angaben steigerte der Energieerzeuger im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Umsatz (ohne Stromsteuer) um 10,1 Prozent auf 8,66 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) habe sich im Vergleich zum Vorjahr um 451,4 Millionen Euro auf 1,48 Milliarden Euro erhöht. Der Jahresüberschuss des Konzerns sei um drei Prozent auf nunmehr 280 Millionen Euro gestiegen. Für das laufende Jahr rechnet EnBW mit einem schwächeren Ergebniswachstum. Dies sei eine Folge der Umstellung auf IAS zum Halbjahr.
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