29.1.2003: Macht schlank auch schön? - Gerling will massiv Personal einsparen

Mit harten Kostensenkungsmaßnahmen will der Versicherungskonzern Gerling seine Ertragslage verbessern. Wie das HANDELSBLATT berichtet wird vor allem die Personalausstattung dem verringerten Geschäftsumfang angepasst. Konzernkreisen zufolge werden demnach im Erstversicherungsgeschäft rund 1.000 Stellen gestrichen. Darüber hinaus stünde bis 2004 in den Bereichen Administration und Informationstechnologie der Abbau von mindestens 300 Arbeitsplätzen an. Vor dem Verkauf der Rückversicherungssparte an den Investor Achim Kann, der bereits mit 1000 Entlassungen einher ging, hatte Gerling weltweit 12.800 Menschen beschäftigt.

Im Rahmen des Kostensenkungsprogramms "New Gerling" will der Konzern die Kosten schon in diesem Jahr um 30 Millionen Euro senken. Betriebsbedingte Kündigungen sind nach Angaben des Unternehmens nicht zu vermeiden, weil viele Gerling-Mitarbeiter bereits in den Vorruhestand gegangen sind. Ein Gerling-Sprecher wollte sich allerdings zu den Plänen nicht offiziell äußern. Darüber müsse zuerst mit dem Betriebsrat gesprochen werden, sagte er.

Verhandlungen mit dem Betriebsrat stehen ab Ende Februar an. Bis dahin soll eine Projektgruppe die Details des Kostensenkungsprogramms ausarbeiten. Dieses dient nach Einschätzung des HANDELSBLATT vor allem dazu, einen neuen Großaktionär anzuziehen. Bisher liegt lediglich ein Angebot des HDI-Konzerns vor, das die Gerling-Aktionäre Deutsche Bank (34,5 Prozent) und Rolf Gerling (65,5 Prozent) als unzureichend abgelehnt haben.

Mehrheitsaktionär Rolf Gerling ist einer der wesentlichen Akteure der deutschen Wirtschaft in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Der Konzern gilt als nachhaltig agierendes Unternehmen und führt auch nachhaltige Kapitalanlageprodukte wie Gerling Select 21(WKN 984734).
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