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29.6.2006: "Der Focus wird sich auf andere Neue-Energie-Fonds richten" - ECOreporter.de-Interview mit Mario Wulff, Windenergiebüro Leipzig, zur Lage auf dem Markt für Windkraftfonds
Rückwirkend zum 11. November 2005 beschloss die Große Koalition aus CDU und SPD in Berlin das "Aus" für reine Steuersparmodelle. Über viele Jahre hin wurden zuvor vor allem Windparks, zunehmend aber auch Solarkraftwerke und Biogasanlagen durch Geschlossene Fonds finanziert. Seit Wirksamkeit der neuen Abschreibungsbestimmungen sind nur wenige Angebote neu auf den Markt gelangt. ECOreporter.de sprach mit verschiedenen Finanzdienstleistern aus der Neue-Energie-Branche über die veränderte Situation. Lesen Sie heute, wie Mario Wulff vom Windenergiebüro Leipzig die Lage einschätzt.
ECOreporter.de: Herr Wulff, wie entwickelt sich nach Ihrer Beobachtung der Markt für Neue-Energie-Fonds nach dem Wegfall der Steuervorteile seit November 2005? Gibt es neue Projekte? Wird es bald Windfonds geben am Markt?
Mario Wulff: Das Angebot an Neue-Energie-Fonds hat sich seit November letzten Jahres erheblich reduziert. Neue Projekte gibt es nahezu ausschließlich aus dem Bereich der Biogasfonds. Wir rechnen in diesem Jahr nur mit einer Handvoll neuer Windfondsangebote.
ECOreporter.de: Gibt es neben den Steuergesetzänderungen bei den Windfonds weitere Änderungen im Markt, die sich auswirken, z.B. geänderte Anlagenpreise und Lieferzeiten, welche Rolle spielt das für Fonds?
Wulff: Der deutsche Windmarkt erfährt derzeit eine große Nachfrage durch institutionelle Investoren. Projekte, die für Fonds interessant sind, also mehr als drei Anlagen haben, werden von diesen verstärkt nachgefragt. Gleichzeitig werden im Ausland - zum Beispiel in den USA - sehr viele Windkraftanlagen errichtet und die Hersteller kommen kaum mit der Produktion nach. Beides treibt natürlich auch die Preise nach oben. Da wird es schwer, rentable Fonds darzustellen. Zumal diese sich jetzt allein über die Ausschüttungen rechnen müssen.
ECOreporter.de: Wie reagieren die Anleger auf die veränderte Situation? Sind sie noch interessiert an Windfonds?
Wulff: Wir erhalten nach wie vor Anfragen unserer Kunden nach neuen Windfondsangeboten. Aber auch verstärkt nach anderen Neue-Energie-Fonds.
ECOreporter.de: Wie sehen Sie die Situation für Finanzvermittler, die sich in den letzten Jahren auf die Vermittlung von Windfonds spezialisiert haben: Haben die Ausweichmöglichkeiten?
Wulff: Wir haben bereits in den letzten Jahren nicht ausschließlich Windfonds angeboten. Zukünftig wird sich der Focus sicherlich auf andere Neue-Energie-Fonds richten.
ECOreporter.de: Inwieweit ist der Gesamtmarkt für Neue-Energie-Fonds betroffen? Müssen Mitarbeiter entlassen werden?
Wulff: Davon gehen wir nicht aus.
ECOreporter.de: Wie viel Eigenkapital hat Ihr Unternehmen in 2005 für Erneuerbare-Energien-Projekte eingeworben und wie viel werden sie voraussichtlich im laufenden Geschäftsjahr einwerben?
Wulff: Ohne genaue Angaben machen zu wollen, gehen wir natürlich für dieses Jahr von einem geringeren Umsatz aus.
ECOreporter.de: Wie sehen Sie aktuell die Chancen der verschiedenen Segmente: Windkraft, Solarenergie und Biomasse?
Wulff: Bei der Windenergie rechnen wir damit, dass es wieder mehr Angebote geben wird, wenn sich der Markt beruhigt. Im Bereich der Solarenergie sind ohne Steuervorteil und bei konstant hohen Anlagenpreisen nur sehr niedrige Renditen möglich; das Fondsangebot wird sehr gering bleiben. Die Biomasse sehen wir 2006 als Wachstumsmarkt.
ECOreporter.de: Herr Wulff, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Bild: Biogaskraftwerk der Schmack Biogas AG, das seit kurzem börsennotierte bayerische Unternehmen profitiert vom Boom bei Biomasseprojekten / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Herr Wulff, wie entwickelt sich nach Ihrer Beobachtung der Markt für Neue-Energie-Fonds nach dem Wegfall der Steuervorteile seit November 2005? Gibt es neue Projekte? Wird es bald Windfonds geben am Markt?
Mario Wulff: Das Angebot an Neue-Energie-Fonds hat sich seit November letzten Jahres erheblich reduziert. Neue Projekte gibt es nahezu ausschließlich aus dem Bereich der Biogasfonds. Wir rechnen in diesem Jahr nur mit einer Handvoll neuer Windfondsangebote.
ECOreporter.de: Gibt es neben den Steuergesetzänderungen bei den Windfonds weitere Änderungen im Markt, die sich auswirken, z.B. geänderte Anlagenpreise und Lieferzeiten, welche Rolle spielt das für Fonds?
Wulff: Der deutsche Windmarkt erfährt derzeit eine große Nachfrage durch institutionelle Investoren. Projekte, die für Fonds interessant sind, also mehr als drei Anlagen haben, werden von diesen verstärkt nachgefragt. Gleichzeitig werden im Ausland - zum Beispiel in den USA - sehr viele Windkraftanlagen errichtet und die Hersteller kommen kaum mit der Produktion nach. Beides treibt natürlich auch die Preise nach oben. Da wird es schwer, rentable Fonds darzustellen. Zumal diese sich jetzt allein über die Ausschüttungen rechnen müssen.
ECOreporter.de: Wie reagieren die Anleger auf die veränderte Situation? Sind sie noch interessiert an Windfonds?
Wulff: Wir erhalten nach wie vor Anfragen unserer Kunden nach neuen Windfondsangeboten. Aber auch verstärkt nach anderen Neue-Energie-Fonds.
ECOreporter.de: Wie sehen Sie die Situation für Finanzvermittler, die sich in den letzten Jahren auf die Vermittlung von Windfonds spezialisiert haben: Haben die Ausweichmöglichkeiten?
Wulff: Wir haben bereits in den letzten Jahren nicht ausschließlich Windfonds angeboten. Zukünftig wird sich der Focus sicherlich auf andere Neue-Energie-Fonds richten.
ECOreporter.de: Inwieweit ist der Gesamtmarkt für Neue-Energie-Fonds betroffen? Müssen Mitarbeiter entlassen werden?
Wulff: Davon gehen wir nicht aus.
ECOreporter.de: Wie viel Eigenkapital hat Ihr Unternehmen in 2005 für Erneuerbare-Energien-Projekte eingeworben und wie viel werden sie voraussichtlich im laufenden Geschäftsjahr einwerben?
Wulff: Ohne genaue Angaben machen zu wollen, gehen wir natürlich für dieses Jahr von einem geringeren Umsatz aus.
ECOreporter.de: Wie sehen Sie aktuell die Chancen der verschiedenen Segmente: Windkraft, Solarenergie und Biomasse?
Wulff: Bei der Windenergie rechnen wir damit, dass es wieder mehr Angebote geben wird, wenn sich der Markt beruhigt. Im Bereich der Solarenergie sind ohne Steuervorteil und bei konstant hohen Anlagenpreisen nur sehr niedrige Renditen möglich; das Fondsangebot wird sehr gering bleiben. Die Biomasse sehen wir 2006 als Wachstumsmarkt.
ECOreporter.de: Herr Wulff, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Bild: Biogaskraftwerk der Schmack Biogas AG, das seit kurzem börsennotierte bayerische Unternehmen profitiert vom Boom bei Biomasseprojekten / Quelle: Unternehmen