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2G Energy AG: Umweltaktie mit Kurspotential?

Die 2G Energy AG meldet erneut einen Halbjahresverlust. Dennoch ist die Aktie der Spezialistin für Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK-)Anlagen aussichtsreich. Sie liegt nun drei Prozent über dem Vorjahreskurs. Ein besseres zweites Halbjahr könnte die Öko-Aktie beflügeln.

Die 2G Energy AG hat ihren Umsatz im ersten Halbjahr gegenüber den ersten sechs Monaten von 2015 um über acht Prozent auf 63,8 Millionen Euro verbessert. Die Gesamtleistung sprang um rund 37 Prozent auf 85,5 Millionen Euro. Dennoch schrieb das Unternehmen aus Heek im Münsterland rote Zahlen. Allerdings verringerte es den Verlust deutlich. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank der Fehlbetrag gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 3,9 auf 2,4 Millionen Euro. Der 2G-Vorstand wies bei der Vorlage der Zahlen darauf hin, dass ein großer Teil des stark gewachsenen Auftragsbestandes erst im zweiten Halbjahr zu Erlösen führe. Er bekräftigte die Prognose für das Gesamtjahr. Demnach strebt die KWK-Spezialistin eine EBIT-Marge von drei bis fünf Prozent an nach 3,1 Prozent in 2015. Der Jahresumsatz soll nach 152,9 Millionen Euro im Vorjahr in 2016 auf bis 170 zu Millionen Euro klettern.

Stark erhöhter Auftragsbestand der 2G

Der Auftragsbestand der 2G ist in den ersten sechs Monaten von 2016 deutlich gewachsen, von 85,5 Millionen Euro auf 106,4 Millionen Euro. Er lag damit zur Jahresmitte um fast 40 Prozent über dem Vorjahreswert. Dazu trug wesentlich die wachsende Internationalisierung des Geschäfts bei. Der Auslandsanteil des KWK-Auftragsbestands von 2G ist auf 41,4 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: im ersten Halbjahr 2015 hatte die KWK-Spezialistin eine Exportquote 25 Prozent des Umsatzes erreicht.

Das Unternehmen hatte vor allem in 2015 stark in den Ausbau des Auslandsgeschäftes investiert, nachdem sich die Rahmenbedingungen im Heimatmarkt Deutschland verschlechterten. Diese Strategie beginnt offenbar, erste Früchte zu tragen. Der Auftragsbestand von 2G in Großbritannien hat sich im Jahresvergleich auf 18,2 Millionen Euro fast verdoppelt. Zudem wird das Service- und Ersatzteilgeschäft für 2G immer wichtiger, kann das Unternehmen damit wieder verstärkt Einnahmen in Deutschland erzielen, wo ja bislang die meisten 2G-Anlagen in Betrieb sind. Auf das Service- und Ersatzteilgeschäft entfiel im ersten Halbjahr bereits ein Umsatzanteil von 43,0 Prozent, mit stark steigender Tendenz.

Der 2G-Vorstand  erwartet vor allem international eine steigende Nachfrage für KWK-Anlagen. Er verweist auf die Trends zur Dekarbonisierung und Dezentralisierung der Energieerzeugung. Hinzu kommt, dass nach langer Unsicherheit mit dem neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das der Bundestag im Sommer 2016 beschlossen hat, auch wieder mehr Klarheit über den deutschen Biogas-Markt herrscht. Die 2G bietet KWK-Technologie sowohl für Erdgas- als auch für Biogasanlagen an. Sie setzt zudem verstärkt auf das Repowering von bereits bestehenden Anlagen. 

Die 2G-Aktie erscheint günstig

Die Wachstumschancen der 2G sind in der Tat gut. Im vergangenen Jahr hatte  zwar nach dem ersten Halbjahr die Jahresprognose gekappt, die neue Prognose dann aber deutlich übertroffen. Auch für das zweite Halbjahr 2016 erscheint eine positive Überraschung möglich. Mit einem Kursplus von drei Prozent auf Jahressicht gibt der aktuelle Kurs der Umweltaktie von 17,4 Prozent (Xetra, 13 Uhr, 27.9.) dies nur unzureichend wieder. Es könnte allerdings dauern, bis das Auslandsgeschäft der 2G so stark anspringt, dass Umsatz und Ergebnis kräftig zulegen. Für Anleger mit Geduld erscheint das Investment in die Aktie aber aussichtsreich.

2G Energy AG: ISIN DE000A0HL8N9 / WKN A0HL8N
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