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30.3.2006: ErSol Solar Energy AG will künftig auch Dünnschichtsolarmodule herstellen - Sprecherin: "Wir sind die ersten, die die neue Technologie industriell einsetzen"

Der Erfurter Solarzellenherstelller ErSol AG will in die Produktion von Dünnschichtmodulen einsteigen. Wie das TecDAX-Unternehmen bekannt gibt, wurde mit der Schweizer Unaxis S.A. ein Letter of Intent (LOI) über Fertigungsanlagen für Silizium-Dünnschichtmodule unterzeichnet. Die Unaxis sei ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Dünnschicht- und Vakuumtechnologie, so ErSol. Für die ErSol Gruppe erschließe sich mit dem Einstieg in die Dünnschichttechnologie eine zusätzliche, von der Siliziumverfügbarkeit nahezu unabhängige Wachstumsoption, die dazu noch erhebliche Kostensenkungspotenziale aufweise.

Bis 2008 streben die Erfurter laut dem Bericht an, die Fertigungskapazität schrittweise auf 40 Megawatt peak (MWp) pro Jahr zu steigern. Mittelfristig solle die jährliche Kapazität auf 100 MWp wachsen. 80 Millionen Euro will ErSol in die Produktion von Dünnschichtmodulen in Thüringen investieren, es sollen rund 100 neue Dauerarbeitsplätze entstehen.

"Die Unaxis wird die Anlagen für uns bauen", erklärt Sonja Teurezbacher, Investor Relations Managerin bei der ErSol AG. Es handele sich um eine Lizenzfertigung der Module, zwar verfüge ErSol nicht über Exklusivrechte, allerdings sei man das erste Unternehmen, das die neue Technologie der Unaxis industriell einsetze. "Der Wirkungsrad der Module liegt bei etwa sechs Prozent. Die aktive Schicht des Dünnschichtmoduls ist um mehr als den Faktor Hundert dünner als bei einem herkömmlichen kristallinen Modul", so die Sprecherin. Zum Zeitplan für die weiteren Verhandlungen mit den Schweizer könne sie derzeit nicht genaueres sagen, sagt Teurezbacher: "Näheres werden wir am 5. April bekannt geben, wenn ErSol den Jahresabschluss 2005 vorlegt."

ErSol will den Angaben zufolge in der von Unaxis gelieferten Anlage Dünnschichtsolarmodule in einem Vakuumprozess, dem so genannten PECVD-Verfahren (Plasma Enhanced Chemical Vapour Deposition), auf der Basis von amorphen Silizium herstellen. Das amorphe Silizium werde direkt auf einem kostengünstigen Trägermaterial wie leitfähig beschichtetem Glas (Glassubstrat) abgeschieden.

Die Unaxis S.A. ist laut der Meldung ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Dünnschicht und Vakuumtechnologie. Für Produkte wie Mikrochips, Videoprojektoren, Mobiltelefone, DVD"s aber auch modernste Dieselmotoren, Solarzellen oder Satelliten entwickele das Unternehmen entsprechende Schlüsseltechnologien.

Die Aktie des Erfurter Solarzellenherstellers legte am morgen über fünf Prozent zu auf zuletzt 54,890 Euro (Xetra; 11:54 Uhr).

Ersol Solar Energy AG: ISIN DE0006627532 / WKN 662753

Bild: Solarmodul "Blue Power" der Ersol Solar Energy AG / Quelle: Unternehmen
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