31.1.2003: Streit um Offshore-Windkraft - Umweltverbände verhandeln über gemeinsame Position

Streit unter zwei führenden deutschen Umweltverbänden: In ihrer Beurteilung der geplanten Offshore-Windparks in der Nordsee konnten sie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und Greenpeace bisher nicht einigen. Wie "Gernot Knödler in der Tageszeitung "taz" berichtet, wollen sich Vertreter der beiden Verbände heute in Berlin treffen, um die gegensätzlichen Positionen zu verhandeln.

Der Nabu habe einen Plan veröffentlicht, der die Schaffung von Meeresschutzgebieten vorsehe, die von jeglicher wirtschaftlicher Nutzung frei zu halten seien, so Knödler; ein Großteil der beantragten Windparks im Meer würde unter diesen Voraussetzungen keine Genehmigung erhalten. Greenpeace setzte sich dagegen dafür ein, eine "strategische Umweltverträglichkeitsprüfung" vorzunehmen und die verschiedenen Interessen und Güter gegeneinander abzuwägen. Der Klimawandel sei möglicherweise eine viel größere Bedrohung als der Bau von Windkraftanlagen. An drei bis fünf Pilotprojekten, schlägt Greenpeace vor, solle ausprobiert werden, ob sich Offshore-Windparks naturverträglich betreiben lassen. Die Erfahrungen mit dem Projekt Horns Rev vor Dänemark hätten gezeigt, dass es vertretbar sei, Offshore-Windparks versuchsweise auch in Schutzgebieten zu bauen. Allerdings müssten Nationalparks davon ausgenommen sein.
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