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31.1.2007: Deutschland punktet beim Nachhaltigkeits-Länderrating - Bemühen um Klimaschutz führt fünf Plätze nach vorn

Vom elften auf den sechsten Platz vorgerückt ist Deutschland beim jährlichen Nachhaltigkeits-Länderrating von oekom research. Wie die Münchener Agentur mitteilte, hängt dies mit der stärkeren Gewichtung des Klimaschutzes im Rating zusammen. An der Spitze der Rangliste stehen laut oekom wie im Vorjahr Norwegen, Schweden und Dänemark, Schlusslichter sind weiterhin China, Russland, Indien und Pakistan.

"Für die weltweite langfristige wirtschaftliche Stabilität wird es von entscheidender Bedeutung sein, ob dem Klimawandel rechtzeitig mit wirkungsvollen Maßnahmen begegnet wird", so Sonja Gantioler, Länderanalystin bei oekom. Aufgrund der gestiegenen Bedeutung des Klimawandels sei das Kriterium Klimaschutz im diesjährigen Länderrating deutlich aufgewertet worden. Die Münchner arbeiten laut der Meldung zu diesem Thema mit der Nichtregierungsorganisation Germanwatch zusammen. Ergebnisse aus Interviews von über 300 Experten aus 56 Ländern über die nationale und internationale Klimaschutzpolitik seien in das Rating integriert worden, so Matthias Bönning, Head of Research bei oekom.

Neben Deutschland profitierte auch Großbritannien von der Weiterentwicklung der Ratingmethodik. Es machte einen Sprung von Rang 19 auf 13 und befindet sich somit wieder in der Gruppe der Länder, die über dem OECD-Schnitt liegen. Im Falle von Italien oder den USA führte das Ratingupdate dagegen zu einer Verschlechterung. Während Italien von Platz 16 auf 18 rutschte und damit innerhalb der OECD erstmals unterdurchschnittlich abschnitt, ging es für die USA auch in diesem Jahr weiter bergab: von Platz 33 auf 35. An der Spitze und am Ende der Rangliste habe sich wenig getan, so oekom.

Europa hat laut der oekom-Studie beim Klimaschutz die Nase vorn. Das sei allerdings noch lange kein Grund zur Euphorie, schreiben die Münchener, in allen untersuchten Ländern bestehe Handlungsbedarf. Gantioler bemängelte vor allem, dass kein bedeutender Anstieg in der Versorgung mit erneuerbaren Energien in Sicht sei: "Die EU-Staaten diskutieren die verstärkte Nutzung von Atomkraft oder steigern ihren Anteil von Erdgas bei der Energieversorgung."

Schließlich stellten die Analysten auch weiterhin unakzeptable soziale Standards in einigen Ländern fest. So beobachten sie beispielsweise eine verschärfte Asyl- und Flüchtlingspolitik in einigen europäischen Staaten. Österreich, Griechenland, die Schweiz oder Estland machten Schlagzeilen durch ihren rigiden Umgang mit Flüchtlingen. Die Diskriminierung von Minderheiten in der Slowakei, Tschechien oder Ungarn sorgte ebenso für eine schlechtere Bewertung. "Generell registrieren wir eine erhöhte Gewaltbereitschaft der Ordnungskräfte", sagte Gantioler. Eingriffe in die Privatsphäre, die Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten bis hin zu Folter seien in China, Indien, Pakistan, Russland oder den USA sogar verstärkt zu beobachten.

Das Länderrating von oekom research erfasst 45 Staaten: die OECD-Mitglieder sowie weitere wichtige Volkswirtschaften in Asien und Osteuropa. Es dient in erster Linie Investoren und Finanzdienstleistern als Entscheidungsgrundlage für nachhaltige Kapitalanlagen. Die Ratingagentur oekom research führt die Untersuchung seit 2001 jährlich durch und beleuchtet dabei 150 ökologische und soziale Analysekriterien.

Bild: Deutschland ist anderen Ländern beim Ausbau Erneuerbarer Energie voraus: Photovoltaikanlage an einem Gebäude der Stadtwerke Ulm / Quelle: Phönix Sonnenstrom AG
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