Anleihen / AIF

31.3.2003: Hintermänner gesucht - Schleichende Übernahme von Nordex?

Der Steigflug der Aktie der Norderstedter Nordex AG (WKN 587357) sorgt weiter für Übernahme-Gerüchte. So berichtet die "Welt", als Käufer mehrerer Aktienpakete kämen norddeutsche Investoren aus der Windkraftbranche in Frage. Sie hätten jeweils Aktienpakete von unter fünf Prozent erworben, um die erst ab fünf Prozent einsetzende Meldepflicht zu vermeiden. "Erst wenn die Gruppe 30 Prozent zusammengekauft hat, werden die Namen bekannt", habe ein Branchenexperte erklärt. Darunter befänden sich auch ehemalige Mitarbeiter von Nordex sowie Wettbewerber aus der Zulieferindustrie. Sei die Schwelle von 30 Prozent erreicht, wolle die Investorengruppe Einfluss auf die Zukunft von Nordex nehmen.

Dem Bericht zufolge sind die untypisch hohen Handelsmengen für Nordex-Aktien ein Indiz für gezielte Zukäufe. Zuletzt seien etwa sechs Prozent der 52 Millionen Wertpapiere gehandelt worden. Rund 63 Prozent der Nordex-Aktien befänden sich im Streubesitz, sieben Prozent lägen bei der dänischen Nordvest A/S. Die restlichen 30 Prozent besitzt die WestLB. Diese hat nach Angaben des Blattes bereits mitgeteilt, dass sie nicht an möglichen Transaktionen bei Nordex beteiligt ist.

Hans Fechner, Aufsichtsratsvorsitzender von Nordex, erklärte gegenüber der "Welt", er wisse nichts von den Hintergründen der Aufkäufe. Seitdem Vorstandschef Dietmar Kestner am 20. Februar 2003 das Handtuch warf, steht das angeschlagene norddeutsche Unternehmen ohne Führung da. Derzeit wird Nordex von den verbliebenen drei Vorständen Carsten Pedersen, Wilhelm Hecking und Thomas Richterich gemeinsam geleitet. Wegen der Krise steht laut der "Welt" ein Abbau von Arbeitsplätzen bevor. Das Werk im dänischen Give wird sogar komplett geschlossen. Nordex ist unter anderem in den USA, China, Großbritannien und Frankreich mit Niederlassungen vertreten. Heute morgen lag der Kurswert einer Nordex-Aktie im XETRA bei 1,12 Euro.
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