31.3.2003: Windkraftexperten: In der Deutschen Bucht ist Platz für 1000 MW Offshore-Leistung

Fachleute geben der Region Bremen und Bremerhaven gute Chancen, bei der Windkraft im Nordwesten Europas die "Nummer Eins" zu werden. Das berichtet "Die Welt". Nach Angaben von Nils Schnorrenberger, Prokurist der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung, liegt die besondere Chance der Region in der Nutzung von Offshore-Anlagen. In der Deutschen Bucht könnten demnach Windräder mit einer Gesamtleistung von bis zu 1000 Megawatt (MW) installiert werden. Schnorrenberger verweise darauf, dass 75 Prozent der Kraftwerke in Deutschland in den nächsten Jahren ersetzt würden. Deshalb müssten die Energieversorger ihre Netze ausbauen, um Windstrom von der Küste in das Landesinnere transportieren. Versorgungslücken aus windarmen Zeiten könnten moderne Gaskraftwerke ausgleichen. Auch diese könnten an der Küste entstehen. Potentiale für neue Windanlagen gebe es zudem auch im Binnenland sowie im Rest Europas für neue Windanlagen.

Jan Rispens, Geschäftsführer des Vereins "Windenergie-Agentur Bremerhaven", argumentierte dem Blatt zufolge mit der größeren Leistungskraft von Windrädern. 1990 habe eine Anlage noch 150 Kilowatt Strom produziert, heute seien es 2,3 MW. Offshore sei wegen der Windgeschwindigkeit, der Flächen und dem geringeren Konfliktpotenzial ideal. Für Bremen und Bremerhaven ergeben sich deshalb laut Rispens vor allem Potenziale beim Bau und bei der Wartung dieser Offshore-Windparks.

Im Oktober wird die Hochschule Bremerhaven den Studiengang "Maritime Technologie" eröffnen. Der "Welt" zufolge handelt es sich um den weltweit ersten Studiengang, der sich mit Windenergie befasst. An vier Lehrstühlen solle zu den Schwerpunkten "Offshore Anlagebau" und "Blaue Biotechnologie" gelehrt und geforscht werden.
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