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31.7.2006: Solarstrom zu Spitzenlastzeit erstmals günstiger als konventionell erzeugter Strom

Solarstrom war am 27. Juli tagsüber erstmals preiswerter als der Bezug konventionellen Kraftwerksstroms an der Leipziger Strombörse. Kühlwasserprobleme einiger Atom- und Kohlekraftwerke sowie der gestiegene Strombedarf aufgrund des verstärkten Einsatzes von Klimaanlagen hätten zu einer Verknappung beim Stromhandel geführt, teilte der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) dazu mit. Dies habe insbesondere die Preise für Spitzenlaststrom zeitweise stark in die Höhe getrieben. Da die rund 200.000 in Deutschland installierten Photovoltaikanlagen genau dann auf Hochtouren liefen, wenn einigen Großkraftwerken das Kühlwasser ausgehe, hälfen sie zunehmend, die Versorgungslücke zu schließen, so der BSW.

Nach Meinung von Carsten Körnig, Geschäftsführer des BSW, wird Solarstrom schneller wettbewerbsfähig als allgemein angenommen. "Wir gehen davon aus, dass sich die Preisschere zwischen konventionell erzeugtem Strom und Solarstrom für den Verbraucher bereits im nächsten Jahrzehnt schließen wird", so Körnig.

Mit einem Handelspreis von 54 Cent je Kilowattstunde lag der Tagespreis für Spitzenlaststrom an der Leipziger Strombörse am Donnerstag erstmals über dem Erzeugungspreis von Solarstrom. Dieser wird im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) mit 40,6 bis 51,8 Cent je Kilowattstunde vergütet.

Nach Angaben des BSW sind derzeit fast 2.000 Megawatt Solarstrom am Netz, die derzeit beinahe soviel produzieren wie zwei Atom- oder Braunkohlekraftwerke. Langfristig könne Solarenergie in Deutschland rund ein Drittel des Wärme- und Strombedarfs decken. Im Mix mit anderen Erneuerbaren Energien werde eine Vollversorgung möglich, so der Industrieverband.
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