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3.2.2006: Shell setzt auf Dünnschichttechnik - Fährt SolarWorld mit dem Siliziumzukauf den richtigen Kurs? ECOreporter.de sprach mit Photovoltaikexperten
Der Mineralölkonzern Royal Dutch Shell plc hat sich entschieden, seine Photovoltaikaktivitäten auf die Dünnschicht-Solarzellen-Technologie zu fokussieren. Wie gestern bekannt wurde, verkaufte das britisch-niederländische Unternehmen den kompletten Geschäftsbereich von Solarzellen auf Siliziumbasis an die SolarWorld AG, Bonn. Shell setzt eigenen Angaben zufolge auf die Entwicklung "moderner, zukunftsfähiger Solartechnologie", dazu zähle vor allem die Dünnschicht-Technik (CIS). Diese siliziumfreie Technologie werde in den kommenden Jahren wahrscheinlich eher im Strommarkt wettbewerbsfähig sein als konventionelle Solarlösungen auf Siliziumbasis, so Shell.
Siliziumfreie Dünnschichtsolarzellen zeichnen sich durch einen besonders geringen Materialbedarf, hohe Flexibilität und geringeren Energieaufwand in der Produktion aus. Laut Dr. Roland Goslich vom Institut für Solarenergieforschung GmbH im niedersächsischen Hameln ist ihr Marktanteil derzeit allerdings noch sehr gering: "Weniger als ein Prozent der weltweit hergestellten Photovoltaikzellen kommen ohne Silizium aus." Wie der Wissenschaftler weiter erklärt, haben poly- (Poly c-Si) mit gut 50 und monokristallines Silizium (Mono c-Si) mit gut 36 Prozent Marktanteil derzeit die größte Bedeutung. Zusammen mit den weniger stark verbreiteten Materialien EFG-Si (Siliziumsubstrat; rund vier Prozent Marktanteil) und a-Si (amorphes Silizium; gut sechs Prozent Marktanteil) errechne sich eine Quote von 99 Prozent für die siliziumbasierte Photovoltaik.
"Dünnschichtmaterialien haben eine höhere Absorptionsleistung", erklärt Goslich weitere Vorteile: "Deshalb lassen sich damit dünnere Zellen herstellen. Außerdem bieten sie eine hohe Variabilität, man kann sie an unterschiedlichste Formen anpassen. Die geringe Verbreitung hängt auch damit zusammen, dass die Ausgangsstoffe derzeit noch schwer in ausreichender Menge zu beschaffen sind. Wir rechnen deshalb nicht damit, dass sich an der Vormachtstellung für die Siliziumtechnologie mittelfristig etwas ändern wird. Sie wird noch eine Weile marktbeherrschend bleiben." Der Marktanteil der von Shell präferierten CIS-Dünnschichttechnik, die auf Kupfer basiert, beträgt laut Goslich gerade einmal 0,2 Prozent.
Karin Schneider, Pressesprecherin des Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, bestätigt diese Einschätzung: "Silizium wird sicher noch die nächsten zehn Jahre der entscheidende Werkstoff im Bereich der Photovoltaik sein." SolarWorld-Chef Frank Asbeck hat demnach wieder alles richtig gemacht: Durch den Kauf der Shell-Solaraktivitäten ist sein Unternehmen nach eigenen Angaben zum größten Produzenten von Solarstromtechnologien in den USA geworden. Damit hat sich der Bonner Sonnenstromkonzern auf einem der wichtigsten und lukrativsten Zukunftsmärkte für die Photovoltaik ausgezeichnet positioniert.
SolarWorld AG: ISIN DE0005108401 / WKN 510840
Bild: Fertigung von Solarzellen bei Shell; Zugang zur Solarfabrik von Shell in Gelsenkirchen / Quelle: Unternehmen
Siliziumfreie Dünnschichtsolarzellen zeichnen sich durch einen besonders geringen Materialbedarf, hohe Flexibilität und geringeren Energieaufwand in der Produktion aus. Laut Dr. Roland Goslich vom Institut für Solarenergieforschung GmbH im niedersächsischen Hameln ist ihr Marktanteil derzeit allerdings noch sehr gering: "Weniger als ein Prozent der weltweit hergestellten Photovoltaikzellen kommen ohne Silizium aus." Wie der Wissenschaftler weiter erklärt, haben poly- (Poly c-Si) mit gut 50 und monokristallines Silizium (Mono c-Si) mit gut 36 Prozent Marktanteil derzeit die größte Bedeutung. Zusammen mit den weniger stark verbreiteten Materialien EFG-Si (Siliziumsubstrat; rund vier Prozent Marktanteil) und a-Si (amorphes Silizium; gut sechs Prozent Marktanteil) errechne sich eine Quote von 99 Prozent für die siliziumbasierte Photovoltaik.
"Dünnschichtmaterialien haben eine höhere Absorptionsleistung", erklärt Goslich weitere Vorteile: "Deshalb lassen sich damit dünnere Zellen herstellen. Außerdem bieten sie eine hohe Variabilität, man kann sie an unterschiedlichste Formen anpassen. Die geringe Verbreitung hängt auch damit zusammen, dass die Ausgangsstoffe derzeit noch schwer in ausreichender Menge zu beschaffen sind. Wir rechnen deshalb nicht damit, dass sich an der Vormachtstellung für die Siliziumtechnologie mittelfristig etwas ändern wird. Sie wird noch eine Weile marktbeherrschend bleiben." Der Marktanteil der von Shell präferierten CIS-Dünnschichttechnik, die auf Kupfer basiert, beträgt laut Goslich gerade einmal 0,2 Prozent.
Karin Schneider, Pressesprecherin des Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, bestätigt diese Einschätzung: "Silizium wird sicher noch die nächsten zehn Jahre der entscheidende Werkstoff im Bereich der Photovoltaik sein." SolarWorld-Chef Frank Asbeck hat demnach wieder alles richtig gemacht: Durch den Kauf der Shell-Solaraktivitäten ist sein Unternehmen nach eigenen Angaben zum größten Produzenten von Solarstromtechnologien in den USA geworden. Damit hat sich der Bonner Sonnenstromkonzern auf einem der wichtigsten und lukrativsten Zukunftsmärkte für die Photovoltaik ausgezeichnet positioniert.
SolarWorld AG: ISIN DE0005108401 / WKN 510840
Bild: Fertigung von Solarzellen bei Shell; Zugang zur Solarfabrik von Shell in Gelsenkirchen / Quelle: Unternehmen