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4.11.2003: Finanzieren BP und Shell den Bürgerkrieg in Angola? - Milliarden-Investition in staatliches Ölförderprojekt vor der angolanischen Küste geplant
Der Erdölkonzern British Petroleum BP will vor der Küste des afrikanischen Staates Angola Öl fördern. Wie das Nachrichtenportal Ethical Corporation mitteilt, sind die Konzerne BP und Royal Dutch Shell zu je 50 Prozent an dem Projekt beteiligt. Konzessionsinhaber sei das staatseigene Erdölunternehmen Company Sonangol. BP und Shell wollten je 1,5 Milliarden US-Dollar in das Projekt investieren, heißt es. Mit einer Zustimmung durch die angolanische Regierung rechneten die Konzerne noch in diesem Jahr. BP plane, mit der Ölförderung Anfang 2007 zu beginnen.
Angola ist nach Nigeria der zweitgrößte Ölproduzent in Afrika. Schon heute produziert das Land täglich eine Million Barrel Rohöl. Menschenrechtsgruppen werfen der angolanischen Regierung jedoch vor, mit den Einnahmen aus Erdölexporten einen Bürgerkrieg zu finanzieren, der mehr als 25 Jahre das Land verwüstete. Die jährlichen Einnahmen aus Ölexporten von mehr als 800 Millionen Dollar decken fast den gesamten Rüstungsetat des Landes von 1 Milliarde Dollar. Derweil leben mehr als 80 Prozent der zwölf Millionen Angolaner in Armut. Laut der englischen Umwelt- und Menschenrechtsgruppe Global Witness machen sich die Erdölkonzerne zu Komplizen einer humanitären Katastrophe. Global Witness fordert daher, die Produktionsdaten und alle Zahlungen an angolanische Behörden transparent zu machen. Geschäftsverbindungen zu allen Gruppen, die im Verdacht des Waffenhandels stehen, müssten unterbleiben. BP ist Global Witness zufolge der bislang einzige Konzern, der ein solches Transparenzabkommen unterzeichnet hat.
Vor Angolas Küste liegen riesige Offshorevorkommen, das sind Öllagerstätten tief auf dem Meeresgrund. Etwa 20 Erdölkonzerne planen in den kommenden Jahren Investitionen in Milliardenhöhe. Neben BP und Shell sind dies vor allem die amerikanische Chevron und die französische TotalFinaElf, außerdem Texaco, Agip und ExxonMobil. In einer Stellungnahme der Pressestelle der BP Austria AG zu den Aktivitäten in Angola heißt es: "BP ist der Auffassung, dass wir durch positives Engagement zur Entwicklung in Angola beitragen können: effiziente Entwicklung der Energieressourcen, Steigerung des Sozialprodukts, Schaffung von Arbeitsplätzen und Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung. Dennoch gibt es Bereiche, die einzig und allein Regierungssache sind, und bei denen eine Einmischung durch uns weder angebracht noch zielführend wäre... Regierungen sind für ihre eigenen Bürger verantwortlich."
Im Nachhaltigkeitsrating der Züricher Agentur Sustainable Asset Management (SAM) schneidet BP am schlechtesten ab. SAM hat sechs Erdölunternehmen des Dow Jones Sustainability Group Index untersucht. Nachhaltigkeitsleader sei Shell. BP und Shell sind in zahlreichen Nachhaltigkeitsfonds enthalten.
Angola ist nach Nigeria der zweitgrößte Ölproduzent in Afrika. Schon heute produziert das Land täglich eine Million Barrel Rohöl. Menschenrechtsgruppen werfen der angolanischen Regierung jedoch vor, mit den Einnahmen aus Erdölexporten einen Bürgerkrieg zu finanzieren, der mehr als 25 Jahre das Land verwüstete. Die jährlichen Einnahmen aus Ölexporten von mehr als 800 Millionen Dollar decken fast den gesamten Rüstungsetat des Landes von 1 Milliarde Dollar. Derweil leben mehr als 80 Prozent der zwölf Millionen Angolaner in Armut. Laut der englischen Umwelt- und Menschenrechtsgruppe Global Witness machen sich die Erdölkonzerne zu Komplizen einer humanitären Katastrophe. Global Witness fordert daher, die Produktionsdaten und alle Zahlungen an angolanische Behörden transparent zu machen. Geschäftsverbindungen zu allen Gruppen, die im Verdacht des Waffenhandels stehen, müssten unterbleiben. BP ist Global Witness zufolge der bislang einzige Konzern, der ein solches Transparenzabkommen unterzeichnet hat.
Vor Angolas Küste liegen riesige Offshorevorkommen, das sind Öllagerstätten tief auf dem Meeresgrund. Etwa 20 Erdölkonzerne planen in den kommenden Jahren Investitionen in Milliardenhöhe. Neben BP und Shell sind dies vor allem die amerikanische Chevron und die französische TotalFinaElf, außerdem Texaco, Agip und ExxonMobil. In einer Stellungnahme der Pressestelle der BP Austria AG zu den Aktivitäten in Angola heißt es: "BP ist der Auffassung, dass wir durch positives Engagement zur Entwicklung in Angola beitragen können: effiziente Entwicklung der Energieressourcen, Steigerung des Sozialprodukts, Schaffung von Arbeitsplätzen und Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung. Dennoch gibt es Bereiche, die einzig und allein Regierungssache sind, und bei denen eine Einmischung durch uns weder angebracht noch zielführend wäre... Regierungen sind für ihre eigenen Bürger verantwortlich."
Im Nachhaltigkeitsrating der Züricher Agentur Sustainable Asset Management (SAM) schneidet BP am schlechtesten ab. SAM hat sechs Erdölunternehmen des Dow Jones Sustainability Group Index untersucht. Nachhaltigkeitsleader sei Shell. BP und Shell sind in zahlreichen Nachhaltigkeitsfonds enthalten.