4.2.2003: Gerling in der Krise - Bringt die Deutsche Bank schon das Tafelsilber in Sicherheit?

Mit rund 1,3 Milliarden Euro Umsatz nimmt die Gerling NCM Credit und Finance AG hinter der Allianz-Tochter Euler & Hermes auf dem Weltmarkt den zweiten Rang ein Sie gehört zu 75 Prozent der Gerling-Gruppe. Dieses Schmuckstück des angeschlagenen Versicherungskonzerns möchte der Financial Times Deutschland zufolge die Deutsche Bank an sich nehmen. Sie ist mit 34,5 Prozent an der Mutter beteiligt, deren Mehrheitaktionär Rolf Gerling ist.

Die Gerling NCM versichert Industrie, Handel und Gewerbe gegen Forderungsausfälle, falls Kunden zahlungsunfähig werden. Dem Bericht zufolge könnte für die Deutsche Bank vor allem die Datenbank über weltweit 35 Millionen Firmen attraktiv sein, die die Gesellschaft dazu unterhält. Allerdings sei nicht davon auszugehen, dass die Bank langfristig die Mehrheit an Gerling NCM behalten will. Wahrscheinlicher sei, dass sie den Kreditversicherer aus den rufschädigenden Turbulenzen um den Gerling-Konzern heraushalten will. Der bereits geplante Börsengang der Gerling NCM könnte dem Institut zudem mittelfristig einige Millionen aus dem fatalen Gerling-Engagement zurückbringen. Diese Einnahmen wiederum könnten dem angeschlagenen Versicherungskonzern zugute kommen, der dringend Mittel im dreistelligen Millionenbereich benötige.

Gerling gilt als nachhaltig agierendes Unternehmen und führt auch nachhaltige Kapitalanlageprodukte wie Gerling Select 21(WKN 984734). Mehrheitsaktionär Rolf Gerling ist einer der wesentlichen Akteure der deutschen Wirtschaft in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
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