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5.9.2003: Geld, an dem Öl klebt - EthikBank verkauft Papiere der WestLB

Die EthikBank hat nach eigenen Angaben Ende Juli alle Wertpapiere der Landesbank Nordrhein-Westfalen aus ihrem Bestand verkauft. Wie die Direktbank für ethische und ökologische Geldanlagen mit Sitz im thüringischen Eisenberg mitteilt, war die Finanzierung der OCP-Ölpipeline in Ecuador durch die Landesbank-Tochter, WestLB, Auslöser für den Schritt. Diese sei durch Recherchen der Nichtregierungsorganisationen (NGO) Urgewald, Rettet den Regenwald und das Institut SÜDWIND public geworden, hieß es.

Diese NGO"s untersuchten derzeit Dutzende von Projekten aus dem Portfolio der WestLB, so die EthikBank weiter. Nach Angaben der unabhängigen Gruppen handele es sich bei der umstrittenen Pipeline keineswegs um eine Ausnahme. Laut Heffa Schücking von Urgewald traten bei den Analysen vielmehr Projekte zutage, "die jegliches Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt und die lokale Bevölkerung vermissen ließen". Es seien verheerende Schäden entstanden, so Schücking.

Durch Recherchen in internationalen Datenbanken hätten die drei Organisationen bisher 247 Projekte identifiziert, an denen die WestLB beteiligt sei, so die EthikBank. Demnach würden zwei Drittel der WestLB-Projektfinanzierungen in Entwicklungs- und Schwellenländern in äußerst sensible ökologische und entwicklungspolitische Bereiche fallen. Dazu zählten die Sektoren Öl, Gas, Petrochemie, Bergbau und Energie mit hohen ökologischen, sozialen und finanziellen Risiken. Die Projektfinanzierung sei eine Finanzierungstechnik, die die Kreditrückzahlung auf die Einnahmen aus dem Betrieb des finanzierten Vorhabens abstelle.

Solange sich die Geschäftspolitik der Landesbank NRW nicht ändere, wolle man keine Papiere des Kreditinstitutes mehr in das eigene Anlageportfolio aufnehme, so die EthikBank abschließend.
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