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6.12.2004: Wochenrückblick: Gamesa greift nach der Weltspitze - CCR Logistics Systems AG: plus 19 Prozent nach Meldung über Rahmenvertrag - Precious Woods verdoppelt Gewinn
In der vergangenen Woche stiegen die Aktienindizes an allen großen Börsen. In Deutschland legten der DAX und der TecDAX je ein Prozent zu, in Japan kletterte der Nikkei-225 um zwei Prozent. Die US-amerikanischen Indizes stiegen ebenfalls an. Der US-Dollar schwächte sich weiter ab, für einen Euro waren zum Wochenschluss 1,3454 Dollar zu zahlen. Bei den Rohöl-Futures war ein kräftiger Kurssturz zu beobachten. Der Januar-Kontrakt für die Sorte Brent fiel in London um 13 Prozent, Light Sweet Crude verbilligte sich in New York um 14 Prozent auf 42,54 Dollar. Der Referenzpreis für CO2-Zertifikate an der European Energy Exchange in Leipzig stieg um drei Prozent auf 8,52 Euro je Tonne.
Die Regierung Spaniens hat die Zuteilung der CO2-Emissionsrechte, den sogenannten Nationalen Allokationsplan, bekannt gegeben. Analysten verschiedener Bankhäuser haben daraufhin die Gewinnschätzungen und ihre Empfehlungen für die Aktie des spanischen Versorgers Endesa gesenkt. Endesa, Spaniens größter Betreiber von Kohlekraftwerken, werde CO2-Zertifikate zukaufen müssen. Andernfalls müsse das Unternehmen kräftig in moderne, emissionsarme Kraftwerke investieren, oder die Produktion drosseln. Besser sehe es bei dem Versorger Iberdrola aus, hieß es übereinstimmend. Iberdrola verfügt über mehr Gaskraftwerke sowie über ein großes Windkraft-Portfolio. Das Unternehmen gab in der vergangenen Woche weitere Investitionen in die Windenergie bekannt: Für 85 Millionen Euro will der spanische Stromkonzern 49,9 Prozent des griechischen Windstrom-Marktführers Rokas übernehmen. Bis zum Jahr 2008 wollen beide Unternehmen mindestens 600 Millionen Euro in Griechenland investieren. Weitere Windenergie-Pläne habe Iberdrola in Portugal, Frankreich, Brasilien und Mexiko. Iberdrola wird nach eigenen Angaben bis Ende 2008 über Erzeugungskapazitäten in erneuerbaren Energien von 5.500 Megawatt verfügen, fast doppelt so viel wie heute. Strategischer Partner in der Windenergie sei der spanische Anlagenbauer Gamesa, so Iberdrola.
Gamesa Corporación Tecnológica gab angepasste Unternehmensprognosen für die Jahre 2004 und 2005 bekannt. Für das laufende Jahr peilt das spanische Windenergie-Unternehmen nun Umsätze von 1,8 Milliarden Euro an, das entspräche einem Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der um Einmaleffekte bereinigte Jahresüberschuss soll 192 Millionen Euro erreichen (plus 13 Prozent), netto sollen 222 Millionen Euro (plus zehn Prozent) Gewinn in den Büchern stehen. Für das kommende Jahr gelten 2,31 Milliarden Euro Umsatz (plus 28 Prozent im Vergleich zu 2004) und 214 Millionen Euro Jahresüberschuss als Ziele. Laut den aktualisierten Prognosen wird der Gewinn 2005 niedriger ausfallen, Gamesa erwartet dann kein außerordentliches Ergebnis durch den Verkauf von Windparks, wie in den Jahren 2003 und 2004. Allein mit dem Verkauf von Windturbinen (Gamesa Eólica) sollen im laufenden Jahr 1,17 Milliarden Euro umgesetzt werden. Gamesa wäre damit nach eigener Schätzung der zweitgrößte Windanlagen-Hersteller der Welt, gemessen am Umsatz. Im kommenden Jahr soll die internationale Expansion vorangetrieben werden, vor allem in den USA und in Deutschland, kündigte das spanische Unternehmen an. Gamesa gaben in Madrid fünf Prozent auf 9,92 Euro nach.
GE Energy, Geschäftsbereich Energie des US-amerikanischen Mischkonzerns General Electric Co., meldete den Zuschlag für ein 310 Megawatt-Windenergieprojekt im Bundesstaat Iowa. GE wird den Angaben zufolge 207 Windturbinen der 1,5 Megawatt-Klasse liefern. Das Projekt soll im kommenden Jahr abgeschlossen sein. Eine weitere Bestellung von 30 Anlagen dieser Größe kam aus Pakistan. Es sei die erste Phase eines 400 Megawatt großen Projekts, das bis 2007 abgeschlossen sein solle, teilte GE Energy dazu mit.
Vestas Wind Systems aus Dänemark berichtete über Aufträge aus Spanien. Für mehrere Projekte seien Windturbinen mit einer Leistung von insgesamt 101 Megawatt bestellt worden. Das Auftragsvolumen belaufe sich auf cirka 100 Millionen Euro, die Anlagen sollen im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Darüber hinaus sei eine Rahmenvereinbarung über die Lieferung von 152 Megawatt innerhalb der nächsten zweieinhalb Jahre getroffen worden, so Vestas. Die Aktie gab in Kopenhagen weiter nach, am Freitagabend wurden 64,75 Dänische Kronen für die Anteilsscheine gezahlt. Nach einer Gewinnwarnung in der vergangenen Woche hatte es nun negative Analystenkommentare gegeben. Lehman Brothers gaben 50 Kronen als neues Kursziel aus.
Die Siemens AG darf die dänische Bonus Energy A/S übernehmen. Die Europäische Kommission teilte mit, dass sie keine kartellrechtlichen Bedenken gegen die Übernahme des Windturbinenherstellers durch den deutschen Elektrokonzern habe. Nach Angaben von Siemens soll das neue Geschäftsgebiet Wind Power im Bereich Power Generation am 1. Dezember 2004 seine Arbeit aufnehmen. Bonus erzielte nach Siemens-Angaben zuletzt 300 Millionen Euro Jahresumsatz mit seinen Windkraftanlagen. Siemens will die Bonus-Technologie vor allem im Offshore-Geschäft nutzen und schneller wachsen als der Gesamtmarkt. Zielmärkte seien Europa, USA, Indien und China, sagte Power Generation-Vorstand Klaus Voges.
Bis zum Jahr 2012 könnten in Europa 56.000 Megawatt Windenergie installiert sein. Verglichen mit den Ende 2003 vorhandenen 28.500 Megawatt wäre das eine Verdopplung. Das geht aus einer Studie hervor, die auf der Europäischen Windenergiekonferenz 2004 vorgestellt wurde. Weltweit würden die Installationen der Studie zufolge 161.000 Megawatt erreichen. Das seien konservative Annahmen. Bei besserer politischer Unterstützung seien bis 2012 in Europa 112.000 und weltweit 311.000 Megawatt erreichbar. Es gebe weder technische noch ökonomische Schranken für diese Ziele, noch würden sie etwa durch knappe Ressourcen verhindert. Professor Arthouros Zervos, Präsident des Europäischen Windenergie-Verbands (EWEA) wies auf die Marktverzerrungen in der Energiewirtschaft hin. Diese seien das größte Hindernis für die Windenergie, so Zervos. Neben der politischen Ungleichbehandlung und den Oligopol-Praktiken der großen Versorger nannte der EWEA-Präsident vor allem die Subventionierung der konventionellen Marktteilnehmer: In den Jahren 1994 bis 2002 sei der fossil-atomare Sektor in der Europäischen Union mit 80 Milliarden Euro subventioniert worden, während die erneuerbaren Energien nur vier Milliarden erhalten hätten. Die diesjährige Windenergiekonferenz in London war mit 4200 Teilnehmern nach Angaben der Veranstalter die bisher größte ihrer Art.
Bei der Invest Blue AG wird gearbeitet, zur Zeit stehe man voll im Jahresendgeschäft. Dazu und über die Lage des Unternehmens äußerte sich Michael Nölkenhöner, Leiter Geschäftskunden der Invest Blue, im Interview mit ECOreporter.de. Invest Blue hatte Mitte November Insolvenzantrag gestellt, die Muttergesellschaft Umweltkontor Renewable Energy AG bereits Ende September. Die Umweltkontor-Aktie wurde am Freitag abend für 0,234 Euro gehandelt.
Der Bonner Solarkonzern SolarWorld AG wird zum 20. Dezember 2004 in den TecDAX aufgenommen und ersetzt dort den Windturbinen-Hersteller REpower Systems AG. Das teilte die Deutsche Börse AG mit. Solarworld gehöre bei Börsenumsatz und Marktkapitalisierung zu den 25 größten Technologiewerten im Prime Standard, hieß es. Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG, hat laut "MAG - das Magazin für das Ruhrgebiet" die Umsatzprognose für das laufende Jahr auf 180 Millionen Euro angehoben und die Überschuss-Prognose auf 14 Millionen Euro präzisiert. SolarWorld gaben unter nachlassenden Umsätzen vier Prozent auf 56,40 Euro nach. REpower notierten leicht schwächer bei 14,40 Euro.
Die Sunways AG hat im thüringischen Arnstadt mit dem Bau einer neuen Solarzellenfabrik begonnen. Ab Sommer 2005 sollen dort mono- und polykristalline Zellen produziert werden, die anfängliche Jahreskapazität von 30 Megawatt soll im Jahr 2006 erreicht werden. Generalauftragnehmer für Planung und Bau der Fabrik sowie für die Installation der Prozessgeräte ist M+W Zander, ein Tochterunternehmen der Jenoptik AG. Nach Angaben der M+W Zander liegt der Auftragswert im oberen einstelligen Millionenbereich. Sunways gaben elf Prozent auf 6,40 Euro ab, wobei auch hier nachlassendes Handelsvolumen festzustellen war.
Unter hohen Börsenumsätzen kletterten Phönix SonnenStrom AG am Montag bis auf 10,85 Euro. Allein in Frankfurt wurden an diesem Tag rund 273.000 Aktien gehandelt. Bis zum Donnerstag sank der Kurs wieder auf 7,65 Euro, um am Freitag mit 8,85 Euro zu schließen. Das Handelsvolumen ließ in der zweiten Wochenhälfte deutlich nach. Andere Solaraktien verzeichneten Verluste: S.A.G. Solarstrom AG minus zehn Prozent auf 4,76 Euro, Solar-Fabrik AG minus acht Prozent auf 13 Euro und Solon AG minus vier Prozent auf 14,73 Euro. Die US-amerikanische Evergreen Solar Inc. stürzte um 16 Prozent auf 3,10 Dollar.
Centrotec Sustainable AG gab den Erwerb von Produktrechten und Patenten für Montagesysteme der Solartechnik bekannt. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Der Verkäufer, die niederländische Econcern-Gruppe, habe im vergangenen Jahr mit diesen Produkten 1,8 Millionen Euro umgesetzt. Das Econergy-System sei bis zum Jahr 2018 durch Patente geschützt. Centrotec sehe sich damit als europäischer Marktführer bei Kunststoff-Montagesystemen für Solarpaneele. Der Kurs übersprang die 20 Euro-Marke und notierte am Freitagabend bei 20,16 Euro.
Die Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. LP (KKR), New York und London, will Agenturberichten zufolge die Duales System Deutschland AG übernehmen. Den Meldungen zufolge soll das duale System erhalten bleiben, aber es sollen auch neue Geschäftsfelder wie die Pfandrücknahme entwickelt werden. Damit könnte kleineren Unternehmen wie der Kölner Interseroh AG Konkurrenz erwachsen. Interseroh, die bereits ein Pfandrücknahmesystem aufgebaut haben, sanken leicht auf 16,61 Euro ab. An der Bestandskraft des deutschen Einwegpfands gibt es indes kaum noch Zweifel, nachdem das Bundesverfassungsgericht erneut eine Verfassungsbeschwerde dagegen abgewiesen hat. Führender Hersteller von Rücknahmeautomaten ist die norwegische Tomra Systems ASA, die in Oslo auf 32,50 Norwegische Kronen kletterten.
Abwärts ging es mit dem Kurs der Kölner condomi AG. Der Kondomhersteller hatte Verzögerungen bei der Kapitalerhöhung der polnischen Tochtergesellschaft unimil S.A. gemeldet. Condomi verloren zwölf Prozent auf 1,27 Euro.
Das britische Wasserversorgungs- und Entsorgungsunternehmen Severn Trent plc gab Halbjahreszahlen zum 30. September bekannt. Der Gruppenumsatz stieg den Angaben zufolge um drei Prozent auf 1,04 Milliarden Britische Pfund, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (PBIT) sank auf 214 Millionen Pfund. Den Gewinnrückgang um 9,6 Millionen Pfund führt das Unternehmen vor allem auf erhöhte Pensionskosten zurück, die allein 15,1 Millionen Pfund ausmachten. Darüber hinaus hätten im Vergleichszeitraum Sondereffekte das Ergebnis positiv beeinflusst. Während der Umsatz in der Wassersparte um sechs Prozent und im Entsorgungsbereich Biffa um 14 Prozent stieg, ging er in den anderen Geschäftsbereichen deutlich zurück. In der Gewinnentwicklung der einzelnen Sparten ist diese gegenläufige Entwicklung noch deutlicher zu sehen. Severn Trent verteuerten sich in London um ungewöhnliche fünf Prozent auf 936,5 Pence.
Precious Woods Holding AG meldete um 56 Prozent gesteigerte Holzverkäufe nach Ablauf von neun Monaten, sowie einen auf 2,28 Millionen Euro verdoppelten Reingewinn. Das Unternehmen mit Sitz in Zug in der Schweiz ist in der nachhaltigen tropischen Forstwirtschaft tätig. Die Aktie verteuerte sich um einen Franken auf 86 Schweizer Franken.
CCR Logistics Systems AG (ISIN DE0007627200 / WKN 762720)
Centrotec Sustainable AG (ISIN DE0005407506 / WKN 540750)
condomi AG (ISIN DE0005444905 / WKN 544490)
Endesa (Empresa Nacional de Electricidad SA, ISIN ES0130670112 / WKN 871028)
Evergreen Solar Inc. (ISIN US30033R1086 / WKN 578949)
Gamesa Corporación Tecnológica (ISIN ES0143416016 / WKN 589858)
General Electric Co. (ISIN US3696041033 / WKN 851144)
Iberdrola SA (ISIN ES0144580018 / WKN 851357)
Interseroh AG (ISIN DE0006209901 / WKN 620990)
Jenoptik AG (ISIN DE0006229107 / WKN 622910)
Phönix SonnenStrom AG (ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9)
Precious Woods AG (ISIN CH0013283368)
REpower Systems AG (ISIN DE0006177033 / WKN 617703)
S.A.G. Solarstrom AG (ISIN DE0007021008 / WKN 702100)
Severn Trent plc (ISIN GB0000546324 / WKN 878228)
Solar-Fabrik AG (ISIN DE0006614712 / WKN 661471)
SolarWorld AG (ISIN DE0005108401 / WKN 510840)
Solon AG (ISIN DE0007246308 / WKN 747119)
Sunways AG (ISIN DE0007332207 / WKN 733220)
Tomra Systems ASA (ISIN NO0005668905 / WKN 872535)
Umweltkontor Renewable Energy AG (ISIN DE0007608101 / WKN 760810)
unit energy europe AG (ISIN DE0007760100 / WKN 776010)
Vestas Wind Systems A.S. (ISIN DK0010268606 / WKN 913769)
Bilder: Windpark mit Anlagen der Gamesa Corporación Tecnológica; Rotorproduktion bei der dänischen Vestas A/S; Gebäude des Wasserkraftwerks Ancinale; Photovoltaikanlage der Phönix Sonnnenstrom AG am Gebäude der Stadtwerke Ulm; Pfandsystem der CCR Logistics Systems AG für den Getränkehersteller Red Bull / Quelle: Unternehmen
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.
Die Regierung Spaniens hat die Zuteilung der CO2-Emissionsrechte, den sogenannten Nationalen Allokationsplan, bekannt gegeben. Analysten verschiedener Bankhäuser haben daraufhin die Gewinnschätzungen und ihre Empfehlungen für die Aktie des spanischen Versorgers Endesa gesenkt. Endesa, Spaniens größter Betreiber von Kohlekraftwerken, werde CO2-Zertifikate zukaufen müssen. Andernfalls müsse das Unternehmen kräftig in moderne, emissionsarme Kraftwerke investieren, oder die Produktion drosseln. Besser sehe es bei dem Versorger Iberdrola aus, hieß es übereinstimmend. Iberdrola verfügt über mehr Gaskraftwerke sowie über ein großes Windkraft-Portfolio. Das Unternehmen gab in der vergangenen Woche weitere Investitionen in die Windenergie bekannt: Für 85 Millionen Euro will der spanische Stromkonzern 49,9 Prozent des griechischen Windstrom-Marktführers Rokas übernehmen. Bis zum Jahr 2008 wollen beide Unternehmen mindestens 600 Millionen Euro in Griechenland investieren. Weitere Windenergie-Pläne habe Iberdrola in Portugal, Frankreich, Brasilien und Mexiko. Iberdrola wird nach eigenen Angaben bis Ende 2008 über Erzeugungskapazitäten in erneuerbaren Energien von 5.500 Megawatt verfügen, fast doppelt so viel wie heute. Strategischer Partner in der Windenergie sei der spanische Anlagenbauer Gamesa, so Iberdrola.
Gamesa Corporación Tecnológica gab angepasste Unternehmensprognosen für die Jahre 2004 und 2005 bekannt. Für das laufende Jahr peilt das spanische Windenergie-Unternehmen nun Umsätze von 1,8 Milliarden Euro an, das entspräche einem Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der um Einmaleffekte bereinigte Jahresüberschuss soll 192 Millionen Euro erreichen (plus 13 Prozent), netto sollen 222 Millionen Euro (plus zehn Prozent) Gewinn in den Büchern stehen. Für das kommende Jahr gelten 2,31 Milliarden Euro Umsatz (plus 28 Prozent im Vergleich zu 2004) und 214 Millionen Euro Jahresüberschuss als Ziele. Laut den aktualisierten Prognosen wird der Gewinn 2005 niedriger ausfallen, Gamesa erwartet dann kein außerordentliches Ergebnis durch den Verkauf von Windparks, wie in den Jahren 2003 und 2004. Allein mit dem Verkauf von Windturbinen (Gamesa Eólica) sollen im laufenden Jahr 1,17 Milliarden Euro umgesetzt werden. Gamesa wäre damit nach eigener Schätzung der zweitgrößte Windanlagen-Hersteller der Welt, gemessen am Umsatz. Im kommenden Jahr soll die internationale Expansion vorangetrieben werden, vor allem in den USA und in Deutschland, kündigte das spanische Unternehmen an. Gamesa gaben in Madrid fünf Prozent auf 9,92 Euro nach.
GE Energy, Geschäftsbereich Energie des US-amerikanischen Mischkonzerns General Electric Co., meldete den Zuschlag für ein 310 Megawatt-Windenergieprojekt im Bundesstaat Iowa. GE wird den Angaben zufolge 207 Windturbinen der 1,5 Megawatt-Klasse liefern. Das Projekt soll im kommenden Jahr abgeschlossen sein. Eine weitere Bestellung von 30 Anlagen dieser Größe kam aus Pakistan. Es sei die erste Phase eines 400 Megawatt großen Projekts, das bis 2007 abgeschlossen sein solle, teilte GE Energy dazu mit.
Vestas Wind Systems aus Dänemark berichtete über Aufträge aus Spanien. Für mehrere Projekte seien Windturbinen mit einer Leistung von insgesamt 101 Megawatt bestellt worden. Das Auftragsvolumen belaufe sich auf cirka 100 Millionen Euro, die Anlagen sollen im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Darüber hinaus sei eine Rahmenvereinbarung über die Lieferung von 152 Megawatt innerhalb der nächsten zweieinhalb Jahre getroffen worden, so Vestas. Die Aktie gab in Kopenhagen weiter nach, am Freitagabend wurden 64,75 Dänische Kronen für die Anteilsscheine gezahlt. Nach einer Gewinnwarnung in der vergangenen Woche hatte es nun negative Analystenkommentare gegeben. Lehman Brothers gaben 50 Kronen als neues Kursziel aus.
Die Siemens AG darf die dänische Bonus Energy A/S übernehmen. Die Europäische Kommission teilte mit, dass sie keine kartellrechtlichen Bedenken gegen die Übernahme des Windturbinenherstellers durch den deutschen Elektrokonzern habe. Nach Angaben von Siemens soll das neue Geschäftsgebiet Wind Power im Bereich Power Generation am 1. Dezember 2004 seine Arbeit aufnehmen. Bonus erzielte nach Siemens-Angaben zuletzt 300 Millionen Euro Jahresumsatz mit seinen Windkraftanlagen. Siemens will die Bonus-Technologie vor allem im Offshore-Geschäft nutzen und schneller wachsen als der Gesamtmarkt. Zielmärkte seien Europa, USA, Indien und China, sagte Power Generation-Vorstand Klaus Voges.
Bis zum Jahr 2012 könnten in Europa 56.000 Megawatt Windenergie installiert sein. Verglichen mit den Ende 2003 vorhandenen 28.500 Megawatt wäre das eine Verdopplung. Das geht aus einer Studie hervor, die auf der Europäischen Windenergiekonferenz 2004 vorgestellt wurde. Weltweit würden die Installationen der Studie zufolge 161.000 Megawatt erreichen. Das seien konservative Annahmen. Bei besserer politischer Unterstützung seien bis 2012 in Europa 112.000 und weltweit 311.000 Megawatt erreichbar. Es gebe weder technische noch ökonomische Schranken für diese Ziele, noch würden sie etwa durch knappe Ressourcen verhindert. Professor Arthouros Zervos, Präsident des Europäischen Windenergie-Verbands (EWEA) wies auf die Marktverzerrungen in der Energiewirtschaft hin. Diese seien das größte Hindernis für die Windenergie, so Zervos. Neben der politischen Ungleichbehandlung und den Oligopol-Praktiken der großen Versorger nannte der EWEA-Präsident vor allem die Subventionierung der konventionellen Marktteilnehmer: In den Jahren 1994 bis 2002 sei der fossil-atomare Sektor in der Europäischen Union mit 80 Milliarden Euro subventioniert worden, während die erneuerbaren Energien nur vier Milliarden erhalten hätten. Die diesjährige Windenergiekonferenz in London war mit 4200 Teilnehmern nach Angaben der Veranstalter die bisher größte ihrer Art.
Bei der Invest Blue AG wird gearbeitet, zur Zeit stehe man voll im Jahresendgeschäft. Dazu und über die Lage des Unternehmens äußerte sich Michael Nölkenhöner, Leiter Geschäftskunden der Invest Blue, im Interview mit ECOreporter.de. Invest Blue hatte Mitte November Insolvenzantrag gestellt, die Muttergesellschaft Umweltkontor Renewable Energy AG bereits Ende September. Die Umweltkontor-Aktie wurde am Freitag abend für 0,234 Euro gehandelt.
Der Bonner Solarkonzern SolarWorld AG wird zum 20. Dezember 2004 in den TecDAX aufgenommen und ersetzt dort den Windturbinen-Hersteller REpower Systems AG. Das teilte die Deutsche Börse AG mit. Solarworld gehöre bei Börsenumsatz und Marktkapitalisierung zu den 25 größten Technologiewerten im Prime Standard, hieß es. Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG, hat laut "MAG - das Magazin für das Ruhrgebiet" die Umsatzprognose für das laufende Jahr auf 180 Millionen Euro angehoben und die Überschuss-Prognose auf 14 Millionen Euro präzisiert. SolarWorld gaben unter nachlassenden Umsätzen vier Prozent auf 56,40 Euro nach. REpower notierten leicht schwächer bei 14,40 Euro.
Die Sunways AG hat im thüringischen Arnstadt mit dem Bau einer neuen Solarzellenfabrik begonnen. Ab Sommer 2005 sollen dort mono- und polykristalline Zellen produziert werden, die anfängliche Jahreskapazität von 30 Megawatt soll im Jahr 2006 erreicht werden. Generalauftragnehmer für Planung und Bau der Fabrik sowie für die Installation der Prozessgeräte ist M+W Zander, ein Tochterunternehmen der Jenoptik AG. Nach Angaben der M+W Zander liegt der Auftragswert im oberen einstelligen Millionenbereich. Sunways gaben elf Prozent auf 6,40 Euro ab, wobei auch hier nachlassendes Handelsvolumen festzustellen war.
Unter hohen Börsenumsätzen kletterten Phönix SonnenStrom AG am Montag bis auf 10,85 Euro. Allein in Frankfurt wurden an diesem Tag rund 273.000 Aktien gehandelt. Bis zum Donnerstag sank der Kurs wieder auf 7,65 Euro, um am Freitag mit 8,85 Euro zu schließen. Das Handelsvolumen ließ in der zweiten Wochenhälfte deutlich nach. Andere Solaraktien verzeichneten Verluste: S.A.G. Solarstrom AG minus zehn Prozent auf 4,76 Euro, Solar-Fabrik AG minus acht Prozent auf 13 Euro und Solon AG minus vier Prozent auf 14,73 Euro. Die US-amerikanische Evergreen Solar Inc. stürzte um 16 Prozent auf 3,10 Dollar.
Centrotec Sustainable AG gab den Erwerb von Produktrechten und Patenten für Montagesysteme der Solartechnik bekannt. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Der Verkäufer, die niederländische Econcern-Gruppe, habe im vergangenen Jahr mit diesen Produkten 1,8 Millionen Euro umgesetzt. Das Econergy-System sei bis zum Jahr 2018 durch Patente geschützt. Centrotec sehe sich damit als europäischer Marktführer bei Kunststoff-Montagesystemen für Solarpaneele. Der Kurs übersprang die 20 Euro-Marke und notierte am Freitagabend bei 20,16 Euro.
Die Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. LP (KKR), New York und London, will Agenturberichten zufolge die Duales System Deutschland AG übernehmen. Den Meldungen zufolge soll das duale System erhalten bleiben, aber es sollen auch neue Geschäftsfelder wie die Pfandrücknahme entwickelt werden. Damit könnte kleineren Unternehmen wie der Kölner Interseroh AG Konkurrenz erwachsen. Interseroh, die bereits ein Pfandrücknahmesystem aufgebaut haben, sanken leicht auf 16,61 Euro ab. An der Bestandskraft des deutschen Einwegpfands gibt es indes kaum noch Zweifel, nachdem das Bundesverfassungsgericht erneut eine Verfassungsbeschwerde dagegen abgewiesen hat. Führender Hersteller von Rücknahmeautomaten ist die norwegische Tomra Systems ASA, die in Oslo auf 32,50 Norwegische Kronen kletterten.
Abwärts ging es mit dem Kurs der Kölner condomi AG. Der Kondomhersteller hatte Verzögerungen bei der Kapitalerhöhung der polnischen Tochtergesellschaft unimil S.A. gemeldet. Condomi verloren zwölf Prozent auf 1,27 Euro.
Das britische Wasserversorgungs- und Entsorgungsunternehmen Severn Trent plc gab Halbjahreszahlen zum 30. September bekannt. Der Gruppenumsatz stieg den Angaben zufolge um drei Prozent auf 1,04 Milliarden Britische Pfund, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (PBIT) sank auf 214 Millionen Pfund. Den Gewinnrückgang um 9,6 Millionen Pfund führt das Unternehmen vor allem auf erhöhte Pensionskosten zurück, die allein 15,1 Millionen Pfund ausmachten. Darüber hinaus hätten im Vergleichszeitraum Sondereffekte das Ergebnis positiv beeinflusst. Während der Umsatz in der Wassersparte um sechs Prozent und im Entsorgungsbereich Biffa um 14 Prozent stieg, ging er in den anderen Geschäftsbereichen deutlich zurück. In der Gewinnentwicklung der einzelnen Sparten ist diese gegenläufige Entwicklung noch deutlicher zu sehen. Severn Trent verteuerten sich in London um ungewöhnliche fünf Prozent auf 936,5 Pence.
Precious Woods Holding AG meldete um 56 Prozent gesteigerte Holzverkäufe nach Ablauf von neun Monaten, sowie einen auf 2,28 Millionen Euro verdoppelten Reingewinn. Das Unternehmen mit Sitz in Zug in der Schweiz ist in der nachhaltigen tropischen Forstwirtschaft tätig. Die Aktie verteuerte sich um einen Franken auf 86 Schweizer Franken.
CCR Logistics Systems AG (ISIN DE0007627200 / WKN 762720)
Centrotec Sustainable AG (ISIN DE0005407506 / WKN 540750)
condomi AG (ISIN DE0005444905 / WKN 544490)
Endesa (Empresa Nacional de Electricidad SA, ISIN ES0130670112 / WKN 871028)
Evergreen Solar Inc. (ISIN US30033R1086 / WKN 578949)
Gamesa Corporación Tecnológica (ISIN ES0143416016 / WKN 589858)
General Electric Co. (ISIN US3696041033 / WKN 851144)
Iberdrola SA (ISIN ES0144580018 / WKN 851357)
Interseroh AG (ISIN DE0006209901 / WKN 620990)
Jenoptik AG (ISIN DE0006229107 / WKN 622910)
Phönix SonnenStrom AG (ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9)
Precious Woods AG (ISIN CH0013283368)
REpower Systems AG (ISIN DE0006177033 / WKN 617703)
S.A.G. Solarstrom AG (ISIN DE0007021008 / WKN 702100)
Severn Trent plc (ISIN GB0000546324 / WKN 878228)
Solar-Fabrik AG (ISIN DE0006614712 / WKN 661471)
SolarWorld AG (ISIN DE0005108401 / WKN 510840)
Solon AG (ISIN DE0007246308 / WKN 747119)
Sunways AG (ISIN DE0007332207 / WKN 733220)
Tomra Systems ASA (ISIN NO0005668905 / WKN 872535)
Umweltkontor Renewable Energy AG (ISIN DE0007608101 / WKN 760810)
unit energy europe AG (ISIN DE0007760100 / WKN 776010)
Vestas Wind Systems A.S. (ISIN DK0010268606 / WKN 913769)
Bilder: Windpark mit Anlagen der Gamesa Corporación Tecnológica; Rotorproduktion bei der dänischen Vestas A/S; Gebäude des Wasserkraftwerks Ancinale; Photovoltaikanlage der Phönix Sonnnenstrom AG am Gebäude der Stadtwerke Ulm; Pfandsystem der CCR Logistics Systems AG für den Getränkehersteller Red Bull / Quelle: Unternehmen
Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der UmweltBank.