Erneuerbare Energie

6.7.2006: Auf dünnem Eis - Wie stabil ist der Windkraftboom in den USA?

Laut einem Bericht des vom Bundesverband WindEnergie e.V. herausgegebenen Fachmagazins "neue energie" werden auch in diesem Jahr die meisten neuen Windkraftanlagen in den USA aufgestellt. Für 2006 sei dort mit der Inbetriebnahme von Windparks mit einer Gesamtleistung von über 3.000 Megawatt
(MW) zu rechnen. Bis Ende 2007, wenn die Regelung für die Steuervergünstigungen im Rahmen des sogenannten Production Tax Credit (PTC) ausläuft, sollen dem Bericht zufolge "jährlich mehr als fünf Milliarden Dollar in den noch jungen Industriezweig fließen". Allerdings sei es offen, ob diese Fördermaßnahme rechtzeitig verlängert wird. Aufgrund des komplizierten Gesetzgebungsverfahrens seien Verzögerungen möglich, die wie schon 2003 zu einem Einbruch des Windmarktes in den USA führen könnten. Das sei auch der Grund dafür, warum insbesondere bei den Zulieferern der Windturbinenbauer noch immer genügend Produktionskapazitäten aufgebaut würden, um die derzeit hohe Nachfrage zu befriedigen. Auch wenn Experten mit einer Neuauflage der PTC rechneten, bleibe ein hohes Maß an Unsicherheit bestehen.

In einem weiteren Beitrag weist das Magazin auf andere Schwierigkeiten für die Projektierer von Windparks in den Vereinigten Staaten hin. Geplante Projekte mit einer Gesamtkapazität von über 500 MW seien von der Nationalen Flugaufsichtbehörde FAA wegen möglicher Beeinträchtigungen militärischer Radaranlagen gestoppt worden (wir berichteten im ECOreporter.de-Beitrag vom 10. Mai). Dem größten Käufer von Windstrom in den USA, Xcel, könnten nach eigener Darstellung dadurch Mehrkosten in zweistelliger Millionenhöhe entstehen.

Bildhinweis: Windpark im Mittelwesten der USA / Quelle: AWEA
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