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6.9.2005: unit energy europe AG ergreift die Flucht nach vorn: Institutioneller Investor soll das chronische defizit?re Unternehmen sanieren - ECOreporter.de-Interview mit unit-Vorstand Walter Felix Beyer
Ein institutioneller Investor soll die unit energy europe AG in letzter Minute retten - das hofft Walter Felix Beyer, unit-energy-Vorstand. Laut Beyer ist die Sanierung der Erneuerbare-Energie-Gesellschaft zwingend geboten, um die "drohende Insolvenz wegen Zahlungsunf?higkeit zu vermeiden". Bei der Hauptversammlung (5.10.) soll ?ber einen Kapitalschnitt von immerhin 17:1 und eine anschlie?ende Kapitalerh?hung mit Bezugsrechtsausschluss entschieden werden. ECOreporter.de sprach mit unit-Vorstand Beyer ?ber die Rettungspl?ne, ?ber Neuigkeiten beim Kraftwerk Ancinale, ?ber seine Vorw?rfe gegen ehemalige Vorst?nde und die Perspektiven für die Aktion?re.
ECOreporter.de: Herr Beyer, der Kapitalschnitt und die anschlie?ende Kapitalerh?hung seien unabdingbar um die unit energy europe AG zu retten, schreiben Sie in der Einladung zur Hauptversammlung am 5. Oktober. Welche anderen Optionen gab es? Weshalb wurden sie verworfen?
Walter Felix Beyer: Es gab Gespr?che und Verhandlungen mit mehreren Interessenten. Diese waren teils reine Finanzinvestoren, teils Unternehmen aus der regenerativen Branche.
Alle Interessenten aus der Branche haben sich letztendlich zur?ckgezogen, weil sie die "verbrannte Erde" scheuten. Ein guter Ruf in der Branche und die Vergangenheit von unit energy passen scheinbar nicht zusammen.
Die Verbindung von Investment und strategischem Partner bei der Intec GesmbH aus Bludenz, ist für Aufsichtsrat und Vorstand der unit energy ein ganz entscheidender Schritt in die Zukunft. Die Kombination von Geld und guten Projekten sprach eindeutig für die Intec GesmbH. Die Intec ist ein seri?ses Unternehmen handelt. Die Firma wird von Kurt Vonbank gef?hrt, einem Unternehmer der als Mittelst?ndler einen guten Ruf genie?t und viel Erfahrung in der Unternehmensf?hrung hat. Auch Krisenmanagement bei anderen Unternehmen ist ihm nicht fremd. Ich bin sicher, wir werden in ihm eine ideale Erg?nzung finden.
ECOreporter.de: Die Intec wolle ?ber unit energy regenerative Energieprojekte einer Berliner Unternehmensgruppe umzusetzen, hei?t es in der Einladung. Um welche Unternehmensgruppe handelt es sich.
Beyer: Es handelt sich um die Metz-Gruppe in Berlin. Repr?sentant der Metz-Gruppe ist J?rgen Luthardt. Er ist ein renommierter Unternehmer, der mit Bundeskanzler Kohl in China und zuletzt mit Gerhard Schr?der in Libyen war. Luthardt genie?t in Politik und Wirtschaft hohes Ansehen. ?ber seine Kontakte kann unit energy im Projektbereich profitieren.
Wie Sie der Homepage (www.metz-group.com ) entnehmen k?nnen, verf?gt die Unternehmensgruppe ?ber viel Erfahrung im Bau von gro?en Kraftwerken im Bereich Biomasse. F?r uns w?re die "Vermittlung" von kleinen Biomassekraftwerken durch die Metz-Gruppe von gro?em Vorteil. Dies gilt umsomehr, als die Errichtung durch die Metz-Gruppe erfolgen w?rde. Ein Desaster wie in Ancinale scheint für mich daher sehr unwahrscheinlich.
ECOreporter.de: Wie realistisch ist es, dass Ihr Unternehmen das italienische Wasserkraftwerk Ancinale wieder in seinen Besitz bringt? Werden Sie durch die Beh?rden vor Ort bei der Aufkl?rung des Falls behindert oder unterst?tzt?
Beyer: Am Endergebnis habe ich keinen Zweifel, solange die Aktion?re den in der Einladung zur Hauptversammlung vorgeschlagenen Weg mitgehen.
Die ma?geblichen Beh?rden unterst?tzen uns schon. Vor allem aber ist es unserem Rechtsanwalt in Rom und seinen beiden Kollegen in Bari zu verdanken, dass in Italien schon so viele Erfolge erzielt haben.
Wenn uns das Geld nicht ausgeht, werden wir siegen. Allein schon aus diesem Grund sind die Antr?ge zur Hauptversammlung begr?ndet und gerechtfertigt.
ECOreporter.de: Sie erw?hnen in der Einladung ein "Investorenkonzept" und "verschiedene Projektm?glichkeiten in den Bereichen Photovoltaik, Wasserkraft und Windenergie". Handelt es sich dabei um konkrete Projekte, deren Rechte bereits bei der unit energy AG liegen?
Beyer: Es handelt sich insgesamt nur um reale Projekte. Teilweise sind die Projekte durch ein LOI (Letter of Intent; Absichtserkl?rung) gesichert, teilweise durch die Kontakte zu den ma?geblichen Inhabern der Projektrechte vor Ort. Unserem Aufsichtsrat Heinz Schwarzenbohler werden st?ndig qualitativ hochwertige Projekte z.B. in Spanien und auch in den neuen EU-Beitrittsl?ndern aber auch den EU-Schwellenl?ndern angeboten. Er erm?glicht uns den Zugriff auf diese Kontakte.
Ich selbst habe im Bereich Photovoltaik und Windenergie Kontakte gekn?pft, durch die wir Projekte bekommen k?nnen. Aber wir m?ssen erst einmal in der Lage sein, diese finanziell zu bew?ltigen. Das geht definitiv nur mit einem Gro?investor in der unit energy.
ECOreporter.de: Welches Interesse hat die Intec an der unit energy AG?
Beyer: Es gibt zwei klare Interessen:
Zum einen ist es das Interesse an einem lukrativen Investment. Die Aktie der unit energy soll im Markt wieder einen Wert bekommen, das Unternehmen wieder eine bedeutende Stellung.
Zum anderen will der Investor durch die Umsetzung der Biomasseprojekte und einiger unserer eigenen Projekte mit der unit energy schlicht Geld verdienen. Nur so kann es Dividenden geben und nur so kann die Aktie im Wert wieder steigen.
?brigens sind das Interessen, die sich m.E. mit denen der heutigen Aktion?re decken.
ECOreporter.de: Wie hoch wird der Anteil der freien Aktion?re an Ihrem Unternehmen sein, wenn alle Ma?nahmen wie geplant umgesetzt werden.
Beyer: Die Intec GesmbH wird nach den beiden Kapitalerh?hungen einen Anteil von 65,27 Prozent besitzen. Das bedeutet: der Streubesitz l?ge bei 34,73 Prozent. Der Investor legt gro?en Wert darauf, dass er in den n?chsten Jahren einen Anteil von ?ber 50 Prozent beh?lt.
Nach der bereits geplanten weiteren geplanten Kapitalerh?hung unter Bezugsrechtswahrung k?nnen sich die Prozents?tze aber zugunsten des Streubesitzes verschieben. Ein Satz von mehr als 50 Prozent Streubesitz ist sicher nicht zu erwarten.
ECOreporter.de: Sie erheben schwere Vorw?rfe gegen einige ehemalige Vorst?nde der unit energy AG. Werden Sie auch juristisch gegen die damals Verantwortlichen vorgehen?
Beyer: Aus der Aktion?rsschaft wurde Strafanzeigen gegen fr?here unit-Vorst?nde erstattet. Wir warten zun?chst auf die Ermittlungsergebnisse von Landeskriminalamt, Interpol und der Staatsanwaltschaft Frankfurt. Dort besch?ftigen sich mehrere Wirtschaftspr?fer mit den damaligen Vorg?ngen.
Das Problem ist: nicht jedes strafbare Verhalten ist nachweisbar. Der Grat zwischen gro?em unternehmerischen Ungeschick, intelligenter Tarnung und strafrechtlich relevantem Tun ist oft sehr schmal. Ich wei? nicht, ob die Dinge durch das Verfahren eindeutig gekl?rt werden. Deshalb macht es jetzt keinen Sinn, Verfahren loszutreten, die wiederum Mengen von Kapital verschlingen.
ECOreporter.de: Wie beurteilen Sie die Rolle des Aufsichtsrates der unit energy in den Jahren 1996 bis 1999?
Beyer: Dazu gibt es gibt einen weisen Spruch: "Wenn man vom Rathaus kommt, ist man schlauer als vorher." Ich will damit sagen, h?tte man damals gewusst, was man heute wei?, so h?tte man sicher vieles anders gemacht.
Der Aufsichtsrat hat Ende 1999 unter dem Vorsitz von Bernd Weber die Notbremse gezogen. Damit war der Weg eingeschlagen, unser Unternehmen zu sanieren. Das ist ma?geblich. Etwaige Vers?umnisse von Aufsichtsr?ten k?nnen jetzt nicht mein Thema sein.
ECOreporter.de: Herr Beyer, wir danken Ihnen für das Gespr?ch!
Den vollst?ndigen Text der Einladung der unit energy AG zur Hauptversammlung finden Sie hier.
Bild: Walter Felix Beyer / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Herr Beyer, der Kapitalschnitt und die anschlie?ende Kapitalerh?hung seien unabdingbar um die unit energy europe AG zu retten, schreiben Sie in der Einladung zur Hauptversammlung am 5. Oktober. Welche anderen Optionen gab es? Weshalb wurden sie verworfen?
Walter Felix Beyer: Es gab Gespr?che und Verhandlungen mit mehreren Interessenten. Diese waren teils reine Finanzinvestoren, teils Unternehmen aus der regenerativen Branche.
Alle Interessenten aus der Branche haben sich letztendlich zur?ckgezogen, weil sie die "verbrannte Erde" scheuten. Ein guter Ruf in der Branche und die Vergangenheit von unit energy passen scheinbar nicht zusammen.
Die Verbindung von Investment und strategischem Partner bei der Intec GesmbH aus Bludenz, ist für Aufsichtsrat und Vorstand der unit energy ein ganz entscheidender Schritt in die Zukunft. Die Kombination von Geld und guten Projekten sprach eindeutig für die Intec GesmbH. Die Intec ist ein seri?ses Unternehmen handelt. Die Firma wird von Kurt Vonbank gef?hrt, einem Unternehmer der als Mittelst?ndler einen guten Ruf genie?t und viel Erfahrung in der Unternehmensf?hrung hat. Auch Krisenmanagement bei anderen Unternehmen ist ihm nicht fremd. Ich bin sicher, wir werden in ihm eine ideale Erg?nzung finden.
ECOreporter.de: Die Intec wolle ?ber unit energy regenerative Energieprojekte einer Berliner Unternehmensgruppe umzusetzen, hei?t es in der Einladung. Um welche Unternehmensgruppe handelt es sich.
Beyer: Es handelt sich um die Metz-Gruppe in Berlin. Repr?sentant der Metz-Gruppe ist J?rgen Luthardt. Er ist ein renommierter Unternehmer, der mit Bundeskanzler Kohl in China und zuletzt mit Gerhard Schr?der in Libyen war. Luthardt genie?t in Politik und Wirtschaft hohes Ansehen. ?ber seine Kontakte kann unit energy im Projektbereich profitieren.
Wie Sie der Homepage (www.metz-group.com ) entnehmen k?nnen, verf?gt die Unternehmensgruppe ?ber viel Erfahrung im Bau von gro?en Kraftwerken im Bereich Biomasse. F?r uns w?re die "Vermittlung" von kleinen Biomassekraftwerken durch die Metz-Gruppe von gro?em Vorteil. Dies gilt umsomehr, als die Errichtung durch die Metz-Gruppe erfolgen w?rde. Ein Desaster wie in Ancinale scheint für mich daher sehr unwahrscheinlich.
ECOreporter.de: Wie realistisch ist es, dass Ihr Unternehmen das italienische Wasserkraftwerk Ancinale wieder in seinen Besitz bringt? Werden Sie durch die Beh?rden vor Ort bei der Aufkl?rung des Falls behindert oder unterst?tzt?
Beyer: Am Endergebnis habe ich keinen Zweifel, solange die Aktion?re den in der Einladung zur Hauptversammlung vorgeschlagenen Weg mitgehen.
Die ma?geblichen Beh?rden unterst?tzen uns schon. Vor allem aber ist es unserem Rechtsanwalt in Rom und seinen beiden Kollegen in Bari zu verdanken, dass in Italien schon so viele Erfolge erzielt haben.
Wenn uns das Geld nicht ausgeht, werden wir siegen. Allein schon aus diesem Grund sind die Antr?ge zur Hauptversammlung begr?ndet und gerechtfertigt.
ECOreporter.de: Sie erw?hnen in der Einladung ein "Investorenkonzept" und "verschiedene Projektm?glichkeiten in den Bereichen Photovoltaik, Wasserkraft und Windenergie". Handelt es sich dabei um konkrete Projekte, deren Rechte bereits bei der unit energy AG liegen?
Beyer: Es handelt sich insgesamt nur um reale Projekte. Teilweise sind die Projekte durch ein LOI (Letter of Intent; Absichtserkl?rung) gesichert, teilweise durch die Kontakte zu den ma?geblichen Inhabern der Projektrechte vor Ort. Unserem Aufsichtsrat Heinz Schwarzenbohler werden st?ndig qualitativ hochwertige Projekte z.B. in Spanien und auch in den neuen EU-Beitrittsl?ndern aber auch den EU-Schwellenl?ndern angeboten. Er erm?glicht uns den Zugriff auf diese Kontakte.
Ich selbst habe im Bereich Photovoltaik und Windenergie Kontakte gekn?pft, durch die wir Projekte bekommen k?nnen. Aber wir m?ssen erst einmal in der Lage sein, diese finanziell zu bew?ltigen. Das geht definitiv nur mit einem Gro?investor in der unit energy.
ECOreporter.de: Welches Interesse hat die Intec an der unit energy AG?
Beyer: Es gibt zwei klare Interessen:
Zum einen ist es das Interesse an einem lukrativen Investment. Die Aktie der unit energy soll im Markt wieder einen Wert bekommen, das Unternehmen wieder eine bedeutende Stellung.
Zum anderen will der Investor durch die Umsetzung der Biomasseprojekte und einiger unserer eigenen Projekte mit der unit energy schlicht Geld verdienen. Nur so kann es Dividenden geben und nur so kann die Aktie im Wert wieder steigen.
?brigens sind das Interessen, die sich m.E. mit denen der heutigen Aktion?re decken.
ECOreporter.de: Wie hoch wird der Anteil der freien Aktion?re an Ihrem Unternehmen sein, wenn alle Ma?nahmen wie geplant umgesetzt werden.
Beyer: Die Intec GesmbH wird nach den beiden Kapitalerh?hungen einen Anteil von 65,27 Prozent besitzen. Das bedeutet: der Streubesitz l?ge bei 34,73 Prozent. Der Investor legt gro?en Wert darauf, dass er in den n?chsten Jahren einen Anteil von ?ber 50 Prozent beh?lt.
Nach der bereits geplanten weiteren geplanten Kapitalerh?hung unter Bezugsrechtswahrung k?nnen sich die Prozents?tze aber zugunsten des Streubesitzes verschieben. Ein Satz von mehr als 50 Prozent Streubesitz ist sicher nicht zu erwarten.
ECOreporter.de: Sie erheben schwere Vorw?rfe gegen einige ehemalige Vorst?nde der unit energy AG. Werden Sie auch juristisch gegen die damals Verantwortlichen vorgehen?
Beyer: Aus der Aktion?rsschaft wurde Strafanzeigen gegen fr?here unit-Vorst?nde erstattet. Wir warten zun?chst auf die Ermittlungsergebnisse von Landeskriminalamt, Interpol und der Staatsanwaltschaft Frankfurt. Dort besch?ftigen sich mehrere Wirtschaftspr?fer mit den damaligen Vorg?ngen.
Das Problem ist: nicht jedes strafbare Verhalten ist nachweisbar. Der Grat zwischen gro?em unternehmerischen Ungeschick, intelligenter Tarnung und strafrechtlich relevantem Tun ist oft sehr schmal. Ich wei? nicht, ob die Dinge durch das Verfahren eindeutig gekl?rt werden. Deshalb macht es jetzt keinen Sinn, Verfahren loszutreten, die wiederum Mengen von Kapital verschlingen.
ECOreporter.de: Wie beurteilen Sie die Rolle des Aufsichtsrates der unit energy in den Jahren 1996 bis 1999?
Beyer: Dazu gibt es gibt einen weisen Spruch: "Wenn man vom Rathaus kommt, ist man schlauer als vorher." Ich will damit sagen, h?tte man damals gewusst, was man heute wei?, so h?tte man sicher vieles anders gemacht.
Der Aufsichtsrat hat Ende 1999 unter dem Vorsitz von Bernd Weber die Notbremse gezogen. Damit war der Weg eingeschlagen, unser Unternehmen zu sanieren. Das ist ma?geblich. Etwaige Vers?umnisse von Aufsichtsr?ten k?nnen jetzt nicht mein Thema sein.
ECOreporter.de: Herr Beyer, wir danken Ihnen für das Gespr?ch!
Den vollst?ndigen Text der Einladung der unit energy AG zur Hauptversammlung finden Sie hier.
Bild: Walter Felix Beyer / Quelle: Unternehmen