Anleihen / AIF

7.11.2003: Düsseldorfer Börse bereitet Handel mit geschlossenen Fonds vor

Die Börse Düsseldorf hat GEFOX eingerichtet, einen Marktplatz für den Handel mit Anteilen an Geschlossenen Fonds. Das System sehe eine regelmäßige neutrale Analyse und Evaluierung des Handels vor, wobei ein "Fair Value" ermittelt werde, berichtet die Börse in einer Pressemitteilung.

Durch die Verschiedenartigkeit der Produkte sowie gesellschaftsrechtliche Restriktionen bei der Handelbarkeit sei die Übertragung von Fondsanteilen zeitaufwändig und ineffizient, schreiben die Organisatoren des Wertpapierhandels. Durch die fehlende neutrale Bewertung sei es selbst Insidern kaum möglich, den Wert eines Fondsanteils aktuell einschätzen zu können. Diese Faktoren seien das größte Hemmnis bei der Investitionsentscheidung in eine solche Kapitalanlage - der Anleger wolle sich von seinen Anteilen auch schnell und einfach trennen können, berichtet die Börse.

"In GEFOX sollen ausschließlich Anteile Geschlossener Fonds gelistet werden, die frei handelbar sind", sagt Dirk Elberskirch, Vorstand der Börse. Ihre Übertragung dürfe beispielsweise nicht an die Zustimmung der Gesellschaft oder andere Einschränkungen gebunden sein, so Elberskirch. Die Düsseldorfer Börse hofft, eine neue Generation Geschlossener Fonds entstehen, deren Konstruktion auf GEFOX zugeschnitten sei. Eine Zulassung für bereits bestehende Fonds sei möglich, wenn sie die von der Börse vorgeschriebenen Voraussetzungen erfüllten. "Dies dürfte aber eher die Ausnahme sein", so Elberskirch.

Die in GEFOX gelisteten Fonds sollen vierteljährlich evaluiert werden. Aufgabe der Analysten ist es, einen "Fair Value" der Fondsanteile zu ermitteln. Er soll eine Orientierung über den Marktwert der Fondsanteile ermöglichen. "Der Fonds verpflichtet sich mit der Teilnahme an GEFOX bindend, alle Zahlen offen zu legen, die der Analyst zur unabhängigen Bewertung benötigt", betont Florian Schoeller. Die Börse überprüfe dabei die Qualifikation des Analystenhauses.

Jeder Fonds erhalte zudem eine Wertpapierkennnummer (ISIN), die ihn eindeutig identifizierbar macht und es erleichtert, die Fondsanteile in Depots einzubuchen und damit die Bestandsführung, etwa im Falle der Vermögensverwaltung, vorzunehmen, ergänzt die Börse. Listinganträge können seit Mittwoch gestellt werden. Der Informationsteil der Plattform soll Mitte Dezember freigeschaltet werden. Der Handel selbst werde im 2. Quartal 2004 auf der Internetplattform starten. "Die Erfahrungen der Branche zeigen, dass mit nennenswerten Transaktionen erst in einigen Jahren zu rechenen ist."
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