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8.10.2004: Ad hoc: Bremer Woll-Kämmerei AG: Zwischenberichtes zum 1. Halbjahr 2004, Teil 1
Sehr geehrte Aktionärin, sehr geehrter Aktionär,
Der Welttextilmarkt und damit auch die Wolltextilindustrie sind in den ersten
sechs Monaten des Jahres 2004 nicht aus der Talsohle herausgekommen. Dieses
gilt besonders für die Verkaufsseite, wo ein besserer Absatz von Kammzügen
erwartet wurde, aber nicht eintrat. Auf der Rohwoll-Angebotsseite sah es etwas
besser aus. Der Rohwollpreis festigte sich in diesen ersten Monaten des Jahres
2004, was zu einer weiteren Verbesserung des Preisverhältnisses der Wollfaser
zu den Wettbewerbsfasern aus Synthetik und Baumwolle führte.
Die unverändert schwache Marktlage und noch nicht abgeschlossene technische
Maßnahmen in der Bremer Kämmerei haben dazu geführt, dass im Konzern in den
ersten sechs Monaten nach IFRS ein Verlust von 16,3 Mio. EUR entstanden ist
(Vorjahreszeitraum: Verlust von 6,3 Mio. EUR). Die Ergebnisverschlechterung
ist vor allem auf außerordentliche Aufwendungen in Höhe von 3,1 Mio. EUR
zurückzuführen und auf die erst kürzlich erforderlich gewordene Abwertung der
australischen Zwischenholding BWK Holdings in Höhe von 6,3 Mio. EUR. Die
Abwertung der BWK Holdings auf 5,0 Mio. EUR ist Teil der kürzlich
angekündigten Restrukturierung der BWK Gruppe. In diesem Zusammenhang hat
unser Hauptaktionär einen Kaufpreis in Höhe von 5,0 Mio. EUR geboten, um die
BWK Holdings einschließlich der Darlehen von 40,8 Mio. EUR und aller sonstigen
Verbindlichkeiten zu erwerben. Die Angemessenheit des Kaufpreises ist von
einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer bestätigt worden. Diese Bewertung ist vor
allem durch das schlechte Ergebnis der australischen Kämmereien und der
weiterhin instabilen Marktlage geprägt. Der Vorstand beabsichtigt, das Angebot
des Hauptaktionärs als Teil des Restrukturierungspaketes anzunehmen.
Die operativen Verluste der ersten sechs Monate zusammen mit den
außerordentlichen Aufwendungen und der Abwertung der BWK Holdings haben das
Gesellschaftsvermögen der Bremer Woll-Kämmerei AG aufgezehrt. Der Vorstand hat
gemäß § 15 WpHG der Öffentlichkeit in der Ad-hoc-Mitteilung vom 21. Juli 2004
bereits mitgeteilt, dass die Verluste annähernd 70% des Grundkapitals
aufgezerrt haben. Die seitdem vorzunehmende Abwertung der australischen
Beteiligungen führte im Einzelabschluss der BWK AG zu einer weiteren
Reduktion des Eigenkapitals um 13,7 Mio. EUR. Auf Basis der HGB-
Bilanzierungsgrundsätze weist die Bilanz der BWK AG zum 30. Juni 2004 ein
negatives Eigenkapital in Höhe von 5,4 Mio. EUR aus. Es ist zu beachten, dass
in der Handelsbilanz der BWK AG zum 30. Juni 2004 die vom Vorstand mit den
Banken und dem Hauptaktionär ausgehandelten Sanierungsbeiträge noch nicht
enthalten sind. Unter Berücksichtigung der Sanierungsbeiträge wird der
Fehlbetrag von 5,4 Mio. EUR jedoch mehr als ausgeglichen, so dass z. Zt.
keine technische Überschuldung vorliegt und die BWK AG fortbestehen kann. Die
Sanierungsbeiträge können aufgrund des deutschen Handelsrechts erst bilanziert
werden, wenn die Aktionäre der BWK AG den für die Durchführung der Sanierung
erforderlichen Beschlussvorschlägen von Vorstand und Aufsichtsrat auf der für
November 2004 anberaumten außerordentlichen Hauptversammlung zugestimmt haben
und diese umgesetzt sind.
Der Vorstand hatte die Restrukturierungsmaßnahmen auf der ordentlichen
Hauptversammlung am 31. August 2004 den Aktionären vorgestellt. Die Aktionäre
werden zu einer außerordentlichen Hauptversammlung eingeladen, um über die zur
Sanierung erforderlichen Kapital- und Refinanzierungsvorschläge abzustimmen.
Die Umsatzerlöse der BWK betrugen im Berichtszeitraum 53,5 Mio. EUR
(Vorjahreszeitraum: 65,1 Mio. EUR) und liegen damit unter dem Vorjahresniveau,
hauptsächlich bedingt durch niedrigere Rohwollpreise.
Marktseitig veränderte sich das Kaufverhalten der Spinnereien jedoch nicht.
Nach wie vor wurden die Geschäfte zum Abdecken des kurzfristigen Bedarfs
getätigt, wobei der hohe Preisdruck auf den Kammzugverkäufen bestehen blieb.
Letztlich schlossen die beiden Handelsgesellschaften BWK EE und BWK EA im
Berichtszeitraum mit einem Verlust ab. Um die Koordination des Kammzughandels
zu verbessern, wurde die Vertriebsstruktur Ende des letzten Jahres den
Gegebenheiten angepasst.
Die neuseeländische Handelsgesellschaft profitierte weiterhin von der stabilen
Nachfrage nach Wollteppichen und anderen Heimtextilien, so dass JS Brooksbank
mit einem positiven Beitrag das Konzern-Ergebnis verbesserte.
Da das Ergebnis der Kämmereien in Bremen, Australien und der Türkei maßgeblich
von den Kammlöhnen und der Produktionsauslastung abhängt, konnten die für das
1. Halbjahr 2004 gesetzten Ziele nicht erreicht werden. Dieses führte zu einem
Verlust in allen Kämmereien.
Unerwartete Finanzierungs-Hindernisse verzögerten die Umbaumaßnahmen in dem
Bremer Werk um etwa drei Monate. Die durchgeführten Maßnahmen werden
voraussichtlich zur Mitte des zweiten Halbjahres 2004 voll greifen und sich
auf die Ertragskraft der Bremer Kämmerei positiv auswirken. Die ersten
Ergebnisse der Modernisierungsmaßnahmen haben die Erwartungen voll erfüllt.
Der Chemiefaser-Bereich erwirtschaftete wieder einen positiven Ergebnisbeitrag
im Berichtszeitraum. Allerdings wirkte sich der weiterhin starke Euro
nachteilig auf die Ergebnisentwicklung aus. Durch eine Reihe von Maßnahmen in
der Rohstoffbeschaffung sowie durch gezielte Innovationen im Produktbereich
ist es jedoch gelungen, diese Effekte weitestgehend zu kompensieren. Insgesamt
leidet dieser Bereich ebenfalls an der nicht ausreichenden Nachfrage nach
Textilien.
Die BREWA Umweltservice GmbH erzielte ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis. Für
die Umrüstung des Heizkraftwerkes der BWK in Bremen sind die wichtigsten
Schritte eingeleitet. Die Eckpunkte der Finanzierung stehen fest und die
Genehmigung wurde am 26. August erteilt, so dass voraussichtlich im Juni 2005
das Kraftwerk mit Sekundärbrennstoffen betrieben werden kann. Es wird
erwartet, dass das so umgerüstete Kraftwerk die Energiekosten für den Bremer
Standort erheblich reduzieren wird.
Die wirtschaftliche Situation hat sich weltweit stabilisiert. Die wichtigsten
Volkswirtschaften haben stabile Wachstumsraten, nur in Deutschland bleibt das
Wachstum deutlich unter dem der anderen Industrienationen. Zur Zeit ist
allerdings nicht abzusehen, ob die hohen Rohölpreise die konjunkturelle
Entwicklung dämpfen könnten. Eine weitere Erhöhung der Rohölpreise hätte auch
eine Verteuerung der Synthetikfasern zur Folge. Dies würde das Verhältnis der
Faserpreise weiter zu Gunsten der Wolle verschieben.
Auf den Modemessen dieses Jahres deutete sich ein Trend hin zur Wolle an, was
auf eine steigende Nachfrage schließen lässt. Für einen daraus resultierenden
besseren Absatz von Kammzügen muss jedoch grundsätzlich mit einem Nachlauf von
mindestens sechs Monaten gerechnet werden. Deshalb erwartet das Management,
dass voraussichtlich ab Oktober diesen Jahres sich die Nachfrage nach
Kammzügen verbessern wird. Die Schließung vieler Kämmereien in den letzten
zwei Jahren und das dadurch reduzierte Angebot von Kammzug sollte sich
eigentlich positiv auf die verbleibenden Kämmereien auswirken. Die
Wettbewerbsfähigkeit der BWK in diesem Markt sollte sich durch die geplante
Restrukturierung verbessern.
Bremen, im Oktober 2004
Der Vorstand
Günther Beier Trevor Thiele
Ende Teil 1
Der Welttextilmarkt und damit auch die Wolltextilindustrie sind in den ersten
sechs Monaten des Jahres 2004 nicht aus der Talsohle herausgekommen. Dieses
gilt besonders für die Verkaufsseite, wo ein besserer Absatz von Kammzügen
erwartet wurde, aber nicht eintrat. Auf der Rohwoll-Angebotsseite sah es etwas
besser aus. Der Rohwollpreis festigte sich in diesen ersten Monaten des Jahres
2004, was zu einer weiteren Verbesserung des Preisverhältnisses der Wollfaser
zu den Wettbewerbsfasern aus Synthetik und Baumwolle führte.
Die unverändert schwache Marktlage und noch nicht abgeschlossene technische
Maßnahmen in der Bremer Kämmerei haben dazu geführt, dass im Konzern in den
ersten sechs Monaten nach IFRS ein Verlust von 16,3 Mio. EUR entstanden ist
(Vorjahreszeitraum: Verlust von 6,3 Mio. EUR). Die Ergebnisverschlechterung
ist vor allem auf außerordentliche Aufwendungen in Höhe von 3,1 Mio. EUR
zurückzuführen und auf die erst kürzlich erforderlich gewordene Abwertung der
australischen Zwischenholding BWK Holdings in Höhe von 6,3 Mio. EUR. Die
Abwertung der BWK Holdings auf 5,0 Mio. EUR ist Teil der kürzlich
angekündigten Restrukturierung der BWK Gruppe. In diesem Zusammenhang hat
unser Hauptaktionär einen Kaufpreis in Höhe von 5,0 Mio. EUR geboten, um die
BWK Holdings einschließlich der Darlehen von 40,8 Mio. EUR und aller sonstigen
Verbindlichkeiten zu erwerben. Die Angemessenheit des Kaufpreises ist von
einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer bestätigt worden. Diese Bewertung ist vor
allem durch das schlechte Ergebnis der australischen Kämmereien und der
weiterhin instabilen Marktlage geprägt. Der Vorstand beabsichtigt, das Angebot
des Hauptaktionärs als Teil des Restrukturierungspaketes anzunehmen.
Die operativen Verluste der ersten sechs Monate zusammen mit den
außerordentlichen Aufwendungen und der Abwertung der BWK Holdings haben das
Gesellschaftsvermögen der Bremer Woll-Kämmerei AG aufgezehrt. Der Vorstand hat
gemäß § 15 WpHG der Öffentlichkeit in der Ad-hoc-Mitteilung vom 21. Juli 2004
bereits mitgeteilt, dass die Verluste annähernd 70% des Grundkapitals
aufgezerrt haben. Die seitdem vorzunehmende Abwertung der australischen
Beteiligungen führte im Einzelabschluss der BWK AG zu einer weiteren
Reduktion des Eigenkapitals um 13,7 Mio. EUR. Auf Basis der HGB-
Bilanzierungsgrundsätze weist die Bilanz der BWK AG zum 30. Juni 2004 ein
negatives Eigenkapital in Höhe von 5,4 Mio. EUR aus. Es ist zu beachten, dass
in der Handelsbilanz der BWK AG zum 30. Juni 2004 die vom Vorstand mit den
Banken und dem Hauptaktionär ausgehandelten Sanierungsbeiträge noch nicht
enthalten sind. Unter Berücksichtigung der Sanierungsbeiträge wird der
Fehlbetrag von 5,4 Mio. EUR jedoch mehr als ausgeglichen, so dass z. Zt.
keine technische Überschuldung vorliegt und die BWK AG fortbestehen kann. Die
Sanierungsbeiträge können aufgrund des deutschen Handelsrechts erst bilanziert
werden, wenn die Aktionäre der BWK AG den für die Durchführung der Sanierung
erforderlichen Beschlussvorschlägen von Vorstand und Aufsichtsrat auf der für
November 2004 anberaumten außerordentlichen Hauptversammlung zugestimmt haben
und diese umgesetzt sind.
Der Vorstand hatte die Restrukturierungsmaßnahmen auf der ordentlichen
Hauptversammlung am 31. August 2004 den Aktionären vorgestellt. Die Aktionäre
werden zu einer außerordentlichen Hauptversammlung eingeladen, um über die zur
Sanierung erforderlichen Kapital- und Refinanzierungsvorschläge abzustimmen.
Die Umsatzerlöse der BWK betrugen im Berichtszeitraum 53,5 Mio. EUR
(Vorjahreszeitraum: 65,1 Mio. EUR) und liegen damit unter dem Vorjahresniveau,
hauptsächlich bedingt durch niedrigere Rohwollpreise.
Marktseitig veränderte sich das Kaufverhalten der Spinnereien jedoch nicht.
Nach wie vor wurden die Geschäfte zum Abdecken des kurzfristigen Bedarfs
getätigt, wobei der hohe Preisdruck auf den Kammzugverkäufen bestehen blieb.
Letztlich schlossen die beiden Handelsgesellschaften BWK EE und BWK EA im
Berichtszeitraum mit einem Verlust ab. Um die Koordination des Kammzughandels
zu verbessern, wurde die Vertriebsstruktur Ende des letzten Jahres den
Gegebenheiten angepasst.
Die neuseeländische Handelsgesellschaft profitierte weiterhin von der stabilen
Nachfrage nach Wollteppichen und anderen Heimtextilien, so dass JS Brooksbank
mit einem positiven Beitrag das Konzern-Ergebnis verbesserte.
Da das Ergebnis der Kämmereien in Bremen, Australien und der Türkei maßgeblich
von den Kammlöhnen und der Produktionsauslastung abhängt, konnten die für das
1. Halbjahr 2004 gesetzten Ziele nicht erreicht werden. Dieses führte zu einem
Verlust in allen Kämmereien.
Unerwartete Finanzierungs-Hindernisse verzögerten die Umbaumaßnahmen in dem
Bremer Werk um etwa drei Monate. Die durchgeführten Maßnahmen werden
voraussichtlich zur Mitte des zweiten Halbjahres 2004 voll greifen und sich
auf die Ertragskraft der Bremer Kämmerei positiv auswirken. Die ersten
Ergebnisse der Modernisierungsmaßnahmen haben die Erwartungen voll erfüllt.
Der Chemiefaser-Bereich erwirtschaftete wieder einen positiven Ergebnisbeitrag
im Berichtszeitraum. Allerdings wirkte sich der weiterhin starke Euro
nachteilig auf die Ergebnisentwicklung aus. Durch eine Reihe von Maßnahmen in
der Rohstoffbeschaffung sowie durch gezielte Innovationen im Produktbereich
ist es jedoch gelungen, diese Effekte weitestgehend zu kompensieren. Insgesamt
leidet dieser Bereich ebenfalls an der nicht ausreichenden Nachfrage nach
Textilien.
Die BREWA Umweltservice GmbH erzielte ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis. Für
die Umrüstung des Heizkraftwerkes der BWK in Bremen sind die wichtigsten
Schritte eingeleitet. Die Eckpunkte der Finanzierung stehen fest und die
Genehmigung wurde am 26. August erteilt, so dass voraussichtlich im Juni 2005
das Kraftwerk mit Sekundärbrennstoffen betrieben werden kann. Es wird
erwartet, dass das so umgerüstete Kraftwerk die Energiekosten für den Bremer
Standort erheblich reduzieren wird.
Die wirtschaftliche Situation hat sich weltweit stabilisiert. Die wichtigsten
Volkswirtschaften haben stabile Wachstumsraten, nur in Deutschland bleibt das
Wachstum deutlich unter dem der anderen Industrienationen. Zur Zeit ist
allerdings nicht abzusehen, ob die hohen Rohölpreise die konjunkturelle
Entwicklung dämpfen könnten. Eine weitere Erhöhung der Rohölpreise hätte auch
eine Verteuerung der Synthetikfasern zur Folge. Dies würde das Verhältnis der
Faserpreise weiter zu Gunsten der Wolle verschieben.
Auf den Modemessen dieses Jahres deutete sich ein Trend hin zur Wolle an, was
auf eine steigende Nachfrage schließen lässt. Für einen daraus resultierenden
besseren Absatz von Kammzügen muss jedoch grundsätzlich mit einem Nachlauf von
mindestens sechs Monaten gerechnet werden. Deshalb erwartet das Management,
dass voraussichtlich ab Oktober diesen Jahres sich die Nachfrage nach
Kammzügen verbessern wird. Die Schließung vieler Kämmereien in den letzten
zwei Jahren und das dadurch reduzierte Angebot von Kammzug sollte sich
eigentlich positiv auf die verbleibenden Kämmereien auswirken. Die
Wettbewerbsfähigkeit der BWK in diesem Markt sollte sich durch die geplante
Restrukturierung verbessern.
Bremen, im Oktober 2004
Der Vorstand
Günther Beier Trevor Thiele
Ende Teil 1