Erneuerbare Energie

8.4.2006: Doch kein gemeinsamer Markt für Grünstromzertifikate in Skandinavien

Die norwegische Regierung hat sich gegen einen gemeinsamen Markt für Grünstromzertifikate mit Schweden ausgesprochen. Das meldet die "neue energie". Damit sei das erste länderübergreifende Handelssystem für solche Zertifikate geplatzt. Beim Handel mit Grünstromzertifikaten erhält ein Produzent von Energie aus erneuerbaren Quellen für eine bestimmte Menge "grünen" Stroms ein Zertifikat: das Renewable Energy Certificate (REC). Wenn ein Unternehmen seinen Stromverbrauch aus erneuerbaren Energien decken möchte, kauft es einen entsprechenden Anteil an Renewable Energy Certificates bei einem Grünstromproduzenten, der über diese Zertifikate verfügt. Das Zertifikat berechtigt dann zum Bezug einer bestimmten Menge Strom zu einem festgelegten Preis. Sobald der Stromverbraucher das REC bei dem Produzenten einlöst, wird das Zertifikat durch eine zentrale Agentur entwertet - der Grünstrom gilt nun als verbraucht. Die Zertifikate können länderübergreifend gehandelt werden. Mittlerweile beteiligen sich rund 20 europäische Staaten am Handel mit Grünstrom-Zertifikaten.

Die Entscheidung wurde laut "neue energie" seitens der norwegischen Regierung damit begründet, dass sich die Strompreise für den Endverbraucher aufgrund der Einführung der Zertifikate verdoppeln würden. Ein schwedischer Experte halte dem jedoch entgegen, dass es sich lediglich um eine Verteuerung von zwei bis drei Prozent gehandelt hätte.

Bildhinweis: Norwegens Fjorde bieten gute Voraussetzungen für Windkraftprojekte / Quelle: Unternehmen
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x