Erneuerbare Energie

9.10.2003: Täuschen Österreichs Energieversorger ihre Kunden? - Schwere Vorwürfe von Greenpeace und Global 2000

Österreichs Energieversorgungsunternehmen (EVU) verkaufen sauberen Strom aus Wasserkraft teuer ins Ausland und beliefern ihre Kunden mit Atomstrom. Das meldet Greenpeace Österreich unter Berufung auf aktuelle Berechnungen des Strom-Mix für das Jahr 2002 durch die Umweltschutzorganisationen Global 2000 und Greenpeace. Die EVU würden "schmutzigen" Strom auf den europäischen Strombörsen billig zukaufen, kritisiert die Umweltschutzorganisation weiter. Österreich werde zunehmend zu einem Absatzmarkt für Atomstromkonzerne.

Die österreichischen Energieversorgungsunternehmen würden den Anschein erwecken reine Wasserkraft zu verkaufen, bemängeln die Umweltschützer. Vor ihren Privatkunden verheimlichten sie ihre Tricks. Über die noch bis Sommer 2004 erlaubten "Produkt-Mixe" schafften es viele EVU, ihre Haushaltskunden über die tatsächliche Stromzusammensetzung zu täuschen. Das Paradebeispiel für Irreführung seien die so genannten "Naturstromangebote", etwa von Wienstrom, EVN oder der oberösterreichischen Energie AG. "Hier wird Ökostrom vorgegaukelt, in Wahrheit beziehen die Kunden ihre Energie jedoch von einem Atomstrom-Anbieter", so Thorben Becker, Energiereferent von Global 2000 und Jurrien Westerhof, Energieexperte bei Greenpeace. Die Kunde sollten den Atomausstieg selbst in die Hand nehmen fordern Global 2000 und Greenpeace einhellig. Empfehlenswert seien die Ökostromanbieter Ökostrom AG (www.oekostrom.at) und Alpen-Adria-Energy AG (www.aae.at).

Eine Liste mit dem Strom-Mix der einzelnen EVU finden Sie auf www.global2000.at und www.greenpeace.at.
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