Erneuerbare Energie

9.1.2007: EU-Bürger halten Energieforschung für besonders wichtig - EU investiert sechs Milliarden Euro

Nach einer Studie der Europäischen Kommission halten 60 Prozent der EU-Bürger die Energieforschung für besonders wichtig. Erneuerbare Energieträger werden dabei als positiv wahrgenommen. "Die Europäer sind sich bewusst, dass das Energiesystem der Zukunft entscheidend von neuen Technologien geprägt sein wird, und sie erwarten eine stärkere europaweite Zusammenarbeit bei der Entwicklung solcher Technologien", sagte EU-Forschungskommissar Potoènik. "Auf EU-Ebene werden wir in den nächsten sieben Jahren über sechs Milliarden Euro in die Energieforschung investieren."

54 Prozent der für die Studie Befragten sieht die Verringerung des Verbrauchs als Priorität an. Ein Drittel der EU-Bürger stellt spontan eine Beziehung zwischen Energiefragen und Preisen her. 45 Prozent sind der Meinung, dass die Energiepolitik ihrer Regierung in erster Linie für niedrige Energiepreise sorgen sollte. 76 Prozent vertreten die Auffassung, dass sich die Energiepreise in den nächsten drei Jahren verdoppeln werden. 47 Prozent halten Engpässe bei der Gasversorgung in den nächsten drei Jahren für wahrscheinlich.

Veröffentlicht wurde auch eine WETO-H2-Studie, die weltweite Perspektiven in der Energietechnologie bis 2050 ermittelt. Es wird damit gerechnet, dass der Weltenergieverbrauch von derzeit 10 Gigatonnen-Öläquivalent im Jahr bis 2050 auf jährlich 22 Gigatonnen-Öläquivalent ansteigt. Davon werden laut der Studie voraussichtlich 70 Prozent aus fossilen Quellen kommen, aus Kohle und Öl jeweils 26 Prozent, aus Erdgas 18 Prozent. Je 15 Prozent würden aus erneuerbaren Energiequellen und Kernenergie gewonnen werden. Die Preise für Öl und Erdgas auf dem Weltmarkt steigen dem Szenario zufolge stetig an und werden im Jahr 2050 rund 110 Dollar je Barrel Öl und 100 Dollar je Barrel Öläquivalent erreichen.

Laut der Studie bleibt der Gesamtenergieverbrauch in Europa bis 2030 beinahe stabil, steigt dann aber an. Im Jahr 2050 werden den Schätzungen zufolge 22 Prozent des europäischen Energiebedarfs durch erneuerbare Energieträger gedeckt und 30 Prozent durch Kernkraft, der Anteil fossiler Brennstoffe wird unter 50 Prozent liegen. Drei Viertel der Stromerzeugung beruhen dann möglicherweise auf Kernkraft und erneuerbaren Energieträgern, und die Hälfte der thermischen Energieerzeugung erfolgt in Kraftwerken mit CO2-Bindung und -Speicherung. Wasserstoff könnte einen Anteil von 15 Prozent der in Form von elektrischem Strom gelieferten Energiemenge haben. Im Jahr 2050 werde wohl die Hälfte des Gebäudebestandes aus Niedrigenergiehäusern bestehen und ein Viertel aus Ultra-Niedrigenergiehäusern, so die Prognosen der Studie. Mehr als die Hälfte der Fahrzeugflotte werde aus schadstoffamen oder besonders schadstoffarmen Fahrzeugen zum Beispiel mit Elektromotor oder Wasserstoffantrieb bestehen.

Bildhinweis: Auch Biogas spielt im Energiemix der Zukunft eine Rolle. / Quelle: Schmack Biogas AG
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