Anleihen / AIF

Abverkauf von Wölbern-Fondsimmobilien gestartet

Zahlreiche Anleger haben sich gegen den geplanten Komplettverkauf aller Immobilien aus den Publikumsfonds des Hamburger Emissionshauses Wölbern Invest entschieden. Deshalb ist der Pool der nun zum Verkauf stehenden Immobilien wesentlich kleiner als ursprünglich von Wölbern Invest angestrebt. Nunmehr stünden Gebäude im Wert von 750 Millionen Euro zum Verkauf, gab das Emissionshaus aus Hamburg bekannt. Eigentlich sollte das gesamte Porttfolio verkauft werden, dessen Wert Wölbern mit 1,4 Milliarden Euro beinahe doppelt so hoch angesetzt hat.


Für vier Fonds ist noch nicht endgültig klar, ob Wölbern die investierten Immobilien verkaufen darf. Darüber entscheiden jeweils Präsenzgesellschafterversammlungen. Stimmen diese allesamt zu, werde das zum Verkauf stehende Portfolio auf rund eine Milliarde Euro aufgestockt, hieß es. Die übrigen Fonds werden fortgeführt. Dort haben zu wenige für die Verkaufspläne votiert.


Insgesamt 40.000 Anleger waren aufgerufen, über die umstrittenen Verkaufspläne von Wölbern Invest abzustimmen (hier finden Sie einen Artikel über die Anlegerkritik und die Reaktion des Emissionshauses dazu). Um beschlussfähig zu sein, mussten jeweils 25 Prozent aller Anleger eines Fonds ihre Stimme abgeben.  Damit Wölbern die jeweiligen Investitionsobjekte eines Fonds dann tatsächlich verkaufen kann, mussten drei Viertel der Anleger eines beschlussfähigen Quorums zustimmen.


Das Emissionshaus geht davon aus, dass der Verkauf bis zum Jahresende 2013 abgeschlossen sein wird. Sobald die Transaktion vollendet ist, soll Wölbern Invest Medienberichten zufolge auch aus dem Branchenverband Verband Geschlossene Fonds austreten. Die offizielle Begründung für den Austritt lautet demnach, dass Wölbern dann faktisch keine Angebote für Privatanleger mehr macht. Allerdings war von Marktbeobachtern über ein Ausschlussverfahren gegen Wölbern Invest spekuliert worden. Auch hier war der nun gestartete Portfolio-Verkauf offenbar Stein des Anstoßes. Sowohl der Verband als auch das Emissionshaus sollen die Kommunikation untereinander über die Verkaufspläne im Vorfeld kritisiert haben.
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