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Aktuelle Studie: Bedeutung nachhaltiger Investments in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) stark gewachsen
Eine umfangreiche Studie zur Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten in der betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland (bAV) hat die Frankfurter Fortis Investments gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium vorgelegt. Laut der Untersuchung berücksichtigen die Anbieter der betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland (bAV) zunehmend ethische, soziale und ökologische Kriterien bei ihren Geldanlagen. Gleichzeitig würden die Versicherten verstärkt Wert darauf legen, dass nachhaltige Kriterien auch bei ihrer Altersvorsorge berücksichtigt werden, heißt es. Im Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) sei zudem seit 2002 eine Berichtspflicht über nachhaltige Investmentaktivitäten der bAV festgeschrieben (§ 115 Abs. 4).
Das Volumen kapitalgedeckter, betrieblicher Altersvorsorge (bAV) in Deutschland lag laut der Studie im Jahr 2006 bei 416 Milliarden Euro. Bis 2030 werde es sich auf zirka vier Billionen Euro vervierfachen, heißt es. Die Studie analysiere erstmals in einer Vollerhebung bei sehr hoher Rücklaufquote die Auswirkungen auf die drei externen Durchführungswege der bAV: Direktversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds. Ergänzend seien Experteninterviews geführt und ausgewertet worden. Für Direktzusagen und Unterstützungskassen gelte die VAG-Berichtspflicht nicht. Diese seien deshalb nicht untersucht; auch die Anbieter der privaten (z.B. „Riester-Rente“) oder gesetzlichen Altersvorsorge (z.B. berufsständische Versorgungswerke oder gesetzliche Rentenversicherung) seien nicht Gegenstand der Studie gewesen.
Bereits bei durchschnittlich 50 Prozent der analysierten bAV-Produkte werden den Angaben zufolge Nachhaltigkeitsaspekte in der Vermögensanlage genutzt, zum Teil allerdings nur in einzelnen Tarifen oder Assetklassen. 2009 solle eine bAV-Anbieterkonferenz diese nachhaltige Entwicklung weiter beflügeln. Die stärkste Berücksichtigung erfolgt laut der Studie bislang bei Investmentanteilen, gefolgt von Inhaber- und Namensschuldverschreibungen. Erstmals sei in der Studie detailliert nachzulesen, wie bAV-Anbieter ihre Versorgungsberechtigten gemäß der VAG-Berichtspflicht über die Berücksichtigung ethischer, sozialer und ökologischer Belange bei der Vermögensanlage informieren. Eine Standardisierung der Berichterstattung und eine systematische Prüfung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) werde vorgeschlagen.
Die Experteninterviews mit bAV-Anbietern, Verbandsvertretern und Maklern brachten folgende Ergebnisse:
Aufgrund des sehr langfristigen Anlagehorizonts der bAV von rund 27 Jahren bewerteten die Experten die inflationsbereinigten Renditeerwartungen verschiedener Anlageklassen der bAV und stellten fest, dass festverzinsliche Anlagearten deutlich zu hoch gewichtet sind, obwohl die Finanzmarktkrise gegenwärtig etwas anderes suggeriert. (Sehr) gute langfristige Renditen würden von Aktien, Aktienfonds inklusive Klimaschutz- und Wasserfonds, Private Equity Fonds inklusive Clean Tech Fonds und Rohstofffonds erwartet. Die meisten als besonders gut für nachhaltige Investments geeigneten Anlageklassen versprächen gleichzeitig inflationsbereinigt langfristig hohe Renditeerwartungen. Nachhaltiges und hoch rentierliches Investment könnten gerade bei der Altersvorsorge gut Hand in Hand gehen.
Die klassischen Tarife der Direktversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds sehen die Experten demnach langfristig und inflationsbereinigt als zu renditeschwach. Gerade die Zeit (nach) der Finanzmarktkrise solle daher genutzt werden, um zukünftig mehr renditestarke, fondsbasierte Tarife anzubieten. Auch das performancesteigernde Potential der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten sei in den fondsgebundenen Tarifen am größten. Hier würden bisher auch am häufigsten nachhaltige Investmentoptionen offeriert. Die performancesteigernden Einflüsse von Nachhaltigkeitskriterien auf die bAV-Investments würden allgemein zwar noch als gering gelten. Bei genauerer Betrachtung steige die Bedeutung aber merklich. Ein hoher Einfluss werde zukünftig insbesondere auch vom internationalen Emissionsrechtshandel für Treibhausgase ausgehen.
Obwohl die Deutschen international als Vorreiter in Sachen Umweltschutz gelten und 86 Prozent der bAV-Kunden wünschen, dass mit ihren Altersvorsorgeinvestments keine umweltschädlichen Produkte hergestellt oder Menschenrechte verletzt werden, wird die deutsche bAV als rückständig bei der umfassenden Integration von Nachhaltigkeitsaspekten bewertet. Größte Barriere sei das Fehlen aktiver, nachhaltiger Vorreiter unter den institutionellen Investoren.
Als Maßnahme zur Verbesserung der nachhaltigen Qualität der bAV-Produkte schlagen die Autoren der Studie Kooperationen vor. Diese könnten künftig insbesondere die Knowhow- Bildung fördern und gemeinsame Aufklärungskampagnen zu nachhaltigen Investments durchführen. Da sich die Nachhaltigkeitsexperten der einzelnen bAV-Anbieter häufig noch nicht persönlich kennen, solle eine in 2009 geplante bAV-Konferenz den Weg für mehr Zusammenarbeit ebnen. Als Kooperationsziel in Richtung der politischen Rahmenbedingungen bezeichnet die Studie die steuerliche Förderung nachhaltiger Tarife bzw. Anlagearten. Die würde helfen, zukünftige Finanz- sowie Umweltschutz- und Sozialkrisen zu vermeiden.
Realistisch betrachtet, werde der mit zirka 85 Prozent sehr hohe, festverzinsliche Anlagebestand im Durchschnitt der deutschen bAV noch längere Zeit hoch bleiben, heißt es weiter. Es sollten daher z.B. renditesteigernde, steuerliche Förderungen oder Zuschüsse für Fremdkapitalvergabe an Projekte mit hoher direkter Nachhaltigkeitswirkung - wie die Finanzierung globaler Energieeffizienzoder Erneuerbarer Energien-Projekte - geprüft werden. Langfristig werde die Integration ethischer, sozialer und ökologischer Kriterien die Performance der bAV steigern und eine nachhaltige Entwicklung insgesamt fördern.
Die Studie "Betriebliche Altersvorsorge und nachhaltige Investments in Deutschland" kann hier kostenlos herunter geladen werden: Mausklick (Link entfernt).
Das Volumen kapitalgedeckter, betrieblicher Altersvorsorge (bAV) in Deutschland lag laut der Studie im Jahr 2006 bei 416 Milliarden Euro. Bis 2030 werde es sich auf zirka vier Billionen Euro vervierfachen, heißt es. Die Studie analysiere erstmals in einer Vollerhebung bei sehr hoher Rücklaufquote die Auswirkungen auf die drei externen Durchführungswege der bAV: Direktversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds. Ergänzend seien Experteninterviews geführt und ausgewertet worden. Für Direktzusagen und Unterstützungskassen gelte die VAG-Berichtspflicht nicht. Diese seien deshalb nicht untersucht; auch die Anbieter der privaten (z.B. „Riester-Rente“) oder gesetzlichen Altersvorsorge (z.B. berufsständische Versorgungswerke oder gesetzliche Rentenversicherung) seien nicht Gegenstand der Studie gewesen.
Bereits bei durchschnittlich 50 Prozent der analysierten bAV-Produkte werden den Angaben zufolge Nachhaltigkeitsaspekte in der Vermögensanlage genutzt, zum Teil allerdings nur in einzelnen Tarifen oder Assetklassen. 2009 solle eine bAV-Anbieterkonferenz diese nachhaltige Entwicklung weiter beflügeln. Die stärkste Berücksichtigung erfolgt laut der Studie bislang bei Investmentanteilen, gefolgt von Inhaber- und Namensschuldverschreibungen. Erstmals sei in der Studie detailliert nachzulesen, wie bAV-Anbieter ihre Versorgungsberechtigten gemäß der VAG-Berichtspflicht über die Berücksichtigung ethischer, sozialer und ökologischer Belange bei der Vermögensanlage informieren. Eine Standardisierung der Berichterstattung und eine systematische Prüfung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) werde vorgeschlagen.
Die Experteninterviews mit bAV-Anbietern, Verbandsvertretern und Maklern brachten folgende Ergebnisse:
Aufgrund des sehr langfristigen Anlagehorizonts der bAV von rund 27 Jahren bewerteten die Experten die inflationsbereinigten Renditeerwartungen verschiedener Anlageklassen der bAV und stellten fest, dass festverzinsliche Anlagearten deutlich zu hoch gewichtet sind, obwohl die Finanzmarktkrise gegenwärtig etwas anderes suggeriert. (Sehr) gute langfristige Renditen würden von Aktien, Aktienfonds inklusive Klimaschutz- und Wasserfonds, Private Equity Fonds inklusive Clean Tech Fonds und Rohstofffonds erwartet. Die meisten als besonders gut für nachhaltige Investments geeigneten Anlageklassen versprächen gleichzeitig inflationsbereinigt langfristig hohe Renditeerwartungen. Nachhaltiges und hoch rentierliches Investment könnten gerade bei der Altersvorsorge gut Hand in Hand gehen.
Die klassischen Tarife der Direktversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds sehen die Experten demnach langfristig und inflationsbereinigt als zu renditeschwach. Gerade die Zeit (nach) der Finanzmarktkrise solle daher genutzt werden, um zukünftig mehr renditestarke, fondsbasierte Tarife anzubieten. Auch das performancesteigernde Potential der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten sei in den fondsgebundenen Tarifen am größten. Hier würden bisher auch am häufigsten nachhaltige Investmentoptionen offeriert. Die performancesteigernden Einflüsse von Nachhaltigkeitskriterien auf die bAV-Investments würden allgemein zwar noch als gering gelten. Bei genauerer Betrachtung steige die Bedeutung aber merklich. Ein hoher Einfluss werde zukünftig insbesondere auch vom internationalen Emissionsrechtshandel für Treibhausgase ausgehen.
Obwohl die Deutschen international als Vorreiter in Sachen Umweltschutz gelten und 86 Prozent der bAV-Kunden wünschen, dass mit ihren Altersvorsorgeinvestments keine umweltschädlichen Produkte hergestellt oder Menschenrechte verletzt werden, wird die deutsche bAV als rückständig bei der umfassenden Integration von Nachhaltigkeitsaspekten bewertet. Größte Barriere sei das Fehlen aktiver, nachhaltiger Vorreiter unter den institutionellen Investoren.
Als Maßnahme zur Verbesserung der nachhaltigen Qualität der bAV-Produkte schlagen die Autoren der Studie Kooperationen vor. Diese könnten künftig insbesondere die Knowhow- Bildung fördern und gemeinsame Aufklärungskampagnen zu nachhaltigen Investments durchführen. Da sich die Nachhaltigkeitsexperten der einzelnen bAV-Anbieter häufig noch nicht persönlich kennen, solle eine in 2009 geplante bAV-Konferenz den Weg für mehr Zusammenarbeit ebnen. Als Kooperationsziel in Richtung der politischen Rahmenbedingungen bezeichnet die Studie die steuerliche Förderung nachhaltiger Tarife bzw. Anlagearten. Die würde helfen, zukünftige Finanz- sowie Umweltschutz- und Sozialkrisen zu vermeiden.
Realistisch betrachtet, werde der mit zirka 85 Prozent sehr hohe, festverzinsliche Anlagebestand im Durchschnitt der deutschen bAV noch längere Zeit hoch bleiben, heißt es weiter. Es sollten daher z.B. renditesteigernde, steuerliche Förderungen oder Zuschüsse für Fremdkapitalvergabe an Projekte mit hoher direkter Nachhaltigkeitswirkung - wie die Finanzierung globaler Energieeffizienzoder Erneuerbarer Energien-Projekte - geprüft werden. Langfristig werde die Integration ethischer, sozialer und ökologischer Kriterien die Performance der bAV steigern und eine nachhaltige Entwicklung insgesamt fördern.
Die Studie "Betriebliche Altersvorsorge und nachhaltige Investments in Deutschland" kann hier kostenlos herunter geladen werden: Mausklick (Link entfernt).