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Allenfalls hellgrün – Greenpeace veröffentlicht Rangliste für "Grüne Elektronik"

Zum nunmehr achten Mal hat die Umweltschutzorgansation ‚Greenpeace’ eine Rangliste für "Grüne Elektronik" veröffentlicht. Bei ihrer Untersuchung der Umweltbilanz von weltweiten Elektro-Herstellern legte sie diesmal ihr Augenmerk auf deren Treibhausgasemissionen. Nach Angaben von Greenpeace ist die Klimabelastung durch die Informations- und Kommunikationstechnologie ähnlich hoch wie die des Flugverkehrs.

In dem Greenpeace-Rangliste für "Grüne Elektronik" nehmen Sony und Sony Ericsson mit nur fünf von zehn möglichen Punkten bereits die Spitzenplätze ein. Der Spielekonsolenhersteller Nintendo liegt mit 0,8 Punkten weit hinter dem vorletzten Microsoft (2,2 Punkte) zurück und bildet das einsame Schlusslicht. Laut Ulrike Kallee, Chemieexpertin von Greenpeace, richten die meisten Firmen ihren Blick nur auf den Energieverbrauch ihrer Geräte. Entscheidend sei aber der gesamte Prozess, von der Produktion bis zum Recycling.

Mit einem Anteil von 25 Prozent erneuerbarer Energien führt Nokia laut Greenpeace im Bereich der nachhaltigen Energienutzung. Bis 2010 soll der Anteil auf 50 Prozent steigen. Philips nutzte zehn Prozent in 2007 und habe angekündigt, bis 2012 auf 25 Prozent grünen Strom umzusteigen. Die im Betrieb energieeffizientesten Produkte stellten hingegen Sony Ericsson und Apple her.
Sony Ericsson fällt der Umweltschutzorganisation auch bei der Vermeidung gefährlicher Chemikalien positiv auf. Alle neuen Modelle seien PVC-frei. Mit der Verbannung von Antimon, Beryllium und Phtalaten aus der Produktion seit Januar 2008 erfülle Sony Ericsson sogar einige der für das Ranking neu aufgenommenen Kriterien. Aber auch dieser Konzern sei noch weit von einem „grünen“ Produkt entfernt.

Die Elektroriesen achten Kallee zufolge zwar zum Teil schon auf die ökologischen Auswirkungen ihrer Produktion. Aber dann vernachlässigten sie in anderen - genauso wichtigen Bereichen - die Auswirkungen komplett. So punkte Philips zum Beispiel bei den Chemie- und Energiekriterien, erhalte aber keinen Punkt für seine Recyclingpolitik.

Dabei sei Elektroschrott ein großes Problem. In jedem Jahr fallen laut Greenpeace weltweit 50 Millionen Tonnen Elektroschrott an. Wo ausgediente Fernseher, Handys und Co. landen, bleibe oft unklar. In der EU würden nur 25 Prozent recycelt. Bekannt sei, dass Elektroschrott illegal in Asien oder Afrika entsorgt werde und dort Mensch und Umwelt vergifte. Kinder würden sich zum Beispiel lebensgefährlich vergiften, weil der gefährliche Schrott auf ungesicherten Müllhalden liege oder sie ungeschützt Kabel über offenem Feuer auseinandernehmen, um die Wertstoffe zu recyceln.

Die detaillierte Bewertung der Firmen durch Greenpeace finden Sie in dem englischsprachigen Ranking, zu dem Sie per Mausklick gelangen.

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