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Am seidenen Faden - wie sieht die nahe Zukunft von Conergy aus?

Um seine Existenz über die Jahresfrist hinaus sichern zu können, muss das Hamburger Solarunternehmen Conergy AG dringend seine Schulden reduzieren. Dies geht aus einem Gutachten eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers hervor, das im Rahmen der laufenden Verhandlungen mit den Gläubigerbanken der Conergy AG im August in Auftrag gegeben worden war (ECOreporte.de Opens external link in new windowberichtete). Nach wie vor drückt eine immense Schuldenlast die Conergy AG. Allein die Beratungskosten aus den Refinanzierungsverhandlungen summieren sich auf Verbindlichkeiten in Höhe von 12,2 Millionen Euro. Weitere 13,4 Millionen Euro Schulden ergeben sich nach Angaben der Conergy AG aus Zinsforderungen.

Darüber, wie die im Gutachten geforderte Bilanzrestrukturierung umgesetzt werden kann, werde noch verhandelt, teilte Conergy dazu mit. Dabei ruhen die Hoffnungen der Gesellschaft darauf, dass die Gläubiger einer Umwandlung von Schulden in Eigenkapital zustimmen. Erst Ende Juli hatten sich die Verhandlungspartner in letzter Minute über neue 250 Millionen Euro Kredite und 200 Millionen Euro an Bürgschaften verständigt.


Die Entscheidung, ob die Kredite des Konzerns über den 31. Dezember 2010 hinaus verlängert werden, sei noch nicht gefallen, erklärte das Soalrunternehmen. Allerdings halte der Unternehmensvorstand es aktuell für „überwiegend wahrscheinlich“, dass die Fälligkeit der Kredite sogar um zehn Tage auf den 21. Dezember vorverlegt werden könnte. Das würde für die Umwandlung der Schulden in Eigenkapital sprechen - oder die Banken geben das Unternehmen auf. Wahrscheinlich wird sich der vor Monaten eingestiegene US-Finanzinvestor York Capital durchsetzen, der den Banken Société Générale (SocGen) aus Frankreich und der britischen Barclays ihre Ansprüche gegenüber Conergy abgekauft hat und auf die Umwandlung in Eigenkapitakl drängt.

Die existenzbedrohende Situation überschattete die heute veröffentlichten Geschäftszahlen der Conergy AG für die ersten neun Monate und das dritte Quartal 2010. Im dritten Quartal 2010 hat das Unternehmen im operativen Geschäft die Verlustzone verlassen. Das EBIT kletterte auf 1 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Conergy noch ein EBIT-Verlust von 11,7 Millionen Euro ausgewiesen. Der Umsatz wurde auf 275,3 Millionen Euro nahezu verdoppelt. In den zurückliegenden neun Monaten steigerte Conergy den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 356,4 auf 664,9 Millionen Euro. Sein EBIT konnte Conergy in diesem Zeitraum auf 13,1 Millionen Euro verbessern. Hier war 2009 noch ein Verlust von 65 Millionen Euro angefallen.


Möglich wurde die Rückkehr in die Gewinnzone auch durch eine deutliche Umsatzsteigerung. In den zurückliegenden neun Monaten steigerte Conergy seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 356,4 auf 664,9 Millionen Euro. Treiber der positiven Umsatzentwicklung Entwicklung sei das starke Auslandsgeschäft unter anderem in Italien, Frankreich und Griechenland sowie die erhöhte, marktübergreifende Nachfrage nach selbst hauseigenen Solarsystemen der Conergy AG gewesen, hieß es.


Ebenfalls steigern konnte das Solarunternehmen sein Quartalsergebnis. Nach einem EBIT-Verlust  in Höhe von 11,7 Millionen Euro im dritten Quartal des Vorjahres kletterte der Ertrag vor Zinsen und Steuern im dritten Quartal des laufenden Jahrs auf 1 Million Euro. Nach Steuern wies das Hamburger Unternehmen allerdings weiterhin einen Quartalsverlust aus. Dieser reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 17,2 Millionen auf 4,3 Millionen Euro. Weil das Unternehmen im Berichtszeitraum unter anderem ein Großprojekt in Deutschland verkaufen konnte, hat sich der Quartalsumsatz nahezu verdoppelt. Er sprang von 138,8 auf 275,3 Millionen Euro.


Conergy AG: ISIN DE0006040025/ WKN 604002 
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