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Nachhaltige Aktien, Meldungen, Fonds / ETF
Am Wendepunkt? – Jon Sigurdsen, DnB NOR Asset Management, bewertet das Potenzial von Erneuerbare-Energie-Aktien
Dafür, dass so viele Erneurbare-Energie-Unternehmen derzeit unter schwierigen Marktbedingungen leiden, macht Sigurdsen in erster Linie die Schuldenkrise in Europa und USA verantwortlich. Dies habe für Verunsicherung und Zurückhaltung unter den Anlegern gesorgt. Die Überkapazitäten, unter denen viele Solarenergie-Unternehmen zusätzlich leiden, bezeichnet der Experte als „hausgemachte Probleme“.
Chinesische Großkonzerne drängen auf Märkte in Europa
Durch wachsende Konkurrenz auf den europäischen Märkten wird die Situation für die europäischen Unternehmen aus den Bereichen, Wind- und Sonnenenergie laut Sigurdsen nicht leichter. „Für uns war es nie eine Frage, ob die Chinese den Markteintritt in Europa wagen, es ging lediglich um den Zeitpunkt. Nun sind die Chinesen als Player in Europa angekommen“, so Sigurdsen. Ein Beleg für diese These sieht der Fondsmanager unter anderem in der Windindustrie. Der börsennotierte chinesische Windradhersteller Sinovel habe unlängst einen Vertrag über die Lieferung von Windrädern mit insgesamt 1.000 Megawatt Leistungskapazität mit dem irischen Unternehmen Mainstream abgeschlossen. Mit dieser Entwicklung strebe die gesamte Branche auf einen Wendepunkt zu.
Der erst 2006 gegründete Windturbinenhersteller China Mingyang Wind Power Group Co., Ltd. und der Getriebe-Hersteller China High Speed Transmission hält Sigurdsen aus Anlegersicht für potenziell interessant, weil beide ebenfalls stärker auf den Märkten außerhalb Chinas aktiv werden wollen.
Schwellenländer rücken stärker in den Fokus
Hoffnung für positive Marktimpulse für die Erneuerbare-Energie-Branchen schöpft der Experte vor allem mit Blick auf die Entwicklung in Schwellenländern wie Indonesien oder Tunesien, wo in den kommenden Jahren jeweils viele Milliarden Dollar in den Ausbau der regenerativen Energien fließen sollen. Während Indonesien angekündigt habe, bis 2025 16 Millarden Euro in den Sektor zu investieren, plane Mexiko mit 2,5 Milliarden Euro seine Windkraftkapazität auszubauen. Tunesien habe überdies angekündigt, 2 Milliarden US-Dollar vornehmlich in Sonnenstrom-Projekte zu investieren. „Der Energiebedarf in den Emerging Markets wird weiter wachsen. Und mit fallenden Preisen etwa für Solarmodule werden Erneuerbare Energien auch dort attraktiver“, folgert Sigurdsen.
Aus seiner Sicht sei die vorherrschende Preiselatizität das Hauptargument dafür weiterhin auf ausgewählte Investments im Sektor zu setzen. Anleger dürften auch in der für zahlreiche Erneuerbare-Energie-Unternehmen schwierigen Zeit die langfristigen Perspektiven nicht aus den Augen verlieren, rät Sigurdsen.