Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!
Analysten sehen für 2009 bei Solaraktien "mehr Schatten als Licht" - reduzierte Kursziele und eine Kaufempfehlung
Die aktuelle Krise an den Finanzmärkten wird sich belastend auf deutsche Solarunternehmen auswirken. Allerdings sind die Auswirkungen auf Firmen mit so verschiedenen Geschäftsmodellen wie aleo Solar AG, Phoenix Solar AG, SolarWorld AG und Sunways AG recht unterschiedlich. Die Analysten der zur UniCredit gehörenden HVB aus München haben deren Aktien neu bewertet. ECOreporter.de berichtet über ihre Einschätzungen.
Michael Tappeiner und Alexander Stiehler weisen darauf hin, dass der Solarsektor „in hohem Maße von Fremdfinanzierungsmöglichkeiten abhängig“ ist. Diese würden durch die Bankenkrise vorerst deutlich eingeschränkt. Daraus folge für 2009 eine „hohe Unsicherheit hinsichtlich der Nachfrage- und Preisentwicklung“ im Solarsektor. Zwar werde sich voraussichtlich schon bald die Finanzierungssituation für Solaranlagen wieder entspannen, da diese mit einem geringen Risikoprofil und stabilem Cashflow infolge fester Einspeisevergütungen punkten können. Dennoch dürften sich den Analysten zufolge die Finanzierungsbedingungen schwerer gestalten. Daraus resultiere insgesamt ein Preisverfall auf der Systemebene von durchschnittlich 20 Prozent.
Aufgrund der unterschiedlichen Wettbewerbsposition wird der Preisverfall in den einzelnen Wertschöpfungsstufen allerdings verscheiden stark ausfallen, meinen die Experten der HVB. So rechnen sie bei Wafern mit einem Rückgang von 12 Prozent, bei Solarzellen mit einem Absinken von 16 Prozent und bei Solarmodulen mit einem Schwund von 19 Prozent. Eine Folge rückläufiger Preise werde dann eine steigende Nachfrage sein, prognostizieren Tappeiner und Stiehler.
Vor diesem Hintergrund empfehlen die Analysten, die Aktien von aleo Solar AG, Phoenix Solar AG und Sunways AG zu halten, obwohl sie deren Kursziele gesenkt haben. So nennen sie für aleo Solar nur noch ein Kursziel von 5,60 Euro (zuvor 10,90 Euro). Nach einem Kursabsturz von rund 40 Prozent in den letzten vier Wochen und einem Wertverlust von rund 67 Prozent auf Jahressicht notierte die Aktie am Mittag in Frankfurt bei 4,97 Euro. Die Analysten gehen davon aus, dass der börsennotierte Hersteller von Solarmodulen hart von dem erwarteten Preisverfall getroffen wird. Der Gewinn je Aktie werde 2009 mit nun errechneten 0,61 Euro voraussichtlich nur noch halb so hoch ausfallen wie zuvor erwartet. Im Geschäft mit Solarmodulen gebe es nur geringe Barrieren für den Markteintritt und daher insbesondere viele Konkurrenten aus Asien, mit denen aleo Solar im Wettbewerb stehe.
Die Marge des Unternehmens mit Sitz in Oldenburg und Prenzlau wird laut den Analysten der HVB von voraussichtlich 6,7 Prozent in 2008 im kommenden Jahr auf 2,9 Prozent einbrechen und in 2010 trotz Erholung auf rund 5 Prozent das alte Niveau noch nicht erreichen. Negativ schlagen nach Einschätzung von Tappeiner und Stiehler zudem die hohe Schwankungsanfälligkeit der Aktie von aleo Solar zu Buche und die geringe Marktkapitalisierung von unter 70 Millionen Euro.
Auch das Kursziel für den Anteilsschein des Konstanzer Solarunternehmens Sunways AG wurde von den beiden Bankexperten deutlich herabgesetzt. Er notierte am Mittag mit 2,76 Euro um 70 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Die HVB-Analysten nennen als Kursziel 3,10 Euro. Trotz des neuen Vertrages mit der Waferproduzentin LDK Solar sehen sie für 2009 bei Sunways mehr Schatten als Licht voraus. Bei dem prognostizierten „massiven Preisverfall für Solarsysteme“ könne das Unternehmen in diesem Bereich 2009 „kaum positive Erträge erwirtschaften“. Immerhin sei nach sieben Jahren mit Verlustergebnissen bei den Solarzellen für 2009 „ein deutlicher Sprung in die Profitabilität“ zu rechnen. Auf Unternehmensebene sei für Sunways im kommenden Jahr mit einer Gewinnmarge von 3,6 Prozent zu rechnen. Für 2008 gehen Tappeiner und Stiehler lediglich von 1,5 Prozent aus.
Von einer deutlichen Kurserholung gehen die beiden Analysten für die Aktie der Phoenix Solar AG aus, die am Mittag in Frankfurt mit 21,07 Euro gehandelt wurde. In den letzten Wochen wurde sie arg gebeutelt und hat rund 55 Prozent an Wert verloren. Auf Jahressicht beträgt der Kursverlust des Unternehmens aus dem bayrischen Sulzemoos mit rund 20 Prozent dennoch deutlich weniger als bei den meisten Soalrwerten. Tappeiner und Stiehler geben für die Aktie der Phoenix Solar AG 27,40 Euro als Kursziel heraus. Das im TecDAX notierte Photovoltaik-Systemhaus verfüge über eine ausgezeichnete Finanzierungsstruktur. Es habe Ende Juni über 20,2 Millionen Euro an liquiden Mitteln verfügt, für Ende 2008 sei „ein Netto-Cash-Bestand von 35 Millionen Euro zu erwarten.
Aber die Bankenkrise stelle die Rentabilität von Solarprojekten in Frage, meinen die Analysten. Der von ihnen prognostizierte Preisverfall bei Solarsystemen von 20 Prozent werde von den Lieferanten der Phoenix Solar nur zum Teil aufgefangen. Sie rechnen mit einem deutlichen Margendruck. „Ausgehend von einer operativen Marge von 7,1 Prozent in 2008 kalkulieren wir in 2009 mit 4,3 Prozent und einer Erholung auf 6,1 Prozent in 2010“, so die Experten der HVB. Das Systemhaus sei „am Ende der Wortschöpfungskette positioniert“ und werde daher schon früh den Preisdruck zu spüren bekommen.
Durchweg zuversichtlich beurteilen die beiden Experten die Aktie des Bonner Solarkonzerns SolarWorld AG. Der müsse zwar 2009 auf all seinen Wertschöpfungsstufen deutliche Preisrückgänge hinnehmen, so dass die Gewinnmarge von voraussichtlich 29,3 Prozent in 2008 im kommenden Jahr aus 21,4 Prozent schrumpfe. Das Unternehmen könne aber im Waferbereich den Preisrückgang auf 9 Prozent dämpfen, da fast die Hälfte der Produktion über Langfristverträge mit Abnehmern abgesichert sei. Mit einem Finanzmittelbestand von 800 Millionen Euro (Ende Juni 2008) sei die für die beiden kommenden Jahre angestrebte Kapazitätserweiterung der SolarWorld abgesichert und der Solarkonzern daher unabhängig von der Kreditvergabe. Dennoch hat sich dessen Aktienkurs in den letzten vier Wochen mehr als halbiert. Auf Jahressicht hat der Anteilsschein des Unternehmens etwa zwei Drittel seines Wertes eingebüßt. Er notierte am Mittag in Frankfurt bei 14,27 Euro. Tappeiner und Stiehler empfehlen die Aktie zum Kauf und nennen als Kursziel 21,0 Euro.
aleo solar AG: ISIN DE000A0JM634 / WKN A0JM63
Phoenix Solar AG: ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9
SolarWorld AG: ISIN DE0005108401 / WKN 510840
Sunways AG: ISIN DE0007332207 / WKN 733220
Bildhinweis: Solarprojekt der Solarparc AG; transparente Solarzellen der Sunways AG. / Quelle jeweils: Unternehmen
Michael Tappeiner und Alexander Stiehler weisen darauf hin, dass der Solarsektor „in hohem Maße von Fremdfinanzierungsmöglichkeiten abhängig“ ist. Diese würden durch die Bankenkrise vorerst deutlich eingeschränkt. Daraus folge für 2009 eine „hohe Unsicherheit hinsichtlich der Nachfrage- und Preisentwicklung“ im Solarsektor. Zwar werde sich voraussichtlich schon bald die Finanzierungssituation für Solaranlagen wieder entspannen, da diese mit einem geringen Risikoprofil und stabilem Cashflow infolge fester Einspeisevergütungen punkten können. Dennoch dürften sich den Analysten zufolge die Finanzierungsbedingungen schwerer gestalten. Daraus resultiere insgesamt ein Preisverfall auf der Systemebene von durchschnittlich 20 Prozent.
Aufgrund der unterschiedlichen Wettbewerbsposition wird der Preisverfall in den einzelnen Wertschöpfungsstufen allerdings verscheiden stark ausfallen, meinen die Experten der HVB. So rechnen sie bei Wafern mit einem Rückgang von 12 Prozent, bei Solarzellen mit einem Absinken von 16 Prozent und bei Solarmodulen mit einem Schwund von 19 Prozent. Eine Folge rückläufiger Preise werde dann eine steigende Nachfrage sein, prognostizieren Tappeiner und Stiehler.
Vor diesem Hintergrund empfehlen die Analysten, die Aktien von aleo Solar AG, Phoenix Solar AG und Sunways AG zu halten, obwohl sie deren Kursziele gesenkt haben. So nennen sie für aleo Solar nur noch ein Kursziel von 5,60 Euro (zuvor 10,90 Euro). Nach einem Kursabsturz von rund 40 Prozent in den letzten vier Wochen und einem Wertverlust von rund 67 Prozent auf Jahressicht notierte die Aktie am Mittag in Frankfurt bei 4,97 Euro. Die Analysten gehen davon aus, dass der börsennotierte Hersteller von Solarmodulen hart von dem erwarteten Preisverfall getroffen wird. Der Gewinn je Aktie werde 2009 mit nun errechneten 0,61 Euro voraussichtlich nur noch halb so hoch ausfallen wie zuvor erwartet. Im Geschäft mit Solarmodulen gebe es nur geringe Barrieren für den Markteintritt und daher insbesondere viele Konkurrenten aus Asien, mit denen aleo Solar im Wettbewerb stehe.
Die Marge des Unternehmens mit Sitz in Oldenburg und Prenzlau wird laut den Analysten der HVB von voraussichtlich 6,7 Prozent in 2008 im kommenden Jahr auf 2,9 Prozent einbrechen und in 2010 trotz Erholung auf rund 5 Prozent das alte Niveau noch nicht erreichen. Negativ schlagen nach Einschätzung von Tappeiner und Stiehler zudem die hohe Schwankungsanfälligkeit der Aktie von aleo Solar zu Buche und die geringe Marktkapitalisierung von unter 70 Millionen Euro.
Auch das Kursziel für den Anteilsschein des Konstanzer Solarunternehmens Sunways AG wurde von den beiden Bankexperten deutlich herabgesetzt. Er notierte am Mittag mit 2,76 Euro um 70 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Die HVB-Analysten nennen als Kursziel 3,10 Euro. Trotz des neuen Vertrages mit der Waferproduzentin LDK Solar sehen sie für 2009 bei Sunways mehr Schatten als Licht voraus. Bei dem prognostizierten „massiven Preisverfall für Solarsysteme“ könne das Unternehmen in diesem Bereich 2009 „kaum positive Erträge erwirtschaften“. Immerhin sei nach sieben Jahren mit Verlustergebnissen bei den Solarzellen für 2009 „ein deutlicher Sprung in die Profitabilität“ zu rechnen. Auf Unternehmensebene sei für Sunways im kommenden Jahr mit einer Gewinnmarge von 3,6 Prozent zu rechnen. Für 2008 gehen Tappeiner und Stiehler lediglich von 1,5 Prozent aus.
Von einer deutlichen Kurserholung gehen die beiden Analysten für die Aktie der Phoenix Solar AG aus, die am Mittag in Frankfurt mit 21,07 Euro gehandelt wurde. In den letzten Wochen wurde sie arg gebeutelt und hat rund 55 Prozent an Wert verloren. Auf Jahressicht beträgt der Kursverlust des Unternehmens aus dem bayrischen Sulzemoos mit rund 20 Prozent dennoch deutlich weniger als bei den meisten Soalrwerten. Tappeiner und Stiehler geben für die Aktie der Phoenix Solar AG 27,40 Euro als Kursziel heraus. Das im TecDAX notierte Photovoltaik-Systemhaus verfüge über eine ausgezeichnete Finanzierungsstruktur. Es habe Ende Juni über 20,2 Millionen Euro an liquiden Mitteln verfügt, für Ende 2008 sei „ein Netto-Cash-Bestand von 35 Millionen Euro zu erwarten.
Aber die Bankenkrise stelle die Rentabilität von Solarprojekten in Frage, meinen die Analysten. Der von ihnen prognostizierte Preisverfall bei Solarsystemen von 20 Prozent werde von den Lieferanten der Phoenix Solar nur zum Teil aufgefangen. Sie rechnen mit einem deutlichen Margendruck. „Ausgehend von einer operativen Marge von 7,1 Prozent in 2008 kalkulieren wir in 2009 mit 4,3 Prozent und einer Erholung auf 6,1 Prozent in 2010“, so die Experten der HVB. Das Systemhaus sei „am Ende der Wortschöpfungskette positioniert“ und werde daher schon früh den Preisdruck zu spüren bekommen.
Durchweg zuversichtlich beurteilen die beiden Experten die Aktie des Bonner Solarkonzerns SolarWorld AG. Der müsse zwar 2009 auf all seinen Wertschöpfungsstufen deutliche Preisrückgänge hinnehmen, so dass die Gewinnmarge von voraussichtlich 29,3 Prozent in 2008 im kommenden Jahr aus 21,4 Prozent schrumpfe. Das Unternehmen könne aber im Waferbereich den Preisrückgang auf 9 Prozent dämpfen, da fast die Hälfte der Produktion über Langfristverträge mit Abnehmern abgesichert sei. Mit einem Finanzmittelbestand von 800 Millionen Euro (Ende Juni 2008) sei die für die beiden kommenden Jahre angestrebte Kapazitätserweiterung der SolarWorld abgesichert und der Solarkonzern daher unabhängig von der Kreditvergabe. Dennoch hat sich dessen Aktienkurs in den letzten vier Wochen mehr als halbiert. Auf Jahressicht hat der Anteilsschein des Unternehmens etwa zwei Drittel seines Wertes eingebüßt. Er notierte am Mittag in Frankfurt bei 14,27 Euro. Tappeiner und Stiehler empfehlen die Aktie zum Kauf und nennen als Kursziel 21,0 Euro.
aleo solar AG: ISIN DE000A0JM634 / WKN A0JM63
Phoenix Solar AG: ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9
SolarWorld AG: ISIN DE0005108401 / WKN 510840
Sunways AG: ISIN DE0007332207 / WKN 733220
Bildhinweis: Solarprojekt der Solarparc AG; transparente Solarzellen der Sunways AG. / Quelle jeweils: Unternehmen