Erneuerbare Energie

Anteil der Erneuerbaren am Strommix wächst weiter

Der bislang vergleichsweise milde Winter hat dazu geführt, dass in Deutschland im bisherigen Jahresverlauf insgesamt weniger Strom und Gas verbraucht wurde als im Vergleichzeitraum 2013. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix der Bunderepublik ist unterdessen weiter auf dem Vormarsch.

Das weist eine aktuelle Erhebung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aus. Während der Gasverbrauch in ersten neun Monaten 2014 bundesweit mit 579 Milliarden Kilowattstunden 22,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums lag, fiel der Stromverbrauch auf Jahressicht um 3,9 Prozent auf 579 Milliarden Kilowattstunden. Für den Rückgang beim Gasverbrauch führte der BDEW neben der Witterung auch den Fortschritt der Erneuerbaren Energien in Deutschland als Grund an. Weil der Marktanteil des „grünen“ Strom wachse, seien Gaskraftwerke zunehmend unrentabel. Zudem werde immer stärker auf Energieeffizienztechnologie gesetzt. Auch damit sei der Verbrauch spürbar gesenkt worden. So sei zwischen Januar und September 28 Prozent von Deutschlands Strombedarf allein durch Erneuerbare Energien gedeckt worden, so der  BDEW. Das sind knapp zwei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Repräsentative Umfrage: Deutschland will die Energiewende

Unterdessen belegt eine repräsentative Umfrage dass die überwältigende Mehrheit der Deutschen der Energiewende – also dem Ausbau der Grünstromkapazität in Deutschland hohe bis höchste Priorität einräumen. 92 Prozent der Befragten einer Studie der Meinungsforscher von TNS Emnid stufen den Ausbau der Stromkapazität  aus regenerativen Quellen als „wichtig“ bis „außerordentlich wichtig“ ein. „Offenbar verfängt die politisch aufgebauschte Kostendebatte bei den Bürgerinnen und Bürgern nicht“, sagt dazu Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, die die im Oktober 2014 durchgeführte Studie in Auftrag gegeben hatte. Hinter der großen Zustimmung zur Energiewende stehen demnach insbesondere drei Begründungen. Erstens: Erneuerbare gelten als sinnvoller Beitrag, um die Zukunft nachfolgender Generationen zu sichern. Das sagten 75 Prozent der insgesamt 1.000 Studienteilnehmer. Zweitens: Windkraft, Solarenergie und Co. helfen das Klima zu schützen; diese Meinung vertraten mehr als zwei Drittel aller Befragten. Drittens: Erneuerbare Energien können die Abhängigkeit von Energieimporten senken. Das gaben 62 Prozent der Befragten an.

Mehrheit der Deutschen findet aktuelle EEG-Umlage „angemessen“


Finanziert wird die Energiewende durch eine Umlage, die die Allgemeinheit der Stromverbraucher mit der Stromrechnung zahlt. Die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgeschriebene Umlage stieg seit ihrer Einführung vor 14 Jahren kontinuierlich an, auch weil die Bundesregierung der Industrie immer größere Ausnahmeregelungen gewährt wurden. Das rückt die EEG-Umlage seit je her ins Zentrum hitziger Diskussionen. 2014 zahlt ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt rund 87 Euro pro Monat für Strom – die darin enthaltende EEG-Umlage von rund 18 Euro dient u.a. dazu, den Bau neuer Erneuerbare-Energien-Anlagen zu fördern. Hierzu bringt die Emnid-Umfrage ein bemerkenswertes Ergebnis zu Tage: 55 Prozent der Befragten halten die Höhe der EEG-Umlage von derzeit 6,24 Cent pro Kilowattstunde für angemessen. 36 Prozent der Befragten sind der Meinung, dieser Beitrag sei zu hoch; 4 Prozent halten den Wert für „zu niedrig“.


Hoch ist der Umfrage zufolge die allgemeine Akzeptanz von Windrädern und Solarparks in der eigenen Nachbarschaft. 72 Prozent der Studienteilnehmer erklärten Freiflächensolarparks im eigenen Umfeld seien „gut“ oder „sehr gut“ Unter den Befragten, die bereits Erfahrung mit Solaranlagen haben, lag die Zustimmung noch elf Prozent höher, nämlich bie 83 Prozent. Und die Zahl der Windkraftbefürworter lag allgemein bei 61 und in der Bevölkerung mit Vorerfahrung bei 74 Prozent.
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