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Auf der Überholspur? - Das S-BOX E-Power Automobil Performance-Index Zertifikat
Der Automobilindustrie stehen gravierende Umwälzungen bevor. Das hat unter anderem die Krise bei US-Autobauern wie General Motors gezeigt, die auf emissionsstarke Fahrzeuge mit hohem Treibstoffverbrauch gesetzt haben und nun tief in den roten Zahlen stecken, weil die Käufer sich von ihnen abgewandt haben. Selbst in den Vereinigten Staaten sind die Kosten für den Kraftstoff zu einem entscheidenden Kriterium für die Auswahl eines Autos geworden. Konsumenten weltweit sind zunehmend davon überzeugt, dass der Ölpreis auf hohem Niveau verharren oder gar weiter steigen wird.
Hinzu kommt, dass in immer mehr Regionen der Welt Fahrzeuge schärfere Umweltstandards erfüllen müssen. Denn der Straßenverkehr gehört zu den wesentlichen Verursachern des Klimawandels. Rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen gehen mittlerweile vom Verkehr aus, davon die Hälfte von Autos. Vor allem aber gefährden Autoabgase in Ballungszentren die Gesundheit von immer mehr Menschen in einem Ausmaß, das die Volkswirtschaften belastet.
Diese Entwicklungen verbessern die wirtschaftlichen Aussichten für Unternehmen, die emissionsarme Antriebstechnologien für Fahrzeuge entwickeln. Das Zertifikat der Deutschen Bank auf den „S-BOX E-Power Automobil Performance-Index“ eröffnet Anlegern die Möglichkeit, sich an solchen Firmen zu beteiligen. Sie hat es im August auf den Markt gebracht, seither wird es auch an den Börsen von Frankfurt und Stuttgart gehandelt. Der Geldkurs liegt aktuell bei 7,26 Euro, der Briefkurs bei 7,41 Euro; die Geld-Brief-Spanne (Spread) beträgt 2 Prozent. Anleger werden direkt an der Wertentwicklung des Zertifikats beteiligt.
Das Konzept
Der S-BOX E-Power Automobil Performance-Index umfasst gegenwärtig elf Aktien von Gesellschaften aus Nordamerika, Europa und Japan. Laut der Emittentin Deutsche Bank handelt es sich um die größten internationalen Unternehmen, die neue Antriebstechnologien entwickeln sowie entsprechende Produkte herstellen. Sie arbeiten zum Beispiel an Konzepten für den Einsatz von Hybridantrieben, die für eine größere Marktverbreitung favorisiert werden. Sie sollen die Stärken von Elektromotoren und anderen Energiewandlern vereinen. Auf mittlere Sicht stufen Experten vor allem Elektromotoren und auf lange Sicht Brennstoffzellen als zukunftsfähige Antriebstechnologien ein. Beide zeichnen sich nicht nur dadurch aus, dass sie keine oder nur sehr geringe lokale Emissionen haben, sondern bieten zusätzlich für die Fahrer einen Gewinn an Komfort. Da sie ohne bewegliche Teile auskommen, arbeiten sie nahezu geräuschlos.
Allerdings scheitert die Massenfertigung der Brennstoffzelle, die ihre Energie aus einer chemischen Reaktion mit Wasserstoff bezieht, bislang noch an einem zu geringen Wirkungsgrad. Haupthindernis für den Elektroantrieb ist bisher die geringe Batteriekapazität. Selbst neueste Akkus können kaum mehr Strom speichern, als ein Auto für maximal zwei Stunden benötigt.
Folgende Aktienunternehmen sind in dem S-BOX E-Power Automobil Performance-Index enthalten:
• Admiralty Resources (Niederlande)
• Advanced Battery Technologies Inc. (USA)
• Altair Nanotechnologies Inc. (USA)
• Ballard Power Systems Inc. (Kanada)
• Ener1 Inc. (USA)
• Energy Conversion Devices Inc. (USA)
• GS Yuasa Corp. (Japan)
• Maxwell Technologies Inc. (USA)
• Plug Power Inc. (USA)
• Saft Groupe SA (Frankreich)
• Valence Technology Inc. (USA)
Auswahlkriterien
Der S-BOX E-Power Automobil Performance-Index enthält die maximal 15 größten internationalen Unternehmen, die am Automobilantrieb ohne Verbrennungsmotor arbeiten. Wie Nicolai Tietze von der Deutschen Bank gegenüber ECOreporter.de erläuterte, übernimmt die BVB Consult GmbH die Auswahl der Indexmitglieder. Sie spezialisiert auf den Bereich der innovativen Technologien. Eine Nachhaltigkeitsanalyse findet laut Tietze nicht statt. Ihm zufolge müssen die Unternehmen eine Marktkapitalisierung von mindestens 100 Millionen Euro aufweisen und auf Sicht von drei Monaten ein durchschnittliches Handelsvolumen von mindestens 250.000 Euro. Die Indexmitglieder würden nach Marktkapitalisierung gewichtet bei einer Obergrenze von 15 Prozent.
Im Dezember, also vier Monate nach dem Start des S-BOX E-Power Automobil Performance-Index Zertifikats, wird die Zusammensetzung des Index erstmals überprüft. Die Gewichtung der Einzeltitel wird dann ebenfalls angepasst. Danach erfolgt die Überprüfung alle sechs Monate.
Kosten
Die jährliche Managementgebühr für das Zertifikat beträgt 1,5 Prozent. Das Kapital wird zu 100 Prozent in die Aktien im Index investiert.
Transparenz
Im Internet informiert die Börse Stuttgart frei verfügbar über die Entwicklung des Index und den Austausch einzelner Positionen unter S-BOX.
Innovation
Bei diesem Produkt handelt es sich zwar um ein standardisiertes Index-Zertifikat. Allerdings basiert es auf einen Index mit innovativen Unternehmen aus einem Geschäftsfeld, das bisher von der Finanzbranche links liegen gelassen wurde. Ein Plus des Angebots: Der Index wird als Performance-Index in Euro berechnet, Dividenden fließen in die Wertentwicklung mit ein.
Ökologische Wirkung
Sämtliche im Aktienkorb enthaltene Unternehmen bieten Technologien oder Dienstleistungen an, die das Klima entlasten. Allerdings haben Zertifikate selbst nur indirekte ökologische Wirkungen.
Chancen/Risiken
Die Laufzeit des Zertifikats ist nicht begrenzt, so dass Anleger Schwächeperioden aussitzen können. Das Wertpapier ist in einem schwachen Börsenumfeld gestartet. Seit der Emission im August hat es rund 25 Prozent an Wert eingebüßt. Damit folgte es aber dem allgemeinen Börsentrend. Der könnte noch eine Weile anhalten. Auf lange Sicht jedoch spricht vieles für eine auf lange Sicht positive Entwicklung der im S-BOX E-Power Automobil Performance-Index enthaltenen Aktienunternehmen. Denn die Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen wird ohne Zweifel zunehmen. Kurspotential gibt es zudem durch die Aussicht, das große Autokonzerne das eine oder andere Unternehmen aus dem Aktienkorb übernehmen, um sich deren Technologie zu sichern. Somit könnte jetzt die Gelegenheit zum Einstieg günstig sein, da das Papier aktuell recht preiswert erscheint.
Allerdings tragen die Firmen im Index erhebliche technologische Risiken. Es ist offen, ob ihre Produkte jemals die Erwartungen erfüllen werden. Selbst wenn, so kann dies unter Umständen sehr lange dauern. Das mag das Beispiel des Brennstoffzellenunternehmens Ballard Power verdeutlichen. Vor neun Jahren herrschte eine große Euphorie über die Aussichten, Fahrzeuge mit Brennstoffzellen anzutreiben. Die Aktie der Kanadier, die als eines der führenden Unternehmen in diesem Bereich galten, verteuerte sich 2000 auf über 120 Euro. Mit der dann einsetzenden Börsenkrise und der anschließenden Ernüchterung über die nur sehr langsamen Fortschritte bei der Weiterentwicklung der Brennstoffzellentechnologie fiel der Anteilsschein auf unter zwei Euro ab, bei denen er gegenwärtig in Frankfurt gehandelt wird.
Hinzu kommen die Währungsrisiken dieses Zertifikats, das in Euro notiert. Sieben der derzeit elf Titel im S-BOX E-Power Automobil Performance-Index notieren aber in US-Dollar. Diese Währung hat in den letzten Jahren stark an Wert verloren. Eine von vielen befürchtete Rezession in den Vereinigten Staaten könnte die Währung weiter unter Druck setzen. Nur eine Aktie im Index notiert in Euro, die niederländische Admiralty Resources ist in Australien börsennotiert.
Fazit
Das S-BOX E-Power Automobil Performance-Index Zertifikat birgt etliche Anlagerisiken. Dies schlägt vor allem angesichts des aktuell unsicheren Börsenklimas schwer ins Gewicht. Zwar eröffnet die Auswahl der Titel auf lange Sicht gute Gewinnchancen, doch könnten diese durch Währungsturbulenzen beeinträchtigt werden. Aus Nachhaltigkeitssicht kann das Produkt nur eingeschränkt überzeugen, da die Unternehmen zwar an umweltschonenden Technologien arbeiten. Es wird jedoch nicht überprüft, ob deren eigene Umweltbilanz negativ ist. Die vage Aussicht auf einen Durchbruch zu emissionsarmen Antriebstechnologien erscheint da recht dünn. Immerhin bietet sich das Zertifikat durch seinen Fokus auf diesen Sektor der Umwelttechnologie zur Beimischung eines Anlageportfolios an, das ansonsten andere Branchen berücksichtigt. Dies gilt aber nur für Investoren mit langem Anlagehorizont. Insgesamt können wir dieses Wertpapier nur sehr eingeschränkt zum Kauf empfehlen.
S-BOX E-Power Automobil Performance-Index Zertifikat
WKN: A0XW1N
ISIN: DE000A0XW1N1
Laufzeit: unbegrenzt
Börsennotiz: Frankfurt, Stuttgart
Sicherheitshinweis für das Investment in Zertifikate
Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen der Bank, die das Wertpapier emittiert. Das bedeutet, dass der Anleger sein eingesetztes Kapital verliert, sollte die Emittentin in Konkurs gehen. Das unterscheidet Zertifikate etwa von Fonds. Diese sind Sondervermögen der Banken und werden nur von ihnen verwaltet. Auch bei einer Insolvenz bleiben die Fondsanteile Eigentum der Anleger. Daher ist die Bonität der Emittentin ein wichtiger Faktor beim Kauf eines Zertifikats. So sollten Anleger solche Wertpapiere nicht nur von einer einzigen Bank erwerben, sondern das Risiko streuen.
Wie schnell aus dem potentiellen ein reales Risiko werden kann, zeigte die US-Bankenkrise von 2008. Die traditionsreiche Großbank Bear Stearns geriet im Zuge der Finanzkrise in den USA binnen kurzer Zeit in wirtschaftliche Not und setzte den Handel seiner Zertifikate vorübergehend aus. Zertifikate der Lehman Brothers Investmentbank und ihrer europäischen Töchter sind nach dem Konkurs der US-Bank praktisch wertlos geworden.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei Zertifikaten ist die Preisbildung. Der Preis orientiert sich in der Regel zwar am Basiswert, zum Beispiel dem zu Grunde liegenden Index, aber auch die Bonität der Emittentin entscheidet. Wenn die emittierende Bank ins Trudeln gerät, stellt sie keine Preise mehr. Die Anleger können dann ihre Zertifikate nicht verkaufen, selbst dann nicht, wenn die Papiere über Börsen handelbar sind.
Bildhinweis: Produkte der Brennstoffzellenspezialistin Ballard Power / Quelle: Unternehmen
Hinzu kommt, dass in immer mehr Regionen der Welt Fahrzeuge schärfere Umweltstandards erfüllen müssen. Denn der Straßenverkehr gehört zu den wesentlichen Verursachern des Klimawandels. Rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen gehen mittlerweile vom Verkehr aus, davon die Hälfte von Autos. Vor allem aber gefährden Autoabgase in Ballungszentren die Gesundheit von immer mehr Menschen in einem Ausmaß, das die Volkswirtschaften belastet.
Diese Entwicklungen verbessern die wirtschaftlichen Aussichten für Unternehmen, die emissionsarme Antriebstechnologien für Fahrzeuge entwickeln. Das Zertifikat der Deutschen Bank auf den „S-BOX E-Power Automobil Performance-Index“ eröffnet Anlegern die Möglichkeit, sich an solchen Firmen zu beteiligen. Sie hat es im August auf den Markt gebracht, seither wird es auch an den Börsen von Frankfurt und Stuttgart gehandelt. Der Geldkurs liegt aktuell bei 7,26 Euro, der Briefkurs bei 7,41 Euro; die Geld-Brief-Spanne (Spread) beträgt 2 Prozent. Anleger werden direkt an der Wertentwicklung des Zertifikats beteiligt.
Das Konzept
Der S-BOX E-Power Automobil Performance-Index umfasst gegenwärtig elf Aktien von Gesellschaften aus Nordamerika, Europa und Japan. Laut der Emittentin Deutsche Bank handelt es sich um die größten internationalen Unternehmen, die neue Antriebstechnologien entwickeln sowie entsprechende Produkte herstellen. Sie arbeiten zum Beispiel an Konzepten für den Einsatz von Hybridantrieben, die für eine größere Marktverbreitung favorisiert werden. Sie sollen die Stärken von Elektromotoren und anderen Energiewandlern vereinen. Auf mittlere Sicht stufen Experten vor allem Elektromotoren und auf lange Sicht Brennstoffzellen als zukunftsfähige Antriebstechnologien ein. Beide zeichnen sich nicht nur dadurch aus, dass sie keine oder nur sehr geringe lokale Emissionen haben, sondern bieten zusätzlich für die Fahrer einen Gewinn an Komfort. Da sie ohne bewegliche Teile auskommen, arbeiten sie nahezu geräuschlos.
Allerdings scheitert die Massenfertigung der Brennstoffzelle, die ihre Energie aus einer chemischen Reaktion mit Wasserstoff bezieht, bislang noch an einem zu geringen Wirkungsgrad. Haupthindernis für den Elektroantrieb ist bisher die geringe Batteriekapazität. Selbst neueste Akkus können kaum mehr Strom speichern, als ein Auto für maximal zwei Stunden benötigt.
Folgende Aktienunternehmen sind in dem S-BOX E-Power Automobil Performance-Index enthalten:
• Admiralty Resources (Niederlande)
• Advanced Battery Technologies Inc. (USA)
• Altair Nanotechnologies Inc. (USA)
• Ballard Power Systems Inc. (Kanada)
• Ener1 Inc. (USA)
• Energy Conversion Devices Inc. (USA)
• GS Yuasa Corp. (Japan)
• Maxwell Technologies Inc. (USA)
• Plug Power Inc. (USA)
• Saft Groupe SA (Frankreich)
• Valence Technology Inc. (USA)
Auswahlkriterien
Der S-BOX E-Power Automobil Performance-Index enthält die maximal 15 größten internationalen Unternehmen, die am Automobilantrieb ohne Verbrennungsmotor arbeiten. Wie Nicolai Tietze von der Deutschen Bank gegenüber ECOreporter.de erläuterte, übernimmt die BVB Consult GmbH die Auswahl der Indexmitglieder. Sie spezialisiert auf den Bereich der innovativen Technologien. Eine Nachhaltigkeitsanalyse findet laut Tietze nicht statt. Ihm zufolge müssen die Unternehmen eine Marktkapitalisierung von mindestens 100 Millionen Euro aufweisen und auf Sicht von drei Monaten ein durchschnittliches Handelsvolumen von mindestens 250.000 Euro. Die Indexmitglieder würden nach Marktkapitalisierung gewichtet bei einer Obergrenze von 15 Prozent.
Im Dezember, also vier Monate nach dem Start des S-BOX E-Power Automobil Performance-Index Zertifikats, wird die Zusammensetzung des Index erstmals überprüft. Die Gewichtung der Einzeltitel wird dann ebenfalls angepasst. Danach erfolgt die Überprüfung alle sechs Monate.
Kosten
Die jährliche Managementgebühr für das Zertifikat beträgt 1,5 Prozent. Das Kapital wird zu 100 Prozent in die Aktien im Index investiert.
Transparenz
Im Internet informiert die Börse Stuttgart frei verfügbar über die Entwicklung des Index und den Austausch einzelner Positionen unter S-BOX.
Innovation
Bei diesem Produkt handelt es sich zwar um ein standardisiertes Index-Zertifikat. Allerdings basiert es auf einen Index mit innovativen Unternehmen aus einem Geschäftsfeld, das bisher von der Finanzbranche links liegen gelassen wurde. Ein Plus des Angebots: Der Index wird als Performance-Index in Euro berechnet, Dividenden fließen in die Wertentwicklung mit ein.
Ökologische Wirkung
Sämtliche im Aktienkorb enthaltene Unternehmen bieten Technologien oder Dienstleistungen an, die das Klima entlasten. Allerdings haben Zertifikate selbst nur indirekte ökologische Wirkungen.
Chancen/Risiken
Die Laufzeit des Zertifikats ist nicht begrenzt, so dass Anleger Schwächeperioden aussitzen können. Das Wertpapier ist in einem schwachen Börsenumfeld gestartet. Seit der Emission im August hat es rund 25 Prozent an Wert eingebüßt. Damit folgte es aber dem allgemeinen Börsentrend. Der könnte noch eine Weile anhalten. Auf lange Sicht jedoch spricht vieles für eine auf lange Sicht positive Entwicklung der im S-BOX E-Power Automobil Performance-Index enthaltenen Aktienunternehmen. Denn die Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen wird ohne Zweifel zunehmen. Kurspotential gibt es zudem durch die Aussicht, das große Autokonzerne das eine oder andere Unternehmen aus dem Aktienkorb übernehmen, um sich deren Technologie zu sichern. Somit könnte jetzt die Gelegenheit zum Einstieg günstig sein, da das Papier aktuell recht preiswert erscheint.
Allerdings tragen die Firmen im Index erhebliche technologische Risiken. Es ist offen, ob ihre Produkte jemals die Erwartungen erfüllen werden. Selbst wenn, so kann dies unter Umständen sehr lange dauern. Das mag das Beispiel des Brennstoffzellenunternehmens Ballard Power verdeutlichen. Vor neun Jahren herrschte eine große Euphorie über die Aussichten, Fahrzeuge mit Brennstoffzellen anzutreiben. Die Aktie der Kanadier, die als eines der führenden Unternehmen in diesem Bereich galten, verteuerte sich 2000 auf über 120 Euro. Mit der dann einsetzenden Börsenkrise und der anschließenden Ernüchterung über die nur sehr langsamen Fortschritte bei der Weiterentwicklung der Brennstoffzellentechnologie fiel der Anteilsschein auf unter zwei Euro ab, bei denen er gegenwärtig in Frankfurt gehandelt wird.
Hinzu kommen die Währungsrisiken dieses Zertifikats, das in Euro notiert. Sieben der derzeit elf Titel im S-BOX E-Power Automobil Performance-Index notieren aber in US-Dollar. Diese Währung hat in den letzten Jahren stark an Wert verloren. Eine von vielen befürchtete Rezession in den Vereinigten Staaten könnte die Währung weiter unter Druck setzen. Nur eine Aktie im Index notiert in Euro, die niederländische Admiralty Resources ist in Australien börsennotiert.
Fazit
Das S-BOX E-Power Automobil Performance-Index Zertifikat birgt etliche Anlagerisiken. Dies schlägt vor allem angesichts des aktuell unsicheren Börsenklimas schwer ins Gewicht. Zwar eröffnet die Auswahl der Titel auf lange Sicht gute Gewinnchancen, doch könnten diese durch Währungsturbulenzen beeinträchtigt werden. Aus Nachhaltigkeitssicht kann das Produkt nur eingeschränkt überzeugen, da die Unternehmen zwar an umweltschonenden Technologien arbeiten. Es wird jedoch nicht überprüft, ob deren eigene Umweltbilanz negativ ist. Die vage Aussicht auf einen Durchbruch zu emissionsarmen Antriebstechnologien erscheint da recht dünn. Immerhin bietet sich das Zertifikat durch seinen Fokus auf diesen Sektor der Umwelttechnologie zur Beimischung eines Anlageportfolios an, das ansonsten andere Branchen berücksichtigt. Dies gilt aber nur für Investoren mit langem Anlagehorizont. Insgesamt können wir dieses Wertpapier nur sehr eingeschränkt zum Kauf empfehlen.
S-BOX E-Power Automobil Performance-Index Zertifikat
WKN: A0XW1N
ISIN: DE000A0XW1N1
Laufzeit: unbegrenzt
Börsennotiz: Frankfurt, Stuttgart
Sicherheitshinweis für das Investment in Zertifikate
Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen der Bank, die das Wertpapier emittiert. Das bedeutet, dass der Anleger sein eingesetztes Kapital verliert, sollte die Emittentin in Konkurs gehen. Das unterscheidet Zertifikate etwa von Fonds. Diese sind Sondervermögen der Banken und werden nur von ihnen verwaltet. Auch bei einer Insolvenz bleiben die Fondsanteile Eigentum der Anleger. Daher ist die Bonität der Emittentin ein wichtiger Faktor beim Kauf eines Zertifikats. So sollten Anleger solche Wertpapiere nicht nur von einer einzigen Bank erwerben, sondern das Risiko streuen.
Wie schnell aus dem potentiellen ein reales Risiko werden kann, zeigte die US-Bankenkrise von 2008. Die traditionsreiche Großbank Bear Stearns geriet im Zuge der Finanzkrise in den USA binnen kurzer Zeit in wirtschaftliche Not und setzte den Handel seiner Zertifikate vorübergehend aus. Zertifikate der Lehman Brothers Investmentbank und ihrer europäischen Töchter sind nach dem Konkurs der US-Bank praktisch wertlos geworden.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei Zertifikaten ist die Preisbildung. Der Preis orientiert sich in der Regel zwar am Basiswert, zum Beispiel dem zu Grunde liegenden Index, aber auch die Bonität der Emittentin entscheidet. Wenn die emittierende Bank ins Trudeln gerät, stellt sie keine Preise mehr. Die Anleger können dann ihre Zertifikate nicht verkaufen, selbst dann nicht, wenn die Papiere über Börsen handelbar sind.
Bildhinweis: Produkte der Brennstoffzellenspezialistin Ballard Power / Quelle: Unternehmen